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Derrick und seine Fälle: Folge 123 - Der Mann aus Antibes

Derrick und seine FälleFolge 123
Der Mann aus Antibes

Konzertbesucher hatten einen gellenden Schrei gehört. Das war gegen 22 Uhr. Die Vorstellung war gerade zu Ende gegangen, und die ersten von ihnen befanden sich auf dem Weg zu ihren Autos. Sie entdeckten ein Mädchen, das erstochen im Pavillon des Münchner Hofgartens liegt. Augenzeugen für das entsetzliche Verbrechen an der 21-jährigen Irene Maurer fehlen. Sie war Dolmetscherin und hatte einige Zeit mit dem Reisebürobesitzer Paul Limbach zusammengelebt. Vor zwei Monaten war ihre Beziehung dann auseinander gegangen. Über die Gründe schweigt sich Limbach aus. Immerhin räumt er ein, dass ihre Trennung im Streit erfolgte. Die Verdachtsmomente gegen ihn sind daher erdrückend. Sie verstärken sich noch, als Irenes Exfreund Gerhard Bondeck auf einem der Tatortfotos eine für Oberinspektor Derrick hochinteressante Entdeckung macht. (1)

 

Im blauen Zimmer: Horst Tappert und Sky Du MontJürgen Goslar sorgt als Regisseur immer für glänzende Krimi-Unterhaltung. Beim "Mann aus Antibes" wurde er allerdings mit einem schwachen Drehbuch bedacht. Zwischen dem Mord und der Aufklärung passiert nämlich 55 Minuten fast gar nichts in diesem Krimi. Überraschend ist die Auflösung letztlich auch nicht, obwohl man sich mit der Täterverschleierung reichlich Mühe gegeben hat.

Die wenigen Gastrollen dieser Folge überzeugen durch gute Leistungen von Christian Kohlund und Sky Du Mont. Jochen Horst (Balko) hat in der Folge einen Mini-Auftritt.

Auch die elektronische Schoener-Musik ist es, die aus diesem Krimi eine träge Angelegenheit macht. Die Schwermut der Figuren wirkt sich letztlich auch auf den Zuschauer aus. Viele Szenen wurden dazu im Dunkeln oder bei Regen gedreht. Dynamik und Tempo fehlen gänzlich. Sicher war es Absicht, eine stark psychologische Folge zu drehen, doch von Krimispannung kann keine Rede sein.
 
Darsteller:  Horst Tappert, Fritz Wepper, Willy Schäfer, Christian Kohlund, Sky Du Mont, Irina Wanka, Edwin Marian, Jochen Horst und andere
Musik: Eberhard Schoener, Titelmusik: Les Humphries, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Regie: Jürgen Goslar. Erstausstrahlung: 18.01.1985
 
Diese Folge ist enthalten auf Die Derrick Collector´s Box Vol.9
MORE Home Entertainment GmbH & Co. KG 2010

(1) ZDF
 

Kommentare  

#1 daniel 2013-11-21 03:51
Ja genau, der Täter fährt nach dem Mord nach Antibes (8,5 Std. nach Google Maps) um sich dort anrufen zu lassen von dem Vater der Toten, der noch in der selben Nacht Derrick bei sich daheim hatte und vom Tode informiert wurde, und hat blufft dann mit einem nicht existierendem dritten Brief rum und hat nichteinmal ein Alibi vorbereitet (Chartergäste auf dem Schiff, deren Namen er aber nicht weiss). Dazu noch Reineckers Art das Drehbücher in denen LSD oder Heroin vorkommt nie so richtig zünden.
#2 Frank Reichelt 2015-08-25 20:50
Hach ja, Irina Wanka! Selbst als Leiche noch die Anmut in Person!
#3 Luserke 2020-05-27 23:10
Sky Dumont überzeugt diesmal richtig! In Kohlund hat er einen starken Spielpartner. Ich mag die Heroin- und LSD-Folgen gern. Auf mich als Jungen hat das damals sehr abschreckend gewirkt, und ich habe nie Drogen angerührt. Insofern hat Derrick sogar eine erzieherische Komponente ;)
#4 G. Walt 2020-05-28 11:44
@Luserke, das ging mir ähnlich. Die harte Darstellung des Drogenkonsum war aber früher in den Folgen von SOKO 5113 drastischer und wesentlich abschreckender wie auch realistischer.

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