SF, »AST«, Gerangel und die Dönche
Moin Rolf,
SF, »AST«, Gerangel und die Dönche
Dieser »AST« war damals das Sammelbecken so genannter progressiver Kräfte, die gewissermaßen selbst im SFCD die Reaktion sahen und für die »Perry Rhodan« eine faschistoide Serie war.
Natürlich wurde auch über jede Art des Heftromans zu Felde gezogen. Und aus diesem Kreis stammt der hier ungefähr wiedergegebene Satz: »Der heutige Science-Fiction-Autor hat die Pflicht, die Zukunft der Menschheit als eine Kommunistische darzustellen.«
Dass diese Leute, die diese Thesen vertraten und für den Heftroman, den man in den 50ern und 60gern als Schund- und Schmutzliteratur bezeichnete und für den sie ähnlich abwertende, nur eben etwas gewählter klingende Ausdrücke fanden, dann selbst Heftromane geschrieben haben, will heute keiner mehr hören. Von den Betreffenden schon gar nicht. Das ist genau so, als würde man Joschka Fischer heute seine Aktivitäten in den 60ern anlässlich Demonstrationen vorhalten.
Aber genau diese Leute, für die jeder Autor, der in seinen Romanen nicht die schöne Welt des Kommunismus als Hintergrund hatte, ein Faschist war, fanden in KELTERS »Gemini« und den »Terranauten« von BASTEI erste Möglichkeiten zur Veröffentlichung fanden.
Und wie ein Joschka Fischer vom politischen her vom Street-fighting-man eine totale Kehrtwendung gemacht hat und es bis zum Außenminister gebracht hat, so haben auch diese Leute irgendwann das Steuer herumgerissen und ihre Namen haben heute in SF- und Fantasy aller Art einen guten Klang.
Damals hatten sie Marx heute haben sie das Kapital. Und die Worte von Konrad Adenauer: Wat kümmet mich mijne Jeschwätz von jestern passt hier ganz wie die Faust aufs Auge. Oder gut Kasselänisch gesagt wie der Arsch auf den Eimer..
Es gibt eben in Deutschland über all die Jahre und zu allen Zeiten immer wieder Leute, die gerne ihre Vergangenheit abstreifen.
Werner Kurt Giesa ist sich von der Sache her immer treu geblieben. Politisch damals eher der linken Mitte zugeneigt ließ er sich nicht vor den Karren des »AST« spannen auch wenn das gerade in der Science-Fiction Mode war und er sicher Vorteile gehabt hätte, sich in diese Art Seilschaften mit einzubinden.
Für Werner waren besonders die Leute vom »AST«, die es auch geschafft haben, dass sich ein Walter Clark Darlton Ernsting vom SFCD abwandte (weiß ich persönlich von ihm) die Gegner, mit denen er sich in Artikeln und Leserbriefen der damaligen Fanzine-Szene anlegte.
Genau diese Sache hat der alte Giesa der 70er Jahre mit dem späteren Hexen Hermann gemeinsam. Sie liebten es, Wortschlachten durchzuführen. Sei es verbal auf Cons oder in den Zines in schriftlicher Form. Und wie wir wissen, hat Hermann diese Leidenschaft heute noch. Quod erat demonstrantum...
Diese Artikel Werners und auch seiner Kontrahenten waren teilweise so geschliffen wie die Klingen spanischer Rapiere und so spitz wie Nähnadeln.
Jedes Wort wurde auf die Goldwaage gelegt und wenn möglich nach den Paragraphen der Gesetzbücher gemessen, ob sie nicht eventuell als Ehrverletzung oder gar Verletzung der Menschenrechte gewertet werden können. Denn dann hätte man vielleicht durch den Einsatz eines Anwaltes mit einer Klage auf Schmerzensgeld wegen verletzter Persönlichkeitsempfindungen damit echtes Geld verdienen könne.
Das kommt euch lächerlich vor? So kam es Hans Klipp und mir damals auch vor. Dennoch wenn sich alte Fanzines aus der damaligen Zeit auffinden lassen, speziell der »Time Gladiator« der AGSF, werdet ihr Musterbeispiele eine Polemik zu lesen bekommen, gegen das alles, was man so als Kommentare im Zauberspiegel geboten bekommt, reine Lapalien sind. Und das mit den Drohungen, die Angelegenheiten einem Anwalt zu übergeben, waren durchaus ernst gemeint. Und das, obwohl es immer wieder heißt. Im fandom haben Anwälte nichts zu suchen...
