Auf dem Marburg-Con am letzten Wochenende habe ich zu meiner Freude Rudi Bading kennengelernt, der die neuen Zamorra-Kolumnen im Zauberspiegel schreibt. Im Gespräch sind mir dann viele Sachen zum Zamorra-Thema wieder eingefallen, die ich hier noch irgendwann bringen werde. Rudi kennt den Zamorra von den Anfängen bis zum heutigen Tag und ist deshalb kompetent, diese Serie zu analysieren. Wobei man jedoch immer bedenken muss, dass es Rudis eigene Ansicht ist, die nicht unbedingt mit der Masse der Leser konform gehen muss. Schon gar nicht mit den Lesern, die in den letzten Jahren neu dazugekommen sind und für die selbst der Name Werner Kurt Giesa schon Legende ist - und Namen wie Volker Krämer sehr schnell Legenden werden. Die heutige Zeit will immer nur das Neue und Aktuelle. Und das ist in diesem Fall auch gut so - denn es sorgt dafür, dass die Serie »Professor Zamorra« allen Unkenrufen zum Trotz bis heute existiert. Wie lange - das wissen nur Crom und die kaufmännische Abteilung des Bastei-Verlages.
Es war aber noch jemand in Marburg, den ich seit vielen Jahren als guten Freund schätze - und inzwischen auch als Schriftsteller-Kollegen. Ich meine hier Thomas Gus Backus, der sich mit drei anderen Autoren als die »Apokalyptischen Schreiber« zusammengetan hat und die ihre Kurzgeschichten in den Büchern so aufeinander abstimmen, dass man getrost von einem Gesamt-Kunstwerk reden kann.
Diese vier Autorenkollegen kamen in Gewändern, die an Mönche erinnerten, was schon mal Aufmerksamkeit auf sich zog. Dann aber stellte ich fest, dass gerade Gus in seinen Horror-Storys einen feinen Humor entwickelt, der mich nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Lachen brachte. Und das ist eigentlich sehr schwer, weil ich gerade diesen Loriot-Stil mag - und ich behaupte mal frech, dass hier der Geist Vico von Bülows meinem Freund so einiges eingeflüstert haben mag. Weil es mir manchmal bei manchen Passagen - speziell beim Zamorra - genauso gegangen ist, halte ich so was für nicht unmöglich.
Der Grund, warum ich jetzt hier keinen Beitrag über Merlin und W. K. Giesas frühe Ideen bringe, lag an einer Zugabe, die Thomas Gus Backus bei seiner Lesung gab. Es ging, schlicht gesagt, um ein Thema, das den deutschen Bundesbürger meistens auf die Palme bringt - um die deutsche Verwaltung und ihre Beamten.
Nun war ich ja fast 40 Jahre selbst Beamter - und bin es noch immer, wenn auch im Ruhestand. Ich habe - im Gegensatz zu diversen Amtsbrüdern, die, wenn es um den Status des Beamten geht, keinen Humor entwickeln können, herzlich gelacht. Und deshalb habe ich Gus versprochen, noch einmal eine Story auszugraben, die ich Anfang der 80er geschrieben habe und die damals für eine vom »Kasseler Autoren-Café« angedachte Anthologie nordhessischer Autoren vorgesehen war. Da wurde allerdings nichts draus und die Story wurde wohl mal im Autoren-Café in einer Lesung gebracht, danach von mir aber vergessen. Möglich, dass sie mal in einem Horror-Zine erschienen ist, die haben ja damals fast alles genommen, wenn's nur von einem richtigen Autor war, also einer, der mal ein oder mehrere Romanhefte rausgebracht hat.
Nun habe ich das gute Stück eben wieder ausgegraben und auch, wenn ich sie hier für meinen Freund Thomas Gus Backus noch mal abschreibe ... und auch noch mal, wie üblich, etwas die Feile drübergleiten lasse ... so ist sie doch auch für euch alle gedacht.
