Gesamtüberblick: Gruselkrimi-Romanheftreihen aus Österreich
Daher habe ich hier gnadenlos alle mir bekannten Nachkriegs-Heftpublikationen aus Österreich, in denen selbst nur EINE Krimistory mit einigermaßen furchteinflößenden Geschehnissen aufwartet, nachstehend zusammengefasst.
Den "Gruselgehalt" habe ich als Leser höchstselbst nachgeprüft - ich nenne eine umfassende Sammlung österreichischer Pulpthriller mein Eigen.
Die Frage, wo normale Kriminalgeschichten aufhören und Spannung ins betont Beklemmende übergeht, ist natürlich völlig subjektiv zu beantworten und daher rein persönliche Geschmackssache.
Allerdings:
Detaillierte Betrachtungen und ergänzende Hinweise zu den einzelnen, unten genannten Krimireihen, die auch Gruselromane beinhalten, folgen dann später in eigenen Artikeln samt dazugehörigen Titellisten.
Grusel-Pulppublikationen aus Österreich:
Alphabetisch geordnet. UT = Untertitel. ND = Nachdruck
Bären-Bücher / ab Band Nr. 61: Bären-Reihe
Demokratische Druck- u. Verlagsges. m. b. H., Linz
1948 - ca. 1955 / 83 Taschenbücher / z. T. Okkult- u. Gruselkrimis
Bill Brant
Selbstverlag des Verfassers Fred Dahn
ca. 1948 / 4 / z. T. Gruselabenteuer
Bob Barring (als eine Nachfolgeserie von „Die Welt der Abenteuer – Sonderheft, s. dort)
Verlag (Fischer-)Pollischansky, Wien bzw. Verein der Freunde der Volksliteratur
1985 - 2007 / Nachdrucke und 44 neue Heftromane / z.T. schauerliche Krimis
Das neue Abenteuer
Verlag Oesterr. Jugend / ab Band Nr. 10: Globus-Verlagsanstalt, Wien
ca. 1949 / 50 Hefte / z. T. Horrorgeschichten, z. B. von Edgar Allan Poe
Das Schicksalsbuch
Johannes Günther-Verlag, Wien
1949 / 3 Hefte / Selbsterklärender UT: Geisterspuk - Kriminalaffären - Fürstentragödien
Der Henker von Marseille
Holm-Eigenverlag, Wien
ca. 1947 / 1 Heft / Unheimlicher Thriller von „C. Holm“ (d. i.: Konrad Kosjek-Holm)
Der Hexer
Margot Cermak-Verlag, Wien
1951 / 10 Hefte / z. T. Gruselabenteuer.
UT: Der Meister der Maske
bzw. zusätzlicher UT ab Band Nr. 5: Abenteuer aus allen Erdteilen
Schwicker-Verlag, Linz
Bände nach der Nr. 45: Verlag Ernst Pelda, Wien
1950 - 1953 / zus. 53 Hefte / z. T. unheimliche Krimis.
Der Kronen Roman
Kronenverlag, Wien
1947 - 1948 / 7 Hefte / z. T. Gruselstorys
Der Metropol-Roman
Metropol-Verlag, Wien
1947 - 1951 / 38 Hefte (plus 3 Sonderhefte und 3 Neuauflagen-Bände) / z. T. Gruselkrimis.
Siehe auch: "Metropol Roman Sonderreihe"
Der spannende Sonnen-Roman
Sonnenverlag Bauer & Co., Wien
1948 - 1961 / ca. 345 Zeitungsromane und 13 "Kriminal-Sonnen-Roman"-Hefte /
In der beliebtesten österreichischen Zeitungsromanreihe wurden auch mehrere Schauergeschichten abgedruckt.
Detektiv-Erlebnisse
Gloria Verlag, Wien
1953 - 1956 / 18 Hefte / z. T. Gruselthriller.
Siehe auch: "Gloria Kriminalroman"
Die Gelbe Reihe
Verlag Rudolf Hans Hammer, Wien
1946 - 1947 / 4 Hefte / z. T. Gruselklassiker, z. B. von E. T. A. Hoffmann.
(Nicht ident mit der gleichnamigen Westernreihe des Rolf Mauerhardt-Verlags)
"Standard"-Zeitschriftenverlag, Graz
ca. 1949 / 7 Hefte (plus 1 Sonderheft)
UT: Kriminalfälle nach wahren Begebenheiten. Z. T. horrende "Tatsachenberichte".
