Knüppel, Schwerter und der Aldi
Moin Rolf,
Knüppel, Schwerter und der Aldi
Was der Anlass für die geplante Demonstration war, weiß ich nicht mehr. Es war aber zu der Zeit, da in jener Partei mit dem Namen einer Farbe noch alle Gruppierungen, gemäßigte wie Radikale, vertreten waren.
Und die Schwelle zur Gewaltbereitschaft war seinerzeit so hoch, dass man an der damaligen Startbahn West aus den Reihen der Demonstranten nach dem Ruf »Scharfschützen vor« auf die Polizei geschossen wurde, was zwei Beamten das Leben kostete. Ich weiß, dass sich da einige Leute nicht mehr gern dran erinnern, aber es ist damals so passiert.
Es ging damals, so viel ich mich erinnere, an einen geplanten »Castor-Transport«, durch den auch der Bahnhof in Hanau berührt werden sollte. Für die geplante Demonstration in Hanau galt die Losung einiger politischen Gruppierungen: »Hanau soll brennen!«
Solche Sprüche schrecken natürlich den braven Bundesbürger auf. Zumal wenn er in Städten wie Hanau oder auch Kassel wohnt, wo Ruhe die erste Bürgerpflicht ist.
Natürlich waren auch Jürgen und Karin Grasmück durch solche Parolen aufgeschreckt. Viele Geschäftsinhaber in der Innenstadt von Hanau beauftragten Firmen, ihre großen Schaufenster mit Holzplatten gegen Steinwürfe zu sichern. Karin und Jürgen jedoch hatten für so was das Geld nicht. Die Versicherung der Geschäftsräume galt aber nicht für bürgerkriegsähnliche Zustände und so was. Jürgen und Karin hatten das Geschäft erst vor einiger Zeit eröffnet und standen hier erst am Anfang.
Also war kein Geld für eine Sicherung vorhanden, wie sie sonst in den Geschäften der Straße der Fall war. Jedenfalls in den Privat-Geschäften - nicht im ALDI in dieser Straße. Aber dort schien man die Sache auch völlig gelassen hinzunehmen. Security oder so was haben wir da beim ALDI nicht gesehen.
Werner fand die Lösung, Jürgens Probleme zu beseitigen. Es musste eben eine Wache her. Heute nennt man so was Security. Und diese Wache das waren niemand andere als die Star-Autoren der Roman-Agentur Grasmück, nämlich Werner und ich.
Ich hatte zwei Übungsschwerter, die Yakup Yalcinkaya damals aus hartem Buchenholz geschnitzt hatte. Also keine Kunstwerke wie die Zamorra-Schwerter über meinem Bett sondern zwei Finger dicke Schlagstöcke, geschnitzt wie Samurai-Schwerter.
Ob Werner und ich im Ernstfall bei einem echten Angriff von Leuten standgehalten hätten, die es gewohnt waren, sich mit gut ausgebildeten und noch besser ausgerüsteten Polizisten zu prügeln, das wage ich zu bezweifeln. Aber wir sahen das auch eher als Abschreckung. Immerhin waren wir beide hoch gewachsen und sahen mit unserer Western-Kleidung ziemlich gefährlich aus.
Wir hatten uns vor der geöffneten Tür des Geschäftes postiert und stützten uns wie weiland Hagen von Tronje und Volker von Alzey am Hof König Etzels auf unsere Schwerter. Im Hintergrund lag Werners Colt und auch die Winchester war gut sichtbar. Dass die beiden Knarren nur Attrappen waren, wusste ja keiner. Und wir hofften, dass es auch keiner wissen wollte.
Ja, so standen Werner und ich Schildwache - wie es unsere Romanhelden auch getan hätten. Allerdings brauchten wir unsere Schwertkünste nicht unter Beweis zu stellen. Denn die Demonstration nahm einen anderen Verlauf und nur das ALDI an der Ecke, das ungesichert war, bekam was ab. Die Glastür wurde von ungefähr fünf mit schwarzen Schals vermummten Gestalten eingeschlagen und einige Zeit später kamen sie dann mit Flaschen im Arm wieder raus.
