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Mal wieder ein paar Worte in eigener Sache...

Teestunde mit Rolf...Moin Rolf, letzte Woche warst Du mal wieder sehr umstritten. Längst überwundene Kritik kam auf. Was sagst Du denn dazu? Der (Eis-)Tee ist serviert...

Mal wieder ein paar Worte in eigener Sache...

Au weia, was für eine Riesendiskussion um ein paar Plaudereien bei einer Tasse Tee.  Da sind so viele offene Fragen, dass ich tatsächlich noch mal eine Zusammenfassung über die damalige Zamorra-Zeit  mit ihren Abläufen geben muss. Auch wenn ich vieles bereits im Zauberspiegel erzählt oder erwähnt habe.

Und bei meinen Erzählungen gehe ich genau so weit, wie es Persönlichkeitsgefühle nicht verletzt. Letzteres ist besonders auf Werners und Heikes Krankheit gemünzt, die ich in der Zeit, von der ich berichte, teilweise im Vorstadium erleben musste Und so war mir das Ergebnis klar, nicht jedoch der Zeitpunkt. Werner und Heike sind nicht die ersten, die an dieser Krankheit gestorben sind – und werden auch nicht die Letzten sein.

 

Es ist jedoch eine Krankheit, die man für sich selbst und auch für andere so überspielen kann, dass sie nach Außen hin nur dann auffällt, wenn der Betrachter für die Symptome etwas sensibel ist. Und ich weiß nicht, inwieweit es den Leuten, die mit Werner und Heike in den vergangenen Jahren, in denen ich außer einigen wenigen Telefonaten wenig Kontakt mit Werner hatte, aufgefallen ist, dass sie eigentlich ärztliche Hilfe benötigt hätten.

Doch ich sagte ja schon, dass es Krankheiten gibt, die man eben so wegsteckt und alles versucht, dass es nicht außerhalb bekannt wird, weil vielleicht sogar die Existenz dran hängen kann.

Immerhin gehöre ich ja auch zu den Leuten, bei denen dann vom Arzt eine ganze Reihe von Sachen festgestellt wurden, die ich über Jahrzehnte ignoriert habe und einfach nicht wahr haben wollte. Nur sind diese Sachen, wie das schwere Asthma, bei mir angeboren. Den letzten Ärztecheck hatte ich bei der Bundeswehr. Als ich dann Mitte 50 mal wieder einen Medizinmann aufsuchte, weil ich, Crom mag wissen woher, so viel Wasser in den Beinen hatte, dass ich in der Garage kaum noch aus dem Auto kam, machte mir der eine richtig tolle Rechnung auf.

Eine Woche später wusste ich, wie eine Lungenklinik von innen aussah.. Und das komplette Ärzteteam von Spezialisten hat mir dann noch ein halbes Jahr gegeben. Ohne ärztliche Behandlung... naja, und natürlich nur dann, wenn ich die heißgeliebte Raucherei nicht aufgebe. Auf meine Frage, was wäre, wenn ich weiter rauche, kam die wörtliche Antwort des Medicus: „Dann wissen Sie in einem halben Jahr, ob es den lieben Gott gibt!“ Naja, es gibt Dinge, die muss ich nicht unbedingt sofort wissen...

Ich bin mir sicher, dass der behandelnde Arzt Werner, nachdem er im Krankenhaus ebenfalls gerade so noch die Kurve vor dem Tor in den Hades geschafft hat, einen ähnlichen Rat gegeben hat.

Zwar hat Werner nicht geraucht, außer die bereits erwähnten Schokoladenzigaretten, aber das war etwas anderes,  was ich auch schon in der Teestunden anklingen gelassen habe. Denn ich bin mir ganz sicher, dass die bei ihren Untersuchungen Werners Krankheit erkannt haben. Zumal ihn ja Jahre vorher schon einmal in Arzt in dieser Richtung diagnostiziert hatte. Aufmerksame Leser der Teestunde wissen inzwischen, was ich meine.

