Blutiges - Unheimliches - Splatter (13. November 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
13. November 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind...  The Stay Awake, Scarecrows, Must Love Death, The Evil Force

 

 The Stay Awake - Nacht des Grauens
(The Stay Awake)
mit Shirley Jane Harris, Michele Carey, Bart Fouche, Tanya Gordon, Jayne Hutton, Ken Marshall, Heath Porter, Lindsey Reardon
Regie: John Bernard
Drehbuch: John Bernard
Kamera: Alwyn Kurnst
Musik: Dan Hill / Kevin Krüger
FSK 16
Südafrika / 1987

Kurz vor seiner Hinrichtung schwört der Serienkiller John Brown, der "Engel der Finsternis", zurückzukehren, um sein blutiges Handwerk fortzusetzen. Neunzehn Jahre später versammeln sich die Lehrein Trish Walton und ihre Schülerinnen zu einer Nachtwache in der Schule College. Die Nacht verspricht ein großes Vergnügen zu werden, zumal ein paar Jungs ihr Erscheinen angekündigt haben. Statt dessen hält das böse in Gestalt John Browns Einzug und dezimiert ohne Gnade die Reihen der Mädchen. Erst das energische Einschreiten der Lehrerin, die sich dem Ungeheuer zum Zweikampf stellt, beendet den Spuk.

 

Normalerweise könnte man diesen Film als ziemlich untauglichen Versuch eines Slashers abtun, doch damit würde man ihm nicht ganz gerecht werden, denn bietet "The Stay Awake" doch zumindest einiges an Potential, um die Gruppe der Trash-Fans zu begeistern. Rein inhaltlich gesehen fühlt man sich äusserst schnell an Filme wie Wes Craven's "Shocker" oder auch "Pentagramm - Die Macht des Bösen" erinnert, zu offensichtlich sind die Anlehnungen der Geschichte, die aber keinesfalls auf dem gleichen Niveau anzusiedeln ist. In der ersten halben Stunde wird der Versuch unternommen, ein gewisses maß an Spannung aufzubauen, jedoch will dies nicht so ganz gelingen. Zugegeben, die Grundstimmung der Geschichte ist teilweise gar nicht einmal so schlecht, versucht man doch mit einfachsten Mitteln, eine bedrohliche und geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen, die den Zuschauer in ihren bann ziehen soll, doch ziemlich schnell merkt man, das dies nicht so ganz gelingen will. Darum bezieht die Geschichte ihren Spannungsbogen auch lediglich aus der Frage, in welcher Form der tote Serienmörder in Erscheinung treten wird.

Wenn man dann nach etwas mehr als 30 Minuten die visuelle Antwort darauf erhält ist endgültig der Zeitpunkt gekommen, das man dieses Werk aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. denn nun hält der immense Trash-Faktor Einzug in das Geschehen. Der Killer erscheint in der Form eines Monsters, das einem allerdings keinesfalls Angst und Schrecken in die Glieder fahren lässt, sondern für eine extreme Beanspruchung der lachmuskeln sorgt. Selten habe ich ein Monster gesehen, das so dermaßen billig und schlecht gemacht wurde, aber andererseits den nun aufkommenden Trash-Gehalt so nachdrücklich hervorhebt. Am auffallendsten sind sicherlich die überdimensional großen und roten Glubschaugen, die doch sehr stark an überreife Tomaten erinnern. Wenn die Geschichte bis hierhin noch verhältnismäßig ernst zu nehmen war, so ändert sich das ab diesem Zeitpunkt schlagartig, denn nicht nur der wiedergeborene Serienkiller, sondern das gesamte Geschehen nimmt trashige Ausmaße an, die man zu Beginn noch nicht einmal ansatzweise vermuten konnte.