Die spannendsten Fälle der jüngsten Kriminalgeschichte
Rudolf Wengraf, Wien
ca. 1963 / 1 Heft / "Bei Neumond: Mord! Die Fladnitzer Mordteufel"
Beklemmender Tatsachenbericht; beruht auf realen Ereignissen: Serien-Axtmorde in der Steiermark kurz nach dem 2. Weltkrieg
Die Welt der Abenteuer – Sonderheft
Verlag Maximilian Kraemer, Wien / 1948 - 1949 / 74 Hefte (plus Nachfolge-Reihen)
Mit Gruselkrimis sowohl in der sog. „Romanreihe“ als auch in der Bob Barring-Subserie
Edition Scala, Hoffmann u. Co., Wien
1951 / 2 Hefte / Gruselromane mit übersinnlicher Thematik von E. T. A. Merlin
Drei-Sterne-Reihe
Belvedere-Verlag, Wien
1947 & 1948 / 2 Hefte
UT: Der erlesene Spannungsroman.
Beide grusellastige Hefte sind im seltenen Querformat erschienen.
Gerry Thook (2. Serie)
Verlag Rolf Mauerhardt, Wien
1960 - 1964 / 70 Hefte / z. T. Gruselkrimis.
Acht Gerry Thook-Romane stammen aus Jürgen "Dan Shocker" Grasmücks Feder.
Gloria Kriminalroman ab Band Nr. 46: Gloria der gute Kriminalroman
Verlag Schriftstellerin Otti Eismann, Wien / ab Band Nr. 34: Gloria-Verlag /
1949 - 1952, 1954 - 1955 / 64 Hefte
Vor allem "Ralph Bridgeman" lieferte hier Gruselkrimis ab
Hands up!
Nebelschnitter-Verlag, Graz (Band 3: Bannert & Schelch, Graz)
ca. 1948 / 3 Hefte / Kuriose Abenteuer-Action-Grusel Crossover-Reihe.
UT: Sensationelle Abenteuer- u. Kriminalfälle
Harry Frank´s Abenteuer
Verlag M. Ludwig, Innsbruck
1946 / 1 Heft (plus ND der Nr. 1) / Mystery-Geschichte: "Der gestohlene Geist" von Alexander Keller
Verlag Josef Schweidlenka, Wien
1947 / 2 Hefte mit Kurzgeschichten / Schauerliches in Band 1
Isabella Kriminalroman
Verlag Lisa K. Wrba, Wien
1949 - 1951 / 31 Hefte
z. T. recht wüste Gruselkrimis
Nr. 1 u. 2: „Texte für alle Fälle“, nachfolgende Nr.: Verlag Heyn, Klagenfurt
2006 – 2011 / 18 Hefte und 1 Prequelband / humorige Regional- & z.T. Gruselkrimis (s.u.)
Kriminal Roman Story
Verlag Walter Peter Wrba, Wien
ca. 1953 / 1 Heft (und 1 ND als "Kriminal Blitz Story") /
Gruselthriller "Die Stimme aus dem Jenseits" von Brent Howard. Ohne Nummer. (Auch beim Nachdruck: keine Nummernangabe.)
Kriminal-Funk
Verlag Pauline Helm, Wien
ca. 1949 - 1951 / 22 Hefte / z. T. Gruselkrimis
Interlit-Verlag, Wien / ca. 1950 / 2 Hefte /
"Pie Grièche"-Neuauflagen zum Zwecke der Verbotsumgehung
Magazin des Grauens
Alma Zemann-Verlag, Wien
ca. 1950 / 1 Heft / Selbsterklärender UT: Unheimliches und Schauriges - nur für starke Nerven!
Metropol Roman / Sonderreihe
Metropol-Verlag, Wien
1951 - 1952 / 3 Hefte / z. T. Grusel.
Nicht ident mit den 3 "Metropol-Roman Sonderheften" (s. o.)
Mister "X"
Verlag Lisa K. Wrba, Wien / 1949 - 1951 / 22 Hefte
z. T. horrorlastige Krimis von den "Isabella Kriminalroman"-Autoren
(es gab auch drei Mr. "X"-Story-Sammelbände mit je 4 Mr. "X"-Heften)
Mokka
R. J. Fojtik, Salzburg / 1948 / 4 Hefte
Roman Nr. 4 ist eine Gruselgeschichte
Morbus
Edition preQuel/Grotesque, Graz / 2012 - 2013
2 Heftromane (und 1 Bonus-Heftchen 2015 bei Evolver Books, Wien)
Kultige Spin-off-Serie zu Omen (s.u.)