Weil die Polizei andere Dinge zu tun hatte, gelang es auch noch einigen Familien, hier außerhalb der Ladenöffnungszeiten beträchtliche Einkäufe in vollen Einkaufswagen zu tätigen. Schwupp die Polizei hat's nicht gesehen. Und immerhin sind wir ja nicht in Ami-Land, wo die National-Garde auf Plünderer sofort scharf schießt. Wie ich mir auch sicher bin, dass dieses Ausräumen bei den betreffenden Leuten eben nicht als Unrecht gesehen wurde.
Werner und ich haben bei dieser Plünderung zugesehen. Aber uns ging die Sache ja auch nichts an. Und deswegen haben wir auch keine Polizei gerufen, sondern sind ins Geschäft gegangen, um nicht aus irgend einem Grund als Zeuge gegen die Leute aussagen zu müssen, die sich hier den Lebensunterhalt für einige Tage zusammen mausten.
Und wer jetzt der Meinung ist, W. K. und ich hätten nach alter Barbaren-Sitte mit ausgeräumt und ich wollte das heute nur nicht mehr zugeben, der kann meinen heiligsten Eid bekommen, dass dies nicht der Fall war. Obwohl wir darüber selbstverständlich gesprochen haben. Wir waren ja beide verheiratet und uns beiden hätte ein voller Einkaufswagen schon gut weiter geholfen.
Aber wenn dann die Polizei gekommen wäre, hätte wenigstens ich meinen Beamten an den Nagel hängen können. Und auch Werner hatte Bedenken, auf diese Art mit der Polizei in Kontakt zu kommen. Zumal er ja durch seine zügige Fahrweise die Leute in der grünen Kluft samt ihren gebührenpflichtigen Verwarnungen heiß und innig liebte.
Also sind wir brave Bürger geblieben, deren Heldentum auch nicht gefordert wurde, denen jedoch anschließend Kaffee und Kuchen im Hause Grasmück besonders gut schmeckten.
Wie es ausgegangen wäre, wenn der Mob die Grasmück'sche Buchhandlung gestürmt hätte? Besser nicht drüber nachdenken. Es ist eine der vielen Episoden, die ich zusammen mit Werner Kurt Giesa erlebt haben und es war auch eine der letzten gemeinsamen Episoden.
Also, ich bin mir sicher, dass Werner der Kernkraft gegenüber positiv eingestellt war. Und es ist sein gutes Recht, eine eigene Meinung zu haben.
Denn eine eigene Meinung hat Werner immer gehabt. Da ließ er sich auch nicht verbiegen. Auch wenn es ihm vielleicht Vorteile gebracht hätte.
Damals als die Leute vom AST über die Kelter-Serie »Gemini« in das SF-Heft-Geschehen einstiegen hätte Werner sich auch als links outen können, wie es heute so schön heißt.
Aber Werner hat sein Mäntelchen eben nicht nach dem Wind gehängt und das auch niemals getan. Es sei denn, er war ehrlich davon überzeugt, dass er vorher eine falsche Seite vertreten hätte. Er war ja ein halsstarriger Westfale und vom Vater her Ostpreuße. Die sind noch dickköpfiger.
Also, ihr KKW-Gegner, es war eben so, dass W. K. Giesa immer seine eigene Meinung hatte, ohne jeweils mit Mode-Strömungen mit zu fließen. Er war eben Individualist. Und die Wurzeln - zumindest - dieser Überzeugung liegen in der SF. Er konnte sogar seine Meinung ändern. Aber nur dann, wenn er wirklich davon überzeugt war. Und ihn zu einer Änderung seiner Meinung zu überzeugen das war schwer. Das gibt es auch anders herum, als Hermann und er auf dem Freisitz in Ahnatal-Weimar heftig über Kernkraft diskutierten. Zwei Dickköpfe (einer aus Westfalen und einer aus Kehdingen) prallten aufeinander... Wie das so ist. Und Jeder war mit der Meinung des Anderen nicht einverstanden, sie stritten, aber nicht unversöhnlich. Am Ende war man sich einig, nicht einig zu sein und sie tranken mein Bier und aßen meine Ahle Wurscht... Darin waren sie sich dann wieder einig.
