Der Western im Kino - AUDIE MURPHY

Western im KinoAUDIE MURPHY
(1924-1971)

Audie Leon Murphy wurde am 20. Juni 1924 als Sohn von Emmett Berry und Josie Bell Murphy (geborene Killian) in der Nähe von Kingston/Texas, USA, geboren. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor meldete sich Murphy freiwillig zur Armee, wurde aber abgelehnt, weil er noch zu jung war. Doch  Murphy gab nicht auf und versuchte es ein halbes Jahr später erneut, machte sich älter und wurde im Juni 1942 angenommen.

Audie Murphy (1924 - 1971)Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Murphy als Held und höchstdekorierter US-Soldat (insgesamt 24 Auszeichnungen) aus dem Krieg zurück. Er war unter anderem auch Träger der Medal of Honor.

Als der Schauspieler James Cagney den jungen Mann auf dem Cover des Life Magazins sah, lud er ihn im September 1945 nach Hollywood ein.

Die ersten Jahre in Kalifornien waren sehr schwer für Murphy. Doch schließlich gelang es ihm doch in Hollywood Fuß zu fassen und 1948 gab der junge Mann in „TEXAS, BROOKLYN AND HEAVEN“ sein Film Debüt.

Am 8. Februar 1949 heiratete er die Schauspielerin Wanda Hendrix. Das Paar ließ sich allerdings am 14. April 1950 wieder scheiden.

Im selben Jahr erhielt er in „BAD BOY“ (Gefängnis ohne Gitter), seinem dritten Film, seine erste Hauptrolle.
Seine gute schauspielerische Darstellung in dem Film brachte Murphy seinen ersten Sieben-Jahres-Vertrag bei den Universal Studios ein.

1949 erschien mit „TO HELL AND BACK“ (Zur Hölle und zurück) auch Murphys Autobiografie über seine Heldentaten im Zweiten Weltkrieg.
Das Buch avancierte in den USA zum Beststeller und wurde 1955 mit Audie Murphy als Hauptdarsteller verfilmt.

1950 spielte er in dem Western „KANSAS RAIDERS“ (Reiter ohne Gnade) zum ersten Mal den Outlaw Jesse James.

Audie Murphy und Pamela ArcherAm 23. April 1951 heiratete er Pamela Archer mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte. Das Paar hatte zwei Söhne (Terrance Michael und James Shannon).

Im selben Jahr drehte er den  Film „THE RED BADGE OF COURAGE“ (Die rote Tapferkeitsmedaille, 1951) unter der Regie von John Huston.

Während die Kameraden mit künftigen Heldentaten prahlen, packt Henry (Audie Murphy) die Angst.
Nach einem vereitelten Fluchtversuch übermannen ihn Schuldgefühle. Todesmutig stürmt Henry beim nächsten Angriff voran ­ und wird plötzlich als Held gefeiert… ":

„Ein kleines Meisterwerk von John Huston, obwohl das Studio MGM den Film 'überarbeitete', sprich um gut 20 Minuten kürzen ließ.“ (1)

Audie Murphy in Die rote Tapferkeitsmedallie

1955 erhielt Murphy die Hauptrolle in „TO HELL AND BACK“ (Zur Hölle und zurück), der nach seiner Autobiografie verfilmt wurde.

Der Film spielte insgesamt 10 Millionen Dollar ein (für damalige Verhältnisse eine Menge Geld) und war damit der größte Hit in der Geschichte der Universal Studios, der erst durch Steven Spielbergs „JAWS“ (Der weiße Hai) überboten wurde.

Über sein Leben schrieb er bald ein Buch, dessen Verfilmung zum Kassenschlager wurde.
Der Film zeigt in erster Linie Murphys Fronterlebnisse in Nordafrika, Italien und Frankreich, nicht ganz klischeefrei, aber spannend.“ (2)

1957 gab Murphy in „THE FLIGHT“, einer Folge der Serie „SUSPICION“ sein TV Debüt. Es folgten Gastauftritte in den Serien „GENERAL ELECTRIC THEATER“ (1958), „STARTIME“ (1960) sowie 1961 die Rolle des „WHISPERING SMITH“ in der gleichnamigen TV Serie, die aber bereits während der ersten Staffel eingestellt wurde.

Im selben Jahr drehte er den Western „THE GUNS OF FORT PETTICOAT“ (Das Fort der mutigen Frauen (1957)
Mitten im Bürgerkrieg kehrt Lieutenant Frank Hewitt (Audie Murphie) Heim gen Texas. Der Deserteur will die zurückgebliebenen Siedlerfrauen vor einem Rachefeldzug der Indianer schützen.
In einer alten Missionsstation lehrt Hewitt die beherzten Damen den Umgang mit dem „Schießeisen“. Die Indianer werden zurückgeschlagen, doch nun droht das Militärgericht...