So wie bei mir Leute in der Zeit, als ich Langstrecke und Marathon gelaufen bin, mir wegen meiner Keucherei und Pusterei auf den Kopf zusagten, dass ich Asthmatiker sei, so mag das auch manch einer Werner hinter vorgehaltener Hand gesagt haben. Und – er hat das genau so ignoriert wie ich damals die Worte der Lauf-Experten.  Übrigens die Zeit des Langstreckenlaufs war auch meine Zamorra-Zeit. Michael Ullich war nicht umsonst begeisterter Läufer.

Wie weit die Krankheit Werner schon wieder im Griff hatte, konnte ich wie auch einige andere Leute des damaligen Freundeskreises aus Kassel bei verschiedenen Terminen, sei es Geburtstagsfeiern oder auch damals der Umzug aus dem „Malerhaus“ in die Wohnung in Lindheim mit Erschrecken feststellen. Hermann, der über Jahre ganz eng mit dran war und eine ganze Reihe dieser Sachen selbst mit erlebt hat, kann das alles bestätigen.  Wenn dem nicht so wäre, dann würde das hier auch nicht so geschrieben stehen.l

Auch wenn ich hier keine Namen nenne, seit kurzen weiß ich von einem Autorenkollegen, der Werner gut gekannt hat, dass er sich wenigstens über die Krankheit, an der Heike gestorben ist, klar war.

Als ich Werner das damals in einem langen Brief erklärt habe, rief er mich zornig an und drohte mit Gericht und Anwalt, wenn ich so was publik machen würde. Es wäre nicht an dem. Nun, diesen Brief hatte ich schon vorher von der Festplatte gelöscht. Er war einfach zu persönlich. Aber ich wollte Werner damit klar machen, dass Heikes Tod eben das absehbare Resultat ihrer Krankheit war und das er selbst daraus eine Lehre ziehen sollte.

Inwieweit er das getan hat, weiß ich nicht, weil wir eben in den letzten Jahren nur telefonische Kontakte hatten. Angebote, mal nach Altenstadt zu kommen und zu reden, wurden von Werner abgeblockt. Er habe zu viel zu tun. Ja, und ich komme nun mal nur, wenn ich willkommen bin. Also gerufen werde. Und das war nach Werners Hochzeit, als sie im Malerhaus wohnten, für mich selbst alleine nur einmal der Fall.  Damals hatte ich noch meinen Hund Charly dabei. Jedenfalls dass ich alleine da war.

Eine Geburtstagsfeier Werners gab es auch noch, aber da waren auch noch einige Leute aus Kassel dabei – und Hermann auch. Danach wurde ich dann nur noch mal gerufen, als Werner seinen Umzug nach Lindheim machte und Leute brauchte, die mit zufassten. Wenn man  sich  dessen bewusst ist, das Werner in der Zamorra-Zeit fast an jedem Wochenende bei mir war, ist das ziemlich wenig. 

Was dazu beigetragen hat, dass Werner und ich nach einer Zeit, wo wir fast wie Brüder waren, so weit auseinander trifteten, darüber würde er sicher andere Antworten geben, als die Gründe, die ich vermute.

Dazu kommt, dass Werner immer daran gelegen war, seiner Welt und dazu gehört auch das Fandom, im positiven Licht zu glänzen. Jedenfalls dann, wenn wir das volle Scheinwerferlicht auf uns haben. Das Fandom verlangt im Autoren eben den Strahlemann und der Verlag einen „loyalen Mitarbeiter“, der zwar mal in die Karten gucken lässt, aber nicht gerade die Trümpfe zeigt. Aus diesem Grund musste ja auch, wie bereits in der Teestunde berichtet, das Interview für den Band des EDFC zum 500sten Zamorra von Werner redigiert werden.

Nur Hermann weiß (außer Gustav Gaisbauer und mir natürlich) was nachträglich geändert oder gestrichen wurde. Er war schließlich mit dabei – und hat innerhalb dieses Interviews auch auf diverse Fragen geantwortet. Das kann man alles nachlesen. Es ist kein Geheimnis dabei. Und über einige gravierende Punkte, die gestrichen oder geschönt wurden, habe ich in der Teestunde schon geschrieben.  

