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Der Kommissar und seine Mörder - Folge 77: Ohne auf Wiedersehen zu sagen

Der Kommissar und seine MörderFolge 77
Ohne auf Wiedersehen zu sagen

Im Englischen Garten in München wird ein grausiger Fund gemacht: die Leiche eines erschlagenen Mädchens. Bald schon weiß der Kommissar, dass es sich um Inge Hansen handelt, die einige Wochen zuvor zusammen mit ihrer Freundin Franziska Danner von zu Hause ausgerissen ist, um in München ihr "Glück zu machen". Der Kommissar ahnt, dass Franziska - falls sie überhaupt noch lebt - in großer Gefahr ist. Jede Stunde ist kostbar.


Zusammen mit Franziskas verzweifeltem Vater begeben sich der Kommissar und sein Team auf die Suche. (1)

Vehemenz in Schwabing
Wieder geht es um junge Mädchen - und diesmal um einige die einem Mädchenhändlerring zum Opfer fallen. Die entführten und ermordeten Mädchen stehen dabei aber nicht so sehr im Mittelpunkt. Es geht vielmehr um den Vater eines der Mädchen, der mit geradezu nervender Vehemenz ganz Schwabing nach seiner Tochter absucht und dazu auch noch von Kriminalhauptmeister Klein begleitet wird. Da dort manche Unterweltgröße durchdreht und dem Vater am liebsten den Hals umdrehen würde, ist aus deren Sicht nur allzu verständlich. Als Zuschauer hofft man sogar, dass der Zuhälter dies auch möglichst bald tue, um die Langeweile zu unterbinden und dem Fall eventuell eine Wende bescheren zu können.

Heinz Reincke wirkt dazu äußerst blass in der Rolle des Vaters, der in der Erziehung seiner Tochter mehr falsch gemacht haben muss, als er glauben machen will. Und der Kommissar hat den Lösungsschlüssel zum Fall längst in der Hand: ein junger Student, der alles weiß, aber nichts sagt. 

Nicht spannend
"Reineckers Talent anständige und spannende Handlungen zu schaffen, wird langsam schwächer" bemerkte 1974 bereits das Hamburger Abendblatt.(2) Dabei gab es in Reineckers Schaffen immer wieder mal diese Aussetzer, die sich sogar in den 60er Jahren bei einigen Wallace-Filmen aus seiner Feder finden. Er war teilweise genial spannend und manches mal wieder langweilig und klein geraten. Besonders dann, wenn es darum ging Halbwelten vorzustellen wie das Zuhälter-Milieu und die Drogenszene. Hier scheiterte er oft. Vielleicht weil ihm selbst der Zugang und das Wissen zu diesen Themen fehlte.

Die Folge ist der letzte Regiebeitrag zur Reihe von Jürgen Goslar. In dem Fall werden viele Kneipen und Discotheken gezeigt. Vieles waren dabei wirkliche Lokalitäten in München, die meistens jedoch unter anderem Namen geführt wurden als im Film dargestellt.

Gedreht 1974, Erstsendung 9.8.1974, wurde als achtundsiebzigste Folge gedreht
Arbeitstitel: Ohne auf Wiedersehen

mit Erik Ode, Günter Schramm, Reinhard Glemnitz, Fritz Wepper, Elmar Wepper, Helma Seitz, Heinz Reincke, Katharina Seyfahrt, Wolfgang Wahl, Bernd Herberger, Anita Höfer, u.a.
Stab: Regie: Jürgen Goslar - Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Herbert Jarczyk - Musik: Albert West: Put Your Head On My Shoulder, Albert West: Waves, Because: Allways (Live - nicht erhältlich),Golden Earring: Suzy Lunacy, Marvin Hamlisch: Solace, The Entertainer,Blood, Sweat & Tears: Roller Coaster, Rolf Alexander Wilhelm Musik- Neue Münchner Fernsehproduktion 1974

 (1)= 3sat
(2)= Hamburger Abendblatt vom 10.08.1974, Seite 12 (Beleglink bei Freundeskreis Der Kommissar)
Stab- und Sendeangaben: Freundeskreis Der Kommissar

Foto: 3sat

© by author

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Kommentare  

#1 Doktor Römer 2023-10-02 18:04
Und wieder mal landen naive und unschuldige junge Frauen im Sündenbabel München Wie oft hat Reinecker das immer wieder aufgegriffen, später auch bei "Derrick". Vater Danner ist in der Tat sehr anstrengend für das Kommissars-Team und die Zuschauer, auch in seinem Glauben, dass viele Leute seine Tochter doch kennen müssten. In Kettwig vielleicht, aber doch nicht in München.
#2 Schmidt 2024-02-09 10:22
Soll der Fundort wirklich der Englische Garten sein?

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