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Umzug, die ›Marlos-Familie‹ und Halloween

Teestunde mit Rolf...Moin Rolf, und weiter geht’s mit den Erinnerungen an das Fandom der Achtziger. Die Reisebeschreibungen und die Geschichte des Islam müssen warten. Was gibt es denn heute zu erzählen? Der Tee ist serviert...

Umzug, die ›Marlos-Familie‹ und Halloween

Morgenstund' ist aller Laster Anfang – weil ich heute die Teestunde nicht am Abend schreibe, dass sie wie die US-Kavallerie im Western bei Hermann eintrifft – im letzten Moment – sondern mir den Wecker gestellt habe und heute Morgen um 5:30 Uhr beginne, meinen Tee zu bereiten.

 

Der Grund für dieses unliebsame Erwachen, dass mich so richtig an die Zeiten erinnert, als ich noch jeden Tag im Ordnungsamt Kassel an den Schreibtisch gegangen bin, ist jener, dass das Haus, in dem ich seit über sieben Jahren wohne, verkauft ist und die neuen Eigentümer auch die Räume benötigen, die ich bisher mit meinen Katzen behaust habe.

Also, ein Wohnungswechsel steht an – wenn auch innerhalb von Nassenerfurth und eigentlich nur ca. 20 Meter weiter. Auf die andere Seite vom Dorfgemeinschaftshaus. Das dort stehende Haus gehört der Stadt Borken, das Erdgeschoss gehört teilweise zum DGH, teilweise ist es der Eingangsbereich zu meiner künftigen Wohnung, die sich im ersten Obergeschoss befindet. Jede Menge Platz – und ich bin der einzige Mieter im Haus – was mir schon wegen der Katzen entgegen kommt. Aber auch ansonsten lebe ich gern wie Ludwig II von Bayern – mit dem ich ja außer dem Geburtstag alles gemein habe – außer der Homosexualität.

Und weil mein Bruder Peter und ich morgen mit dem Tapezieren und anderen Arbeiten beginnen, werde ich am Abend wohl kaum noch Lust haben, Tee zu bereiten. Weshalb ich eben heute Morgen beginne. Denn falls Peter so viel Zeit erübrigen kann, dass wir durchziehen und jeden Tag malochen (brrr.. da graut mir jetzt schon ... wer Arbeit kennt und danach rennt – und sich nicht drückt – der ist verrückt ...) - ja, dann gelingt es vielleicht noch vor Weihnachten oder Anfang Januar, die neue Residenz zu beziehen.

Und weil bekanntlich alle meine Wohnungen Namen haben (Autos und Computer auch) – ich werde in der ›Caverna Leonis‹, der Löwen-Höhle, hausen. Immerhin bin ich im Clan der Löwen bei FOLLOW ... worüber ich vielleicht schon mal berichtet habe – und demnächst in der Teestunde über Fantasy-Clubs und FOLLOW noch mal gesondert berichten werde, weil der eine oder andere Teestunden-Freund vielleicht doch mal wissen will, wie es derzeit im organisierten Fantasy-Fandom zugeht – und wie diese Sache entstanden ist. Denn meine Kontakte dorthin bestehen seit Mitte der 70er Jahre.

Derzeit jedoch will ich mehr über die Zeit im Horror-Fandom erzählen. Also die erste Hälfte der 80er Jahre, wo Werner Kurt Giesa und ich an den Wochenenden manchmal auf zwei bis drei Cons hätten fahren können. Es gab damals unheimlich viele Clubs – die meist aus dem Sinclair-Fandom entstanden. Natürlich wollte jeder Club sofort der Beste und Bekannteste werden – auch wenn diese Position natürlich von einer gewissen ›Kampf-Kugel‹ aus Bremen verteidigt wurde.

Manfred Feuerriegel – so der Name, der heute noch Fandom-Legende ist (ähnlich wie Dieter Hoven oder der heutige Herausgeber des Zauberspiegel) – hatte der größten Sinclair- und Zamorra Club – der war einfach nicht zu schlagen, was das Mitglieder-Potential anging. Und man höre und staune – er hatte sogar ›John Sinclair‹ persönlich in seiner Mitglieder-Liste.