Und die Schwelle zur Gewaltbereitschaft war seinerzeit so hoch, dass man an der damaligen Startbahn West aus den Reihen der Demonstranten nach dem Ruf »Scharfschützen vor« auf die Polizei geschossen wurde, was zwei Beamten das Leben kostete. Ich weiß, dass sich da einige Leute nicht mehr gern dran erinnern, aber es ist damals so passiert.
Es ging damals, so viel ich mich erinnere, an einen geplanten »Castor-Transport«, durch den auch der Bahnhof in Hanau berührt werden sollte. Für die geplante Demonstration in Hanau galt die Losung einiger politischen Gruppierungen: »Hanau soll brennen!«
Solche Sprüche schrecken natürlich den braven Bundesbürger auf. Zumal wenn er in Städten wie Hanau oder auch Kassel wohnt, wo Ruhe die erste Bürgerpflicht ist.
Natürlich waren auch Jürgen und Karin Grasmück durch solche Parolen aufgeschreckt. Viele Geschäftsinhaber in der Innenstadt von Hanau beauftragten Firmen, ihre großen Schaufenster mit Holzplatten gegen Steinwürfe zu sichern. Karin und Jürgen jedoch hatten für so was das Geld nicht. Die Versicherung der Geschäftsräume galt aber nicht für bürgerkriegsähnliche Zustände und so was. Jürgen und Karin hatten das Geschäft erst vor einiger Zeit eröffnet und standen hier erst am Anfang.
Also war kein Geld für eine Sicherung vorhanden, wie sie sonst in den Geschäften der Straße der Fall war. Jedenfalls in den Privat-Geschäften - nicht im ALDI in dieser Straße. Aber dort schien man die Sache auch völlig gelassen hinzunehmen. Security oder so was haben wir da beim ALDI nicht gesehen.
Werner fand die Lösung, Jürgens Probleme zu beseitigen. Es musste eben eine Wache her. Heute nennt man so was Security. Und diese Wache das waren niemand andere als die Star-Autoren der Roman-Agentur Grasmück, nämlich Werner und ich.
Ich hatte zwei Übungsschwerter, die Yakup Yalcinkaya damals aus hartem Buchenholz geschnitzt hatte. Also keine Kunstwerke wie die Zamorra-Schwerter über meinem Bett sondern zwei Finger dicke Schlagstöcke, geschnitzt wie Samurai-Schwerter.
Ob Werner und ich im Ernstfall bei einem echten Angriff von Leuten standgehalten hätten, die es gewohnt waren, sich mit gut ausgebildeten und noch besser ausgerüsteten Polizisten zu prügeln, das wage ich zu bezweifeln. Aber wir sahen das auch eher als Abschreckung. Immerhin waren wir beide hoch gewachsen und sahen mit unserer Western-Kleidung ziemlich gefährlich aus.
Wir hatten uns vor der geöffneten Tür des Geschäftes postiert und stützten uns wie weiland Hagen von Tronje und Volker von Alzey am Hof König Etzels auf unsere Schwerter. Im Hintergrund lag Werners Colt und auch die Winchester war gut sichtbar. Dass die beiden Knarren nur Attrappen waren, wusste ja keiner. Und wir hofften, dass es auch keiner wissen wollte.
Ja, so standen Werner und ich Schildwache - wie es unsere Romanhelden auch getan hätten. Allerdings brauchten wir unsere Schwertkünste nicht unter Beweis zu stellen. Denn die Demonstration nahm einen anderen Verlauf und nur das ALDI an der Ecke, das ungesichert war, bekam was ab. Die Glastür wurde von ungefähr fünf mit schwarzen Schals vermummten Gestalten eingeschlagen und einige Zeit später kamen sie dann mit Flaschen im Arm wieder raus.