Nebelnachtroman / ab Band Nr. 4: Zusatztitel "Gelbe Kriminalreihe"
Nebelnachtroman-Verlag, Graz / ca. 1949 / 5 Hefte /
z. T. (eher harmlose) Gruselkrimis
Nebelschnitter
Nebelschnitter-Verlag, Graz
ca. 1948 / 8 Hefte / z. T. (eher weniger harmlose) Gruselromane
Omen
Edition preQuel/Grotesque, Graz
2011 - 2012 / 3 Hefte / Postmoderne, zeitgemäße Horrorerzählungen (s.u.)
Österr. Kleinschriftenring
Biropa-Verlag, Wien / ca. 1955 / 1 Heft /
Ring Sonderheft (rot) "Das unheimliche Experiment" von Robert Louis Stevenson
Phantom
Melange-Vertrieb, Wien / ca. 1948 / 4 Hefte /
Spukromane mit übersinnlichen Elementen
Interlit-Verlag, Wien / ca. 1949 - 1950 / 3 Hefte /
UT: Der Würger Frankreichs. Von Pierre de Carnot.
(Alle drei Gruselkrimis: Jugendverbot)
Serie 69
Hiro - Typopress-Verlag, Wien / 1969 - 1970 / 24 Hefte /
Titelliste und Infos folgen im nächsten Artikel (28. Januar 2011)
SH-(= Silberhorn-)Kriminal-Reihe
Verlag Grete Müller-Settele, Wien / 1948
2 Hefte / Gruselgeschichten
Sondernummer des Sex-Appeal-Romanes und Pie grièche (sic!)
Interlit-Verlag, Wien / ca. 1949
1 Heft / Enthält die Pie Grièche-Story: "Wolf im Dunkel".
Coveraufschrift: "Verkauf an Jugendliche verboten".
Spannende Geschichten
Demokratische Druck- u. Verlagsges. m. b. H., Linz / 1948
10 Hefte / z. T. Schauerklassiker
Super Pulp
Evolver Books Verlag, Wien / 2011 - 2012
2 Hefte (Band Nr. 3 wird seit 2013 angekündigt, ist bisher noch nicht erschienen)
Selbsterklärender UT: Das Fachblatt für Pulp-Thriller, Horror & Science Fiction; 3 packende Storys in einem Heft
Weltkriminalistik
Verlag Lisa K. Wrba, Wien / ca. 1950
10 Hefte / z. T. Gruselkrimis von den "Isabella Kriminalroman"-Stammautoren
Wiener Kriminal-Reihe
Kronenverlag, Wien / 1947
1 Heft / Okkultkrimi "Im Schatten des Todes" von Ludwig Demeter
Wiener Kriminal Serie
Lyra-Verlag, Wien / 1948 /
10 Hefte / z. T. Gruselthriller (plus Sammelband "Die Macht im Dunklen" mit je 6 Heften)
Unheimliche Elemente finden sich zudem in einigen wenigen österreichischen SF-Romanen (siehe: Utopische Leihbücher und Romanhefte aus Österreich) und in verschiedenen österreichischen Reise- und Expeditions-Abenteuerserien. Dazu dann demnächst mehr in einem weiteren Artikel auf Zauberspiegel-Online.
Der Geisterwald-Katalog von Thomas König führt zusätzlich noch die 8-bändige Heftserie "Duke" (Verlag Schwicker, Linz, ca. 1951 bis 1952) als eine horrorlastige österreichische Nachkriegspublikation an.
Grusel-Szenarien wird man hier zwar keinen begegnen, allerdings: Welche Geschichte wer als wie stark beängstigend empfindet, kann nur jede(r) für sich selbst beim Lesen beurteilen.
Auch "Window" Band 1 "Die Geister von Fort Dunn" (Wien, ca. 1953) wird im Geisterwaldkatalog gelistet. Dieser (Western-)Roman liegt mir nicht vor - ob der Verfasser (und Verleger) des Heftes, Rolf Murat alias Rolf Mauerhardt mit Window Nr. 1 tatsächlich einen frühen Grusel-Western geschrieben hat, sei mal dahingestellt.