Dabei kann man allerdings nicht so genau sagen, ob diese Richtungsänderung bewust eingefügt wurde, oder ob regisseur John Bernard wirklich der Meinung war, das man sein Werk jetzt noch in irgendeiner Form als ernstgemeinten Genre-Beitrag ansehen könnte. So verwandeln sich auf einmal auch die Darsteller in vollkommen unlogisch handelnde Protagonisten, ihre Mimik und Gestik nimmt fast schon groteske Formen an und das Gesamtwerk wird mit einer Klischeelastigkeit behaftet, die schon fast zuviel des Guten ist. Sicherlich war "The Stay Awake" auch im ersten Drittel kein Überflieger und spektakulär ging es schon gar nicht zur Sache, jedoch konnte man dem Film in dieser Phase nicht das Bemühen absprechen, der Versuch eines recht ernsthaften Horrorfilmes zu sein. Doch dieses Bemühen ist nun gänzlich gewichen und hat einer Art Humor den Vorzug gegeben, die sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird. Das Gewöhnungsbedürftige an den Geschehnissen ist hauptsächlich, das die Geschichte wirklich ernst beginnt und erst nach dem ersten Drittel in den Trash-Bereich abrutsch, dieses Phänomen ist mir bis jetzt eher selten untergekommen. Normalerweise weiss man nämlich von Beginn an, ob man es mit einem Trashfilm zu tun hat oder nicht, doch hier ist dies absolut nicht ersichtlich, auch wenn eigentlich von Anfang an klar sein dürfte, das es sich hier nicht um ein Meisterwerk des Horrorfilms handelt.

Und so kann man durchaus behaupten, es mit einer besonderen Form des Horrorfilms zu tun zu haben, dessen freiwillig-oder unfreiwilligen Mixtur aus Horror-und Trash bei Freunden des skurrilen Films sicher auf eine Menge Gegenliebe stoßen wird. Wer allerdings mit einem Werk rechnen sollte, das durchgehend ernsthaft eine altbekannte Thematik bearbeitet, der sollte sich genau überlegen, ob sich eine Sichtung für ihn lohnt. Ausser einer soliden Atmosphäre, die aber auch nach 30 Minuten an Intensität einbüsst, wird man nämlich ansonsten mit eher schlechten Darstellern und mangelnder Spannung konfrontiert. Dafür ist aber trashiger Humor in Hülle und Fülle vorhanden, so das fans sehr wohl auf ihre Kosten kommen sollten.

Fazit: 30 Minuten solider, aber keineswegs überdurchschnittlicher Horrorfilm und gut 1 Stunde purer Trash ergeben eine ungewöhnliche Kombination, die nicht jedem gefallen wird. Wenig Spannung, eine vollkommen vorhersehbare Geschichte und jede Menge skurriler Humor sind aber prinzipiell ein Garant für äusserst kurzweilige Unterhaltung, die man diesem südafrikanischen Film auf keinen Fall absprechen kann. Trash-Liebhaber sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren, den sie ganz sicher nicht bereuen werden.

 

  Paratroopers
(Scarecrows)
mit Ted Vernon, Michael David Simms, Richard Vidan, Kristina Sanborn, Victoria Christian, David James Campbell, B.J Turner, Dax Vernon, Tony Santory, Phil Zenderland, Mike Balog, Don Herbert, Howard E.H aller, Bambi Darro
Regie: William Wesley
Drehbuch: William Wesley / Richard Jefferies
Kamera: Peter Deming
Musik: Terry Plumeri
Ungeprüft
USA / 1988

Nach einem Raubüberfall wollen vier Männer und eine Frau mit ihrer 3.5 Millionen Dollar-Beute in einem entführten Flugzeug fliehen. Während des Flugs springt einer von ihnen mitsamt dem Geld ab. Er landet in einer unwegsamen Gegend, die mit gespenstischen Vogelscheuchen vollgestellt ist. Diese erwachen zum Leben und bringen den Gauner um. Auch die mittlerweile gelandeten Kumpanen, die sich auf die Suche nach ihrem "Freund" machen, fallen ihnen zum Opfer. Nur zweien gelingt es das Flugzeug zu starten und zu fliehen. Doch auch dort wartet die tödliche Gefahr.

 

Nun gibt es ja wirklich genügend Horrorfilme, in denen Vogelscheuchen als mordlüsterne Killer auftreten, wobei man allerdings anmerken sollte, das die meisten nicht gerade gut gelungen sind. Zwar ist auch vorliegender Beitrag nicht unbedingt ein Oberhammer, hat mir aber von allen Varianten noch am besten gefallen. Denn hier herrscht wenigstens ganzezeitig eine ordentliche und teils äusserst düstere Stimmung vor, die eine gewisse Faszination auf den Zuschauer ausübt und das ist ja schon mal etwas. Hierzu trägt natürlich auch die tatsache bei, das sich die gesamte Geschichte bei Nacht abspielt, was schon fpr eine grundlegend etwas bedrohliche Atmosphäre sorgt, die auch das eigentliche Highlight des ganzen Filmes ist.