Weil die Polizei andere Dinge zu tun hatte, gelang es auch noch einigen Familien, hier außerhalb der Ladenöffnungszeiten beträchtliche Einkäufe in vollen Einkaufswagen zu tätigen. Schwupp die Polizei hat's nicht gesehen. Und immerhin sind wir ja nicht in Ami-Land, wo die National-Garde auf Plünderer sofort scharf schießt. Wie ich mir auch sicher bin, dass dieses Ausräumen bei den betreffenden Leuten eben nicht als Unrecht gesehen wurde.
Werner und ich haben bei dieser Plünderung zugesehen. Aber uns ging die Sache ja auch nichts an. Und deswegen haben wir auch keine Polizei gerufen, sondern sind ins Geschäft gegangen, um nicht aus irgend einem Grund als Zeuge gegen die Leute aussagen zu müssen, die sich hier den Lebensunterhalt für einige Tage zusammen mausten.
Und wer jetzt der Meinung ist, W. K. und ich hätten nach alter Barbaren-Sitte mit ausgeräumt und ich wollte das heute nur nicht mehr zugeben, der kann meinen heiligsten Eid bekommen, dass dies nicht der Fall war. Obwohl wir darüber selbstverständlich gesprochen haben. Wir waren ja beide verheiratet und uns beiden hätte ein voller Einkaufswagen schon gut weiter geholfen.
Aber wenn dann die Polizei gekommen wäre, hätte wenigstens ich meinen Beamten an den Nagel hängen können. Und auch Werner hatte Bedenken, auf diese Art mit der Polizei in Kontakt zu kommen. Zumal er ja durch seine zügige Fahrweise die Leute in der grünen Kluft samt ihren gebührenpflichtigen Verwarnungen heiß und innig liebte.
Also sind wir brave Bürger geblieben, deren Heldentum auch nicht gefordert wurde, denen jedoch anschließend Kaffee und Kuchen im Hause Grasmück besonders gut schmeckten.
Wie es ausgegangen wäre, wenn der Mob die Grasmück'sche Buchhandlung gestürmt hätte? Besser nicht drüber nachdenken. Es ist eine der vielen Episoden, die ich zusammen mit Werner Kurt Giesa erlebt haben und es war auch eine der letzten gemeinsamen Episoden.
Also, ich bin mir sicher, dass Werner der Kernkraft gegenüber positiv eingestellt war. Und es ist sein gutes Recht, eine eigene Meinung zu haben.
Denn eine eigene Meinung hat Werner immer gehabt. Da ließ er sich auch nicht verbiegen. Auch wenn es ihm vielleicht Vorteile gebracht hätte.
Damals als die Leute vom AST über die Kelter-Serie »Gemini« in das SF-Heft-Geschehen einstiegen hätte Werner sich auch als links outen können, wie es heute so schön heißt.
Aber Werner hat sein Mäntelchen eben nicht nach dem Wind gehängt und das auch niemals getan. Es sei denn, er war ehrlich davon überzeugt, dass er vorher eine falsche Seite vertreten hätte. Er war ja ein halsstarriger Westfale und vom Vater her Ostpreuße. Die sind noch dickköpfiger.
Also, ihr KKW-Gegner, es war eben so, dass W. K. Giesa immer seine eigene Meinung hatte, ohne jeweils mit Mode-Strömungen mit zu fließen. Er war eben Individualist. Und die Wurzeln - zumindest - dieser Überzeugung liegen in der SF. Er konnte sogar seine Meinung ändern. Aber nur dann, wenn er wirklich davon überzeugt war. Und ihn zu einer Änderung seiner Meinung zu überzeugen das war schwer. Das gibt es auch anders herum, als Hermann und er auf dem Freisitz in Ahnatal-Weimar heftig über Kernkraft diskutierten. Zwei Dickköpfe (einer aus Westfalen und einer aus Kehdingen) prallten aufeinander... Wie das so ist. Und Jeder war mit der Meinung des Anderen nicht einverstanden, sie stritten, aber nicht unversöhnlich. Am Ende war man sich einig, nicht einig zu sein und sie tranken mein Bier und aßen meine Ahle Wurscht... Darin waren sie sich dann wieder einig.