Alles hat irgendwo einen Anfang. Wie unsere Behörden und ihre Verwaltung mitsamt allen Angestellten und Beamten sich heute darstellen, weiß jeder. Aber - ich liebe ja angedachte Zeitreisen - gehen wir doch mal zurück zu den Wurzeln unserer Kulturen ... in die Steinzeit.
Viel Vergnügen beim Lesen ....
...arbeiten kann ich nicht - und zu betteln schäme ich mich ...
(Lukas 16.3)
Sechs mühevolle Tage rackerte sich der allmächtige Weltgeist, von der Zunge der Menschen sehr unzureichend als "Gott" bezeichnet, ab, um für einen unscheinbaren Wasserplaneten im Sol-System ein ganzes Universum zu schaffen.
Jeder Tag brachte eine neue Herausforderung und neuen Stress. Aber schließlich war alles vollendet und "Gott sah, dass es gut war" können wir in den uralten Schriften lesen, die man je nach Glaubensrichtung als "Heilig" bezeichnet.
Aber dann kam die Zugabe zur Weltschöpfung.
Ein nacktes Wesen mit vier Gliedmaßen, von denen es die zwei oberen als eine Art Multi-Instrumentarium hatte, die beiden anderen aber dem dienten, was man heute als den "aufrechten Gang" bezeichnet. Und weshalb sich eben dieses Wesen in einem Anflug von Größenwahn stets als die Krone der Schöpfung betrachtet. Wobei es immer noch nicht geklärt ist, ob Gott nicht am Anfang ein Probestück baute, was er dann "Adam" nannte und danach, als er es schon richtig gut konnte, mit seiner "Eva" ein Meisterstück ablieferte. Den "Adam" hatte Gott noch, wie kleine Kinder im Sandkasten ihre Törtchen, aus Lehm und Erde geschaffen. Bei der Weiterentwicklung konnte er schon mit einer Rippe in die Klon-Technik einsteigen.
Allerdings müssen wir feststellen, wenn wir unsere eigene Spezies und ihre in der Vergangenheit gezeigten Handlungen ehrlich betrachten, dass Gott hier mit der Bemerkung "Machet euch die Erde untertan" einen gewaltigen Flüchtigkeitsfehler begangen hat. Denn damit diese Weisung Gottes auch ausgeführt werden konnte, verlieh der Allmächtige den Kindern von Adam und Eva etwas, das er bisher Flora und Fauna, also der Botanik und dem ganzen Viehzeug, vorenthalten hatte.
Den Verstand!
Wie lesen wir so schön im Buch der "Genesis"?
"... und Gott sah, dass es gut war!" Und die Heilige Schrift setzt hinzu: "Am siebenten Tag aber ruhte Gott!"
Ja, und dass eben dieser Schöpfer-, Erhalter- und Zerstörungs-Gott in einem, dass er seine "Arbeit" an seiner letzten Produktion halb fertig liegen ließ und Schicht machte - genau das war sein verhängnisvoller Fehler. Auch wenn er sie, wie die Heiligen Schriften ausdrücklich vermerken, nach seinem Ebenbild geschaffen hatte.
Denn als Gott ruhte, erwachte in den Nachkommen der beiden Urwesen Adam und Eva etwas, das man mangels einer besseren Wortdefinition als das "Denken" und den "Verstand" bezeichnet.
Sechs Tage hatte sich der Allmächtige abgerackert, um den Kosmos, die Galaxien, das Sol-System und schließlich den Planeten Terra zu schaffen und war nun völlig ausgepowert, sodass er Ruhe brauchte. Hätte er aber gewusst, dass an diesem siebenten Tag der Schöpfung seine Geschöpfe etwas schufen - und was es war, das sie schufen - dann hätte er mit Blitz und Donner dreingeschlagen.
Denn was der Mensch am siebenten Tag der Schöpfung erschuf, war grauenerregend und furchtbar. Und so wurde die Schrift erfüllt, dass sich die Sünden der Väter bis ins dritte Glied vererben. Nur, das "Erbe" dieser Sünde jener Tage, die wir heute die "Alt-Steinzeit" nennen, bedrückt uns heute noch ...