Die Story an sich ist im Prinzip recht banal und beinhaltet keinerlei inhaltliche Tiefe, was man allerdings bei einem Werk dieser Art nicht unbedingt erwarten sollte. Dennoch zieht sich das Geschehen am Anfang etwas, denn bis wirklich etwas passiert, vergeht schon mehr als ein Drittel der Gesamtlaufzeit. Dafür wird man aber nach der langatmigen Einführung mit einigen ganz netten und härteren Passagen belohnt, die zwar nicht unbedingt die höchsten Ansprüche erfüllen, dem Film aber einen durchaus angemessenen Härtegrad verleihen, den man in anderen Filmen mit gleicher Thematik doch zumeist vermisst. Lediglich der Spannungsbogen der dem Film beiwohnt, baut sich nie so richtig konstant auf, da die Ereignisse doch recht vorhersehbar sind. Dennoch kann man meiner Meinung nach von einem interessanten Genre-Vertreter reden, der insbesondere im Vergleich zu anderen Filmen dieser Art doch erheblich besser rüberkommt und so wenigstens für ein teilweise kurzweiliges Film-Vergnügen sorgt.

Es kommt halt immer auf die eigenen Erwartungen an, die man allerdings auch hier nicht zu hoch ansetzen sollte, was sich auch auf die dargebotenen Schauspielleistungen bezieht, die sicherlich keine Offenbarung darstellen, aber für die erzählte Geschichte auf jeden Fall vollkommen ausreichend sind. Da stören auch die teilweise unlogischen Verhaltensweisen der Protagonisten eher wenig und auch so manches Logikloch kann man wohlwollend übersehen, wobei aber eine Szene nachhaltig im Gedächtnis hängenbleibt. Als zum Ende hin eine Handgranate in einem Flugzeug explodiert, sind die Folgen der Explosion doch äusserst weltfremd und extrem unglaubwürdig, was wohl jeder nachvollziehen kann, der diesen Film gesehen hat.

Letztendlich ist "Scarecrows" ganz sicher kein Meilenstein des Genres, wer allerdings seine Freude an Filmen hat in denen Vogelscheuchen im Mittelpunkt stehen, sollte diesem Werk eine Chance geben, das doch einiges mehr an Unterhaltung bietet, als so mancher Genre-Kollege. Eine düstere und phasenweise schön bedrohliche Grundstimmung und einige annehmbare härtere Passagen sind die Höhepunkte in einem ansonsten maximal durchschnittlichen Film, der aber im Ranking der "Scarecrow-Filme" etwas höher anzusiedeln ist .

Fazit: Ich weiss gar nicht so richtig, ob es überhaupt einen "Scarecrow-Film" gibt, der den Zuschauer gänzlich überzeugen kann, mir persönlich ist jedenfalls noch keiner untergekommen. Natürlich ist auch alles Geschmackssache und man muss schon ein gewisses Faible für diese Filme haben, jedoch ist "scarecrows" ein Vertreter, der zumindest einigermaßen zu unterhalten weiss und so für ein teilweise kurzweiliges Film-Erlebnis sorgt, das sich jedoch auf keinem besonders hohen Qualitäts-Level ansiedelt.

  Must Love Death
(Must Love Death)
mit Sami Loris, Manon Kahle, Jeff Burrell, Peter Farkas, Philipp Rafferty, Lucie Pohl, Katjana Gerz, Tobias Schenke, Jörg Buttgereit, Bob Lenox, Ben Posener, Tim Sander, Matthias Schweighöfer, Milton Welsh
Regie: Andreas Schaap
Drehbuch: Andreas Schaap / Fabian Winkelmann
Kamera: Jakub Bejnarowicz
Musik: Enis Rotthoff
Keine Jugendfreigabe
Deutschland / 2009

Musiker Norman hat Pech im Beruf sowie in der Liebe und würde sich deshalb am liebsten eine Kugel in den Schädel jagen, wofür er zum Glück zu feige ist. Als er im Internet auf Gleichgesinnte trifft, die sich ebenfalls wegen Nichtigkeiten umbringen wollen, verabredet er sich mit ihnen zum Treffen. Doch Norman ist einer Bande sadistischer Killer auf den Leim gegangen und hat sich außerdem den dafür denkbar schlechtesten Zeitpunkt ausgewählt. Denn plötzlich zeigt die schöne Kellnerin Jennifer aufrichtiges romantisches Interesse an Norman. Aber ist der noch zu retten?