Von seiner eigenen Meinung her ist auch Werners Begeisterung für Waffen aller Art zu verstehen, die nach allgemeiner Ansicht einem Kriegsdienstverweigerer eigentlich gar nicht zusteht. Ja, er bezeichnete den Dienst bei der Bundeswehr immer als Kriegsdienst.
Ich habe das immer als Wehrdienst gesehen. Denn beim Kriegsdienst müsste ich mich ja auch mit den Waffen des Feindes auskennen. An so was waren wir aber nicht ausgebildet und haben während der damaligen Ausbildung bei der Bundeswehr nicht mal Bilder von einer Kalaschnikow und solchen Feuerspritzen gesehen.
Wir waren nur dafür ausgebildet, etwaige Feinde zurück zu schlagen. Allerdings war ganz klar, dass der damals nur aus dem Osten kommen konnte. Schon die Eidesformel sprach nur von »Verteidigung der Freiheit des deutschen Volkes« und somit wäre ein Kriegsdienst gar nicht möglich gewesen.
Trotzdem ließ sich Werner niemals davon abbringen, dass ich Kriegsdienst geleistet hätte. Auch wenn er sämtliche Waffensysteme der Armeen in Ost und West besser kannte als ich. Aber ein Drückeberger war Werner nicht. Immerhin hat er seinen Ersatzdienst geleistet und das ist so viel Wert wie mit der Knarre im Arm im Wald die große Rambo-Show abziehen.
Also, die von Hermann befürchtete Teestunde W.K.G. und das KKW wird es hier nicht geben oder ist, wenn man es so sehen kann, erledigt.
Was mich so richtig bei dem Beitrag über W.K.Giesa als SF-Autor gefreut hat, ist das von Kaffee-Charly zur Verfügung gestellte Bild einer Terra-Press-Ausgabe Werners private Verlags-Produktion der Fan-Zeit, die bei mir die Jahre und die Umzüge nicht überlebt haben.
Ja, wer hat die Story damals geschrieben? Natürlich der »Grumpf«, wie wir Werner immer mal riefen, weil das so einer seiner Lieblingsausdrücke war in Worten und in Buchstaben. Auch in den früheren Zamorra-Romanen taucht er immer wieder auf wie später der »Backenzahn der Panzerhornschreckse«.
Auf dem Cover stant aber »Tanja Rion«. Ja, diese Tanja Rion muss man sich vorstellen wie das blonde Russen-Mädchen aus der alten TV-Serie »Raumpatrouille«. Für die hatte W. K. eine ganz besondere Schwäche wie überhaupt für Russen - immerhin war er ja auch Gregor Stephanowitsch Illjuschyn. Und weil er unbedingt eine Autorin dabei haben wollte, schrieb eben Tanja Rion wenn ich mich nicht irre, Werners einziges Frauen-Pseudo.
Es kam wieder zu Ehren, als er dann zwei oder drei Liebes-Romane zur Erotik-Serie Jennifer beisteuerte, die unter »Tanja Rion« erschienen. Ich habe wenigstens einen davon gelesen und er hat mir sogar recht gut gefallen. Aber das war dann doch nicht Werners Welt und durch den »Trucker-King« war er ja dann auch wieder etwas ausgelastet und hatte nicht nur den Zamorra als einzige Einnahme-Quelle.
Über die »Jennifer«-Reihe, zu der ich teilweise in Co-Produktion, teils nach Grundideen meiner damaligen Frau - einige Romane beigesteuert wird in der Teestunden noch gesondert zu berichten sein.
Und weil wir gerade bei Werners Pseudonymen sind, noch eine kleine Sache, die mir beim nochmaligen Durchlesen des Zauberspiegel-Artikels zu seinen SF-Romanen aufgefallen ist.
Das findet sich nämlich unter seinen weiteren Pseudonymen der Name »Kurt Carstens«. Wer Werners Frühwerke in »terrapress« kennt und speziell die Serie »Yan Munro«, der wird wissen, dass diese Serie »von Kurt Carstens« kommt.