Wer wirklich ALLE Schauerheftromane aus Österreich genannt wissen möchte, dem seien noch die "Wunderland"- (St. Gabriel-Verlag, Wien 1954) und die "Goldene Leiter"-Kinderhefte empfohlen.
Die Goldene Leiter stammt vom Verlag Jugend und Volk in Kooperation mit dem Österreichischen Bundesverlag, Wien und wurde zwischen 1952 und ca. 1980 herausgegeben.
In diesen beiden "gemischten" Reihen wurden auch mehrere gespenstische Legenden aus Österreichs Sagenschatz veröffentlicht (siehe Beispielbild).
Band Nr. 36 der Goldenen Leiter stammt übrigens von Dr. Richard Wunderer (senior), d. i. der Vater des Rick Masters-Erfinders Richard Wunderer (junior): "Der König mit den Pferdeohren" ist allerdings definitiv keine Horrorgeschichte...
In einer weiteren vom Staat produzierten Jugend-Romanheftreihe, in "Das große Abenteuer" (Verlag J&V / ÖBV, Wien 1952 bis ca. 1975) findet sich mit Heft Nr. 112 eine besondere Perle des österreichischen "Grusel-Pulps": "The Bottle Imp" von Robert Luis (sic!) Stevenson.
Stevensons Klassiker um eine verfluchte Flasche samt Flaschengeist wurde in englischer Sprache vom Schulbuchverlag ÖBV abgedruckt und vermutlich von österreichischen Lehrer/innen für den Englisch-Sprachunterricht herangezogen.
Englisch lernen mit Heftromanen - Edutainment made in Austria!
Geschichten mit übersinnlichen Geschehnissen oder gar mit Vampiren, Werwölfen und ähnlichen fantastischen Gestalten sind in österreichischen Groschenheften nur selten zu finden. Als unter Sammlern nicht ganz unbekannte Ausnahmen können die zwei Reihen "Phantom" und Dr. McMinaha gelten (mehr dazu dann ebenfalls in weiteren Zauberspiegel-Artikelfolgen).
Von diesen beiden Heftserien und vielen weiteren gesuchten Trivialwerken aus Österreich gibt es auch illegale Reprints, die heute als "Hobby-Nachdrucke" z. B. via Ebay veräußert werden.
Nebenstehend abgebildet sind links das ursprüngliche Dr. McMinaha-Heft Nr. 1 und rechts der Nachdruck Marke Eigenbau (vermutlich in den 1950er-/1960er-Jahren entstanden):
Die schon auf den ersten Blick als solche erkennbaren, äußerst billig wirkenden Reprints anonymer Hersteller waren dennoch oft die einzige Möglichkeit im Prä-Internetzeitalter kostengünstig an die betreffenden Geschichten heranzukommen.
Während die immens teuren Vierziger-/Fünfziger-Jahre-Originalhefte meist nur von Seniorsammler zu Sensiorsammler weiterverkauft werden, kriegt man die Hobby-Nachdrucke als Alternative schon ab 3 oder 4 Euro angeboten. Raubkopien (also im wahrsten Sinne des Wortes: abkopierte Hefte), die seit den 1970er-Jahren in Sammlerkreisen kursieren, kommen natürlich noch etwas günstiger.
4.) Aktuelle österr. (Grusel-)Heftserien im Überblick / Kurzinfos und weiterführende Links
Anm.: Alle jüngeren Pulp-Horrorromane aus Österreich wurden von Enthusiasten in Kleinverlagen herausgebracht; sind durch die Bank als Genre-Meisterwerke zu betrachten und hier zu Recht über den grünen Klee zu loben...
Die erste Heftgruselstory des neuen Jahrtausends aus der Alpenrepublik findet sich 2009 in:
a.) Roland Zingerles Regionalkrimi-Groschenheftserie Klagenfurter Kneipen-Krimi: Nachdem das urig-tollpatschige Kärntner Detektivduo Hubert Pogatschnig und Ludwig Melischnig an der Lösung von elf „regulären“ bis aberwitzigen Kriminalfällen in Klagenfurt mitbeteiligt war, werden „Die Zwei für die Gerechtigkeit“ in Band Nr. 12 („Die Nacht der Zerper“) erstmals mit (subtilen) unheimlichen Vorgängen und mit Zerpern konfrontiert.