Es folgten u. a. die Filme „NIGHT PASSAGE“ (Die Uhr ist abgelaufen, 1957), „THE GUN RUNNERS“ (Strich durch die Rechnung, 1958) und „NO NAME ON THE BULLET“ (Auf der Kugel stand kein Name, 1959)

Audie MurphyAls der Revolvermann John Grant (Audie Murphy) in Lordsburg auftaucht, kocht die Gerüchteküche über: Die Bürger sind sich sicher, dass Grant jemanden töten will. Doch niemand weiß, wen. Panik breitet sich aus, viele haben offenbar ein Geheimnis zu verbergen. Grant lässt sich Zeit.
Ein Selbstmord und gegenseitige Schuldzuweisungen vergiften die Atmosphäre. Lediglich der Arzt Luke Canfield (Charles Drake) kämpft gegen die moralische Lähmung an. Da wird klar, dass man dem im Rollstuhl sitzenden Richter Benson (Edgar Steehli) den Besuch von Grant zu verdanken hat...

 

Jack Arnold, Regisseur gewiefter Horror- und Sci-Fi-Filme wie "Tarantula", schuf ein packendes Lehrstück über Kleinstadt-Paranoia. ein Klassiker des B-Films.“ (3)

1960 war er neben Audrey Hepburn und Burt Lancaster in dem Edel Western „THE UNFORGIVEN“ (Denen man nicht vergibt) in einer seiner besten Darstellungen zu sehen.
Mathilda Zachary und ihre Kinder bewirtschaften eine kleine Farm in Texas. Der Zusammenhalt der Familie wird auf eine harte Probe gestellt, als bekannt wird, dass Tochter Rachel nicht Mathildas eigenes Kind, sondern indianischer Abstammung ist.
Einer ihrer eigenen Brüder stellt sich gegen Rachel, und die weißen Nachbarn gehen auf Distanz.
Als die aufgebrachten Indianer das verlorene Stammesmitglied zurückfordern und einen Angriff auf die Farm vorbereiten, kommt es zur Katastrophe...

„Ein packender Western von John Huston, der hier kritisch die Idiotie jeglichen Rassismus hinterfragt.“ (4)

 

Danach drehte Audie Murphy u. a. die Western „SEVEN WAYS FROM SUNDOWN“ (Sieben Wege ins Verderben, 1960)
Der junge Texasranger Seven Jones (Audie Murphy) erhält den Auftrag, den Mörder Jim Flood (Barry Sullivan) zu fangen und ins Hauptquartier zu bringen. Auf dem langen Trip muss Jones gegen Indianer und Kopfgeldjäger kämpfen. Obwohl Flood in Ketten liegt, erweist er sich für den unerfahrenen Ranger als große Hilfe. Schließlich respektieren sich die Männer sogar. Dennoch: Der finale Showdown ist unausweichlich;

POSSE FROM HELL“ (Die gnadenlosen Vier, 1961)
Vier zum Tode verurteilte Verbrecher tauchen in einer Grenzstadt auf, plündern die Bank, töten sieben Menschen und lassen den Sheriff schwer verletzt zurück. Die junge Helen (Zohra Lampert) nehmen sie als Geisel mit. Jetzt schlägt die Stunde von Hilfssheriff Banner Cole (Audie Murphy). Der Einzelgänger lässt sich nur widerwillig auf seiner Verfolgungsjagd begleiten. Tatsächlich sind seine Leute so unerfahren, dass nur wenige die Endabrechnung erleben werden...

„Der sorgfältig inszenierte Film erinnert in seinem Stil an die Western von Budd Boetticher.“ (5)

GUNFIGHT AT COMANCHE CREEK“ (Im Sattel ritt der Tod, 1963)
Eine Bande von Gesetzlosen betreibt in Colorado ein lukratives Nebengeschäft: Zunächst befreien sie einen «Kollegen» aus dem Gefängnis, dann erschießen sie ihn und kassieren das Kopfgeld.
Schließlich macht sich einer auf, den Verbrechern ihr übles Handwerk zu legen: Es ist Detektiv Gifford (Audie Murphy), der sich als Bandit getarnt an die Outlaws heranmacht

THE QUICK GUN“ (In Montana ist die Hölle los, 1964)
Zwei Jahre lang war Clint Cooper (Audie Murphy) nicht mehr in seiner Heimatstadt. Er hatte damals in Notwehr die beiden Söhne des Ranchers Tom Morrison (Walter Sande) erschossen und daraufhin die Stadt verlassen.
Jetzt kehrt Clint zurück und bekommt dabei einen ziemlich feindseligen Empfang zu spüren. Lediglich seine frühere Freundin Helen (Merry Anders) und ihr Verlobter, der junge Sheriff Scotty Grant (James Best), halten zu dem verfemten Außenseiter. Zusammen mit Scotty versucht Clint einen Banküberfall zu verhindern.

oder ARIZONA RAIDERS“ (Goldtransport durch Arizona, 1965)

