Petra, Damaskus, Cons, und die Exklusivgeschichten
Moin Rolf,
Petra, Damaskus, Cons, und die Exklusivgeschichten
Eine Rundreise durch Jordanien und Syrien von zehn Tagen, die ich einfach machen muss, weil es zu viele Dinge zu sehen gibt, wo ich immer schon mal hinwollte.
Von Amman geht es zu den Wüstenschlössern der Sultane und nach dem altrömischen Jerash, dem antiken Gerasa, auch das Pompeji des Ostens genannt. Von dort geht es nach Syrien, dass erst jetzt wieder vorsichtig von Touristen bereist wird, weil es bis vor kurzem noch zu den unsicheren Staaten gehörte.
Zuerst in die Hauptstadt Damaskus, wo es neben der großen Omajaden-Moschee und dem Mausoleum des Saladin auch noch das Tor zu sehen gibt, wo Paulus durch die blendende Sonne seinen Reitunfall in Verbindung mit einer Erscheinung hatte.
Über die Stadt Palmyra der Königin Zenobia, die sich gegen Rom auflehnte und dann von Kaiser Aurelian hinter seinem von vier Hirschen gezogenen Triumphwagen durch Rom laufen musste, geht es über die Stadt Hama zum Krak des Chevaliers, die größte bekannte Kreuzritterburg.
Ansonsten liegt dann wieder zurück in Jordanien der Berg Nebo auf der Strecke, von dem aus Moses ins Gelobte Land gesehen hat übrigens seine Heiligkeit Benedikt Ratzinger auch. Naja, und jetzt ich... ähem...
Über die Kreuzritterburg Kerak gehts zum Roten Meer, wo ich dann vielleicht doch mal meinen Freischwimmer machen werde. Hiernach der Höhepunkt die Felsenstadt Petra, bekannt aus dem dritten Indiana-Jones-Film, weshalb ich da nicht viel drüber zu schreiben brauche. Ich setze auch voraus, dass die Stadt Akaba am Toten Meer durch den Film »Lawrence von Arabien« ebenfalls bekannt ist. Ich will mal nachsehen, ob die Kanonen tatsächlich nur seewärts zu richten waren. Und im Wadi Rum, wo seinerzeit der im gleichen Film von Anthony Quinn gespielte Auda von den Hobitat seine Zelte hatte, gehts dann noch mal auf die Kamele. Sicher werden einige aus der Reisegruppe auch mit Jeeps auf den Wüstenpisten brausen. Aber für mich gibt es nichts Schöneres, als auf dem schwankenden Rücken eines Kamels durch die Wüste zu reiten. Da kommt der kleine Junge mit seinen Kara-Ben-Nemsi-Träumen in mir wieder raus. Ja, danach zurück nach Amman und mit dem Flieger zurück inch Allah.
Hach, was könnten das für schöne Geschichten werden, wenn ich die Erlebnisse und Eindrücke aus Ländern, die wirklich noch Orient sind, in eine Roman-Handlung mit einbauen könnte. Aber diese Sachen habe ich nach jeder meiner größeren Touren auch Werner vorgeschlagen wie wir wissen, vergeblich.
Werner selbst hat ja nach seinen eigenen Worten immer das gereicht, was er aus Büchern und Reiseführern über ferne Länder und Leute wusste wie es Karl May damals ja auch gereicht hat. Für mich war das auch so lange das Evangelium, bis ich beispielsweise Ägypten bereist habe. Da erst habe ich diverse Fehler in meinen Zamorra-Romanen festgestellt. Aber wie sagte Werner immer so schön: »Wer wirds merken?« Nur in Italien, wo wir mit Werner zwei Mal waren, da stimmt alles. Aber das hat er ja auch selbst gesehen und erlebt.
Schwamm drüber, Strich drunter und Asche drauf! So brauche ich wenigstens kein Reisetagebuch zu führen, wo ich mir zusätzliche Besonderheiten notiere und unnötige Fotos zu machen, weil ich immer noch an meiner alten Rollenfilm-Kamera hänge.
Um in der Zeit, wo ich bei den Arabern unterwegs bin, die Teestunde nicht ausfallen zu lassen, gibt es eben in den nächsten drei Wochen etwas kürzere Geschichten, bevor wir uns wieder anderen Dingen wie z.B. mich den anlässlich seines Geburtstags geplanten weiteren Erinnerungen an Hubert Hugh Walker Straßl zuzuwenden.
