# 115: Auch Frank Rehfeld hat mal angefangen...
# 115: Auch Frank Rehfeld hat mal angefangen...
Es war auf einem Con in Meerbusch. Oh, dieser Ort ist drei Jahre lang der Wallfahrtsort des Horrorfandoms gewesen, weil in Frühjahr und/oder Herbst immer mal wieder ein Con dort stattfand, der alle wichtigen Nasen aus den diversen Horrorclubs zusammenkommen lließ. Feuerriegel, Nesemann, Sorge, Okken, Dembowsky, Osenberg, Hoven, Beinke, Göpfert (Frank und Ralph), Pick, Aichele und wie sie alle hießen pilgerten in die Stadt der Millionäre. Und natürlich auch Frank Rehfeld.
Damals noch harmloser, eher unauffälliger Jungfan, der sich nicht an den lebenswichtigen Balgereien in Fanzines beteiligte, wo über das Wohl und Wehe der ganzen Welt äh Fandoms entschieden wurde (wer AS TIME GOES BY) verfolgt hat, der kann nachlesen, um welch weltbewegenden Dinge es so ging.
Aber wie gesagt, Frank war nicht bei den kämpfenden Truppen dabei, obwohl er sich breitschlagen ließ zu dem Team mit 30 Jahren Fandomerfahrung zu gehören, das den Horror-Magneten wiederbeleben wollte, aber auch da hielt er sich vornehm zurück. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er negativ aufgefallen wäre. Er gehörte nicht zu denen, die sich eifrig in Schützengräben darum bemühten, andere Fans zu nerven oder irgendwelche obskuren Aktionen durchzuziehen.
Gut, also es war einer dieser legendären Cons. Und ich glaube, es war 1983 im Herbst. Bin mir aber nicht sicher. Nicht wirklich. Jedenfalls unterhielt man sich in aller Ruhe am Rande des Cons über die Heftserien, deren Autoren und die Fanmagazine dieser Zeit.
Und dann begann Frank zwanglos von einem Roman zu erzählen, der in den nächsten Monaten erscheinen würde. Er sollte Das magische Glasauge heißen. Das ganze würde im Silber-Grusel-Krimi laufen (die Nummer des Romans sollte die 427).
Ich dachte so bei mir, dass Frank gut informiert sei, was bei Zauberkreis anstünde. Nun ja, das kam davon, wenn man nicht als Radikalfan auftrat, sondern mit Sachkenntnis glänzen konnte. Das half Türen zu öffnen...
Aber daran lag es nicht. Ganz vorsichtig kündigte Frank an, dass dieser Roman unter dem Pseudonym Frank Thys erscheinen würde. Und Frank Thys wäre sein Pseudonym. Da dämmerte es mir
Wow. Nach ein paar anderen Nasen aus dem Fandom, war es nun wieder einem gelungen, einen Roman zu platzieren. Was im SF- und Fantasyfadom (die ja wesentlich älter waren) gang und gäbe war, nämlich das Fans Autoren oder Lektoren wurde, das war im jungen und ungestümen Horrorfandom doch eher eine Seltenheit. Aber wer weiß was gewesen wäre, wenn wir länger durchgehalten hätten...
Doch zurück. Frank Rehfeld war einer von denen, die geschafft haben. Das magische Glasauge wurde natürlich erworben und im Zauberspiegel rezensiert. Und es kam erstaunlich gut weg. Wollte ich doch mal wieder einem Erstlingswerk und seinem Verfasser, den Weg weisen... Doch nichts da. Frank Rehfeld hatte einen besseren Roman verfasst als so manch alt gedientes Schlachtross.
Und mittlerweile kam eben dieser Frank Rehfeld auch eine doch recht erfolgreiche Karriere zurückblicken. Was nicht so alles aus bescheidenen Anfängen wird...
Damals noch harmloser, eher unauffälliger Jungfan, der sich nicht an den lebenswichtigen Balgereien in Fanzines beteiligte, wo über das Wohl und Wehe der ganzen Welt äh Fandoms entschieden wurde (wer AS TIME GOES BY) verfolgt hat, der kann nachlesen, um welch weltbewegenden Dinge es so ging.