"Die äusserst witzige Folter-Anleitung für Anfänger"

 

"Eine romantische Folterhorrorkomödie", so steht es auf der Vorderseite des DVD-Covers und diese Worte treffen den Nagel auf den Kopf, entpuppt sich doch die hier erzählte Geschichte genau als solcher Mix, der zudem noch wirklich vortrefflich funktioniert und dem Betrachter ein äusserst kurzweiliges und extrem unterhaltendes Film-Vergnügen offeriert, an dem man seine helle Freude hat. Das Erstaunliche an der Sache ist die Tatsache, das dieses Werk wirklich aus deutschen Landen kommt, was man eigentlich nicht für möglich halten möchte, denn ist man doch gerade im Bezug auf deutsche Horrorfilme in den letzten Jahren nicht unbedingt verwöhnt worden und musste sich zumeist mit Amateur-Produktionen zufriedengeben, die aber auch nicht immer das Gelbe vom Ei darstellen. Mit "Must Love Death" haben wir nun endlich auch einmal einen wirklich sehenswerten Genre-Beitrag abgeliefert, der zudem noch recht aussergewöhnlich daherkommt. Denn das Zusammenspiel einer zart aufkeimenden Romante im Zusammenhang mit Backwood-und Survivalhorror-Elementen hat man in dieser nahezu perfekten Kombination wohl noch nicht gesehen.

Regisseur Andreas Schaap, der bisher lediglich für die Regie bei einigen Kurzfilmen verantwortlich zeichnete, hat gleich mit seinem Langfilm-Debut einen echten Volltreffer gelandet, das meiner bescheidenen Meinung nach sogar das Zeug zum Kultfilm hat, denn beinhaltet das Werk doch sogar innovative Elemente, die dem Gesamtbild eine ungeheure Menge an Frische und Charme verleihen. Sicherlich ist das nicht unbedingt auf die Horrorelemente bezogen, sondern vielmehr auf die ungewöhnliche Mixtur, die Andreas Schaap gefunden hat, um seinem Film das besondere Etwas zu verleihen. Dazu zählt mit Bestimmtheit auch der amerikanische Look, der dem Geschehen beigefügt wurde, wobei einige Passagen auch wirklich in New York gedreht wurden. So kommt man auch nicht zwangsläufig auf die Idee das es sich hierbei um eine deutsche Produktion handelt, sondern hat vielmehr das Gefühl, einen sehr gut inszenierten amerikanischen B-Movie präsentiert zu bekommen, der trotz sicherlich nicht allzu hohem Budget eine Menge Klasse beinhaltet.

Dazu zählt beispielsweise der vorhandene Humor, der teilweise ziemlich schwarz und böse ist, aber auch immer wieder zum schmunzeln anregt. Erstklassige Situationskomik, herrlicher Wortwitz und bitter-böse Satire geben sich hier gegenseitig die Klinke in die Hand, so das einem phasenweise die Tränen in die Augen treten. Dabei wirkt der Humor an keiner Stelle auch nur ansatzweise albern oder überzogen, sondern trifft immer punktgenau die einzelnen Situationen, so das man ihn durchaus als hochklassig und fein aufeinander abgestimmt bezeichnen kann. Damit diese Art von Humor auch wirklich zünden kann muss man selbstverständlich auch überzeugende Darsteller mit an Bord haben und das ist hier der Fall. Vor allem die 4 Hauptcharaktere Norman (Sami Loris), Jennifer (Manon Kahle), Sean (Jeff Burrell) und Gary (Peter Farkas) bieten eine herrlich erfrischende Kostprobe ihres Könnens ab. Insbesondere die beiden letztgenannten, die ihreszeichens als sadistische Psychophaten agieren, haben hier absolut brillant ihre Charaktere verkörpert und stellen als vollkommen unterschiedliches Folter-Duo einen der absoluten Höhepunkte dieses Filmes dar. Ist Sean doch eher der eiskalte Folterknecht, der auch ganz eindeutig die Fäden in der Hand hält, so entpuppt sich Gary doch vielmehr als der folgsame Nitläufer, der alles tut, was ihm aufgetragen wird. Zudem hat er noch einen ausgeprägten Putzfimmel und sorgt sich hauptsächlich darum, das seine Blockhütte nur nicht schmutzig wird. So erscheint er dann auch während der Ereignisse größtenteils mit einer Schürze bekleidet und hat immer die richtigen Reinigungsmittel zur Hand. Allein diese Tatsache verleiht der Szenerie schon etwas unglaublich Witziges, so das einem nicht gerade selten ein Schmunzeln entfleucht.

