Dokumentarfilm What The Health - Warum Konzerne uns krank machen und warum niemand was dagegen unternimmt
In zahlreichen Interviews konfrontieren die engagierten Dokumentarfilmer u. a. Vertreter amerikanischer Lebensmittelkonzerne und Gesundheitsorganisationen mit unbequemen Fakten und Fragen: Warum wollen uns Konzerne anscheinend systematisch krank machen - und wieso unternimmt niemand was dagegen?
Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und Krebs – diese Zivilisationskrankheiten breiten sich in der westlichen Wohlstandsgesellschaft schon fast epidemieartig aus. Aber es ist nicht ein einzelner Faktor, der für eine Erkrankung verantwortlich ist, sondern das Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung, Umweltfaktoren, dem individuellen Lebensstil – und vor allem auch der Ernährung!
Beispielsweise leiden in den USA bereits 10-Jährige unter Arterienverstopfung, zwei Drittel aller Erwachsenen sind entweder übergewichtig oder gar fettleibig („obese disease“), und es ist zu befürchten, dass in den nächsten 25 Jahren jeder dritte Amerikaner an Diabetes erkranken wird. Die WHO (World Health Organisation) benennt in der Klasse 1 der krebserzeugenden Schadstoffe (Karzinogene) Asbest, Plutonium, Zigaretten – und verarbeitetes Fleisch (wie z. B. Salami, Hot Dogs, Speck)! 93% der Dioxine werden durch Fleisch und Milch aufgenommen und 80% der in den USA hergestellten Antibiotika von der Pharmaindustrie an Nutzierhaltungsbetriebe verkauft. Das Skandalöse ist, dass die Gesundheitsorganisationen in den USA wie die American Diabetes Association, American Cancer Society oder die American Heart Association nicht auf die Problematik bei tierischen Lebensmitteln hinweisen. Kip Andersen findet bei seinen Recherchen heraus, dass die genannten Organisationen von Fleisch- und Milchwarenherstellern sowie Fastfood-Produzenten Millionen-Dollar-Sponsorenbeträge erhalten. (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…). Kip Andersen: „Das ist ja, als ob die Gesellschaft zum Kampf gegen Lungenkrebs von der Tabakindustrie gesponsert werden würde…“. Und dass die Pharmaindustrie zudem mehr Geld für Lobbyarbeit als jede andere Branche ausgibt, lässt nicht nur Tierversuchsgegner aufhorchen…
What The Health verdeutlicht eindringlich, dass man sich in Hinblick auf eine gesunde Lebensweise dringend von falschen Essgewohnheiten verabschieden sollte - und das sogar ohne explizit auf die ethisch fragwürdigen Aspekte von Massentierhaltung und Tierversuchen, gigantischer Tierfutterproduktion und die dadurch voranschreitende Umweltzerstörung eingehen zu müssen.
Weitere Infos zur Dokumentation gibt’s auf der englischsprachigen Website Whatthehealthfilm.com
Man muss kein passionierter Veganer sein, um sich über diese Thematik den ein oder sogar anderen Gedanken zu machen, und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie What The Health Ihren LeserInnen zahlreich vorstellen. Aber machen Sie sich zuvor gerne selbst ein Bild und ordern Sie eine Rezensions-DVD der 88-minütigen Doku (VÖ: 29.09.2017; polyband Medien). Darüber hinaus bietet What The Health durchaus eine Diskussionsgrundlage für den Schulunterricht, da man meines Erachtens nicht früh genug damit anfangen kann, Kinder und Jugendliche über gesunde Ernährung aufzuklären.
What The Health
Bild: Cover What the Health, Polyband