Natürlich nicht den legendären Oberinspektor vom Yard, bei dem es trotz Rettung der Welt, des Universums und der umliegenden Ortschaften vor den Klauen der Hölle einfach nicht mit einer Beförderung klappen will. Es war ein braver Mann aus London, der zufällig den gleichen Namen hatte. Manni Feuerriegel musste nur ins Telefonbuch von Englands Hauptstadt gucken, um ein oder zwei Seiten mit „John Sinclairs“ zu finden. Immerhin ist der Name dort so selten wie bei uns Lieschen Müller oder Hermann Meier.

Dieser brave Untertan ihrer britischen Majestät war also ordentliches Mitglied in Manfred Feuerriegels Club – was ihm weder Vor- noch Nachteile brachte und was jener Mister Sinclair sicher auch sofort vergessen hat. Aber die Bremer Kampf-Kugel konnte damit punkten. Manni war auf seine Art – was die Popularität seines Clubs anging, einfach genial. Von ihm habe ich das erste Geschenk aus dem Fandom bekommen – einen Bierkrug aus Glas mit Gravur – der bis vor Kurzem noch zu meiner Freude im Regal stand. Ja, und dann haben irgendwann meine Katzen Wege gefunden, die Bücher-Regale hoch und runter zu steigen und auch dorthin zu kommen, wo diverse „Heiligtümer“ stehen, zu denen auch jener Bierkrug gehörte.

Ist eine Katze alleine, da passiert gar nichts. Tobt aber die Wilde Jagd durch die Regale, dann schafft sich die Katze eben dort, wo sie durch muss, ihren Platz. Kurzum - ich hab es nur Klirren gehört. Als ich hinkam, war es schon zu spät. Die Schuldige ließ sich allerdings nicht ermitteln, weil die Bande entweder geschlafen hat oder sich ganz andächtig putzte. Also blieb nur eins – die Scherben wegräumen und das schöne Geschenk in Erinnerung behalten.

Das große Club-Sterben dann, das so Mitte der 80er losging, machte dann auch vor dem Bremer-Club nicht Halt. Wie so was kommt? Nun, nach einer gewissen Zeit verlieren die Leute, die so einen Club aufziehen, die Lust dran – andere Interessen kommen – und oft genug sind die Interessen weiblichen Geschlechts. Bei dem einen früher – beim anderen später. So war denn auch Manne Feuerriegel irgendwann weg von der Szene. Doch wenn man in Insider-Kreisen den ›Holz-Michel‹ mit etwas abgewandelten Text singt: »Lebt denn der Manni Feuerriegel noch ...?« dann heißt es folgerichtig: »Jaaaa, der lebt noch ...« Was dann nicht nur seine Freunde, sondern auch seine früheren Feinde oder Gegner freut – denn heute, im Abstand von über 20 Jahren, sieht man ja vieles anders und amüsiert sich über die Dinge, die damals eben für uns wichtig waren.

Ja, es gab schon diverse Rivalitäten im Fandom und speziell unter den Leuten, die Clubs aufgezogen hatten. Am liebsten hätte jeder sofort einen Con veranstaltet und die ganze Prominenten-Palette präsentieren können. Es ist meines Wissens jedoch nur ein oder zwei Clubleitern gelungen, auf seinem ersten Con ein paar ›Hoch-Karäter‹ zu bekommen. Einer hatte aber Glück. Dadurch bedingt, dass Marburg eben ziemlich in der Mitte zwischen Kassel und Altenstadt liegt und ein kleines und geheimes ›Magier-Plauderstündchen‹ notwendig war.

Heute hat sich Martin Dembowsky ja aus dem Fandom völlig zurück gezogen, wenngleich der frühere ›Marburger Horror-Club‹ bis auf den heutigen Tag besteht und auch in jedem Frühjahr noch regelmäßig seinen Con durchführt. Dieses Jahr bin ich sogar mal wieder da gewesen, der Herausgeber des Zauberspiegel hat mich auf der Durchreise mit eingesammelt. Immerhin wohne ich inzwischen nur noch ca. 50 km von Marburg entfernt.

