Lordbefehl, Fantasy, Action und Faust
Moin Rolf, bei uns war das Thema der Sub-Genres der Fantasy ganz groß. Es ist klar, dass Du als Fantasy-Leser der ersten Stunde auch noch erzählen willst wie das für Dich ist. Welch besseren Ort gäbe es dafür, als die Teestunde.
Lordbefehl, Fantasy, Action und Faust
Also dann, frisch auf ins Neue Jahr und wir beginnen, wie versprochen, mit einem Thematik, von der es in letzter Zeit einige Artikel im Zauberspiegel gegeben hat und garantiert auch noch geben wird. Das hier sind noch einigen Betrachtungen zur Literatur-Gattung Fantasy, aber aus meiner eigenen Sicht. Immerhin habe ich die Anfänge der Fantasy in Deutschland in den 70er Jahren direkt und bereits als Erwachsener bewusst miterlebt.
Als ich auf einem Wühltisch zwischen aller Arten von Taschenbüchern eins fand, wo ein mächtiger Krieger mit Panzerhemd, Hörnerhelm und Streitaxt auf eine Art Yeti-Monster einstürmte, war dies einer der Punkte im Leben, wo es Klick macht. »Conan von Cimmeria« - diesen Band habe ich in einem Rutsch durchgelesen.
Damals wohnte ich noch zu Hause bei meinen Eltern, war gerade in der Ausbildung zum Beamten bei der Stadt Kassel und hatte neben praktischer Ausbildung in verschiedenen Ämtern zweimal die Woche Vorlesungen im Verwaltungsseminar. Mein Vater sah dann tief in der Nacht noch Licht aus meinem Schlüsselloch und sofort gab es eine Szene mit der üblichen Leier: »Kümmere dich um deinen Beruf...du musst ausgeschlafen sein... du denkst überhaupt nicht an deine Zukunft... « und so weiter. Das war für mich damals die Unendliche Geschichte.
Gut dass ich gerade mit dem Conan-Buch durch war...zwei Seiten fehlten noch. Natürlich wurde das Buch beschlagnahmt damit der Sohnemann am nächsten Morgen einigermaßen fit war. Ja, und dann gab mir mein alter Herr zwei Tage später das Buch zurück mit der Bemerkung, er könnte jetzt verstehen, warum ich im Bett eine »Nachtschicht« eingelegt hätte. Muss ich sagen, dass mein Vater alle Conan-Bände auch gelesen hat allerdings nach mir.
Ja, so hat das bei mir damals angefangen. Aber über weitere bei Heyne erschienene Fantasy-Romane, Barbarenfeste auf der Dönche und schließlich über FOLLOW Kontakt mit dem Fandom und Helmut Pesch, davon habe ich in anderen Teestunden schon genug erzählt.
Heute hat die Fantasy in Deutschland mit all ihren Unterarten von der Science-Fiction bis zum Horror mehr Spielarten und (Sub-)Genres, als jede andere literarische Gattung überhaupt und ist vermutlich nur noch von Experten einigermaßen zu überschauen.
Ach was war das eine glücklich Zeit, als man nur von Conan- und Tolkien-Fantasy redete. Das eine waren die Prügel-Opern, wo es mächtig rund ging und das andere was für die Freude von Märchen-Poesie.
Über das eine zogen gewisse Kreise im Fandom her, als handele es sich um Literatur für Geisteskranke. Perverse und angehende Massenmörder die andere Art, also Tolkien, wurde von diesen Kreisen damals überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Man muss nur mal die Conan- und sonstige Rezensionen in uralte Fanzines aus dieser Zeit lesen können da schüttelt man heute nur noch mit dem Kopf.
Durch den »Herrn der Ringe« kämpfte sich nur eine ganz besondere Art von Fans und ich gestehe, dass ich ohne einen damaligen Lord-Befehl das Buch nach wenigen Seiten beiseite gelegt hätte, um es nie wieder anzusehen.
Ich war (und bin) nämlich einer der Fans jener anderen Fantasy-Gattung, die von bereits in den letzten Teestunden genannten Kreisen als Faschistoid bezeichnet wurde. Als bekennender Leser dieser Art Stories wurde man von diesen Kreisen immer gefragt, wie krank man sein müsse, so eine Anhäufung von Brutalitäten und Perversionen zu lesen. Wobei hier natürlich Conan gemeint ist. Aber noch mehr die immer noch verrufene Gor-Serie von John Norman. Hier kam dann noch der Begriff (nicht ganz zu Unrecht) Frauenfeindlich hinzu.