So hat er es damals jedenfalls immer gesagt. Die »Kurt-Carstens-Romane« werden auch von einem Mann namens Kurt Carstens geschrieben. Auch wenn Werner während seiner »terrapress«-Zeit wirklich eine unübersehbare Flut von Pseudos hatte selbst mit der »Tanja Rion«, wo er auch erst mal die Verdachtsmomente auf ein Mädchen aus dem Jugendzentrum abwälzten wollte, ist W.K.G. irgendwann raus gekommen. Aber den Kurt Carstens hat er nie zugegeben (soweit ich das noch weiß).
Soweit so gut. Werner hat immer sehr heftig abgestritten, dieser Kurt Carstens zu sein. Der lebe angeblich in Hamm, wo Werner ja geboren und als Kind aufgewachsen ist. Angeblich soll dieser Kurt Carstens mit ihm in den ersten Schuljahren die gleichnamige Bank mit ihm gedrückt haben.
»Credat Iudaios Apellas! « möchte man sagen. Oder auch: »Wer glaubt, wird selig. Wer nicht glaubt, kommt auch in den Himmel!«
Hans Klipp und ich haben seinerzeit nie daran gezweifelt, dass Werner hier dem Fandom und uns auch einen mächtigen Bären aufbinden wollte. Selbst in einer Story im »Time-Gladiator« hat Hans Klipp die Sache mit dem Kurt Carstens-Pseudo auf die Schippe genommen. Aber wie auch immer. Selbst in späteren Jahren hat Werner immer protestiert, wenn man ihm die Wahrheit über Kurt Carstens entlocken wollte.
Wobei das eigentlich auf der Hand lag weil er ja schließlich Kurt-Brand-Fan war und der »Yan-Munro« auch vom Konzept her aus der Brand'schen Ideenschmiede hätte kommen können. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass Werner auch mal in frühen Tagen in Hamm einen guten Freund namens Kurt Carsten hatte und er mit diesem auch vielleicht ein Brainstorming für eine SF-Serie gemacht hat. Vielleicht weiß Kaffee-Charly da mehr.
Wir, d.h. Hans Klipp und ich, haben trotz unseres wirklich engen Kontaktes Werner ihn mit allen Tricks nicht überführen können, dass er zugab, unter dem Pseudonym »Kurt Carstens« zu schreiben.
Ja, und so ist das für und eins der ungeklärten Rätsel, deren Geheimnis Werner mit auf die andere Seite genommen hat. Vielleicht erzählt er es mir ja dann, wenn sich die Tafelrunde jenseits des dunklen Tores wieder versammelt, wie wir das bei unseren lauschigen Zusammenkünften immer gesagt haben. Vielleicht rückt Werner dann ja damit raus, wer »Kurt Carstens« wirklich war. Nur leider kann ich euch das dann nicht mehr so richtig mitteilen.
Eigentlich wollte ich mich ja zu dem vor einiger Zeit erschienenen Artikel äußern, was Fantasy ist und was nicht und was es für Unterarten der Fantasy gibt. Doch das machen wir dann in der nächsten Teestunde. Zumal Hermann inzwischen einen weiteren Artikel zu dieser Thematik geschrieben hat, dessen Substanz und Aussagen von Leserbriefen ich gleich mit in meine Betrachtungen einbauen möchte.
Also bis dannemann...
Ich habe das immer als Wehrdienst gesehen. Denn beim Kriegsdienst müsste ich mich ja auch mit den Waffen des Feindes auskennen. An so was waren wir aber nicht ausgebildet und haben während der damaligen Ausbildung bei der Bundeswehr nicht mal Bilder von einer Kalaschnikow und solchen Feuerspritzen gesehen.
Wir waren nur dafür ausgebildet, etwaige Feinde zurück zu schlagen. Allerdings war ganz klar, dass der damals nur aus dem Osten kommen konnte. Schon die Eidesformel sprach nur von »Verteidigung der Freiheit des deutschen Volkes« und somit wäre ein Kriegsdienst gar nicht möglich gewesen.