Dunkles Nachtgewölk schob sich vor die milden Goldstrahlen der Sonne. Aufbrausende Winde fegten durch die sich biegenden Wipfel der Bäume und orgelten in schauerlichem Chor durch die Klüfte und Spalten der Felsen hinter dem in jungfräulichem Grün erblühenden Wald. Immer neue Schauer von Regen peitschten herab und schlugen das Laub von den Bäumen.
In der Umgangssprache unserer Tage würde man dieses Wetter zu "Sauwetter" befördern, bei dem man keinen Hund vor die Türe jagt.
Einen Hund nicht. Denn diese spätere Mutation ist hier und jetzt irgendwo in Deutschland, das diesen Namen noch nicht trägt, weil wir uns Tausende von Jahren vor der christlichen Zeitrechnung befinden, dieses Hundevieh ist hier noch ein Wolf.
Es ist die Zeit, in der Jogging reines Überlebens-Training ist und wo durch den täglichen Kampf ums Überleben jegliche Body-Building-Welle ad absurdum geführt wird. Und - es ist die Zeit, wo es auch noch keine Schlechtwetterzulage gibt ... die bei diesem Sturm und Regen sicher ganz angebracht wäre.
Auf den Flügeln unserer Gedanken befinden wir uns in einer Ära, wo das Mammut durch das Unterholz trampelt und die fröhliche Eiszeit nicht von Langnese propagiert wird. Es sind jene Tage, in denen urzeitliche Graffitti die Wände von Höhlen verschönen und die wummernden Holztrommeln und heulenden Knochenflöten auch ohne Verstärker und Laserblitze die Disco-Tänze der fernen Zukunft vorausahnen lassen.
Unser geistiges Auge berauscht sich an dem ökologisch wuchernden Urwald, der die Seele eines jeden Umweltschützers aufjubeln und das Herz jedes bundesdeutschen Forstbeamten sich verkrampfen lässt. Tausende von Vögeln kreischen aus dem Geäst der Bäume und eben stapft mit schweren Schritten ein Wollhaarnashorn durch das Dickicht.
Die Fantasie unserer Gedanken lässt uns den Urwald mit dem Ur-Laub an den Ästen durchqueren und die Felsen im Hintergrund unseres literarischen Gemäldes erreichen. In diesen Felsen - gähnt uns der Schlund einer Höhle entgegen ...
Die Vorstellung unserer geistigen Augen dringt ein - und entdeckt ... ihn.
Er war gewiss nicht nach den Schönheitsidealen heutiger Frauenträume zu messen. Obwohl sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes aus "Freiheit und Abenteuer" bestand, eignete sich sein Aussehen doch wenig für ein Markenzeichen für die heutige Tabakindustrie.
Im Gegenteil. Der selige Professor Grzimek hätte ihn vermutlich ohne lange Diskussionen ins Affenhaus gesteckt. Der kleinwüchsige, gekrümmte und behaarte Körper wirkte wie eine Mischung zwischen einem Gorilla, einem Gichtkranken und einem Body-Building-Athleten. Doch die Augen, die unter der niedrigen, fliehenden Stirn blitzten, ließen weltverändernde Ideen erkennen.
Das, was dieser Neander aus dem Tal erfinden sollte, wurde zum Fluch und zum Segen all seiner Nachkommenschaft.
Noch herrschte in dieser Welt die Barbarei. Doch durch die impulsive, aber dennoch weltbewegende Erfindung dieses Troglodyten wird diese Barbarei ins Wanken geraten. Es wird die Geburtsstunde von "Recht" und "Ordnung". Und Ordnung ist der Feind des Chaos. Das Recht der oberherrlichen Gewalt zerbricht jede Art von sauf- und rauffreudiger Barbarei, die sich die Freiheit nimmt, im Heute zu leben und nicht des nächsten Tages zu gedenken.
