Die blaue Zone - Kurzgeschichte nach einer Idee meines Sohns Michael
Die blaue Zone
Kurzgeschichte nach einer Idee meines Sohns Michael
Die Menschen arbeiteten und pflegten in ihrer Freizeit Hobbys. Rasch hatte sich die Vegetation erholt, die Seen und Flüsse blieben leicht belastet, doch in einer weiteren Menschengeneration sollte ihr Wasser wieder Trinkwasserqualität aufweisen. In alle Zonen wurden Waren exportiert, ebenso wurden Waren von dort importiert. Man konnte Fernsehsendungen von anderen Zonen empfangen, und manchmal traf man Touristen aus den anderen Zonen. Eigenartigerweise war nur der Umstand, dass wenn jemand aus der blauen Zone in eine andere Zone reiste, er nicht wiederkehrte. Besonders in der weißen Zone, munkelte man in der blauen, soll das Leben so angenehm und billig sein, dass jeder, der es kennengelernt hat, es dort verbringen will.
Der wirkliche Grund jedoch war ein ganz anderer: Leben gab es nur in der blauen Zone. Was an vermeintlichen Importen hereinkam, stammte aus den Abfällen der blauen Zone, die an die Zonengrenze transportiert und dort rezykliert wurden, woraus wiederum neue Waren erzeugt wurden. Die exportierten Waren erhielten die Mitarbeiter des Grenzschutzes, unter anderem jene Männer und Frauen, die Touristen aus den anderen vier Zonen spielten, als Gehaltsbestandteil. Die Kunst- und Technikaffinen dieser großen Behörde erstellten auch mit hauptsächlicher Unterstützung von intelligenten Computersystemen das, was die Bewohner der blauen Zone als Fernsehsendungen von anderen Zonen ansahen.
Und jene Männer und Frauen, die vorhatten, die blaue Zone zu verlassen, wurden selbstverständlich liquidiert. Manchmal war das ein Verlust für die Gesellschaft der blauen Zone, doch wie hätte man anders mit ihnen verfahren sollen? Aber ein Gutes hatte ihre Auslöschung auch: Das Leben in der einzig habitablen blauen Zone war beengt. Zusätzlich stieg die Bevölkerung um 0,3 % pro Jahr. Allerdings würde sie um 0,45 % pro Jahr steigen, zählte man jene dazu, die in andere Zonen reisen wollten, doch nie dort ankamen.
Zum Autor
- Gedichte in „Driesch“, Nr. 5 im Jahr 2011.
- Kurzgeschichte in „Brückenschlag“, Band 27 im Jahr 2011.
- Kurzgeschichte in „TrokkenPresse“, Nr. 5 im Jahr 2011.
- Prosatext in „TrokkenPresse“, Nr. 2 im Jahr 2012.
- Gedichte in und Gedicht auf „Brückenschlag“, Band 28 im Jahr 2012.
- Miniaturen in „WORTSCHAU“, Nr. 17 im November des Jahres 2012.
- Gedichte in „Spring ins Feld“, 13. Ausgabe, Dezember des Jahres 2012.
- Kurzgeschichte in „Brückenschlag“, Band 29 im Jahr 2013.
- Prosatext in „TrokkenPresse“, Nr. 3 im Jahr 2013.
- Gedicht in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 59, 09/2013.
- Kurzgeschichte in der Anthologie „Mein heimliches Auge, Das Jahrbuch der Erotik XXVIII“ vom konkursbuch Verlag
- Claudia Gehrke im Jahr 2013.
- Gedichte in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 60, 12/2013.
- Gedichte in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 61, 04/2014.
- Gedichte in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 62, 08/2014.
- Kurzgeschichte und Gedicht in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 63, 11/2014.
- Gedichte in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 64, 04/2015.
- Kurzgeschichte und Gedicht in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 67, 04/2016.