Rother, Stephan M. - Der Mantel der Winde
Der Mantel der Winde
Dieser Fantasyroman ist inhaltlich nicht sonderlich originell. Rother verarbeitet in seinem Roman diverse Versatzstücke, die so aus diversen Fantasyromanen jedem Vielleser bekannt sind. Der "Ring" ist in diesem Fall der Mantel der Winde. Also, warum sollte der Leser denn das Buch nicht aus der Hand legen und es mit einem x-beliebigen anderen Fantasyroman versuchen, der vielleicht etwas Originelleres bringt? Oder gar das Genre wechseln und es mal mit einem schönen historischen Roman versuchen?
Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten. Der Autor hats sprachlich drauf. Sein Stil ist sicher. Originell und frisch. Sie ist sein Werkzeug, um diesen Stoff aufzueppen, seine Version der alten Geschichte so zu gestalten, dass man das Buch lesen will, obwohl der Leser jede Wendung zu kennen glaubt. Insbesondere bei den Zwergen pflegt er eine mittelalterlich-fantasymäßige Sprache, die zum Zungeschnalzen ist. Der Stabreim feiert fröhliche Urständ. Genial. Aber der Zwerg ist nur die Spitze vom Ganzen.
Und eben auch durch Sprache wird die Welt rund um Darek lebendig. So klar und vorhersehbar die Handlung nämlich sein mag, so wunderbar entstehen Figuren und die Welt durch die Sprache, so dass das Lesen eine Freude ist. Und ebenso hat seine Welt etwas historisch Reales, das sie zusätzlich interessant macht.
Das macht ungeheuer Spaß. Man merkt Stephan Rother Geschichts- und Philologie-Studium an. Seine Welt entfaltet sich. Er bewegt sich darin sicher und übertreibt es nicht mit der Fantasy. Magie als Element, aber nicht dominierend überzogen. Da weiß einer mit dem Genre umzugehen. Und so folgt man dem Autor willig durch diese Geschichte.
Das Buch macht Spaß. Lesen...