Vorerst aber sah der Höhlenmensch missmutig in die Welt. Plitsch - platsch - plitsch - tropfte das Wasser von der Höhlendecke. Überall waren kleine Spalten und Risse im gewachsenen Felsen, wo das Wasser durchkam. Und eben dieses eindringende Wasser war schuld daran, dass vieles an den Gemälden des Horden-Picassos zerstört wurde.
Eigentlich müsste man was gegen das bei jedem Regen immer stärker in die Höhle sickernde Wasser tun. Aber wer soll dafür sorgen, dass diese Arbeiten durchgeführt werden? Autoritäre Koordination ist in diesen Tagen noch nicht erfunden worden. Und auf eine Maloche dieser Art hatte die Horde ohnehin null Bock.
"Auf mit dir, Urko! Heb deinen (naja, das Körperteil, das weiland der Reichsritter Götz von Berlichingen aussprach) aus den Fellen, schwing die Hufe und komm in die Gänge!", klang raues Stimmengewirr bis in den hintersten Winkel der Höhle. Mehr als ein Dutzend Gestalten, die Affenboss Tarzan sofort in seinen Hofstaat eingereiht hätte, hoppelte durch die Gänge.
"Auf, auf, Urko! Komm endlich raus aus deinen Bärenfellen, die faules Wildschwein!", dröhnte es aus zähnefletschenden Kiefern. "Auf, auf zum fröhlichen Jagen ...!"
Jagen??? Für Urko der Realität gewordene Albtraum. Jagen ist gleichbedeutend mit Stress und Arbeit. Und diese beiden Sachen sind Urko in tiefster Seele verhasst.
Doch mit den Worten, die durch die Felswände der Höhle hallen, beginnt für Urko der Tagtraum ... die Vision des Urko, von der die bestehende Welt verändert werden soll ...
Auf die Jagd gehen? Das war für Urko schon bei "Kaiserwetter" eine reine Zumutung. Aber jetzt - bei diesem Wetter, das dieser Bezeichnung eigentlich nicht würdig ist? Ja, waren denn die Kumpels noch bei Trost? Bei diesem Wetter wurden, weil der Regenschirm noch nicht erfunden war, die Felle so nass, dass man anschließend jedes Wildschwein beschleichen konnte, weil die Gerüche sich kaum unterschieden und die Sauen deshalb nicht misstrauisch wurden.
Beim Rumlatschen draußen bekam man nasse Füße - und auf das konnte Urko verzichten, weil es die Lehren des Pfarrers Sebastian Kneipp noch nicht gab. Regen - ja, das war sicher ein guter Ersatz für eine Dusche. Doch Urko fand, dass Dreck eben warm hielt und die Stachel lästiger Insekten nicht hindurchkamen. Dieser "Schutzpanzer" wurde durch den Regen abgewaschen ...
Zur Jagd wollten diese Verrückten. Und was war, wenn der ganze Aufwand, das Ausrücken, das Anschleichen, das Hinterherrennen für die Katze war? Wenn Herr und Frau Mammut brav zu Hause blieben? Dann rannte man draußen durch die Botanik und holte sich eine Grippe, die man damals noch nicht mit Grog bekämpfen konnte, weil Rum und Zucker noch nicht erfunden waren.
"Wir müssen zur Jagd ausziehen - damit wir überleben!", vernahm Urko wie aus weiter Ferne die Stimme eines Höhlengenossen.
Verdammt noch mal! Warum musste man eigentlich immer jagen, um zu überleben? Gab es denn keine andere Möglichkeit, sich durchs Leben zu mogeln, als die anstrengende Jagd nach Fraß ... oder nach Geld?
Urko dachte an die Pflanzenfresser des Tierreichs. Diese Viecher gingen da hin, wo das Gras hoch stand. Und sie verließen diesen Platz erst wieder, wenn alles abgeweidet war.
Man musste nur ein Plätzchen finden, wo man weiden konnte, bis nichts mehr da war - um dann dorthin zu gehen, wo inzwischen wieder neues Futter gesprossen war ...