Trotzdem ließ sich Werner niemals davon abbringen, dass ich Kriegsdienst geleistet hätte. Auch wenn er sämtliche Waffensysteme der Armeen in Ost und West besser kannte als ich. Aber ein Drückeberger war Werner nicht. Immerhin hat er seinen Ersatzdienst geleistet und das ist so viel Wert wie mit der Knarre im Arm im Wald die große Rambo-Show abziehen.
Also, die von Hermann befürchtete Teestunde W.K.G. und das KKW wird es hier nicht geben oder ist, wenn man es so sehen kann, erledigt.
Was mich so richtig bei dem Beitrag über W.K.Giesa als SF-Autor gefreut hat, ist das von Kaffee-Charly zur Verfügung gestellte Bild einer Terra-Press-Ausgabe Werners private Verlags-Produktion der Fan-Zeit, die bei mir die Jahre und die Umzüge nicht überlebt haben.
Ja, wer hat die Story damals geschrieben? Natürlich der »Grumpf«, wie wir Werner immer mal riefen, weil das so einer seiner Lieblingsausdrücke war in Worten und in Buchstaben. Auch in den früheren Zamorra-Romanen taucht er immer wieder auf wie später der »Backenzahn der Panzerhornschreckse«.
Auf dem Cover stant aber »Tanja Rion«. Ja, diese Tanja Rion muss man sich vorstellen wie das blonde Russen-Mädchen aus der alten TV-Serie »Raumpatrouille«. Für die hatte W. K. eine ganz besondere Schwäche wie überhaupt für Russen - immerhin war er ja auch Gregor Stephanowitsch Illjuschyn. Und weil er unbedingt eine Autorin dabei haben wollte, schrieb eben Tanja Rion wenn ich mich nicht irre, Werners einziges Frauen-Pseudo.
Es kam wieder zu Ehren, als er dann zwei oder drei Liebes-Romane zur Erotik-Serie Jennifer beisteuerte, die unter »Tanja Rion« erschienen. Ich habe wenigstens einen davon gelesen und er hat mir sogar recht gut gefallen. Aber das war dann doch nicht Werners Welt und durch den »Trucker-King« war er ja dann auch wieder etwas ausgelastet und hatte nicht nur den Zamorra als einzige Einnahme-Quelle.
Über die »Jennifer«-Reihe, zu der ich teilweise in Co-Produktion, teils nach Grundideen meiner damaligen Frau - einige Romane beigesteuert wird in der Teestunden noch gesondert zu berichten sein.
Und weil wir gerade bei Werners Pseudonymen sind, noch eine kleine Sache, die mir beim nochmaligen Durchlesen des Zauberspiegel-Artikels zu seinen SF-Romanen aufgefallen ist.
Das findet sich nämlich unter seinen weiteren Pseudonymen der Name »Kurt Carstens«. Wer Werners Frühwerke in »terrapress« kennt und speziell die Serie »Yan Munro«, der wird wissen, dass diese Serie »von Kurt Carstens« kommt.
So hat er es damals jedenfalls immer gesagt. Die »Kurt-Carstens-Romane« werden auch von einem Mann namens Kurt Carstens geschrieben. Auch wenn Werner während seiner »terrapress«-Zeit wirklich eine unübersehbare Flut von Pseudos hatte selbst mit der »Tanja Rion«, wo er auch erst mal die Verdachtsmomente auf ein Mädchen aus dem Jugendzentrum abwälzten wollte, ist W.K.G. irgendwann raus gekommen. Aber den Kurt Carstens hat er nie zugegeben (soweit ich das noch weiß).
Soweit so gut. Werner hat immer sehr heftig abgestritten, dieser Kurt Carstens zu sein. Der lebe angeblich in Hamm, wo Werner ja geboren und als Kind aufgewachsen ist. Angeblich soll dieser Kurt Carstens mit ihm in den ersten Schuljahren die gleichnamige Bank mit ihm gedrückt haben.