Wobei ich, seit dem ich mich in diversen Cyber-Welten rumtreibe, sehr genau weiß, wie sehr es manche Leute und speziell Frauen genießen, in diesen Traumwelten unter dem Schutz der Avatar-Maske Sklavin zu sein und gedemütigt zu werden. Ja, in unserer Realwelt sind wir so was wie Dr. Jekyll, der hübsch angepasst und gesellschaftsfähig ist. Aber in der Cyber-Welt können wir den Mr. Hyde voll ausleben. Es weiß ja keiner, wer wir wirklich sind. Da kann man sich dann so richtig gehen lassen... und das lassen sich die Leute auch voll gehen... Aber keine Bange ich kenne den Unterschied zwischen Reallität und dem Spiel in der Traumwelt... und die Frauen auch. Es sind Phantasien du bleiben es auch.
Aber wir sind ja nicht bei Fantasy-Welten im Internet, wo man selbst seine eigene Heldenfigur aufbauen kann, sondern in einer Zeit, als die ersten Fantasy-TBs rauskamen und das Internet, wie wir es heute kennen, zum Bereich der Science Fiction gehörte. Es war vielleicht vorhersehbar aber sicher nicht in dieser rasend schnellen Entwicklung.
Also, Conan, die Schwerter-Bände und Gor das waren für mich die Anfänge. Ich gab keine Ruhe, bis ich nicht den neusten Band durchgeschmökert hatte. Aber von der actionreichen Sword- and Sorcery hinüber zu einem Epos wie dem »Herrn der Ringe«, der seine Spannung und Dramatik erst auf den zweiten bis dritten Blick erkennen lässt. Das war ein Weg, den viele Fantasy-Fans damals erst einmal nicht gegangen sind. Einige sind über den ersten »Shanara«-Zyklus von Terry Brooks dran gekommen. Die ersten drei Bände habe ich dann auch gelesen für mich ist das Tolkiens erster Aufguss - und es sollten noch viele weitere Aufgüsse kommen und werden gewiss noch kommen. Dennoch bevor ich mir so eine Blaupause zu Gemüte führe, lese ich lieber das Original zum X-ten Mal.
Ich sagte auch schon öfter, dass W.K.Giesa den Herrn der Ringe als absoluten Langweiler bezeichnete, der für ihn nur dann interessant wurde, wenn man ihn auf die Länge eines Heftromans runter kürzte. Und von dieser Meinung ist er bis zum Schluss nicht abgegangen.
Mit hat damals Ende der 70er »Der Herr der Ringe« einen der billigsten Urlaube beschert. Ich hatte drei Wochen Urlaub, keine Möglichkeit weg zu fahren, weil ich ja mit der Band an jedem Wochenende unterwegs war, um mit etwas Schlagzeug spielen die Butter auf das Brot zu verdienen.
Außerdem hatte ich, damals bei FOLLOW im Clan der Bären, von Lord Elrod den Lord-Befehl, den »Herrn der Ringe« zu lesen, damit ich bei Unterhaltungen in FOLLOW Kreisen mitreden konnte. Also legte ich am ersten Urlaubstag tapfer über 40 Mark auf den Tresen einer Buchhandlung und kauften den Grünen Schuber. Ziemlich viel Geld für drei Taschenbücher damals aber was will man machen. Lordbefehl eben...
Ja, und dann kam es mir als action-verwöhnten Conan-Fan beim Lesen vor wie jenem Zeitgenossen, der meint, Karl May zu lesen sich aber »Das Kapital« von Karl Marx gegriffen hat und sich wundert, warum auf Seite 495 immer noch kein Indianer vorkommt.
Also wurden manche Seiten am Anfang des Mammut-Werkes als völlig belanglos überlesen. Es passierte ja nichts. Also wie üblich mal im Vorgriff lesen, wo es denn richtig rund geht. Und vor allem hinten lesen. Nur, dass da die Vernichtung des Rings, die ja zwangsläufig kommen musste, auch nicht so einfach zu finden war. Nicht wie im klassischen Unterhaltungsroman auf der letzten Seite oh nein. Da kam noch ein ganzer Rattenschwanz hinterher.
Also war mein erstes Lesen des »Herrn der Ringe« ein Vorne-Mitte-Hinten-Lesen. Und die Action, die ich suchte, war kaum zu finden. Jedenfalls nicht die gewohnte Conan- oder Gor-Action.