Natürlich versucht jeder, immer und überall den besten Eindruck zu hinterlassen. Ich erlaube mit zwar heute mit einer gewissen Selbstkritik, einige dunkle Punkte an mir zu akzeptieren – aber die sind für das Fandom uninteressant und betreffen mein anderes Leben außerhalb „Zamorra“ und sonstiger Schreibe. Und auch die Zeiten als Musiker. Hermann kennt einige davon. Schade, dass ich seinen Nachruf nicht lesen kann. Ich habe ihm nämlich gesagt, er könne dann ganz offen reden. Wetten, dass er das dann macht.... wenn er kann... immerhin raucht er...  aber Räucherware hält sich ja länger...

In gewisser Weise führe ich verschiedene Leben. Damals in der „Zamorra-Zeit“ war ich es nicht nur mir selbst, sondern auch meinem Agenten, meinem Verlag und meinen Freunden im Fandom schuldig, genau so den Strahlemann auf der Bühne der Cons darzustellen wie Werner Kurt Giesa. 

Auch, wenn Fans mal bei mir zu Besuch in Ahnatal waren (einzelne Personen, die eben mal so vorbei kamen wie auch die Leute bei den Zelt-Cons), wurde diese Rolle wieder gegeben. Nur Hermann war zu oft da, der hat das Original gesehen. Bei mir... und auch bei Werner.

Von daher würde unser „Deichgraf“  Lügen oder Übertreibungen im Text rausstreichen und mir „ein paar Takte murmeln“, wie wir das damals nannten, wenn Werner oder ich bei Dan Shocker antanzen mussten, weil ihm diverse Sachen in den „Magier“-Romanen nicht gefallen haben.

Wer die Teestunde bis jetzt verfolgt hat der wird schon erkennen, dass mir immer weitere Details einer  Zeit einfallen, die ich eigentlich so  abgeschlossen hatte, wie jetzt meine Zeit der der Stadtverwaltung für mich innerlich abgeschlossen ist. Was ich an Veröffentlichungen vorzuweisen habe, reicht eigentlich für mein persönliches Ego-Gefühl und auch dafür, das Wort „Schriftsteller“ auf die Visitenkarten drucken zu lassen.

Was ich hier in der Teestunde bringe, sind „Gedanken und Erinnerungen“ - ich darf das bloß nicht so nennen, weil das ja der Titel der Selbst-Biographie Bismacks ist. Und die wird unter Historikern genau so mit Für und Wieder behandelt wie die Teestunde. Wobei „Ottochen“, wie ihn seine Frau nannte, ja nur das geschrieben hat, was er erlebt hat...und was er für richtig erachtete.

Was ich hier so erzähle, sind Dinge, die tatsächlich so gelaufen sind. In gewisser Weise erinnert mich Werner an Michael Jackson. Auch er hätte sich ein „Neverland“ gebaut, wenn er das Geld dafür gehabt hätte. Und er hat für die Leuten um ihn herum genau die Rolle gespielt, die sie erwarteten. Und deshalb ist es jetzt für seine Fans so schlimm, durch die Recherchen diverser Reporter zu erfahren, wie der “King of Pop“ wirklich war.  Nämlich einer, der sich bis zum Schluss selbst was vorgemacht hat und nicht, wie beispielsweise Paul MacCartney, Elton John und andere Pop-Giganten nach einer gewissen Zeit des Höhenfluges wieder gelandet sind.

Die Welt war entsetzt über den frühen Tod vom Michael Jackson. Genau so wie das Fandom durch den Tod von W.K. Giesa. Mich hat das gar nicht überrascht. Wer so auf der Überholspur lebt, wie Jackson, für den sind 50 ein respektables Alter. Musiker wie Brian Jones von den Stones, Keith Moon von The Who oder Jimi Hendrix, die ebenfalls ein recht „verschärftes Leben“ führten, sind viel früher gegangen.

Und Werner. Nun, Ernest Hemingway hat sich erschossen und Werner hat, wie zu hören war, auf Medikamente verzichtet. Und beide genannten Personen hatten wenigstens zwei Sachen gemeinsam außer, dass sie sich selbst als eine Art Ikone sahen.   