»Credat Iudaios Apellas! « möchte man sagen. Oder auch: »Wer glaubt, wird selig. Wer nicht glaubt, kommt auch in den Himmel!«
Hans Klipp und ich haben seinerzeit nie daran gezweifelt, dass Werner hier dem Fandom und uns auch einen mächtigen Bären aufbinden wollte. Selbst in einer Story im »Time-Gladiator« hat Hans Klipp die Sache mit dem Kurt Carstens-Pseudo auf die Schippe genommen. Aber wie auch immer. Selbst in späteren Jahren hat Werner immer protestiert, wenn man ihm die Wahrheit über Kurt Carstens entlocken wollte.
Wobei das eigentlich auf der Hand lag weil er ja schließlich Kurt-Brand-Fan war und der »Yan-Munro« auch vom Konzept her aus der Brand'schen Ideenschmiede hätte kommen können. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass Werner auch mal in frühen Tagen in Hamm einen guten Freund namens Kurt Carsten hatte und er mit diesem auch vielleicht ein Brainstorming für eine SF-Serie gemacht hat. Vielleicht weiß Kaffee-Charly da mehr.
Wir, d.h. Hans Klipp und ich, haben trotz unseres wirklich engen Kontaktes Werner ihn mit allen Tricks nicht überführen können, dass er zugab, unter dem Pseudonym »Kurt Carstens« zu schreiben.
Ja, und so ist das für und eins der ungeklärten Rätsel, deren Geheimnis Werner mit auf die andere Seite genommen hat. Vielleicht erzählt er es mir ja dann, wenn sich die Tafelrunde jenseits des dunklen Tores wieder versammelt, wie wir das bei unseren lauschigen Zusammenkünften immer gesagt haben. Vielleicht rückt Werner dann ja damit raus, wer »Kurt Carstens« wirklich war. Nur leider kann ich euch das dann nicht mehr so richtig mitteilen.
Eigentlich wollte ich mich ja zu dem vor einiger Zeit erschienenen Artikel äußern, was Fantasy ist und was nicht und was es für Unterarten der Fantasy gibt. Doch das machen wir dann in der nächsten Teestunde. Zumal Hermann inzwischen einen weiteren Artikel zu dieser Thematik geschrieben hat, dessen Substanz und Aussagen von Leserbriefen ich gleich mit in meine Betrachtungen einbauen möchte.
Also bis dannemann...
Kommentare
Und die Krakeler und Gegner von damals fliegen heute regelmäßrig von der Startbahn-West in den Urlaub..........
Mehr von diesen terrapress-Covern gibt es hier zu sehen:
www.charlys-phantastik-cafe.de/fandom/LP-SF-Fan-Galerie/LP-Fan-Galerie.html
Zitat: Werner Kurt Giesas terrapress-Pseudonyme waren:
Kurt Carstens, Tanja Rion, Gregor Stepanowitsch Iljuschin, M. Caine, Tex Clifford und Truk Renrew.
Zu bemerken wäre übrigens, dass ausser Werner (der ja Zivildienst leistete) alle anderen aus der Lippstädter SF-Fan-Gruppe längerdienende Zeitsoldaten waren. Trotzdem hat das unsere Freundschaft nie belastet, weil wir unsere gegensätzlichen Einstellungen stets respektiert und toleriert haben. Unser kleiner "Clan" hatte es einfach nicht nötig, irgendwelche ideologischen Feindbilder zu pflegen. Das haben wir lieber denen üerlassen, die nichts Besseres zu tun hatten. (Leider gab es davon im Fandom viel zu viele...)
Kleine Schlussbemerkung:
Rolf Michaels Pseudonym aus terrapress- und Antares-Zeiten war übrigens "Erlik von Twerne". Und ich besitze noch einen Erstdruck von "Gunnar mit den zwei Schwertern". (Die Titelbild-Zeichnung war übrigens grausig...)
Der Kommentar #3 von Kaffee Charly war (aus unbekannten Gründen) unvollständig. Er ist nun komplettiert worden.