Doch auch alle anderen Akteure liefern hier absolut überzeugende Leistungen ab, wie beispielsweise Hauptcharakter Norman, der sich ja freiwillig, aber unter falschen Vorraussetzungen in die Hände des psychophatischen Folter-Duos begibt, die sich dann als wahre Sadisten entpuppen und dem zum Selbstmord bereiten Norman das Leben zur Hölle machen. Da werden die einzelnen Finger gebrochen, Nägel in die Arme geschlagen und noch so einige andere sadistische Spielchen gemacht, die nicht nur Norman über sich ergehen lassen muss. Teilweise eröffnet sich dabei auch ein ziemlich ordentlicher Härtegrad, der aber zu keiner Zeit übertrieben in den Vordergrund rückt und nie den Rahmen sprengt. Dennoch werden auch die Freunde der härteren-und blutigen Gangart voll auf ihre Kosten kommen und so ihre Freude an diesem herrlichen Film-Spaß haben.

Und zwischen den ganzen Greueltaten schimmern dann auch immer wieder die Elemente der zunächst unglücklichen Romanze zwischen Norman und Jennifer durch, denn spielt die Geschichte sich zumeist auf 2 verschiedenen Zeitebenen ab. Einerseits ist da die Gegenwart in der Blockhütte, wo das sadistische Treiben sich immer mehr dem Höhepunkt nähert, auf der anderen Seite werden dem Zuschauer Rückblenden präsentiert die einem aufzeigen sollen, wie es überhaupt dazu kommen konnte, das Norman an die beiden Sadisten geraten ist. Und darasu ergibt sich dann wie schon erwähnt dieser erstklassig unterhaltende Genre-Mix, dessen Witz und Charme kaum in Worte zu fassen ist. Wenn mir einmal einer erzählt hätte, das ich von einer deutschen Horror/Romantik-Kombination so begeistert bin, hätte ich ihn für verrückt gehalten, doch bin ich ganz fest der meinung, das dieses Werk längst nicht nur meinen Geschmack treffen wird, sondern eine ziemlich große Fan-Base erreichen wird.

So kann man letztendlich ohne Übertreibung behaupten, das "Must Love Death" die Bezeichnung "Folterhorrorkomödie" auch wirklich verdient, denn dieser Film bietet ganzzeitig erstklassige und sehr unterhaltsame Filmkost aus deutschen landen. Man kann eigentlich nur hoffen, das Andreas Schaap seiner Linie treu bleiben wird, denn dann gibt es durchaus berechtigte Hoffnung, das insbesondere der ziemlich verwaiste Horror-Sektor in Deutschland wieder neu erblüht.

Fazit: Es scheint also doch noch möglich zu sein, das auch in unserem land Horror-Produktionen entstehen können, die nicht ausschließlich im Amateur-bereich angesiedelt sind. Zudem scheint es möglich, diesen Filmen auch Klasse und extrem viel Charme zu verleihen, wofür "Must Love Death" ein Paradebeispiel darstellt. Ganzzeitig witzige Horrorkost, gepaart mit einer zarten Romanze, tollen Darstellern und einigen recht heftigen Passagen ergeben ein Gesamtbild, das man kaum besser hätte gestalten können. Ein Film, den man jedem bedenkenlos empfehlen kann und den vor allem Horror-Fans gesehen haben müssen. Wer dieses Werk trotzdem an sich vorrüberziehen lässt, hat es nicht besser verdient und wird nie erfahren, welch grandiose Horror-Komödie er verpasst hat.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Englisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 89 Minuten

 

 The Evil Force - Böse Mächte
(Demon Slayer)
mit Michelle Acuna, Howard Williams Jr., Adam Huss, Hanna Lee, Monique Deville, Robert Eaton, Joaquim Garrido, Layon Gray, Deitre Courchesne, Gretchen Kammerer, Colleen Butler, Erica Cordova, Heidi Abures, Sarah Trost, Lucy Howng
Regie. James Cotton
Drehbuch: James Cotton / Michael B. Druxman / Tristan Thai
Kamera: Brandon Trost
Musik: Mel Lewis
FSK 16
USA / 2003

Fünf Tennager müssen ihre Jugendstrafe abarbeiten. Das Jugendgericht hat sie dazu verurteilt, ein verlassenes Krankenhaus für Geisteskranke zu säubern. Doch irgendetwas stimmt dort nicht.... Die schlafenden Dämonen der Anstalt wachen auf und übernehmen gewaltsam die Macht über die Körper der Jugendlichen. Einen nach dem anderen...