Warum Werner unsere Kontakte hat vereisen lassen, kann ich nur vermuten, werde diese Vermutung hier in der Teestunde jedoch nicht breit treten. Es war nicht nur die Tatsache, dass ich seinerzeit in Lebenspartnerschaft lebte, als wir wegen des „Todes von Amun-Re“ im 666er Zamorra den letzten größeren Kontakt hatten. Vorher war er noch für einige Stunden mit Heike als Gast auf meinem 50sten Geburtstag gewesen. Das war das letzte Mal, das wir eigentlich richtig miteinander geredet haben. Zweimal haben wir und in Marburg noch auf dem Con gesehen – allerdings wenn er kam, musste ich gerade los, weil ich in den Tagesplan meiner damaligen Lebensgefährtin und Geschäftsfrau voll mit eingeplant war.     

Über dritte habe ich erst gehört, dass Werner den Text, den ich zum 666er abgeliefert habe, als ausgemachten Schwachsinn empfand. Mir hat er das nicht gesagt, sondern alles übernommen – fast alles jedenfalls. Bei der Sex-Szene im Grab des Haremhab hat er was weggelassen, wo mit der Pfefferstreuer etwas zu stark aus der Hand geglitten ist. Und den Schluss hat er so geändert, wie es ihm dann in sein Konzept passte.

Werner wusste sehr wohl, dass ich hoffte, durch diese Aufforderung, eine „Altlast“ zu beseitigen, wieder in den Zamorra reinkäme. Schon deshalb habe ich mir, wie bereits berichtet, beim Tod des Amun-Re ein kleines Hintertürchen offen gehalten, um ihn notfalls zurückholen zu können.

Ich wusste natürlich nicht, das Werner in anderen Objekten drin steckte, die Geld brachten – wenn's das war, was ihn dazu bewog, Co-Autoren mit in die Serie zu nehmen. Ich bin davon ausgegangen, dass er monatlich nur die beiden Zamorra-Hefte hatte, um für sich und Heike den Lebensunterhalt zu sichern. Und die Honorare für zwei Hefte haben so ungefähr das ausgemacht, was mir die Stadt Kassel als Beamter im Mittleren Dienst so monatlich bezahlte. Nicht gerade üppig, aber man konnte von leben.

Wenn man es hat. Ich hatte es regelmässig. Werner hätte es aber nicht gehabt, wenn er nicht monatlich zwei Hefte schreiben – und verkaufen – konnte. So jedenfalls meine persönliche Rechnung.

Der Rest.... nun, wartet die letzte Teestunde ab....

Wobei ich, jetzt beim Überlesen des Textes, mal was die „Letzte Teestunde“ angeht, etwas die Spannung rausnehmen will. Es handelt sich dabei um einen Brief, den ich ungefähr vor zehn Jahren einem der damaligen Zamorra-Fans geschrieben habe, der eine „Zamorra-Internet-Seite“ hatte. Der hat auch das ungekürzte Original vom Text des 666er veröffentlicht.

Diesen mehrseitigen Brief habe ich vor einiger Zeit, als ich den Computer „aufräumte“ wieder gefunden und mit einigen Zeiten vorneweg an Hermann geschickt. Es ist das Original von damals – und Werner, der alle Internet-Seiten, die Zamorra betrafen, studiert hat, hat den Text gekannt – und für sich selbst und andere ignoriert.

Es ist also nicht so, dass ich erst nach Werners Tod anfange, über diese und andere Dinge zu reden. Nur ist das eben schon wieder zehn Jahre her – und die heutigen Fans können sich an so was natürlich nicht erinnern.

Für die regelmäßigen Leser der Teestunde bringt diese „Letzte“ übrigens nichts Neues – alles eigentlich  nur eine Zusammenfassung in einem „historischen Text“ und nur als Nachbetrachtung interessant.

Aber – bis dahin ist noch eine Weile.  Genau so, wie wir noch eine Weile bis zur nächsten Teestunde haben.  In einer Woche nämlich.  Und dann will ich wirklich noch mal ganz kurz über das Auf und Ab der Zamorra-Serie berichten, wie ich es erlebt habe – oder es in den  letzten Jahren von Insidern  gehört habe.

