Drei ¡Amigos! - Kinostars als Retter in der Not
Drei ¡Amigos!
Kinostars als Retter in der Not
Lorne Michaels hat mit der Erfindung und Produktion der „Saturday Night Live“-Show eine nationale Institution der Vereinigten Staaten geschaffen. Die Comedysendung ist seit 1975 ununterbrochen ausgestrahlt worden und hat im Laufe dieser fünf Jahrzehnte einige der größten Komikerstars der USA hervorgebracht. Der sketchhafte Charakter des Formats bot seinen Darstellern unendliche Möglichkeiten, ihre vielfältigen Talente unter Beweis zu stellen. John Belushi, Dan Aykroyd, Steve Martin, Chevy Chase, Eddie Murphy und Martin Short sind einige der Stars der ersten Stunde, die in den 70er Jahren in SNL groß wurden und später auch als veritable Filmstars ihr Einkommen verdienten. Auch heute noch gilt die Show als Talentschmiede und hat in jüngerer Zeit Stars wie Tina Fey, Bill Hader oder Kristen Wiig hervorgebracht. Lorne Michaels hat das Kinopotenzial seiner Entdeckungen schon früh erkannt und auch mit der Produktion von Filmen wie „Blues Brothers“ oder „The Rutles – All you need is Cash“ weitere Klassiker geschaffen. „Drei ¡Amigos!“ ist ein weiterer dieser Kinoableger mit SNL-Stars.
Lucky Day (Steve Martin), Dusty Bottoms (Chevy Chase) und Ned Nederlander (Martin Short) sind anno 1916 große Stummfilmhelden. Als die „Drei Amigos“ drehen sie Filmerfolg auf Filmerfolg, wohnen in einer luxuriösen Studiovilla und werden von Fans umlagert. Doch als sie zu hoch pokern, werden sie von ihrem Studioboss Harry Flugleman (Joe Mantegna) kurzerhand auf die Straße gesetzt. Wie gut, dass sie just in diesem Moment das Telegramm der jungen Mexikanerin Carmen Sanchez (Patrice Martinez) erreicht, die die „Drei Amigos“ im Kino gesehen und ihre tapferen Taten für bare Münze gehalten hat. Sie bittet die drei Recken, in ihr Dorf Santo Poco zu kommen, um dieses und seine braven Einwohner von den barbarischen Attacken des Banditen El Guapo (Alfonso Arau) zu befreien. Die drei Kinostars halten den Hilferuf für ein gut bezahltes Engagement, bei dem sie ihre Showtalente zum Einsatz bringen können und reisen voller Selbstbewusstsein nach Mexiko. Erst, als ihnen vor Ort tatsächlich scharfe Kugeln um die Ohren fliegen, wird es den drei Aufschneidern mulmig zumute.
Fast vierzig Jahre alt ist John Landis’ durchgeknallte Wild-West-Parodie mittlerweile. Und wer ein Fan der drei überdrehten Hauptdarsteller ist, der wird sicherlich auch heute noch bei dem Film auf seine Kosten kommen. Ähnlich wie bei Landis’ „Blues Brothers“ ist die Handlung weitgehend vernachlässigbar und dient lediglich als grober Faden, anhand dessen die Vollblutkomödianten Steve Martin, Chevy Chase und Martin Short ihre Kapriolen entspinnen und mächtig auf den Putz hauen können. Mitunter wirkt der Film dadurch etwas verzettelt, zwischen den sketchartigen Segmenten macht sich auch schon mal Leerlauf breit. Aber insgesamt kann man sich von der liebevollen Genreparodie mit gelungenen Musikeinlagen aus der Feder von Randy Newman (der hier sogar am Drehbuch mitarbeitete) auch heute noch gut unterhalten lassen. Die BluRay-Wiederveröffentlichung wartet mit einem sehr guten Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) auf und präsentiert uns den Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) in einer zur Kinofassung passenden Version. Bonusmaterial ist in dieser Version nun allerdings keines mehr vorhanden.
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