Und das war die Situation, als die Kasseler Gruppe damals gebeten wurde, einen AGSF-Con zu organisieren. Wir hatten ja schon unsere diversen Erfahrungen mit einem Con des Bären-Clans von FOLLOW einige Jahre vorher. Hans und ich sagten also zu. Wie wussten, dass wir notfalls mit unseren Freunden (Hermann kennt sie alle noch) eine schnelle Eingreiftruppe zur Verfügung hatten, die alles machten, was notwendig war und wir uns auf die Organisation beschränken konnten.
Der Con sollte über drei Tage, vom Samstag bis zum Pfingst-Montag gehen. Natürlich hatten eine ganze Reihe der Leute kein Geld für eine Unterkunft und so wurde mein 40-qm-Appartement im Turm des Schreckens mal wieder voller als ein Elendsquartier in der dritten Welt. Dazu kam, dass jener Zeit nur Hans Klipp ein Auto hatte es war noch vor meiner Zeit als Tanz-Musiker.
Und natürlich hatte nur ich eine eigene Hütte, so dass sich bei mir alles drängte. Und wenn man Nachts mal aufs Häuschen musste, dann war es notwendig, auch an jenem stillen Örtchen über Schläfer hinweg zu steigen, die sich zwischen Dusche und Toilette zusammen gerollt hatten. Einige schliefen auch mit ihren Luftmatratzen aus Platzgründen auch vor der Tür im Hausflur. Natürlich sehr zur Verwunderung meiner häuslichen Mitbewohner, die morgens früh dann über grunzende und schnarchende Gestalten den Weg zur Kirche finden mussten.
Die meisten Ereignisse dieses Cons sind in meinen Erinnerungen nur noch Nebel. Aber gleich am ersten Tag, als alle ankamen, führten wir sie hinaus auf die Dönche und wir hatten Glück, dass uns Petrus, oder wer sonst den Wettergott darstellt, gnädig war. Der Boden war trocken und die Sonne war für die Jahreszeit sehr warm. Also konnte man auch nach Einbruch der Dunkelheit noch draußen sein.
Von der Dönche habe ich hier in der Teestunde ja schon oft erzählt, weil sie mit den alten Zeiten eng verbunden sind. Heute ein Kasseler Naherholungsgelände im Wild-Zustand, das nur von Schafherden gemäht wird (im wahrsten Sinne des Wortes). Früher war es der Standort-Truppenübungsplatz, den ich als Panzergrenadier schwerpunktmäßig aus der Frosch-Perspektive kennen gelernt habe.
Was aber die Helleböhner Jugendlichen nicht davon abhielt, dort als Kinder Cowboy und Indianer zu spielen oder später wilde Biergelage mit Grillen am Lagerfeuer dort abzuhalten. An anderer Stelle habe ich schon berichtet, dass Hans Klipp im Kindesalter dort die überall rumliegenden Platzpatronen sammelte, das Pulver in seine Spielzeug-Raketen füllte und auf diese Art den Weg ins Weltall finden wollte.
Heute steht das Gelände unter Naturschutz. Damals war der Truppenübungsplatz gerade verlegt worden und kein Schwein hat es interessiert, was sich auf dem Gelände abspielte. Wir haben damals auf diesem Gelände manches Barbaren-Fest gefeiert, wo das Bier aus Fässern gesoffen wurde. Und wenn wir keinen Grill hatten, musste eben kurzfristig der Fußabtritt eines nahegelegenen Hauses dafür herhalten. Der Helleböhner jener Zeit hat sich beholfen, so gut er konnte. Nicht immer ganz legal, aber meist sehr wirkungsvoll.
Ein solches Grillfest hatten wir auch für die Teilnehmer des Pfingst-Cons geplant. Das muss so 1977 oder 1978 gewesen sein. Unsere Freunde hatten schon mit Handwagen die Bierkästen, das Fleisch und alles andere auf die Dönche geschafft und alles vorbereitet. Wobei sie selbstverständlich das Bibel-Zitalt: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden« auf ihre Situation umdeuteten und schon reichlich zugelangt hatten, als wir mit der ganzen Safari ankamen.
Und was da so passierte, erzähle ich beim nächsten Mal...