Also bis dahin... schöne und sonnige Tage...

Kommentare  

#16 Christian Keichel 2010-07-01 17:20
Harantor:
Zitat:
Und wenn ich mir Biographien von anderen Künstlern ansehe, finde ich alles von Drogenexzessen bis hin zur Vergealtigungen. Was trennt also den Autor Werner Kurt Giesa von anderen Autoren? Warum darf man etwas und ein anderes Mal nicht? Warum soll Rolf es nicht dürfen, seine Erinnerungen niederzuschreiben?
Erstens schreibt Rolf Michael nicht die Biographie von WKG und zweitens ist das was er macht nicht biographisch, sondern rein persönlich und hat in der Öffentlichkeit nichts zu tun. Dein Bauchgrimmen hat Dir das aber schon selber verraten, hättest darauf hören sollen.

Ach ja, kannst Du bitte meinen Account löschen, nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, das ich nicht auf einer Seite angemeldet sein möchte, die derartiges veröffentlicht.
#17 Laurin 2010-07-01 17:37
Also, bei dieser Teestunde (was hattet ihr eigendlich im Eistee drin? :-* ) habe ich auch so meine Bauchschmerzen und schließe mich da durchaus Pisanelli (Kommentar 13) an!
Das Rolf hier die Unwahrheit sagt, ist schon etwas weit hergeholt, denn da würde sich Harantor schon zu Wort melden. Also lassen wir Unterstellungen dieser Art mal stecken!
Das man in manchen Biographien anderer Künstler von Drogen bis Vergewaltigung usw. lesen kann, ist auch richtig Harantor. Aber mal ehrlich, solche Effekthaschereien sollen den Verkauf eben der Biographien ankurbeln, die sonst vielleicht Ladenhüter blieben. In dem Sinne meine ich schon, daß man im Zauberspiegel eine Grenze ziehen sollte, die nicht unterschritten werden sollte (der Artikel oben ist da schon schwer unter der Pietätsgrenze). Das W.K.G. krank war usw. wußten ja alle, daß muß man aber nun wirklich nicht derart auswalzen wie einen Hefeteig, oder anders gesagt, man sollte W.K.G. nicht verklärt darstellen und auch auf Fehler etc. hinweisen dürfen, nur sollte man die Finger nicht Handknöcheltief in Wunden stecken und dann diese noch genüßlich umdrehen!

Hinzufügung zu Christian Keichel:

Überleg dir das bitte noch mal mit dem Account löschen, sowas ist auch keine Lösung sondern eher ein übereilter Schnellschuß!
#18 Hermes 2010-07-01 17:43
Zitat:
Also wenn hier regelmäßig die selbsternannten Gralshüter über den aktuellen Kurs "ihrer" Serie herziehen und darauf verweisen, daß die Lichtgestalt das aber alles anders und tausendmal besser gemacht hat etc. pp. ff. - da tut der gelegentliche Verweis von Menschen not, die IHN von Angesicht zu Angesicht kannten und jetzt klarstellen, daß DER MEISTER!!!! eben auch nur mit Wasser gekocht hat, und daß er nicht nur gute, sondern auch schlechte Tage hatte.
Zitat:
Fleißiges wiederholen von etwas, das nicht stimmt, macht es nicht der Wirklichkeit entsprechender. Du behauptest immer und immer wieder die Kritik am aktuellen Zamorra würde mit dem Argument geführt, dass WKG alles besser gemacht hätte, und dass die Kritiker ihn über jedes rationale Maß hinaus loben würden. Diese Form der Kritik gibt es meines Wissens in den Zauberspiegel-Kommentaren nicht.
Klingt gut, liegt aber weit daneben.

Wie man hier sehen kann:
Zitat:
Die Wahrheit an sich ist wesentlich brutaler wie Rolf sie umschreibt. Fakt.

Das ändert nichts an der Tatsache, daß selbst ein "schlechter" Zamorra von WKG besser war als das was momentan geboten wird
#19 Wolfram 2010-07-01 18:42
@ Hermes

... da habe ich Dir ja eine Steilvorlage gegeben...