Als ich durch war kreiselten in meinem Großhirn alle möglichen Begriffe und Handlungsfetzen aber der einzige Zusammenhang für mich war eben der Ring. Um es mal wieder mit Goethes »Faust« zu sagen: »Von alledem ist mir so dumm als kreist mir ein Mühlrad im Kopf herum.«
Wie es weitergeht, erzähle ich dann in einer Woche...
Als ich auf einem Wühltisch zwischen aller Arten von Taschenbüchern eins fand, wo ein mächtiger Krieger mit Panzerhemd, Hörnerhelm und Streitaxt auf eine Art Yeti-Monster einstürmte, war dies einer der Punkte im Leben, wo es Klick macht. »Conan von Cimmeria« - diesen Band habe ich in einem Rutsch durchgelesen.
Damals wohnte ich noch zu Hause bei meinen Eltern, war gerade in der Ausbildung zum Beamten bei der Stadt Kassel und hatte neben praktischer Ausbildung in verschiedenen Ämtern zweimal die Woche Vorlesungen im Verwaltungsseminar. Mein Vater sah dann tief in der Nacht noch Licht aus meinem Schlüsselloch und sofort gab es eine Szene mit der üblichen Leier: »Kümmere dich um deinen Beruf...du musst ausgeschlafen sein... du denkst überhaupt nicht an deine Zukunft... « und so weiter. Das war für mich damals die Unendliche Geschichte.
Gut dass ich gerade mit dem Conan-Buch durch war...zwei Seiten fehlten noch. Natürlich wurde das Buch beschlagnahmt damit der Sohnemann am nächsten Morgen einigermaßen fit war. Ja, und dann gab mir mein alter Herr zwei Tage später das Buch zurück mit der Bemerkung, er könnte jetzt verstehen, warum ich im Bett eine »Nachtschicht« eingelegt hätte. Muss ich sagen, dass mein Vater alle Conan-Bände auch gelesen hat allerdings nach mir.
Ja, so hat das bei mir damals angefangen. Aber über weitere bei Heyne erschienene Fantasy-Romane, Barbarenfeste auf der Dönche und schließlich über FOLLOW Kontakt mit dem Fandom und Helmut Pesch, davon habe ich in anderen Teestunden schon genug erzählt.
Heute hat die Fantasy in Deutschland mit all ihren Unterarten von der Science-Fiction bis zum Horror mehr Spielarten und (Sub-)Genres, als jede andere literarische Gattung überhaupt und ist vermutlich nur noch von Experten einigermaßen zu überschauen.
Ach was war das eine glücklich Zeit, als man nur von Conan- und Tolkien-Fantasy redete. Das eine waren die Prügel-Opern, wo es mächtig rund ging und das andere was für die Freude von Märchen-Poesie.
Über das eine zogen gewisse Kreise im Fandom her, als handele es sich um Literatur für Geisteskranke. Perverse und angehende Massenmörder die andere Art, also Tolkien, wurde von diesen Kreisen damals überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Man muss nur mal die Conan- und sonstige Rezensionen in uralte Fanzines aus dieser Zeit lesen können da schüttelt man heute nur noch mit dem Kopf.
Durch den »Herrn der Ringe« kämpfte sich nur eine ganz besondere Art von Fans und ich gestehe, dass ich ohne einen damaligen Lord-Befehl das Buch nach wenigen Seiten beiseite gelegt hätte, um es nie wieder anzusehen.
Ich war (und bin) nämlich einer der Fans jener anderen Fantasy-Gattung, die von bereits in den letzten Teestunden genannten Kreisen als Faschistoid bezeichnet wurde. Als bekennender Leser dieser Art Stories wurde man von diesen Kreisen immer gefragt, wie krank man sein müsse, so eine Anhäufung von Brutalitäten und Perversionen zu lesen. Wobei hier natürlich Conan gemeint ist. Aber noch mehr die immer noch verrufene Gor-Serie von John Norman. Hier kam dann noch der Begriff (nicht ganz zu Unrecht) Frauenfeindlich hinzu.