Vorerst aber, wie üblich, gewisse einführenden Erklärungen zu den Storys. Die sind notwendig, denn über zu viele Sachen ist die Zeit hinweg gegangen und man muss diese Geschichten eben aus seiner Zeit sehen. Wie z.B. die antiken Satiren römischer Autoren der Kaiserzeit, über die vielleicht die Römer lachen konnten, die aber heute höchstens noch weltfremde Stubengelehrten wirklich in Erheiterung bringen. Selbst die »Ars Amanti« des Ovid, die »Liebeskunst«, die in Rom einen solchen Skandal auslöste, dass Augustus den Autor nach Pontus ans Schwarze Meer verbannte, würden heute nur noch bei einem Altphiologen fortgeschrittenen Alters erotische Gefühle wecken.
Also, ohne einige Worte vorher sind die meisten meiner Geschichten aus der damaligen Zeit nicht zu begreifen. Und auch die von Werner nicht wenn sie speziell für das Fandom geschrieben wurden. Und das wurden ja die meisten Storys, weil die Clubleiter und Fanzine-Herausgeber damals wahnsinnig nerven konnten. Jeder wollte eine Geschichte für sein Zine und die möglichst exklusiv. Allerdings gab es meines Wissens damals nur ein Zine, das grundsätzlich keine Nachdrucke machte damals wenigstens heute schon. Ich meine damit den Zauberspiegel. Quod erat demonstrantum! Aber Hermann hat ja akzeptiert, dass man auf diese Art Kulturgut (ahem) erhalten kann. Denn es ist kaum anzunehmen, dass nach meinem Abschied von dieser Welt die Mappe mit den alten Sachen die Entrümpelung übersteht.
Die Story in dieser Woche wurde tatsächlich speziell für einen Clubleiter geschrieben, der so herrlich nerven konnte, dass ich ihm irgendwann mal auf einem Con versprach, ihm tatsächlich was Exklusives zu machen. Und er durfte dann in der Geschichte auch mitspielen.
Den bürgerlichen Namen haben die Winde der Zeit aus meinem Großhirn geblasen. Aber im Fandom war er nur bekannt unter dem Namen »Der grüne Ghoul«. So hieß, wenn ich mich recht erinnere, auch sein Fanzine. [Das war Ralph Göpfert aus Wuppertal, Anmerkung hva]
Aber nicht nur der Grüne Ghoul ist mit dabei, sondern auch neben diversen Heftromanhelden noch einige andere damals bekannte Figuren der Szene. Klar, Hexen-Hermann ist dabei, dazu Manni Feuerriegel und last not least Dan Shockers Privatsekretär Uwe Schnabel, der bekannterweise seinerzeit mit seinem Verbrauch an Coca-Cola dafür sorgte, dass den Aktionären in Atlanta eine satte Dividende ausgezahlt werden konnte.
Die markante Gestalt mit dem schwarzen Bart ist übrigens W.K.Giesa, der damals tatsächlich kannenweise Kaffee in sich hineingeschüttet hat. Und möglichst nach einem alten Indianer-Rezept aus Texas gekocht.
Ein Kaffee, wie Werner ihn mochte, musste heiß wie die Liebe, schwarz wie die Hölle und so stark sein, dass er einen alten Mann aufs Pferd hebt und Tote aufschreien lässt. Das Rezept für Texanischen Kaffee ist ganz einfach. Man kocht Kaffee und wirft dann ein Hufeisen hinein. Wenn das unter geht, ist der Kaffee nicht stark genug.
Die anderen mitwirkenden Herrschaften aus den Horror-Phantastik-Serien der damaligen Zeit brauche ich sicher nicht besonders vorzustellen. Sie zu kennen gehört für einen Zauberspiegel-Leser zur Allgemein-Bildung.
Wie alle anderen Kurzgeschichten wurden auch diese unter meinem Pseudo »Erlik von Twerne« geschrieben. Unter meinem bürgerlichen Namen habe ich erst Schriftliches veröffentlicht, seit Dr. Helmut Pesch damals ohne mich zu fragen eben diesen Namen auf mein erstes Fantasy-TB gesetzt hat. Und dabei ist es dann, von Heften abgesehen, auch geblieben. Und natürlich ist wieder etwas die Feile über den Original-Text geglitten.
Also dann.. Vorhang auf... Film ab....
Bis nächste Woche also...
Von Amman geht es zu den Wüstenschlössern der Sultane und nach dem altrömischen Jerash, dem antiken Gerasa, auch das Pompeji des Ostens genannt. Von dort geht es nach Syrien, dass erst jetzt wieder vorsichtig von Touristen bereist wird, weil es bis vor kurzem noch zu den unsicheren Staaten gehörte.