Aber wenn Du meine subjektive Meinung, mit dem Lob für Werners Schaffen, als "über jedes rationale Maß hinaus" verstehst, genieß den Erfolg.

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, daß man auf der einen Seite Werners Werk in Ehren hält, aber auf der anderen Seite auch Rolf seinen Artikel gut finden kann.

Gruß, alter Wolf
#20 Des Romero 2010-07-01 20:40
Von Bauchgrimmen bis Accountlöschung - erstaunlich, was ein paar Worte bewirken können! Ich habe die Teestunde aufmerksam gelesen - und es erschließt sich mir immer noch nicht, was so fatal daran ist. Sind denn hier nur dicke Kumpels von WKG vertreten oder geht es darum, moralisch auszuloten, was gesagt werden darf und was nicht? Und wer will das entscheiden? Wenn jetzt verlangt wird, die Redaktion vom Zauberspiegel dürfe solche Artikel nicht bringen, sind wir mittendrin in der schönsten Zensur. Aber so fängt alles an, im Kleinen. Ich will mal hoffen, dass hier noch Besinnung einkehrt und wir nicht mit einer Hexenjagd rechnen müssen ...
#21 mythor 2010-07-01 20:54
Bitte meinen Account auch löschen. Bislang war nur der Geisterspiegel ein Witz jetzt auch der Zauberspiegel. Zack und weg!
#22 Laurin 2010-07-01 21:45
#20 Des Romero:
Eigendlich mag ich Rolfs Teestunde ja auch recht gerne, aber irgendwo sollte schon eine Grenze sein.
Kritik an W.K.G. ist da vollkommen legitim, aber muß man hier wirklich so intim werden wobei der Betroffene nicht mehr Stellung nehmen kann? Die Krankheitsgeschichte gehört meines erachtens nicht so plakativ hier rein, egal ob von W.K.G., seiner Frau oder von Lieschen Müller.

Die Accountlöschungen halte ich schon für etwas überzogen als Reaktion, denn wenn einem ein Artikel nicht gefällt, sollte man auch offen und mit klaren Worten Stellung nehmen (ohne persönlich zu beleidigen)...Punkt! Warum jedoch auch hier von mythor wieder der Geisterspiegel genannt wird bzw. der Zauberspiegel mit ihm in einen Topf geworfen wird, entbehrt für mich einer gewissen Logik!
#23 Harantor 2010-07-01 22:35
Moment mal. Gehemnisse, völlig Unbekanntes oder Etwas, dass nie erwähnt wurde, hat Rolf auch nicht verraten oder thematisiert. Ich empfehle das Studium von WK's Äußerungen im Bastei-Forum. Nur mal so als Hinweis...

Zum anderen. Ich lasse die User-Accounts erstmal noch aktiv, aber werde dann in den nächsten 72 Stunden in dieser Hinsicht tätig werden. Ich gebe aber zu bedenken, dass wegen eines Beitrages der User-Account gelöscht werden soll, etwas übertrieben ist.

Zum anderen ist der Geisterspiegel-Vergleich völlig unsinnig..
#24 Des Romero 2010-07-01 23:19
Hi Laurin!
Ja, zu welchem Sachverhalt kann WKG denn keine Stellung mehr nehmen? Ich habe noch keine spezifische Äußerung gehört, ein Zitat, wo gesagt wurde: So, der Satz geht jetzt aber zu weit! Wo sind denn präzise die Kritikpunkte, die für saures Aufstoßen sorgen? Würde mich wirklich interessieren. Und wenn mir das keiner sagt, lasse ich sofort meinen Account löschen :P
#25 c.r.hays 2010-07-02 03:55
User-Accounts löschen, weil einem eine Sache nicht paßt?!
Fahnenflucht begehen wegen eines kritischen Artikels?!
Wer seid Ihr?
Horst Köhler?!
Schluß' mit dem Kindergarten!
Es muß doch wohl möglich sein, unter erwachsenen Leuten eine solche Angelegenheit zu diskutieren, ohne in die Schmoll-Ecke zu verschwinden...