Danach folgte 2010 mit dem Heft Nr. 15 „Dämonen“ ein klassischer Gruselkrimi um Spukerscheinungen im Landesmuseum, Abteilung historische Foltergeräte. Band Nr. 17 „Stumme Zeugen“ steigerte das Grauen mit morbiden Serienmord-Ermittlungen im Umfeld einer Horror-Klinik – trotz der „Humoreinlagen“ in der Erzählung ein gelungener, schockierender Reißer.
Diese drei sog. Interfiktions-Heftromane tragen jeweils ISB-Nummern und können daher problemlos im Buchhandel geordert werden, ohne dass Versandkosten anfallen würden. Restexemplare sind angeblich noch vorhanden; auch neu überarbeitete eBook-Varianten stehen im Angebot. Die amüsant-lebensnahe „Mitmischer“-Serie Roland Zingerles wird derzeit im Verlag Federfrei als „Kärntner Kneipen-Krimi“ bzw. als „Karawanken-Krimi“ in Buchform fortgesetzt, wobei auch dort haarsträubende Schock-Szenen nicht zu kurz kommen.
b.) Die drei Omen-Gruselromanhefte berichten in den Bänden „Im Netz der Betörung“, „Der Schrecken aus dem Untergrund“ und „Codename: FROZEN SHADOW“ von der (weiß-)magisch orientierten Grazer Geheimagenten-Organisation „Pantherion“. Die eher ernsthaft ausgerichteten Geschichten sind z.T. heftig pornographisch und fantastisch-übersinnlich gestaltet – mit innovativ aufbereiteten Themen wie: Astral-Reisen, Nebendimensionen, Sexualmagie, Mind Control, Vampire (!), außerirdischen Technologien, Sukkubus-Manifestationen, prähistorischen Hinterlassenschaften, u.ä.m. = barock, überladen, sehr ungewöhnlich und weit ab vom Horrorheft-Mainstream à la John Sinclair.
Ausführlichere Hinweise zur Omen-Serie, z.B. auch zur Hörspielproduktion und zum Pantherion-Spielfilm (2011) des engagierten Grazer Teams um Bernhard Reicher finden sich auf dessen Info-Homepage bzw. auf der Grotesque-Verlagswebsite.
Inzwischen wird Omen im eBook-Format und in einer erweiterten Taschenbuchversion um je 4,99 Euro pro Buch offeriert und mit „Crossover“-Geschichten im selben Format fortgeführt. Die packend geschriebenen Originalhefte können nur noch direkt beim Autor Bernhard Reicher alias „Melchior v:. Wahnstein“ angefordert werden. Seine Mailadresse lautet: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – auf Wunsch signiert der Verfasser seine inzwischen beinahe vergriffenen Heftklassiker.
c.) Die beiden Pulp-Märchengruselromane „Blutschwur der Donauleichen“ und „Im Prater tanzt der Sensenmann“ aus der Serie Morbus wurden als eine Art Spin-Off-Publikation zu Omen bei Grotesque in Graz erstveröffentlicht und berichten ebenfalls von einer Geheimorganisation wider das Böse. Die Heftromaninhalte sind hier eher spaßig-maliziös geprägt – mit Themen wie: Gruftis im Wien der 1980er Jahre, Donaunixen, extraterrestrische Killerclowns, lebende Puppen bzw. Skelette, usw. = sehr trashig – allerdings auch sehr unterhaltsam.
Detaillierte Informationen zu den beiden Werken um die „Basilisk“-Dämonenjäger finden sich online u.a. bei Grotesque und bei Evolver-Books. Die zwei Groschenhefte können auf letztgenannter Website versandkostenfrei geordert werden; als Geschenk wird der Morbus-Kurzroman „Der Hohepriester und die Prinzessin“ (= ein 24-Seiten Heftchen mit SW-Cover; ohne Nr.) mitgeschickt. Evolver ist die neue Verlagsheimat der Morbus-Autor(inn)en Waltraud Lengyel alias „Zoë Angel“ und Werner Skibar aka „Charly Blood“. Ein Morbus-Doppelband Nr. 3/4 kam inzwischen im Taschenbuchformat auf den Markt; eBooks der gewitzt-ironischen Serie stehen ebenfalls zu Gebote.
d.) Auch das Groschenheft-Magazin Super Pulp mit Science Fiction-, Thriller- und Horrorkurzgeschichten erschien mit bisher zwei Ausgaben bei Evolver Books – Band Nr. 1 z.B. mit dem Zombie-Grusler „Das Schamanenerbe“ des deutschen Schriftstellers Philipp Schaab.