Damals sind Werner und ich eigentlich mehr deshalb nach Marburg gefahren, weil wir eben ein Plauderstündchen mit Dan-Shocker in Sachen »Der Magier« hatten. Somit konnte Martin bei den Einladungen an das Fandom damit Punkten, dass Dan Shocker anwesend war. Denn aufgrund seiner Behinderung war es Jürgen Grasmück nicht so oft möglich, Cons zu besuchen. Von den Marlos-Treffen mal abgesehen – aber Marlos – das war ja weniger ein ›Fan-Club‹ sondern eine Art ›Familie‹ innerhalb des Fandoms. Ein Status, den kein anderer Club jemals erreicht hat.

Das Schöne war, dass ›auf der Insel Marlos‹ sich auch jede Menge Clubleiter trafen, die ansonsten in Konkurrenz standen. Alle wurden geeinigt unter ›Dan-Shockers Fantastik-Club‹ - und bei den Treffen war es eben eine simultane Erscheinung der Macabros-Insel Marlos, auf der man eben für die Zeit des Treffens weilte.

Und die Dan-Shocker-Gemeinde-Familie traf sich ja nicht nur einmal im Jahr zum Marlos-Treffen, sondern viele kamen auch zum ›Halloween‹ auf Burg Frankenstein. Man konnte das als einen allgemeinen Horror-Con betrachten, bei dem es keinen Veranstalter gab – und wo sich doch alles traf.

Halloween auf Burg Frankenstein? Diese Frage kommt jetzt sicher bei der heutigen Fan-Generation auf. Und deshalb will ich mal etwas mehr darüber erzählen.

Halloween wird in Deutschland erst seit einigen Jahren als Fest ›begangen‹, dass sich inzwischen immer größerer Beliebtheit erfreut. In den anglo-amerikanschen Staaten, speziell in den USA, ist Halloween ein Fest, auf das sich besonders die Kinder das ganze Jahr freuen. Während man hier in Deutschland in den Kinos die alten ›Hammer-Produktionen‹ mit ›Dracula‹ und ›Frankenstein‹ mit der Warnung »Nur für starke Nerven« versah, spielten die ›Kids in America‹ diese Filme bereits in der Grundschule nach.

Die englisch-irischen Wurzeln des größten Teils der US-Bevölkerung lassen sich eben nicht verleugnen – und dort werden eben die ›Feste der Toten‹ anders begangen als in Deutschland. Hier mischt sich uralter, traditioneller Aberglaube mit einer feuchtfröhlichen Feier, die immer mehr ins Kommerzielle hinüber geglitten ist.

Der Ursprung ist das Totenfest des keltisch-heidnischen Gottes, der sterben muss, um zur Winter-Sonnenwende – also ungefähr um Weihnachten – wieder geboren zu werden. In Ami-Land zieht man sich Horror-Kostüme an und es gibt Partys, nicht nur für Kids, sondern auch für Erwachsene. Im Film ›ET‹ ist eine solche Kinder-Halloween-Party recht gut gemacht – auf den Carpenter-Film »Halloween« hinzuweisen heißt dann wohl die Eulen nach Athen tragen.

Nun hatten wir ja in den 80er Jahren noch sehr viele US-Soldaten in Deutschland stationiert, weil wir ja jederzeit damit rechnen mussten, dass irgendwann »der Iwan über die Grenze kam«. Besonders im sogenannten ›Fulda-Gap‹, also in der Wetterau und auch bei uns in der Kasseler Gegend rechneten Militär-Experten mit einem Erstschlag durch Panzerverbände, wenn es los ging. Also war da nicht nur die Bundeswehr präsent, sondern auch größere Teile von US-Streitkräften waren in diesen Gegenden stationiert.

In Kassel hatten wir ganze ›Ami-Siedlungen‹ und zu meiner Zeit bei den Pfadfindern hatten wir sehr enge Kontakte zu den Kindern der Soldaten – jedenfalls zu den ›Boy-Scouts‹, mit denen wir gemeinsame Zeltlager und Fahrten machten. Sie sprachen meist Deutsch mit ›kasseläner Platt‹ und das Englisch eben meist mit ›Texas-Slang‹ - wie man das eben von Dad und Mom kennt. Damals hatte ich meine ersten Kontakte zur Grusel-Welt des Halloween – was bei deutschen Freunden, denen ich davon erzählte, völliges Unverständnis hervor rief. Gespenster-Parties und Spuk-Feste.. nee ..nee.. die spinnen, die Amis ...

