#11 - Wir trennten uns aber, denn wir wollten nur gemeinsam zuschlagen
# 11: "Wir trennten uns aber, denn wir wollten nur gemeinsam zuschlagen ..."
(Jason Dark)
Nun ich kam dann (auch unterstützt von Werner Kurt Giesa und insbesondere Rolf Michael) auf eine grandiose Idee. In Zauberspiegel Nr. 4 brachte ich die These dann unters Volk. Wir hatten eine Einrichtung, die da hieß "Meine Meinung". Hier wurde kommentiert und hemmungslos kommentiert, provoziert und subjektiv abgenölt. W.K. Giesa schrieb für die Spalte "Es ist nicht leicht ein Gott zu sein", Petra Michael verteidigte hier leidenschaftlich Jason Dark und auch sonst kamen einige viel beachtete Sachen in diese Rubrik.
Zum Grundverständnis sollte man noch bemerken. Das damalige Horrorfandom war so strukturiert, dass wenn irgendwer, irgendwo kein Häuptling sein konnte, wurde er eben anderswo Häuptling, vorzugsweise in seinem eigenen (sprich selbst gegründeten) Haufen. Das führte dazu, dass bei näherer Zählung im HFC Söhne der Zauberer dazu, dass unter unseren roundabout 60 Lesern 40-45 mehr oder weniger erfolgreiche Clubleiter waren, die sich jeder zum Häuptling ihres Stammes bzw. Clubs aufgeschwungen hatten.
Meine Meinung thematisierte diese Terminkollision und diesen Hype von sich gründenden Clubs (die Leser dieser Zeilen mögen mal die John Sinclair Bände dieser Zeit öffnen. Dort wurde in jeder Woche neue Clubs gegründet). Das schrie nach Konsequenzen. Die ich zog waren da folgende:
Ich wollte zunächst eine koordinierende Dachorganisaton der Horrorclubs gründen aus der dann ein starker HCD, Horrorclub Deutschland hervorgehen sollte. Dieser Artikel brachte mir dann allerorten (weil ich ihn auch zum Abdruck an andere Clubs gesandt hatte) ein gewaltiges Echo ein.
Wie gut, dass ich es gewöhnt war (auch aufgrund meiner Herkunft von der Küste) Gegenwind prima zu ertragen, ja im Grunde gerade zu aufblühe, wenn es windig wurde (buchstäblich und bildlich). Ähnlich wie zwei Jahre zuvor mit den Artikeln über Jason Dark brach ein Sturm der Endrüstung los. Nazi schrieen die einen, Kommunist die anderen.
Was genau da passierte und wohin diese Diskussion schlussendlich führte, das ist der Stoff für eine weitere Erzählung unter dem Motto "As Time Goes By" ...
Auf dem Zeltcon mit dem See am Bühl waren ja sowohl Norbert als auch ich anwesend. Ich war (dank meiner guten Beziehungen zum Hause Michael) mit einem Campingstuhl ausgestattet. Ich hockte also gemütlich und vor mir im Staub saßen diverse Zuhörer und lauschten meinen Worten. Es war als würde der Einäugige den Blinden den Weg weisen. Alles nickte und keiner widersprach mir. Ich liebte das, glaubte ich doch meine Weisheit habe die Jünger überzeugt.
Welch Fehleinschätzung! Als Norbert und ich im Zug saßen und ich ihm von dem denkwürdigen Augenblick berichtete, wo meine Weisheit über den jugendlichen Ungestüm triumphierte, kam Norbert und zog mir den Zahn.
Fast jeder, der vor mir im Staub hockte, war nachher zu Norbert gegangen und hatte dort bei ihm (der mit mir zusammen als Zwilling auf Cons auftrat) seine Sorgen, Widersprüche und Nöte abgeladen, ausgerechnet bei dem, von dem man ausgehen konnte, der sich mit Sicherheit mit mir austauschen würde.
