Himmel, Arsch und Zwirn
Himmel, Arsch und Zwirn
Da hilft nur ein Blick in den Firmenleitfaden (aufgeteilt in zwei Testalente oder so ähnlich) und ein gepflegtes Gebet: Chef unser, der du bist im Büro. Dein Kaffee komme, dein Wille geschehe. Wie im Betrieb, so auch nach Feierabend.
Jahrelange Arbeit stecken in diesem 45 Minuten-Hörspiel. Kaum zu glauben, daß es doch schwer sein kann eine Komödie auf die Beine zu stellen, die aufgrund der Struktur recht schnell und einfach zu produzieren wäre. Doch manchmal benötigt man erst ein geeignetes Label und vor allem die nötigen Mittel, wobei das wichtigste Mittel sicher die Zeit ist. Andere Projekte haben da manchmal Vorrang.
Letztlich ist es Timo R. Schouren dann doch gelungen sein Wunschprojekt zu verwirklichen. Einmal am Ohr gehabt, erinnerte mich das Ganze allerdings sehr an eine andere, bereits gescheiterte Serie. Nämlich "Heff, der Chef". Nichts anderes ist eigentlich "Himmel, Arsch und Zwirn", wenn es auch keine Serie ist und weniger Comichaft daherkommt. Die Witze und Themen sind die gleichen. Offenbar sind Chef und Firma ein immer gern gekommenes Motiv für Comedy. Unterhaltsam ist das allemal, doch mir sind vielerlei Sprüche und Witze allzu sehr aufgesetzt. Und auch wenn es gewollt ist, das alle Charaktere sehr stark überzeichnet sind, stört das doch sehr und lässt die Komik in Albernheit abdriften.
Das soll aber nicht heißen, dass so mancher vielleicht seine Freude an dem Hörspiel haben wird. Man muss es halt mögen, wenn Fäkalsprache und Witzigkeit aufeinandertreffen. Alles bleibt jedoch über der Gürtellinie - meistens.
Chef: "Weißt du eigentlich was die Uhr sagt?"
Junge: "IckTack"
Hahaha. Timo R. Schouren, selbst Autor und Regisseur ist auch Hauptrolle. Die restlichen Sprecher entsprechen zum Großteil dem Produktionsteam von Anime-House. Das legt natürlich den Verdacht nahe, dass dies ein reines Herzblut-Projekt ist. Musik gibt es kaum, was auch nicht nötig ist.
Fazit: Mäßiger Spaß, gerade gut genug als Zwischendurch-Unterhaltung. Aber mögen muss man es.