Aber US-Amerikaner sind nun mal wie große Kinder. Sie spielen gerne und wenn man bei diesen ›Spielen‹ noch ein paar Dollar machen kann, umso besser.

Burg Frankenstein bei Darmstadt-Eberstadt wird allgemein als ›die Burg Frankenstein‹ bezeichnet, auf der Mary Shelley die Inspiration zu ihrem Roman hatte. Auch wenn ihre Roman-Figur Victor von Frankenstein mit dieser Burg nun wirklich nichts zu tun hat. Dennoch hat diese recht gut erhaltene Burg-Ruine wenigstens von der Art her als Kulisse für die schönen alten Frankenstein-Filme her halten müssen.

Für die Boys aus Texas, Arizona und sonstigem Ami-Land gab es gar keine Zweifel. Hier auf dieser Burg hatte Frankenstein seine Experimente gemacht – und hier war auch das Monster herumgetappt. Und man war sicher, dass sich mit dieser Tradition und dem Monster samt allem, was die Spuk-und Horror-Literatur so hergibt, noch eine Hand voll Dollar machen ließ.

Horror-Masken aus Latex, sei es Frankensteins Monster, der Werwolf oder auch der Teufel in eigener Person, waren aus der ›Heimat‹ jenseits des Atlantik problemlos zu beschaffen, während auch der kühnste deutsche Kostümverleih nicht wusste, dass es so was überhaupt gab. Dazu wurden einige Foltergeräte, ein Galgen und andere Horror-Szenarien gebaut, die teils in den Räumen der Burg, teils draußen aufgestellt waren.

Schon Nachmittags ging es los. Die Akteure, US-Soldaten, trieben sich in verschiedenen Horror-Masken auf dem Gelände der Burg herum und spukten. Manche Szenen wurden direkt nachgespielt – die Erschaffung des Monsters durch Frankenstein oder eine Hinrichtung am Galgen. Und in einer Gruft lag Dracula in seinem Sarg. Wurde die Tür geschlossen, gab es plötzlich einen Magnesium-Blitz – und dann sprang der Vampir aus dem Sarg und schlich in der typischen Bela-Lugosi-Haltung durch die Reihen der Anwesenden, um dort ein Opfer zu finden und den Biss zu simulieren. Dann wurde es kurz dunkel, im dünnen Schein der Taschenlampe fand Dracula zurück in seinen Sarg, die Türen gingen auf und die nächsten Zuschauer konnten rein kommen und Draculas Auferstehung mit ansehen.

Dieses Event hatte sich natürlich schnell bis zu Dan Shocker durchgesprochen. Und Werner, der dieses Spektakel gesehen hatte, war hellauf begeistert. Ganz klar, dass ich das im nächsten Jahr auch sehen musste.

Mehr vom Halloween auf Burg Frankenstein erzähle ich dann nächste Woche. Jetzt wird erst mal die neue Residenz renoviert. Übrigens – das Bild von W.K.Giesa und mir, das in einer der letzten Teestunden in den Text eingefügt war, wurde auf einem Halloween auf Burg Frankenstein aufgenommen. Denn damals begann sich dort auch schon der ›Horror‹ mit der ›Fantasy‹ zu mischen ... wobei Werner und ich aber eigentlich die ›normale Gewandung eines Fürsten von Helleb‹ trugen.

Also dann bis nächste Woche ...