Ich kannte WKG seit dem Zeltcon 1983. Das ist nächsten Monat ganze 27 Jahre her. Seit damals kenne ich auch Harantor und Rolf Michael.
Werner ist für mich einer der besten Heftroman-Autoren aller Zeiten (ZAMORRA war damals für mich DIE Serie). Und das wird er für mich auch immer sein. Er war ein großer Künstler und hat sich selbst auch immer so gesehen. Daher ist es auch völlig legitim - siehe auch meinen Beitrag #11 - über seinen Hintergrund zu schreiben und zu berichten. Dazu gehören nun einmal auch Werners Schattenseiten. Wer ihn verstehen will, muß auch diese kennen!

P.S.: Edgar Allen Poe, Ernest Hemingway, Charles Bukowski etc. etc. waren Schwerstalkoholiker und sind an dieser Krankheit direkt oder indirekt zugrunde gegangen. Ihrem Ruhm hat dies keinen Abbruch getan. Ihr literarisches Erbe lebt weiter. Aber niemand kommt auf die Idee, das Privatleben dieser Künstler zu verschweigen oder gar zu schönen. Es gehört nun einmal dazu. So sei es auch mit WKG...
#26 Laurin 2010-07-02 14:09
Behalte den Accaunt mal Des Romero, der ist schon knuffig :lol: !
Na ja, Werner wird eh zu nichts mehr etwas sagen können...leider, aber ich seh das mal so, von meiner Seite aus würde ich auch nicht wollen wenn meine Krankengeschichten oder die mir nahestehender Personen so ausgewaltzt würden. Wenn Rolf seine eigene hier einbringt, ist dies seine Sache.
Oben gab er ja an, nur so weit zu gehen, wie es die Persönlichkeitsgefühle (Werner und seine Frau) nicht verletzt. Und dann geht es meiner Meinung nach aber auch schon bergab mit dieser Aussage!
#27 Frank Rieger 2010-07-02 16:23
Ich bin ein ehemaliger PZ Leser (der hin und wieder mal reinschnuppert). Von all den ca. 300 Romanen die ich gelesen habe waren die meisten von WKG.
Aber ehrlich gesagt war mir der Autor bei PZ immer egal... ich dachte als Teeny lange, dass Rober Lamont wirklich eine Person bzw das Pseudonyms eines Autors ist.
Jetzt erfahr ich aber hier im Blog Dinge über eine Person, die ich gar nicht erfahren will (wie mit mir zig andere auch).
Ganz ehrlich... das gehört nicht wirklich in die Öffentlichkeit, auch wenn es wohl Leute gab die näher an WKG waren und jedes Problem von ihm kannten.
Um es mal so zu sagen: betrachte ich mal irgendwann das Gras von unten und jemand (egal ob Bekannter oder nicht) postet im Internet über meine Probleme, die Farbe meiner Unterwäsche, meine sexuellen Vorlieben oder sonst irgendwas persönlich privates... dann hoffe ich, dass da noch jemand ist, der für mich eintritt und die Sache beendet.
Das "Recht" als Leser mehr über einen Autor (als Person des öffentlichen Lebens, sozusagen) zu erfahren wird definitv dadurch eingeschränkt, dass der Autor auch eine Privatperson ist und ein Recht auf Privatsphäre hat.
Accountlöschungen aufgrund eines Blogs find ich überzogen... aber Rolfs Kolumne werd ich mir wohl nicht mehr geben.
#28 Mikail_the_Bard 2010-07-03 00:05
Ja, es mag von Rolf "unfair" über das Leben eines Verstorbenen, soweit es sich mit dessen eigenen Leben gekreuzt hat, zu reden. Da tritt man in so manches Fettnäpfchen, wird von "Freunden" des Toten geschnitten und vielleicht nicht nur an den Pranger gestellt. Ja, gerade auch wenn man von Krankheiten spricht die eine Freund (oder später vielleicht nur noch guten Bekannten) dahingerafft hat.