Natürlich wurde auch über jede Art des Heftromans zu Felde gezogen. Und aus diesem Kreis stammt der hier ungefähr wiedergegebene Satz: »Der heutige Science-Fiction-Autor hat die Pflicht, die Zukunft der Menschheit als eine Kommunistische darzustellen.«
Dass diese Leute, die diese Thesen vertraten und für den Heftroman, den man in den 50ern und 60gern als Schund- und Schmutzliteratur bezeichnete und für den sie ähnlich abwertende, nur eben etwas gewählter klingende Ausdrücke fanden, dann selbst Heftromane geschrieben haben, will heute keiner mehr hören. Von den Betreffenden schon gar nicht. Das ist genau so, als würde man Joschka Fischer heute seine Aktivitäten in den 60ern anlässlich Demonstrationen vorhalten.
Aber genau diese Leute, für die jeder Autor, der in seinen Romanen nicht die schöne Welt des Kommunismus als Hintergrund hatte, ein Faschist war, fanden in KELTERS »Gemini« und den »Terranauten« von BASTEI erste Möglichkeiten zur Veröffentlichung fanden.
Und wie ein Joschka Fischer vom politischen her vom Street-fighting-man eine totale Kehrtwendung gemacht hat und es bis zum Außenminister gebracht hat, so haben auch diese Leute irgendwann das Steuer herumgerissen und ihre Namen haben heute in SF- und Fantasy aller Art einen guten Klang.
Damals hatten sie Marx heute haben sie das Kapital. Und die Worte von Konrad Adenauer: Wat kümmet mich mijne Jeschwätz von jestern passt hier ganz wie die Faust aufs Auge. Oder gut Kasselänisch gesagt wie der Arsch auf den Eimer..
Es gibt eben in Deutschland über all die Jahre und zu allen Zeiten immer wieder Leute, die gerne ihre Vergangenheit abstreifen.
Werner Kurt Giesa ist sich von der Sache her immer treu geblieben. Politisch damals eher der linken Mitte zugeneigt ließ er sich nicht vor den Karren des »AST« spannen auch wenn das gerade in der Science-Fiction Mode war und er sicher Vorteile gehabt hätte, sich in diese Art Seilschaften mit einzubinden.
Für Werner waren besonders die Leute vom »AST«, die es auch geschafft haben, dass sich ein Walter Clark Darlton Ernsting vom SFCD abwandte (weiß ich persönlich von ihm) die Gegner, mit denen er sich in Artikeln und Leserbriefen der damaligen Fanzine-Szene anlegte.
Genau diese Sache hat der alte Giesa der 70er Jahre mit dem späteren Hexen Hermann gemeinsam. Sie liebten es, Wortschlachten durchzuführen. Sei es verbal auf Cons oder in den Zines in schriftlicher Form. Und wie wir wissen, hat Hermann diese Leidenschaft heute noch. Quod erat demonstrantum...
Diese Artikel Werners und auch seiner Kontrahenten waren teilweise so geschliffen wie die Klingen spanischer Rapiere und so spitz wie Nähnadeln.
Jedes Wort wurde auf die Goldwaage gelegt und wenn möglich nach den Paragraphen der Gesetzbücher gemessen, ob sie nicht eventuell als Ehrverletzung oder gar Verletzung der Menschenrechte gewertet werden können. Denn dann hätte man vielleicht durch den Einsatz eines Anwaltes mit einer Klage auf Schmerzensgeld wegen verletzter Persönlichkeitsempfindungen damit echtes Geld verdienen könne.
Das kommt euch lächerlich vor? So kam es Hans Klipp und mir damals auch vor. Dennoch wenn sich alte Fanzines aus der damaligen Zeit auffinden lassen, speziell der »Time Gladiator« der AGSF, werdet ihr Musterbeispiele eine Polemik zu lesen bekommen, gegen das alles, was man so als Kommentare im Zauberspiegel geboten bekommt, reine Lapalien sind. Und das mit den Drohungen, die Angelegenheiten einem Anwalt zu übergeben, waren durchaus ernst gemeint. Und das, obwohl es immer wieder heißt. Im fandom haben Anwälte nichts zu suchen...
Und das war die Situation, als die Kasseler Gruppe damals gebeten wurde, einen AGSF-Con zu organisieren. Wir hatten ja schon unsere diversen Erfahrungen mit einem Con des Bären-Clans von FOLLOW einige Jahre vorher. Hans und ich sagten also zu. Wie wussten, dass wir notfalls mit unseren Freunden (Hermann kennt sie alle noch) eine schnelle Eingreiftruppe zur Verfügung hatten, die alles machten, was notwendig war und wir uns auf die Organisation beschränken konnten.