Zuerst in die Hauptstadt Damaskus, wo es neben der großen Omajaden-Moschee und dem Mausoleum des Saladin auch noch das Tor zu sehen gibt, wo Paulus durch die blendende Sonne seinen Reitunfall in Verbindung mit einer Erscheinung hatte.
Über die Stadt Palmyra der Königin Zenobia, die sich gegen Rom auflehnte und dann von Kaiser Aurelian hinter seinem von vier Hirschen gezogenen Triumphwagen durch Rom laufen musste, geht es über die Stadt Hama zum Krak des Chevaliers, die größte bekannte Kreuzritterburg.
Ansonsten liegt dann wieder zurück in Jordanien der Berg Nebo auf der Strecke, von dem aus Moses ins Gelobte Land gesehen hat übrigens seine Heiligkeit Benedikt Ratzinger auch. Naja, und jetzt ich... ähem...
Über die Kreuzritterburg Kerak gehts zum Roten Meer, wo ich dann vielleicht doch mal meinen Freischwimmer machen werde. Hiernach der Höhepunkt die Felsenstadt Petra, bekannt aus dem dritten Indiana-Jones-Film, weshalb ich da nicht viel drüber zu schreiben brauche. Ich setze auch voraus, dass die Stadt Akaba am Toten Meer durch den Film »Lawrence von Arabien« ebenfalls bekannt ist. Ich will mal nachsehen, ob die Kanonen tatsächlich nur seewärts zu richten waren. Und im Wadi Rum, wo seinerzeit der im gleichen Film von Anthony Quinn gespielte Auda von den Hobitat seine Zelte hatte, gehts dann noch mal auf die Kamele. Sicher werden einige aus der Reisegruppe auch mit Jeeps auf den Wüstenpisten brausen. Aber für mich gibt es nichts Schöneres, als auf dem schwankenden Rücken eines Kamels durch die Wüste zu reiten. Da kommt der kleine Junge mit seinen Kara-Ben-Nemsi-Träumen in mir wieder raus. Ja, danach zurück nach Amman und mit dem Flieger zurück inch Allah.
Hach, was könnten das für schöne Geschichten werden, wenn ich die Erlebnisse und Eindrücke aus Ländern, die wirklich noch Orient sind, in eine Roman-Handlung mit einbauen könnte. Aber diese Sachen habe ich nach jeder meiner größeren Touren auch Werner vorgeschlagen wie wir wissen, vergeblich.
Werner selbst hat ja nach seinen eigenen Worten immer das gereicht, was er aus Büchern und Reiseführern über ferne Länder und Leute wusste wie es Karl May damals ja auch gereicht hat. Für mich war das auch so lange das Evangelium, bis ich beispielsweise Ägypten bereist habe. Da erst habe ich diverse Fehler in meinen Zamorra-Romanen festgestellt. Aber wie sagte Werner immer so schön: »Wer wirds merken?« Nur in Italien, wo wir mit Werner zwei Mal waren, da stimmt alles. Aber das hat er ja auch selbst gesehen und erlebt.
Schwamm drüber, Strich drunter und Asche drauf! So brauche ich wenigstens kein Reisetagebuch zu führen, wo ich mir zusätzliche Besonderheiten notiere und unnötige Fotos zu machen, weil ich immer noch an meiner alten Rollenfilm-Kamera hänge.
Um in der Zeit, wo ich bei den Arabern unterwegs bin, die Teestunde nicht ausfallen zu lassen, gibt es eben in den nächsten drei Wochen etwas kürzere Geschichten, bevor wir uns wieder anderen Dingen wie z.B. mich den anlässlich seines Geburtstags geplanten weiteren Erinnerungen an Hubert Hugh Walker Straßl zuzuwenden.
Vorerst aber, wie üblich, gewisse einführenden Erklärungen zu den Storys. Die sind notwendig, denn über zu viele Sachen ist die Zeit hinweg gegangen und man muss diese Geschichten eben aus seiner Zeit sehen. Wie z.B. die antiken Satiren römischer Autoren der Kaiserzeit, über die vielleicht die Römer lachen konnten, die aber heute höchstens noch weltfremde Stubengelehrten wirklich in Erheiterung bringen. Selbst die »Ars Amanti« des Ovid, die »Liebeskunst«, die in Rom einen solchen Skandal auslöste, dass Augustus den Autor nach Pontus ans Schwarze Meer verbannte, würden heute nur noch bei einem Altphiologen fortgeschrittenen Alters erotische Gefühle wecken.
