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»Dorian Hunter« revisited Folge 83: Ein “Wahnsinns” - Finale…

»Dorian Hunter« revisitedDorian Hunter revisited
Folge 83 - Ein “Wahnsinns” - Finale…

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie unter dem Namen “Dorian Hunter” im Bastei Verlag neu gestartet. Die ersten 100 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht.

In dieser Artikelreihe werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden.

Als Hunter, Coco und die anderen Gefährten im Castillo Basajaun auftauchen, gibt es ein großes Wiedersehen mit den Freunden. Man erfährt, wie es den anderen inzwischen ergangen ist und hört von schwarzmagischen Aktivitäten, unter anderem denen eines Kinddämons.

Der Chakravartin taucht derweil bei einer Dämonensippe in Island auf, die ihm dabei helfen soll, zum Tempel des Hermes Trismegistos zu gelangen. Als das Oberhaupt Croyd sich ihm widersetzt, kommt es zum Kampf und Croyd verfällt dem Wahnsinn. Er wird zum Hof der Alfar geschickt, wo er Dula in seine Gewalt bringt und mit Hunter Kontakt aufnimmt.

Der bricht sofort mit Unga und Reena dorthin auf und es gelingt ihnen, Croyd unschädlich zu machen und Dula zu retten. Als dann Luguri bei der Dämonensippe und dem Chakra auftaucht, kommt es zum Kampf, und der Chakra kann mithilfe von Trigemus bezwungen werden.

Nun will Luguri dessen Vorhaben, in den Tempel einzudringen umsetzen, und er bricht dorthin auf, ebenso wie Hunter, der von Chakras Niederlage nichts weiß und ihn dort vermutet. Unga und der irre Croyd begleiten ihn.

Durch das Eindringen der Dämonen spielt die Magie des Tempels verrückt, und als Hunter den Raum mit dem magischen Tisch erreicht, zeigt er ihm eine Szene, in der sein Kind in Gefahr schwebt.

Dann taucht zuerst Croyd auf, der den Chakravartin endgültig tötet und schließlich Luguri mit Trigemus, die aber von der geballten Magie des Tisches vertrieben werden. Da Hunter befürchtet, dass der Tempel einstürzt, flieht er mit Unga. Zuvor hat ihnen der Tisch noch sieben Visionen von zukünftigen Ereignissen gezeigt…

  • Dorian Hunter Band 133: Der Wahnsinnige
  • Autor: Earl Warren (Walter Appel)
  • Erstveröffentlichung: Am 15. Februar 1977 als „Dämonenkiller Band 130“
  • Erschienen am 30. September 2023

Auch wenn der Malkuth - Zyklus bereits im letzten von Vlcek verfassten Band sein eigentliches Finale erlebte, erlebt der Leser mit diesem Roman nun den endgültigen Abschluss dieses und streng genommen auch des Zyklus um Hermes Trismegistos, der ja mit dem Padma identisch ist.

Abgesehen von den letzten neun Janusköpfen, die sich noch irgendwo auf der Erde befinden, werden hier noch schnell die übrig gebliebenen Feinde besiegt (der Chakravartin) und nebenbei nutzt man noch die Gelegenheit, sich von dem übermächtigen Erbe des Hermes zu trennen, indem man den Tempel unbenutzbar macht.

Immerhin erfährt der Held und auch der Leser durch die sieben Visionen vorher noch, was ihn in nächster Zeit erwartet. So ist hier etwa bereits von Ereignissen rund um den 30jährigen Krieg die Rede.

Keine schlechte Idee, um dem Leser schon mal den Mund wässrig zu machen (wie Vlcek es im Exposé ausdrückt), allerdings ist das auch eine der wenigen guten Ideen, die er für diesen Schlussband hatte.

Das fängt schon mit der Titelfigur an, dem irren Croyd, der mit seinem Bowiemesser in der Gegend herumläuft und am liebsten alles zerfetzen will, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Was macht man mit so einem riskanten Gesellen? Richtig, man nimmt ihn mit in den Tempel, wo er dann mal eben eine der mächtigsten Figuren des Zyklus mit seinem kleinen Spielzeug abschlachtet.

Immerhin hat Luguri da ja schon eine gewisse Vorarbeit geleistet, indem er den armen Chakra praktisch von innen nach außen kehrte und so den großen Gegenspieler nicht nur handlungsunfähig machte, sondern auch aus seinen Eingeweiden lesen konnte. Nicht etwa, um zu erfahren, was der Januskopf zu Abend gegessen hat, sondern was seine Pläne waren…

Dass der große, immer stärker und mächtiger werdende Luguri dann am Ende doch wieder fliehen muss (diesmal vor mächtigen Blitzen, die aus dem orakelnden Tisch im Tempel hervorschießen), wundert uns zwar nicht, aber so muss er wenigstens nicht gegen Hunter und Unga antreten, welche die Macher hier mal wieder mit “normalen” aber dafür ziemlich wirkungsvollen Waffen ausgestattet haben.

So bekommt Unga eine starke, magische Keule (womit nun auch dem letzten Zweifler klar sein dürfte, welche Figur aus der Rhodan - Serie hier Pate stand) und Hunter bekommt den Dolch eines Hexenjägers, mit dem er seine Gegner sogar köpfen kann.

Mit dem aus mehreren Sippenmitgliedern bestehenden “Riesenfreak” gesellt sich eine weitere merkwürdige Idee zu diesem Werk, an dem der Autor diesmal auch weniger Freude gehabt zu haben schien, als an den früheren Unga - Bänden, was vor allem an der etwas holprigen Schreibe und den diesmal eher hölzernen Dialogen zu erkennen ist.

Vielleicht hatte aber auch er langsam genug von dem Zyklus, der wieder mal viel zu lang geriet und unterm Strich auch nicht wirklich überzeugen konnte. Neben den schwachen und in jeder Beziehung bizarr wirkenden Fantasy - Einlagen gab es hier auch zu viel “Sekten - Gedöns” rund um die Padmas, auch wenn man die Lösung und somit die Verbindung zum Hermes - Zyklus als durchaus gelungen bezeichnen darf.

Mit den Unga - Soloabenteuern gab es auch ein paar echte Highlights inklusive der beliebten Ausflüge in die Vergangenheit (womit Warren den Zyklus erheblich aufwerten konnte) und es gab erstaunlich wenige Abstecher in die seltsame Welt Malkuths, wofür man den Machern auch heute nur dankbar sein kann.


© by Stefan Robijn (10/2023)

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