Kommentare  

#1 Schnabel 2011-11-17 08:54
Burg Frankenstein hatte viermal die "Ehre" ein Marlos-Treffen zu beherbigen. 1980 traf mal sich zum ersten Mal - zur Halloween-Zeit im Oktober - auf der Burg. Drei weitere Marlos-Treffen (1983, 1984 + 1990) fanden im Sommer stand.
Die Halloween-Zeit auf Burg Frankenstein war in den 80ziger/90ziger Jahre für die Grusel-Freunde im Rhein-Gebiet ein Fixpunkt im Kalender...
#2 G. Walt 2011-11-17 18:52
Obwohl ich insgesamt elf Marlostreffen in 12 Jahren besucht habe, verschlug es mich nie auf Burg Frankenstein. Schade.
#3 Mikail_the_Bard 2011-11-17 22:08
Ja, das waren noch Zeiten. Meine Versionen kann man unter: www.zauberspiegel-online.de/index.php?option=com_mycontent&task=view&id=4026&Itemid=30 und www.zauberspiegel-online.de/index.php?option=com_mycontent&task=view&id=4027&Itemid=30 sowie
www.zauberspiegel-online.de/index.php?option=com_mycontent&task=view&id=4028&Itemid=30

aber das habt ihr ja schon alle getan... :-)

Von Halloween hab ich noch Fotos... leider nur wenige. Wenn Bedarf ist scanne ich sie mal am Wochende ein und mail sie Horst.

Harantor sagt: Scan mal ...

Erledigt und transferiert! :-)
#4 Monster Hunter 2011-11-19 18:48
Ich glaube nicht, dass Halloween als Fest in Deutschland besonders beliebt ist. Das will uns nur die Industrie einreden, die sich dadurch gute Umsätze für allerlei Merchandising Artikel erhofft. In Wahrheit spielen aber nur ganz, ganz wenige Kinder hierzulande das Spiel "Apfel oder Streich".
#5 Mikail_the_Bard 2011-11-19 22:39
zitiere Monster Hunter:
Ich glaube nicht, dass Halloween als Fest in Deutschland besonders beliebt ist. [...] In Wahrheit spielen aber nur ganz, ganz wenige Kinder hierzulande das Spiel "Apfel oder Streich".


Rolf spricht ja auch nicht über das heutige Halloween, sonder über die 80er Jahre, als man Halloween höchstens aus "The Adams Family" und "The Munsters" (die schwarzweiß Filme!) kannte, oder aus den "Gemetzel-Filmen" Halloween.
Zum "Süßes oder Saures" wie es ja eigentlich heißt habe wir ja "Hexennacht" bzw "Walpurgisnacht". Obwohl man sich da wohl schwer hütet bei den Leuten zu klingel und "Süßes oder Saures!" sagt, sondern nur Streiche spielt! :lol:
Ansonsten: wo will die Industrie denn nicht verdienen? (Fasching, Karneval, Weihnachten, Ostern, Nikolaus etc. etc!)
#6 Thomas 2011-11-20 17:31
Durch die Peanuts-Episode "Der große Kürbis" habe ich das erste Mal vom amerikanischen Halloween-Fest erfahren. Das war in den siebziger Jahren, als die Zeichentrick-Serie erstmals im ZDF lief. Den meisten Deutschen dürfte das Fest zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts gesagt haben. Erst später, durch Filme wie Carpenters "Halloween" wurde es auch hierzulande bekannt und populär.
#7 Kerstin 2011-11-20 19:10
Die meisten Leute hier legen auch keinen Wert drauf, an Halloween abends rausgeklingelt und von Halbwüchsigen erpresst zu werden.

Bei uns im Dorf gehen die Klöwesse (Nikoläuse), die einen Vers aufsagen und sich höflich bedanken und an Ostersonntag kommen die Kinder in normaler Kleidung, wünschen frohe Ostern und nehmen ein Ei oder eine andere Kleinigkeit. Das reicht vollkommen. Schließlich kriegen die zu Hause genug zu essen. Hier mag es noch angehen mit den Gaben, weil die Kinder ja auch was dafür tun müssen, also Vers aufsagen, Frohe Ostern wünschen und auch sonst höflich sein müssen dabei.

Die meisten Leute sehen diese Halloweenerei mit Deko, Party, fertig zu kaufenden Kostümen und so weiter eh als das, was sie ist: Geldmacherei, die uns untergejubelt werden soll. Kommt der Brauch aus Amerika, hier bekannt durch Filme und Literatur, ist das leichter durchzusetzen als anderes. Da braucht man ja nur an die unzähligen kitschigen Dinge zum Valentinstag denken oder das Getue um den Muttertag. Da bin ich ja richtig froh, dass mich diese beiden Tage nichts angehen.

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