Seit 1986 weiß ich das ich Diabetiker (wurde leider trotz regelmäßigem Ärtztecheck nicht in meiner Jugend entdeckt!) bin, und vor zwei Jahren wäre mir fast beide Beine bis Oberkante Knie amputiert worden auf Grund Spätfolgen. Das ich heute noch auf beiden eigenen Beinen stehe ist ein Wunder. Aber hätte mir meine Freunde damals nicht moralisch in den Arsch getreten, wäre ich jetzt nicht verheiratet und hätte kein Kind. Denn spätesten nach 1 Jahr (also 1987) hätte der innere Schweinehunde zu mir gesagt: "Du bekommst ja Medikamente, also sauf ruhig 5 Bier und fress ein halbes Schwein mit ganzem Weck (Brötchen). Und Diabetis für zum versagen der Organe (Die Galle ist schon weg, aber das ist nicht so schlimm!)
Meine Frau bekommt seit Monaten Chemo wegen Krebs. An manchen Tagen kann meine Frau nicht mal auf den Füßen laufen, denn die Haut ist so empfindlich geworden. Sonnelicht - nur ein Vampir hat mehr Probleme damit! Eine OP steht dieses Jahr auch noch bevor.

Ich sehe ich das Ganze hier dadurch etwas abgeklärter.
In den vergangenen Teestunden wurde ja schon öfters erwähnt das Heike und Werner schwer krank waren. Das W.K. dann keinen Lebeswillen mehr hatte nachdem Heike gestorben war, ist - aus Werners Sicht - verständlich. Heike und er waren wie Ying-Yang: eines kann ohne das andere nicht existieren.
Jetzt darüber zu diskutieren ob Druck aus dem Freundeskreis bei Werner & Heike bzgl. Gesundheit positiven Verlauf bewirk hätten, oder Werners Lebenswille durch Verlußtbewältigungstherapien erhalten geblieben wäre, ist sinnlos.
Ich weiß nur eines: Werner ist vom Sternzeichen her das gleiche wie ich... und wenn ich mir wirklich mit letzter Entscheidung was in den Kopf gesetzt habe, dann mach ich das auch. Leider hat dieses Sternzeichen noch eine Eigenschaft: Menschen, die es bei uns verschissen - aus welchem Grund auch immer - haben, schließen wir aus unserem Leben aus. (Bei mir ist das z.B. wenn ich merke da mich jemand nach Strich und Faden ausnutzt und noch über meine "gutmütigkeit" lästert!) OK, diese Charakterigenschaft ist nicht unbedingt nur bei Sternzeichen Jungfrau zu finden, aber trifft zu -jedenfalls für die Anfang September Junfgrauen.

Ich habe früher zu Fandomzeiten außer Larry Brent, Macabros, DäKi auch noch sporadisch Zamorra und andere gelesen, trotzdem blieb Werner für mich ein Mensch wie du und ich. Vor allem wenn wir uns bei den Marlos-Cons trafen.

Deshalb sollte jetzt auch nicht im dunkelsten Hintergrund des Zauberspielgel-Online Abyss die "Kreuzige Ihn" ertönen, und auch keine Mistelzweigpfleile geschnitzt werden.
Wer es nicht lesen will was Rolf schreibt, der ignoriert es halt.

@Noir: Wenn du dir die Radieschen von unten ansiehts kann es dir doch egal sein. Du bist tot - vom metaphysischen mal zu schweigen. Was andere über dich sagen, schreiben oder als Film auf die Leinwand bringen läßt dich sprichwörtlich kalt! Du kannst denen die "kalte Schulter" zeigen. Es sei denn du kehrst als ruhelose Rachegeist zurück, oder ein fanatischer Fan erwegt deinen toten Körper und hezt dich als Zombieuf die "Lästeren"
#29 Cartwing 2010-07-03 09:15
Verhindern kann man es gerade als Promi sowieso nicht, dass geredet wird.
Ob nun zu Lebzeiten oder nach dem Tod.
Um es mal so makaber auszudrücken, wie Mikail the Bard: Man kann mit einem Toten anstellen, was immer man will, man kann ihn treten, man kann ihn beschimpfen, er hört bzw.spürt es nicht mehr, er wehrt sich nicht mehr.
Die Frage ist halt nur, ob man es, nur weil man es tun kann, dann auch tatsächlich tun muss.

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