Männer der Zukunft: Conrad Shepherd
Conrad Shepherd
Im Unterschied zu den meisten anderen gab es aber bei Shepherd in den 90ern ein Happy End in Form eines Comeback und er zählt seitdem zu den festen Größen in der Kleinverlagsszene.
Konrad Schaef wurde 1937 geboren. Er arbeitete zunächst in einer Gießerei, bildete sich dann über den über den zweiten Bildungsweg weiter und studierte Maschinenbau. Es folgten eine Anstellung bei den amerikanischen Streitkräften und ein Studium von Wirtschafts-Englisch. Ab den 90er Jahren war er freiberuflich tätig. Neben der SF stammen auch Werke im Bereich des Krimis und des Westerns aus seiner Feder. Daneben sind Fachbücher für den Modellbau und die Tätigkeit als Übersetzer zu vermelden.
Konrad Schaef war auch im Fandom aktiv. Seine schöpferische Pause ab 1962 nutzte er für fannische Aktivitäten. Als Herausgeber des legendären Fanzines MUTANT, das es zwar nur auf 10 Nummern brachte, aber in Fankreisen einen legendären Ruf genoß, erlangte er Anfang der 60er Jahre einige Bekanntheit und konnte Kontakte in die Szene der SF-Profis knüpfen.
Seine ersten Veröffentlichungen erschienen 1959/61 innerhalb der Utopia-Reihen. unter dem Pseudonym Roy Chester. Damit gehörte auch er zu dem kleinen Autorenkreis, die damals gleich im Heftroman zu schreiben anfingen und nicht mehr vom Leihbuch beeinflusst wurden. Allerdings hinterliessen diese Romane keinen bleibenden Eindruck. Das Lexikon der Science Fiction Literatur subsumiert seine Arbeiten aus dieser Zeit beispielsweise unter "banalste Produkte deutscher Autoren"
Konrad Schaef wurde 1937 geboren. Er arbeitete zunächst in einer Gießerei, bildete sich dann über den über den zweiten Bildungsweg weiter und studierte Maschinenbau. Es folgten eine Anstellung bei den amerikanischen Streitkräften und ein Studium von Wirtschafts-Englisch. Ab den 90er Jahren war er freiberuflich tätig. Neben der SF stammen auch Werke im Bereich des Krimis und des Westerns aus seiner Feder. Daneben sind Fachbücher für den Modellbau und die Tätigkeit als Übersetzer zu vermelden.
Konrad Schaef war auch im Fandom aktiv. Seine schöpferische Pause ab 1962 nutzte er für fannische Aktivitäten. Als Herausgeber des legendären Fanzines MUTANT, das es zwar nur auf 10 Nummern brachte, aber in Fankreisen einen legendären Ruf genoß, erlangte er Anfang der 60er Jahre einige Bekanntheit und konnte Kontakte in die Szene der SF-Profis knüpfen.
Seine ersten Veröffentlichungen erschienen 1959/61 innerhalb der Utopia-Reihen. unter dem Pseudonym Roy Chester. Damit gehörte auch er zu dem kleinen Autorenkreis, die damals gleich im Heftroman zu schreiben anfingen und nicht mehr vom Leihbuch beeinflusst wurden. Allerdings hinterliessen diese Romane keinen bleibenden Eindruck. Das Lexikon der Science Fiction Literatur subsumiert seine Arbeiten aus dieser Zeit beispielsweise unter "banalste Produkte deutscher Autoren"
(Text zu Satellit Beta 83).
Wohl deshalb wählte er mit Conrad Shepherd (aus den Namen zweier amerikanischer Astronauten gebildet) ein neues Pseudonym als ihn Hans Kneifel 1967 nach längerer Pause in das PR-Team holte. Nach nur drei Romanen kam allerdings das Aus. Seine Interpretation der terranischen Technik des 35. Jahrhunderts fand bei den Serienverantwortlichen (wohl auch insbesondere bei K.H. Scheer) keine Gegenliebe. Es folgten durchaus lesenswerte Romane bei Terra und Terra Nova sowie ein Ausflug in die Krimiserie mit leichtem SF-Touch Checkpart 2000. Nach eigenen Angaben verfasste er um diese Zeit ein Konzept für eine Konkurrenzserie zu Perry Rhodan mit Namen "Wächter der Galaxis" und schrieb dazu etwa 25 Exposés. Dieses Projekt, das beim Williams/Bildschriften Verlag angesiedelt war, und an dem auch W.A. Hary und Manfred Wegener mitwirken sollten, kam aber letztlich nicht zustande. 1974 verschaffte William Voltz dann Shepherd bei Atlan eine zweite Chance. Doch auch hier blieb es bei einem kurzen Intermezzo.