Nun trifft man ja im Horror-Genre nicht gerade mittelmäßige Filme oder gar echte Gurken an, doch manch Vertreter ist so dermaßen langatmig gestaltet, das es wirklich nicht besonders leicht fällt, bis zum heiss ersehnten Abspann durchzuhalten. Auch "Demon Slayer", wie dieses langweilige Werk im Original heisst, fällt leider in diese Kategorie. Dabei fängt alles noch recht nett inszeniert an, fühlt man sich doch thematisch an einen Film wie "See no Evil" erinnert, denn auch hier werden einige jugendliche Straftäter dazu verdonnert, ein altes Gebäude zu renovieren, nur das es sich dieses Mal nicht um ein Hotel, sondern um eine verfallene psychatrische Anstalt handelt. Wer jetzt allerdings der Meinung ist, das sich ein ebenso interessantes und streckenweise hartes Szenario wie bei "See no Evil" entwickeln wird, der üsste allein schon aufgrund der 16er Freigabe merken, das dies wohl eher unwarscheinlich ist.

Aber es muss ja auch nicht immer zwangsläufig viel Härte und Blut im Spiel sein, um eine Geschichte spannend und interessant zu gestalten, nur sollte während eines solchen Filmes doch wenigstens ab und zu mal etwas passieren. Bis das jedoch in vorliegender Geschichte endlich der Fall ist, sind gut zwei Drittel der Laufzeit schon vorbei und man ist nicht gerade mit vielen Höhepunkten verwöhnt worden, um es einmal gelinde auszudrücken. Es ist zwar durchaus das Bemühen zu erkennen, das man einen konstanten Spannungsbogen ziehen möchte, jedoch verläuft der Versuch dazu immer wieder im Sande. Immer wieder wird der Zuschauer mit leichten Andeutungen gelockt und hegt die Hoffnung, das in der nächsten Einstellung endlich einmal etwas Fahrt in das doch eher beschauliche Szenario Einzug hält, um jedoch in der nächsten Szene wieder eines Besseren belehrt zu werden. So zieht sich die erste Stunde phasenweise zäh wie Kaugummi, man bekommt nur äusserst sinnbefreite Dialoge und einige Neckereien der Jugendlichen geboten, die man sich ehrlich gesagt auch hätte sparen können, da sie nicht unbedingt den Unterhaltungswert steigern.

Erst in den letzten gut 20 Minuten zieht das bis dahin eher behäbige Erzähltempo etwas an und die Story kommt etwas in die Gänge, ohne jedoch richtig überzeugen zu können. Es gibt nun auch einige etwas härtere Passagen zu sehen, die letztendlich das bis hierhin gewonnene Gesamtbild auch nicht mehr retten können. Lediglich die vorherrschende Grundstimmung lässt in Ansätzen eine gewisse Bedrohlichkeit erkennen, die sich aber auch zu keiner Zeit so richtig entfalten kann. Viel zu schwach ist dafür die Geschichte an sich, aus der man trotz eines eher niedrigen Budgets von geschätzten 1.000.000 $ weitaus mehr hätte herausholen können. In erster Linie wären beispielsweise überzeugende Darsteller ein guter Anfang gewesen, denn die hier agierenden verstehen nicht wirklich viel von ihrem Handwerk, was sie den ganzen Film über äusserst eindrucksvoll unter Beweis stellen.

So ist es dann im Endeffekt nicht wirklich verwunderlich, das man es mit einem Horrorfilm zu tun hat, der nicht überzeugen kann. Es fehlt diesem Werk einfach an allen Ecken und Enden, zudem ist das Geschehen nicht unbedingt fantasievoll umgesetzt worden. Mangelnde Spannung und schlechte Darsteller tragen nicht gerade zu einem kurzweiligen Film-Vergnügen bei, so das "The Evil Force" keinen nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen wird.

Fazit: "The Evil Force" ist maximal unterer Durchschnitt, obwohl selbst diese Einstufung schon äusserst hochgegriffen erscheint. Horrorvielseher werden eventuell sogar Freude an diesem doch enttäuschenden Filmchen haben, wer aber etwas höhere Ansprüche hat, wird hier keinesfalls auf seine Kosten kommen. Zum einmaligen Anschauen bedingt geeignet, hat man aber auch nicht besonders viel verpasst, wenn man dieses Werk nicht gesehen hat.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

PhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicBackgroundImpressum

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.