Wobei ich, seit dem ich mich in diversen Cyber-Welten rumtreibe, sehr genau weiß, wie sehr es manche Leute und speziell Frauen genießen, in diesen Traumwelten unter dem Schutz der Avatar-Maske Sklavin zu sein und gedemütigt zu werden. Ja, in unserer Realwelt sind wir so was wie Dr. Jekyll, der hübsch angepasst und gesellschaftsfähig ist. Aber in der Cyber-Welt können wir den Mr. Hyde voll ausleben. Es weiß ja keiner, wer wir wirklich sind. Da kann man sich dann so richtig gehen lassen... und das lassen sich die Leute auch voll gehen... Aber keine Bange ich kenne den Unterschied zwischen Reallität und dem Spiel in der Traumwelt... und die Frauen auch. Es sind Phantasien du bleiben es auch.
Aber wir sind ja nicht bei Fantasy-Welten im Internet, wo man selbst seine eigene Heldenfigur aufbauen kann, sondern in einer Zeit, als die ersten Fantasy-TBs rauskamen und das Internet, wie wir es heute kennen, zum Bereich der Science Fiction gehörte. Es war vielleicht vorhersehbar aber sicher nicht in dieser rasend schnellen Entwicklung.
Also, Conan, die Schwerter-Bände und Gor das waren für mich die Anfänge. Ich gab keine Ruhe, bis ich nicht den neusten Band durchgeschmökert hatte. Aber von der actionreichen Sword- and Sorcery hinüber zu einem Epos wie dem »Herrn der Ringe«, der seine Spannung und Dramatik erst auf den zweiten bis dritten Blick erkennen lässt. Das war ein Weg, den viele Fantasy-Fans damals erst einmal nicht gegangen sind. Einige sind über den ersten »Shanara«-Zyklus von Terry Brooks dran gekommen. Die ersten drei Bände habe ich dann auch gelesen für mich ist das Tolkiens erster Aufguss - und es sollten noch viele weitere Aufgüsse kommen und werden gewiss noch kommen. Dennoch bevor ich mir so eine Blaupause zu Gemüte führe, lese ich lieber das Original zum X-ten Mal.
Ich sagte auch schon öfter, dass W.K.Giesa den Herrn der Ringe als absoluten Langweiler bezeichnete, der für ihn nur dann interessant wurde, wenn man ihn auf die Länge eines Heftromans runter kürzte. Und von dieser Meinung ist er bis zum Schluss nicht abgegangen.
Mit hat damals Ende der 70er »Der Herr der Ringe« einen der billigsten Urlaube beschert. Ich hatte drei Wochen Urlaub, keine Möglichkeit weg zu fahren, weil ich ja mit der Band an jedem Wochenende unterwegs war, um mit etwas Schlagzeug spielen die Butter auf das Brot zu verdienen.
Außerdem hatte ich, damals bei FOLLOW im Clan der Bären, von Lord Elrod den Lord-Befehl, den »Herrn der Ringe« zu lesen, damit ich bei Unterhaltungen in FOLLOW Kreisen mitreden konnte. Also legte ich am ersten Urlaubstag tapfer über 40 Mark auf den Tresen einer Buchhandlung und kauften den Grünen Schuber. Ziemlich viel Geld für drei Taschenbücher damals aber was will man machen. Lordbefehl eben...
Ja, und dann kam es mir als action-verwöhnten Conan-Fan beim Lesen vor wie jenem Zeitgenossen, der meint, Karl May zu lesen sich aber »Das Kapital« von Karl Marx gegriffen hat und sich wundert, warum auf Seite 495 immer noch kein Indianer vorkommt.
Also wurden manche Seiten am Anfang des Mammut-Werkes als völlig belanglos überlesen. Es passierte ja nichts. Also wie üblich mal im Vorgriff lesen, wo es denn richtig rund geht. Und vor allem hinten lesen. Nur, dass da die Vernichtung des Rings, die ja zwangsläufig kommen musste, auch nicht so einfach zu finden war. Nicht wie im klassischen Unterhaltungsroman auf der letzten Seite oh nein. Da kam noch ein ganzer Rattenschwanz hinterher.
Also war mein erstes Lesen des »Herrn der Ringe« ein Vorne-Mitte-Hinten-Lesen. Und die Action, die ich suchte, war kaum zu finden. Jedenfalls nicht die gewohnte Conan- oder Gor-Action.
Als ich durch war kreiselten in meinem Großhirn alle möglichen Begriffe und Handlungsfetzen aber der einzige Zusammenhang für mich war eben der Ring. Um es mal wieder mit Goethes »Faust« zu sagen: »Von alledem ist mir so dumm als kreist mir ein Mühlrad im Kopf herum.«
Wie es weitergeht, erzähle ich dann in einer Woche...