So wurde Operation Sagittarius angekündigt:
(Text zu Operation Sagittarius)
Erst in den neunziger Jahren kam der Autor zurück in die SF-Szene. Einige PR-Taschenbücher, vor allem aber Arbeiten für die Kleinverlage bei Raumschiff Promet Neue Abenteuer und Ren Dhark (hier zählte er zu den Hauptautoren) wurden neue Betätigungsfelder. Diese Kleinverlage, Blitz, HJB und andere stießen Anfang der neunziger Jahre in die durch das größflächige Sterben der Heftreihen und -serien entstandene Lücke. Einerseits fanden alte Heftautoren hier neue Arbeitsmöglichkeiten, andererseits konnten sich hier neue Autoren erproben.
Bei Raumschiff Promet Neue Abenteuer war Shepherd bzw. jetzt Schaef 1998/99 an acht von neun Romanen des ersten Zyklus (Katai bzw. Avatara) beteiligt. Allerdings jeweils zusammen mit einem oder sogar mehreren anderen Autoren. Neben Achim Mehnert war er in dieser Phase sicher der wichtigste Autor bei Raumschiff Promet. Anzumerken ist jedoch, dass gerade dieser Zyklus auf heftigen Widerspruch vieler Altleser der Serie gestoßen ist. Für sie waren die neuen Abenteuer zu weit entfernt vom Geist der alten Romane.
Etliche der Autoren aus dem Kleinverlagsbereich sind übrigens inzwischen in den kommerziellen Bereich vorgedrungen und zählen heutzutage zu den etablierten Autoren von PR, Sternenfaust und Maddrax. Auch Shepherd konnte so einen Band zur Bastei-Serie BAD EARTH beisteuern.
Der Beitrag von Sheperd für die Rhodan-Serie ist recht klein. Seine Beteiligung scheint unter dem Fluch der bösen Drei zu stehen. Es gibt nur jeweils drei Perry-Rhodan-Romane, drei Atlan-Romane und drei Perry-Rhodan-Planetenromane. Anhand dieser wenigen Titel konnte er naturgemäß keine wirkliche tiefen Spuren innerhalb der Serie hinterlassen.
Insgesamt gesehen ist Conrad Shepherd ein durchaus ungewöhnlicher Autor. Nachdem er zu den ersten deutschen Autoren zählte, die im Heft erstveröffentlichten, gönnte er sich eine Regenerationspause als Herausgeber im Fandom. Nach dem Neueinstieg schrieb er lesenswerte Romane, aber für eine dauerhafte Mitarbeit bei Perry Rhodan und Atlan reichte es doch nicht. Nach einer zweiten Pause erfolgte der erneute Wiedereinstieg im Bereich der Kleinverlage, wo er ein angemessenes Betätigungsfeld gefunden hat und über Jahre hinweg zu den Stammautoren zählt. Darüber, was passiert wäre, wenn Wächter der Galaxis erschienen wäre, kann man nur spekulieren. Unter Umständen würden wir Shepherd dann heute zu den ganz Großen in der deutschen SF zählen.
Kommentare
Für Weltraumwächter hat der damalige Redakteur fast das ganze Perry-Rhodan-Autorenteam gewonnen - vielleicht auch mit der Grund, warum Bastei kalte Füße bekommen hat? Da hätte es wohl einigen Ärger gegeben...
Na ja ... das dürfte - wenn es überhaupt eine vom Autor stammende Information ist - eine spätere Ausschmückung sein. Wer Konrad Schaef heißt, braucht sich für "Conrad Shepherd" nicht lange nach Astronauten oder sonst wem umzuschauen ...
meine Mail bezieht sich weniger auf Anregungen, Kommentare oder Verbesserungsvorschläge, sondern vielmehr darauf, ein Exemplar von FANTASTIC NEWS 86/87 in die Hände zu bekommen.
Kurzes Nachdenken eurerseits ... ja, genau, es handelt sich um die beiden ersten Romane zu WELTRAUMWÄCHTER aus der Feder von Kurz Brand. Ich hatte ihn ja damals als Exposeschreiber für diese Serie abgelöst, seine beiden Romane allerdings nie zu Gesicht bekommen bzw konnte sie bis heute nicht lesen. Nun habe ich - endlich!- nach meinem erfolgten Umzug jenen Karton mit vielen der damals entstandenen Exposes und bereits geschriebenen Romanfragmenten - wieder gefunden. Darunter auch die beiden ersten Romane, die ich auf Bitten Bodo Baumanns noch einmal geschrieben habe, da Kurt Brand nichts mehr mit der Serie zu haben sollte. Nun wäre es für mich sehr interessant zu sehen, wie sich Kurts Romane von den meinen unterscheiden. Ich konnte damals Bodo Baumanns Einlassungen zu Kurts Arbeiten nicht so recht nachvollziehen.
Ich würde mich freuen, wenn ich eine positive Antwort von euch bekäme.
Konrad ist am 01.07.2020 in Kitzingen verstorben.
Nachzutragen ist auch noch seine Mitarbeit an der Fortschreibung von Ren Dhark von 1997 bis 2011.