Der Con sollte über drei Tage, vom Samstag bis zum Pfingst-Montag gehen. Natürlich hatten eine ganze Reihe der Leute kein Geld für eine Unterkunft und so wurde mein 40-qm-Appartement im Turm des Schreckens mal wieder voller als ein Elendsquartier in der dritten Welt. Dazu kam, dass jener Zeit nur Hans Klipp ein Auto hatte es war noch vor meiner Zeit als Tanz-Musiker.
Und natürlich hatte nur ich eine eigene Hütte, so dass sich bei mir alles drängte. Und wenn man Nachts mal aufs Häuschen musste, dann war es notwendig, auch an jenem stillen Örtchen über Schläfer hinweg zu steigen, die sich zwischen Dusche und Toilette zusammen gerollt hatten. Einige schliefen auch mit ihren Luftmatratzen aus Platzgründen auch vor der Tür im Hausflur. Natürlich sehr zur Verwunderung meiner häuslichen Mitbewohner, die morgens früh dann über grunzende und schnarchende Gestalten den Weg zur Kirche finden mussten.
Die meisten Ereignisse dieses Cons sind in meinen Erinnerungen nur noch Nebel. Aber gleich am ersten Tag, als alle ankamen, führten wir sie hinaus auf die Dönche und wir hatten Glück, dass uns Petrus, oder wer sonst den Wettergott darstellt, gnädig war. Der Boden war trocken und die Sonne war für die Jahreszeit sehr warm. Also konnte man auch nach Einbruch der Dunkelheit noch draußen sein.
Von der Dönche habe ich hier in der Teestunde ja schon oft erzählt, weil sie mit den alten Zeiten eng verbunden sind. Heute ein Kasseler Naherholungsgelände im Wild-Zustand, das nur von Schafherden gemäht wird (im wahrsten Sinne des Wortes). Früher war es der Standort-Truppenübungsplatz, den ich als Panzergrenadier schwerpunktmäßig aus der Frosch-Perspektive kennen gelernt habe.
Was aber die Helleböhner Jugendlichen nicht davon abhielt, dort als Kinder Cowboy und Indianer zu spielen oder später wilde Biergelage mit Grillen am Lagerfeuer dort abzuhalten. An anderer Stelle habe ich schon berichtet, dass Hans Klipp im Kindesalter dort die überall rumliegenden Platzpatronen sammelte, das Pulver in seine Spielzeug-Raketen füllte und auf diese Art den Weg ins Weltall finden wollte.
Heute steht das Gelände unter Naturschutz. Damals war der Truppenübungsplatz gerade verlegt worden und kein Schwein hat es interessiert, was sich auf dem Gelände abspielte. Wir haben damals auf diesem Gelände manches Barbaren-Fest gefeiert, wo das Bier aus Fässern gesoffen wurde. Und wenn wir keinen Grill hatten, musste eben kurzfristig der Fußabtritt eines nahegelegenen Hauses dafür herhalten. Der Helleböhner jener Zeit hat sich beholfen, so gut er konnte. Nicht immer ganz legal, aber meist sehr wirkungsvoll.
Ein solches Grillfest hatten wir auch für die Teilnehmer des Pfingst-Cons geplant. Das muss so 1977 oder 1978 gewesen sein. Unsere Freunde hatten schon mit Handwagen die Bierkästen, das Fleisch und alles andere auf die Dönche geschafft und alles vorbereitet. Wobei sie selbstverständlich das Bibel-Zitalt: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden« auf ihre Situation umdeuteten und schon reichlich zugelangt hatten, als wir mit der ganzen Safari ankamen.
Und was da so passierte, erzähle ich beim nächsten Mal...
Kommentare
Was soll das denn?
Kann jemand keinen klaren Versand und eine messerscharfe Logik haben nur weil er FÜR Atomkraft ist?
Es muß doch nicht jeder ein Öko-Spinner sein!
Nur wegen der scheiß Windräder und dem anderen Öko-Mist müssen wir alle ab Januar mindestens 7% mehr für unseren Strom zahlen. Andere Länder lachen über uns!
Aber obwohl sich über Atomstrom und den Ansichten dazu trefflich streiten möchte ich das bitte nicht hier fortsetzen. PN sind möglich oder wenn Rolf mal ne Teestunde zu W.K. und den Atomstrom amcht.
Grundsätzlich hat Hays aber Recht. Ein Irrtum ist normale Abweichung... und schließt einen Verstand nicht aus
Kaffee-Charly