Also, ohne einige Worte vorher sind die meisten meiner Geschichten aus der damaligen Zeit nicht zu begreifen. Und auch die von Werner nicht wenn sie speziell für das Fandom geschrieben wurden. Und das wurden ja die meisten Storys, weil die Clubleiter und Fanzine-Herausgeber damals wahnsinnig nerven konnten. Jeder wollte eine Geschichte für sein Zine und die möglichst exklusiv. Allerdings gab es meines Wissens damals nur ein Zine, das grundsätzlich keine Nachdrucke machte damals wenigstens heute schon. Ich meine damit den Zauberspiegel. Quod erat demonstrantum! Aber Hermann hat ja akzeptiert, dass man auf diese Art Kulturgut (ahem) erhalten kann. Denn es ist kaum anzunehmen, dass nach meinem Abschied von dieser Welt die Mappe mit den alten Sachen die Entrümpelung übersteht.
Die Story in dieser Woche wurde tatsächlich speziell für einen Clubleiter geschrieben, der so herrlich nerven konnte, dass ich ihm irgendwann mal auf einem Con versprach, ihm tatsächlich was Exklusives zu machen. Und er durfte dann in der Geschichte auch mitspielen.
Den bürgerlichen Namen haben die Winde der Zeit aus meinem Großhirn geblasen. Aber im Fandom war er nur bekannt unter dem Namen »Der grüne Ghoul«. So hieß, wenn ich mich recht erinnere, auch sein Fanzine. [Das war Ralph Göpfert aus Wuppertal, Anmerkung hva]
Aber nicht nur der Grüne Ghoul ist mit dabei, sondern auch neben diversen Heftromanhelden noch einige andere damals bekannte Figuren der Szene. Klar, Hexen-Hermann ist dabei, dazu Manni Feuerriegel und last not least Dan Shockers Privatsekretär Uwe Schnabel, der bekannterweise seinerzeit mit seinem Verbrauch an Coca-Cola dafür sorgte, dass den Aktionären in Atlanta eine satte Dividende ausgezahlt werden konnte.
Die markante Gestalt mit dem schwarzen Bart ist übrigens W.K.Giesa, der damals tatsächlich kannenweise Kaffee in sich hineingeschüttet hat. Und möglichst nach einem alten Indianer-Rezept aus Texas gekocht.
Ein Kaffee, wie Werner ihn mochte, musste heiß wie die Liebe, schwarz wie die Hölle und so stark sein, dass er einen alten Mann aufs Pferd hebt und Tote aufschreien lässt. Das Rezept für Texanischen Kaffee ist ganz einfach. Man kocht Kaffee und wirft dann ein Hufeisen hinein. Wenn das unter geht, ist der Kaffee nicht stark genug.
Die anderen mitwirkenden Herrschaften aus den Horror-Phantastik-Serien der damaligen Zeit brauche ich sicher nicht besonders vorzustellen. Sie zu kennen gehört für einen Zauberspiegel-Leser zur Allgemein-Bildung.
Wie alle anderen Kurzgeschichten wurden auch diese unter meinem Pseudo »Erlik von Twerne« geschrieben. Unter meinem bürgerlichen Namen habe ich erst Schriftliches veröffentlicht, seit Dr. Helmut Pesch damals ohne mich zu fragen eben diesen Namen auf mein erstes Fantasy-TB gesetzt hat. Und dabei ist es dann, von Heften abgesehen, auch geblieben. Und natürlich ist wieder etwas die Feile über den Original-Text geglitten.
Also dann.. Vorhang auf... Film ab....
Ach, das waren schöne Zeiten damals im Fandom... man könnte vor Nostalgie zerfließen. Aber heute nicht mehr.
Bis nächste Woche also...
Kommentare
Ich werde mir im Urlaub ein paar diese Plätze anschauen, über die ich in meinem Artikel über die Philippinsche Mythologie berichtet habe - falls mir mein Chef wirklich die 3 Wochen Urlaub im Sommer gibt.
Ach ja, die Story mit dem Ghoul weckt wirklich nostalgische Erinnerungen. :)
Wenn ich mich recht entsinne stammt das Wort Ghoul ursprünglich aus dem ägyptisch/arbischen Sprachkreis (Ghula) und war ein Wesen mit dem Aussehen einer menschlichen Frau. Sie lockte Menschen in ihr Behausung und verspeiste Sie. Gegen Tote, die in der Wüste rumlagen war sie aber auch nicht abgeneigt.