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Lehrreiches komisch verpackt - »Doctor*ology – Mit Leslie Nielsen auf Visite«

Doctor*ology – Mit Leslie Nielsen auf VisiteLehrreiches komisch verpackt
»Doctor*ology – Mit Leslie Nielsen auf Visite«

Wenn Leslie Nielsens Name bereits im Titel erwähnt wird und der Komiker groß auf dem Cover prangt, kann man sich ab den 1980er Jahren eigentlich sicher sein, dass es im entsprechenden Film oder der entsprechenden Serie reichlich albern zugehen wird. Das ist allerdings bei „Doctor*ology – Mit Leslie Nielsen auf Visite“ nur teilweise der Fall. Die 13teilige Serie aus dem Jahr 2007 ist nun erstmals auf DVD erschienen.

Doctor*ology – Mit Leslie Nielsen auf VisiteBeim Label Pidax hat man in diesen Monaten einige weniger bekannte bzw. von Fans schon lange gesuchte Fernseharbeiten Leslie Nielsens (1926-2010) ausgegraben und dem deutschen Publikum nun erstmals auf DVD zugänglich gemacht. Neben der nur leidlich unterhaltsamen Kurzfilm-Kollektion „Leslie Nielsens 36 1/3 Golftipps“ und dem sehenswerten, aber alles andere als albernen Fernsehfilm „Der Unwiderstehliche“  folgt nun noch eine dreizehnteilige Serie, die im Jahr 2007 im Discovery Channel Canada ihre Uraufführung erlebte und nun richtigerweise in der Pidax-Reihe „Doku-Highlights“ erschien. Denn der Schwerpunkt bei den jeweils rund 22minütigen Folgen liegt nicht auf den Kapriolen des „Nackte Kanone“-Stars, sondern auf der anschaulichen und seriösen Vermittlung des aktuellen Wissensstandes in Spezialgebieten der Medizin. „Doctor*ology – Mit Leslie Nielsen auf Visite“ wurde von Isabelle Riva (u.a. Produktionsberaterin bei Jean-Marc Vallées gelungenem Coming-Out-Film „C.R.A.Z.Y. – Verrücktes Leben“) konzipiert und von sechs verschiedenen Regisseuren in Szene gesetzt, federführend war hier Adam Weissman („Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft: Die Serie“), der an jeder Folge beteiligt war. Hierzulande hatte die Serie ihre Erstausstrahlung ebenfalls im Jahr 2007 auf der deutschen Variante des „Discovery Channel“.

Doctor*ology – Mit Leslie Nielsen auf VisiteIn der Hauptrolle der Serie ist David Lawrence zu sehen, der den fiktiven angehenden Mediziner Robert spielt, der gemeinsam mit seinem Onkel (Leslie Nielsen), einem früheren Arzt, die verschiedenen Abteilungen eines Krankenhauses aufsucht, um diese kennenzulernen und Ideen für sein künftiges Spezialgebiet zu sammeln. In den dreizehn Folgen besteht somit reichlich Gelegenheit, Fachbereiche wie Gastroenterologie, Dermatologie, Ophtalmologie, Kardiologie, Neurologie, Urologie oder Gynäkologie in ihren Grundzügen vorzustellen und dem Publikum dabei einen Einblick in die aktuellen diagnostischen und operativen Möglichkeiten zu gewähren. Das alles ist durchaus ernst und professionell aufgezogen, wird dem Laien anhand zahlreicher Computeranimationen, Live-Bilder von Endoskopien und Operationen (durchaus mit einem gewissen Ekelfaktor) und Interviews mit Patienten und Ärzten sehr anschaulich dargeboten. Die Spielszenen dazwischen mit David Lawrence und Leslie Nielsen dienen der Auflockerung und sind – wie eigentlich nicht anders zu erwarten –reichlich albern geraten. Da werden Türen im falschen Moment geöffnet, so dass sie anderen vor den Kopf knallen, die Kühlbox mit einer Spenderleber auf dem Entsorgungswägelchen einer Putzkraft deponiert oder falsche Knöpfe gedrückt, so dass eigentlich harmlose Untersuchungsapparate zu Foltergeräten umgewandelt werden. Der Leidtragendende ist in den meisten Fällen Medizinstudent Robert, während sich sein Onkel gar nicht bewusst wird, was für ein Chaos er immer wieder initiiert.

Doctor*ology – Mit Leslie Nielsen auf VisiteDiese Slapstickmomente sind sicherlich nicht jedermanns Sache, zumal sie auch hier leider wieder deutlich weniger lustig sind als in den Filmen, mit denen Leslie Nielsen zum Star des Genres aufstieg. Bei den Dreharbeiten von „Doctor*ology“ war er auch bereits über 80 Jahre alt, was man ihm an einigen Stellen auch schon ein wenig anmerkt. Aber dieser Klamauk hält sich in der Serie insgesamt eher in Grenzen, denn der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Wissensvermittlung und den Einblicken in die medizinischen Fachbereiche. Insofern kann man sich die Folgen auch heute noch gut ansehen, zumal es sicherlich Spezialgebiete gibt, von denen man als Laie wenig Ahnung hat und deswegen viel dazulernen kann. Die DVD-Erstveröffentlichung präsentiert die dreizehn 22minütigen Folgen auf zwei DVDs in guter Bild- (Widescreen-Format 1,78:1) und Tonqualität (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0 Stereo). Der deutsche Ton ist nicht lippensynchron gesprochen, sondern, wie in dokumentarischen Formaten üblich, als Voice Over über dem englischen Original zu hören. Als Bildmaster stand offensichtlich die deutsche Version zur Verfügung, so dass die Texteinblendungen zur Erläuterung auf Deutsch erfolgen. Als einziges Extra gibt es einen englischsprachigen Trailer zur Reihe.

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