Kommentare
Ich muß doch mal in den tiefsten, engsten Dunkelkammern der tiefsten Tiefen und dunkelsten Katakomben meiner Bibliothek nachforschen, also dort, wo sich kein Lebewesen freiwillig hinuntertraut, dort, wo die alten, modrigen, vergessenen Bücher aufbewahrt und verborgen liegen, all jene, die geschrieben wurden, bevor Conan auf Erden wandelte, ob ich dort nicht noch den Shannara-Zyklus finde...
Helft mir doch noch mal auf die Sprünge. Ist das nicht der Fantasy-Zyklus tolkienscher Breite mit Elfen und anderem Schnullefax, der aber irgendwie irgendwann nach einer vor Äonen stattgefunden atomaren Apokalypse angesiedelt ist?
Hab damals nur die erste Trilogie gelesen (bei Goldmann war's halt als drei Bücher veröffentlicht, obgleich im Original bloß ein Buch).
Hatte damals HdR noch nicht gelesen, erkannte die heftigste! "Inspiriertheit" der Sache folglich auch nicht. Mochte die Geschichte damals aber sehr gut leiden, speziell, als man mitkriegte, dass das eben nach einem Atomkrieg stattfand, war ich ziemlich baff, wenngleich der Umstand keinerlei echte Bedeutung für den Roman hatte.
Weiß noch, dass mich das so begeistert hatte, dass ich Bard's Tale 3 auf dem C64 mit einer Party spielte, die teilweise nach den Figuren darin benannt waren (der andere Teil nach Runenstab-Figuren).
Natürlich habe ich Hobbit und HdR gelesen, aber muss sagen das die Erzählweise an manchen Stellen zäh war. Ok, wenn ich ein Buch von Eddings lese habe ich das Gleiche. Ok, es kann nicht nur 300 und mehr Seiten auf jeder Seite Spannung sein, ber ellenlange Beschreibungen wie weiß der Schnee ist, wie majestätisch die Berge sind und wir trollig der Troll... naja. Ich würde so was ja nur benutzen um den Leser etwas einzulullen damit er dann ein paar Zeilen oder eine Seite später, schreiend aus dem Stuhl springt, weil etws unerwartetes kam. (also eine schöne bunte Blumenwiese, die zum Picknick einläd, nachdem man ein Verdauungsschläfchen machen will. Nur warum liegt da ein Skelett mit einer mumifizierten Wurst in der Hand. Und da ein anderes. Und warum zum Henke werde ich so müde und schläfrig. Haben Blumen Beine, oder warum bewegen die sich?)
Aber auch etwas derbere Fantasy wie "Kain" habe ich im Regal und auch gelesen. Wobei ich "Kain" nur habe weil ich auch die "Ewigen Held" Bücher von Michael Moorcock habe. Pass irgendwie zusammen.
Ach ja, Shanara habe ich nie gelesen, nur mein Nachbar. Und da der mir nach jedem Roman eine Kurzfassung gab habe ich mir den Kauf erspart.
Dass Du ein ausgesprochener Conan-Fan warst, war ja schon an deinen damaligen Gunnar-Geschichten zu erkennen. Ein paar Folgen habe ich noch - leider nicht mehr die ganze Serie.
Aber vielleicht erinnerst Du Dich noch an Dein erstes Gunnar-Titelbild.
Hier ist es:
www.charlys-phantastik-cafe.de/fandom/das-fandom/fanzines/fanzines49.html
Hihi - ist das nicht herrlich grausig?
Gruß vom Kaffee-Charly
Schon als ganz kleiner Murkel, der kaum lesen und schreiben konnte, war ich fasziniert von Frank Frazettas Zeichnungen und auch von denen des Boris Vallejo - natürlich! Von den halbnackten, muskelbepackten Barbaren und den noch nackteren schönen Frauen...
...die in einer Welt lebten, in der noch Urzeitechsen existierten...
Und nach meiner "Die drei ??? Fragezeichen- und Schneiderbuch-Ära" habe ich herausgefunden, daß es zu diesen Zeichnungen auch passende Geschichten gibt.
Kurz darauf erschien (ich glaube vom Fantasy e.V.) Deutschlands erstes Pen&Paper-Rollenspiel in der 1.Auflage (noch in DIN A5): Midgard.
Und kurz darauf erschien das erste DSA.