Arizona, 1865: Der vom Ausgang des US-Bürgerkriegs enttäuschte Konföderierten-Offizier Clint (Audie Murphy) hat sich einer Räuberbande angeschlossen. Als Arizona Ranger Andrews (Buster Crabbe) ihn gefangen nimmt, gibt er Clint noch eine Chance: Wenn er ihm bei der Suche nach Clints ehemaligen Mitstreitern hilft, will Andrews sich für ihn einsetzen…

40 Guns To Apache Pass (Gewehre zum Apachenpass)Nach „40 GUNS TO APACHE PASS“ (Gewehre zum Apachen Pass (1967) drehte Audie Murphy 1969 mit dem Budd Boetticher Western „A TIME FOR DYING“ (Zeit zu sterben) seinen letzten Film. Darin war er ein letztes Mal in der Rolle des Jesse James zu sehen.

„Ein sich selbst und seine Schießkünste überschätzender junger Farmerssohn fordert, trotz Warnung, einen gefürchteten Revolverhelden heraus und bezahlt seine Waghalsigkeit mit dem Leben.
Budd-Boetticher-Western, der das übliche Schema verlässt und die Idole und Mythen der Gattung Stück für Stück demontiert.“ (6)
Nach „A TIME FOR DYING“ zog sich der Western – Star aus dem Filmgeschäft zurück.

Audie MurphyAudie Murphy verstarb am 28. Mai 1971 bei einem Flugzeugabsturz in den Bergen von Virginia.

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FILMOGRAPHIE
1. Texas, Brooklyn and Heaven (1948)
2. Beyond Glory (1948)
3. Bad Boy/ Gefängnis ohne Gitter (1949)
4. The Kid from Texas/ Verfemt (1950)
5. Sierra (1950)
6. Kansas Raiders/ Reiter ohne Gnade (1950)
7. The Red Badge of Courage/ Die rote Tapferkeitsmedaille (1951)
8. The Cimarron Kid/ Flucht vor dem Tode (1952)
9. The Duel at Silver Creek/ Schüsse in New Mexico (1952)
10. Gunsmoke/ Mündungsfeuer (1953)
11. Column South/ Kolonne Süd (1953)
12. Tumbleweed/ Drei waren Verräter (1953)
13. Ride Clear of Diablo/ Ritt mit dem Teufel (1954)
14. Drums Across the River/ Adlerschwinge (1954)
15. Destry/ Destry räumt auf (1954)
16. To Hell and Back/ Zur Hölle und zurück (1955)
17. World in My Corner (1956)
18. Walk the Proud Land/ Ritt in den Tod (1956)
19. The Guns of Fort Petticoat/ Das Fort der mutigen Frauen (1957)
20. Joe Butterfly/ Die Rose von Tokio (1957)
21. Night Passage/ Die Uhr ist abgelaufen (1957)
22. The Quiet American Der stille Amerikaner (1958)
23. Ride a Crooked Trail/ Der weiße Teufel von Arkansas (1958)
24. The Gun Runners/ Strich durch die Rechnung (1958)
25. No Name on the Bullet/ Auf der Kugel stand kein Name (1959)
26. The Wild and the Innocent/ Morgen bist du dran (1959)
27. Cast a Long Shadow/ Kampf ohne Gnade (1959)
28. Hell Bent for Leather/ Die Unerbittlichen (1960)
29. The Unforgiven/ Denen man nicht vergibt (1960)
30. Seven Ways from Sundown/ Sieben Wege ins Verderben (1960)
31. Posse from Hell/ Die gnadenlosen Vier (1961)
32. Battle at Bloody Beach/ Schlacht an der Blutküste (1961)
33. Six Black Horses/ Sechs schwarze Pferde (1962)
34. Showdown/ Der eiserne Kragen (1963)
35. Gunfight at Comanche Creek/ Im Sattel ritt der Tod (1963)
36. The Quick Gun/ In Montana ist die Hölle los (1964)
37. Bullet for a Badman/ Die letzte Kugel trifft (1964)
38. Apache Rifles/ Aufstand in Arizona (1964)
39. Arizona Raiders/ Goldtransport durch Arizona (1965)
40. Gunpoint/ Der Colt ist das Gesetz (1966)
41. Trunk to Cairo/ Einer spielt falsch (1966)
42. The Texican/ Der Mann aus Texas (1966)
43. 40 Guns to Apache Pass/ Gewehre zum Apachen Pass (1967)
44. A Time for Dying/ Zeit zum Sterben (1969)

FERNSEHEN
1. Suspicion (1 Folge, 1957)
2. General Electric Theater (1 Folge, 1958)
3. Startime (1 Folge, 1960)
4. Whispering Smith (als Det. Tom 'Whispering' Smith, 26 Folgen, 1961)


(1) Cinema Online
(2) Cinema Online
(3) Cinema Online
(4) Prisma Online
(5) Cinema Online
(6) Lexikon des Internationalen Films

© by Ingo Löchel

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