Wie manche Heyn- und alle Grotesque-Hefte erreichen die Super Pulp-Textblöcke zwar nicht die übliche Heftromanlänge (Super Pulp nicht einmal 50 Seiten): Die beiden Bände bieten nichtsdestotrotz/ebenfalls 1. eine untadelige grafische Aufmachung; 2. (unpassenderweise) beste Papierqualität (!) und 3. solide geschriebene, inhaltich z.T. „Over-the-Top“-Erzählungen auf.
Selbst kurze Aufsätze mit Ausführungen über die Schundliteratur (Bd. 1) und über Mr. Dynamit (Bd. 2) wurden von den beiden Herausgebern „Dr. Trash“ und „r.evolver“ eingepflegt, um Super Pulp als eine Art Vorzeigeprodukt und als ein Werbevehikel für ihren Evolver-„Trashverlag“ („Trash“ hier im positiven Sinne) aufzupeppen.Ein Artikel über österreichische Gruselkrimis ohne eine Auflistung der wichtigsten Horrorautoren aus der Alpenrepublik, die für deutsche Groschenheftverlage geschrieben haben, kann nicht vollständig sein.
Daher folgt hier noch eine Aufzählung der in Deutschland tätigen Heftroman-Gruselautoren aus Österreich samt Hauptpseudonymen und einer Auswahl der Horror-Reihen und -serien, an denen die Schriftsteller beteiligt waren:
Friedrich Tenkrat (A. F. Morland / Anne Karen) geb. 1939 - Autor bei Tony Ballard, Professor Zamorra, Gespenster-Krimi, John Sinclair, Spuk-Roman, Gaslicht, Mitternachts-Roman, Geister-Krimi, Vampir-Horror-Roman u. a. m.
(Paul Wolf) 1941-2008 - (Exposé-)Autor bei Dämonenkiller, Coco Zamis, Subserie Hexenhammer im Vampir-Horror-Roman u. a.
Richard Wunderer (Andrew Hathaway / Frederic Collins) 1947-2009 - Autor bei Rick Masters (in div. Kelter-Reihen), Monstrula, der Subserie Peter Winslow u.a. Gespenster-Krimis, John Sinclair etc.
Kurt Luif (Neal Davenport) 1942-2012 - Autor bei: Dämonenkiller, Coco Zamis im Dämonenkiller-Taschenbuch, Der Magier, Vampir-Horror-Roman u. a.
(Henry Ghost) geb. 1941 - (Chef-)Autor bei Occu
(Hugh Walker) geb. 1941 - (Kult-)Autor im Vampir-Horror-Roman, bei Dämonenland u. a.
Dazu kommen im Gruselbereich weniger hervortretende österreichische Schriftsteller wie z. B.
(Hal W. Leon / Vampir-Horror-Roman),
(Lionel Reynolds / VHR),
(Philippe Pascal / Grusel-Schocker),
Thurner (Maddrax/Volk der Tiefe, Coco Zamis bei Zaubermond),
(Larry Brent im Blitz-Verlag),
Andreas Gruber (Romane u. a. im Festa-Verlag)
(Zauberkreis-Taschenbuch) oder
(zuletzt für den Blitz-Verlag tätig).
Auch der aus Wien gebürtige Rudolf Sieber-Lonati (1924 - 1990) hat als Coverbildgestalter (unter anderem) fast aller Larry Brent- und Macabros-Romane das deutsche Pulpgruselgenre - zumindest optisch - entscheidend mitgeprägt.
Kommentare
Wenn Kapuzenmann/Rote Schlange teils Grusel war (bin erstaunt) - gilt das auch für die im Ösiland unter den Reihennamen Pingui/Condor/Colibri erschienenen Romane?
Wo wir bei sind, was sind denn harmlose Gruselromane? Krimis mit alter Burg im Mondenschein, die einen Hund vor und eine Leiche hinter der Tür zu liegen hat?
Den Dr. McMinaha hatten wir ja schon. Weiteres folgt. Der Hans-Peter Kögler wird sich darum kümmern ...
Ab Herbst 2016 wird MORBUS - wieder im klassischen Gruselheftformat - fortgesetzt und auch der geplante Band 3 von SUPER PULP ist in Arbeit.