Durch DSA kam ich mit anderen Gleichgesinnten in Kontakt. Mir wurden Wörter um die Ohren geworfen: HdR, Hobbits, Orks. Die Leute bildeten sich was drauf ein, daß sie HdR gelesen haben, das beste Buch aller Zeiten... Galt in manchen Kreisen fast noch als Insider-Tip. Diese Typen konnten mir zwar erzählen, was ein Ork ist und das Tolkien der "Erfinder" eben dieser war. Hatten jedoch keinen Plan von Conan, Kane usw. Tja, die waren eben vom anderen Stern.
Um es kurz zu machen: ich habe angefangen HdR zu lesen. Kämpfte mich durch den ersten Bd., Seite für Seite - die Machete gezückt - und stellte mir bei jeder Seite die bange Frage: "Wann wird es spannend?" Ach ja, da, als die Ringgeister auf dem Berg die Hobbits und Streicher angegriffen haben. Ja, da kam so etwas wie Spannung auf.
Letztendlich war es ja so, daß Tolkien sich eine Geschichte ausgedachte, um seine selbst ausgedachte Elfensprache und seine Mittelerde zu beschreiben, statt - wie andere Schriftsteller dies tun - sich eine Welt auszudenken, in der ihre Geschichte spielt.
Jahre später habe ich es dann doch tatsächlich geschaft, HdR Bd. 1 u. 2 durchzulesen - noch bevor die Filme gedreht wurden (ich kannte schon seit Jahren den RalphBakshi-Film). Wie im Artikel oben erwähnt, erkennt man die Spannung von HdR erst auf den zweiten bzw. dritten Blick.
HdR (die Bücher) sind durchaus interessant und haben auch ihren Reiz, aber aus heutiger Sicht in der heutigen Zeit "muß" man als (junger/angehender) Fantasy-Fan nicht mehr HdR gelesen haben. Da gibt es seines Gleichen durchaus spannendere Alternativen. Und wenn man die Filme gesehen hat reicht das auch aus, um mitreden zu können.
"Kane" (der Verfluchte), steht bei mir links neben Kull von Atlantis, dann kommen rechts die Conan-Bücher...
@ Mikail_the_Bard:
Das Buch der Schwerter ist meines Wissens von Fred Saberhagen - und soll sehr gut sein.
Oder meinst Du die Abenteuer von Fafhrd und dem Grauen Mausling?
Habe zwar alle drei Schwerter-Bücher von Leiber Fritz, zu meiner Schande muß ich jedoch gestehen, daß ich sie noch nicht gelesen habe. Werden die beiden Helden von Leiber mit dieser "atomaren/technischen" Vergangenheit konfrontiert oder sind das nur versteckte Hinweise aus denen der Leser dies schließen kann? Dachte, die Geschichten von Fafhrd und dem Grauen Mausling stammen aus den 1930er Jahren. Hat Leiber da schon an eine atomare Vergangenheit gedacht?
Shannara ist auf jeden Fall erwähnenswert, weil:
- damals die einzige, bzw. erste Alternative zu HdR
- leichter zugänglich und daher für 12- bis 14-jährige besser geeigneter, verständlicher, temporeicher, spannender
- war für viele der Wegbereiter zu HdR.
Insofern müßte zumindest das erste Shannara-Buch (3 Bände) rechts neben HdR stehen, oder?
Ich wollte mich noch weiter zu Shannara äußern, doch das würde wohl dieses Posting sprengen.
Werde mein Statement mal Harantor mailen. Vielleicht ist es Dir, lieber Harantor, ja einen Artikel wert, unter dem wir dann über Shannara im Speziellen plauschen können. Wenn dem nicht so ist, dann bitte ich Dich, meine Mail hier als weiteres Posting einzufügen.
Melde mich danach zu einem Artikel über Urshurak an!
Wobei: George R.R. Martin mit seinem "Lied von Eis und Feuer" hats geschafft, Tolkiens Vielseitigkeit und Detailfreude, ja, auch Komplexität zu erreichen und dabei einen wesentlich angenehmeren Lesefluss zu gewährleisten.
Zitat: Rolf (ganz sicher) und Mikhail (höchst wahrscheinlich) sprechen von den Fafhrd & Grey Mouser-Romanen von Leiber...
Conan, aber nur die Geschichten von Howard, hat mich immer fasziniert. Das war ganz anders als Tolkien, aber richtig gut.