Aber wie gesagt, Frank war nicht bei den kämpfenden Truppen dabei, obwohl er sich breitschlagen ließ zu dem Team mit 30 Jahren Fandomerfahrung zu gehören, das den Horror-Magneten wiederbeleben wollte, aber auch da hielt er sich vornehm zurück. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er negativ aufgefallen wäre. Er gehörte nicht zu denen, die sich eifrig in Schützengräben darum bemühten, andere Fans zu nerven oder irgendwelche obskuren Aktionen durchzuziehen.
Gut, also es war einer dieser legendären Cons. Und ich glaube, es war 1983 im Herbst. Bin mir aber nicht sicher. Nicht wirklich. Jedenfalls unterhielt man sich in aller Ruhe am Rande des Cons über die Heftserien, deren Autoren und die Fanmagazine dieser Zeit.
Und dann begann Frank zwanglos von einem Roman zu erzählen, der in den nächsten Monaten erscheinen würde. Er sollte Das magische Glasauge heißen. Das ganze würde im Silber-Grusel-Krimi laufen (die Nummer des Romans sollte die 427).
Ich dachte so bei mir, dass Frank gut informiert sei, was bei Zauberkreis anstünde. Nun ja, das kam davon, wenn man nicht als Radikalfan auftrat, sondern mit Sachkenntnis glänzen konnte. Das half Türen zu öffnen...
Aber daran lag es nicht. Ganz vorsichtig kündigte Frank an, dass dieser Roman unter dem Pseudonym Frank Thys erscheinen würde. Und Frank Thys wäre sein Pseudonym. Da dämmerte es mir
Wow. Nach ein paar anderen Nasen aus dem Fandom, war es nun wieder einem gelungen, einen Roman zu platzieren. Was im SF- und Fantasyfadom (die ja wesentlich älter waren) gang und gäbe war, nämlich das Fans Autoren oder Lektoren wurde, das war im jungen und ungestümen Horrorfandom doch eher eine Seltenheit. Aber wer weiß was gewesen wäre, wenn wir länger durchgehalten hätten...
Doch zurück. Frank Rehfeld war einer von denen, die geschafft haben. Das magische Glasauge wurde natürlich erworben und im Zauberspiegel rezensiert. Und es kam erstaunlich gut weg. Wollte ich doch mal wieder einem Erstlingswerk und seinem Verfasser, den Weg weisen... Doch nichts da. Frank Rehfeld hatte einen besseren Roman verfasst als so manch alt gedientes Schlachtross.
Und mittlerweile kam eben dieser Frank Rehfeld auch eine doch recht erfolgreiche Karriere zurückblicken. Was nicht so alles aus bescheidenen Anfängen wird...
Kommentare
Ich habe sofort daran gedacht, als ich das Interview las.
Ich selbst schreibe ab und an kleinere Reviews auf www.gruselromane.de und leider ist beim Verfassen oft mein Hirn schneller wie ich Gedanken in sinnvolle Worte kleiden kann. Bei jedem erneuten Korrekturlesen werde ich dann zunehmend paranoider, denn auf einmal mißfallen mir ganze Abschnitte oder ich entdecke einige Mängel im Satzbau.
Deshalb fühle ich mich auch nicht zu "Höherem" berufen und senke demütig das Haupt vor guten Wortjongleuren.
Is dat alles lange her.......
Und dann stamme ich nicht wirklich aus dem Fandom. Den ersten Kontakt damit hatte ich erst nach dem Verkauf meines ersten Romans. Da hat sich dann ein Fanclub bei mir gemeldet und hat mich zu besagtem Con in Meerbusch eingeladen, auf dem ich mich erstmals der "Öffentlichkeit" präsentiert habe. Eine lustige Zeit war das damals, weshalb ich auch diese Kolumne immer wieder gerne lese und mich zurückerinnere.
@ Wanne: Hey, altes Haus, dich gibt's auch noch? Viele Grüße aus Viersen an dich und alle anderen aus der alten Zeit, die hier noch mitlesen