Wir haben sehr gelacht, aber es war mehr oder minder Galgenhumor. Und bis heute ist mir nicht klar: war es Dummheit? Kalkül (klar würde ich gerade Norbert den Kopf nicht abreißen)? Oder was ganz anderes, was die Jungens bewog, sich an Norbert zu wenden.
Im übrigen bin ich Jason Dark für diese Stilblüte, die den Titel dieser Ausgabe hergibt, sehr dankbar. Treffender hätte es nicht einmal Goethe umschreiben können.
Zum Grundverständnis sollte man noch bemerken. Das damalige Horrorfandom war so strukturiert, dass wenn irgendwer, irgendwo kein Häuptling sein konnte, wurde er eben anderswo Häuptling, vorzugsweise in seinem eigenen (sprich selbst gegründeten) Haufen. Das führte dazu, dass bei näherer Zählung im HFC Söhne der Zauberer dazu, dass unter unseren roundabout 60 Lesern 40-45 mehr oder weniger erfolgreiche Clubleiter waren, die sich jeder zum Häuptling ihres Stammes bzw. Clubs aufgeschwungen hatten.
Meine Meinung thematisierte diese Terminkollision und diesen Hype von sich gründenden Clubs (die Leser dieser Zeilen mögen mal die John Sinclair Bände dieser Zeit öffnen. Dort wurde in jeder Woche neue Clubs gegründet). Das schrie nach Konsequenzen. Die ich zog waren da folgende:
Ich wollte zunächst eine koordinierende Dachorganisaton der Horrorclubs gründen aus der dann ein starker HCD, Horrorclub Deutschland hervorgehen sollte. Dieser Artikel brachte mir dann allerorten (weil ich ihn auch zum Abdruck an andere Clubs gesandt hatte) ein gewaltiges Echo ein.
Wie gut, dass ich es gewöhnt war (auch aufgrund meiner Herkunft von der Küste) Gegenwind prima zu ertragen, ja im Grunde gerade zu aufblühe, wenn es windig wurde (buchstäblich und bildlich). Ähnlich wie zwei Jahre zuvor mit den Artikeln über Jason Dark brach ein Sturm der Endrüstung los. Nazi schrieen die einen, Kommunist die anderen.
Was genau da passierte und wohin diese Diskussion schlussendlich führte, das ist der Stoff für eine weitere Erzählung unter dem Motto "As Time Goes By" ...
Auf dem Zeltcon mit dem See am Bühl waren ja sowohl Norbert als auch ich anwesend. Ich war (dank meiner guten Beziehungen zum Hause Michael) mit einem Campingstuhl ausgestattet. Ich hockte also gemütlich und vor mir im Staub saßen diverse Zuhörer und lauschten meinen Worten. Es war als würde der Einäugige den Blinden den Weg weisen. Alles nickte und keiner widersprach mir. Ich liebte das, glaubte ich doch meine Weisheit habe die Jünger überzeugt.
Welch Fehleinschätzung! Als Norbert und ich im Zug saßen und ich ihm von dem denkwürdigen Augenblick berichtete, wo meine Weisheit über den jugendlichen Ungestüm triumphierte, kam Norbert und zog mir den Zahn.
Fast jeder, der vor mir im Staub hockte, war nachher zu Norbert gegangen und hatte dort bei ihm (der mit mir zusammen als Zwilling auf Cons auftrat) seine Sorgen, Widersprüche und Nöte abgeladen, ausgerechnet bei dem, von dem man ausgehen konnte, der sich mit Sicherheit mit mir austauschen würde.
Wir haben sehr gelacht, aber es war mehr oder minder Galgenhumor. Und bis heute ist mir nicht klar: war es Dummheit? Kalkül (klar würde ich gerade Norbert den Kopf nicht abreißen)? Oder was ganz anderes, was die Jungens bewog, sich an Norbert zu wenden.
Im übrigen bin ich Jason Dark für diese Stilblüte, die den Titel dieser Ausgabe hergibt, sehr dankbar. Treffender hätte es nicht einmal Goethe umschreiben können.