Da waren die Orchideen und Misteln. Sie krallten sich in Bäume und lebten vom Saft und von der Kraft des Baumes, ohne selbst etwas Eigenes wie Wurzeln entwickeln zu müssen. Der Baum wuchs weiter und weiter ... aber seine Schmarotzer wurde er niemals los ...
Es galt, eine Möglichkeit zu entdecken, um sich irgendwo festzusetzen, wo man auf Kosten anderer gut leben konnte und die "Wirtsleute" keine Möglichkeiten hatten, ihn, den Parasiten, zum Teufel zu jagen.
Auch der gewaltige Höhlen-Löwe hatte eine Möglichkeit gefunden, mit dem geringsten Maß an körperlicher Anstrengung und Energie den größten Erfolg zu haben. Er ließ sich von seinen zahlreichen Löwinnen die Beute zutreiben und erledigte das Finale der Jagd, den tödlichen Ansprung auf die fliehende Beute, mit der Lässigkeit und Grazie, wie ein "Direktor" der heutigen Tage routinemäßig Unterschriften leistet. Dafür wurde der Löwe dann mit den besten Fleischstücken belohnt. Von den ihn umschnurrenden Löwinnen, die ihm neben der Jagd auch auf andere Art das Leben angenehmer machten, mal ganz zu schweigen.
Alle diese Dinge hatte Urko schon lange beobachtet und die Erkenntnis gewonnen, dass die Natur zwar grundsätzlich alle Lebewesen so erschaffen hatte, dass sie einen Kampf ums Dasein führen mussten. Aber Urko hatte auch festgestellt, dass es einigen Spezies gelang, auf Kosten anderer ganz gut zu leben.
Ja, man müsste etwas erfinden, mit dem man gut leben kann - ohne zu arbeiten. Immer wieder kreiselten Urkos Gedanken um diesen zentralen Punkt.
Urko fühlte Bitterkeit in sich aufsteigen, wenn er daran dachte, dass der alte Hymer in eine absolute Marktlücke gestoßen war, als er die Geister, Götter und Dämonen erfand und ihre Verehrung förderte. Jetzt nannte er sich Priester und Schamane, tat den ganzen Tag nichts anderes, als wirres Zeug vor sich hin zu brabbeln - Gebete nannte er das - und dafür, dass er eben besondere Beziehungen zu den Göttern vorgab zu haben, mit aller Selbstverständlichkeit die besten Stücke vom Bärenschinken beanspruchte.
Nachdem es Hymer dann gelungen war, der Horde glaubhaft zu machen, dass die Geister der Ahnen, die Götter und was es sonst noch für prähistorische Fantasy-Wesen in der Gedankenwelt von Steinzeitmenschen gibt, nur auf seine Stimme hören, da hatte er das absolute Monopol auf seine Erfindung. Jeder der Höhlenmenschen hatte von seinem Futteranteil gut und reichlich abzugeben, damit Hymer den Allmächtigen mit den Nebensächlichkeiten und Wünschen der Menschheit belästigen konnte.
Genau so, wie es heute war. Die ganze Meute ging auf Arbeit und Hymer lag im besten und trockensten Teil der Höhle auf einem weichen, kuscheligen Bärenfell. Vor ihm stand in eine Felsspalte eingelassen ein seltsam geformtes Stück Holz, das für ihn als Symbol der Götter-Geister diente.
Jeder der Horde glaubte zu wissen, dass Hymer vor diesem Zeichen der Götter lag und inbrünstig um Jagdsegen und reiche Beute flehte. In Wirklichkeit schlief er den Schlaf des Gerechten, und die seltsamen Kehllaute, die sich wie eine unbekannte, heilige Sprache der Altvorderen anhörten, waren in Wirklichkeit Schnarchtöne.
Während die Horde also bei Gewitter, Sturm und Regen auszog, um die Wildsau zu killen, lag Hymer auf seinem behaglichen, trockenen Plätzchen und ließ den lieben Gott einen guten Mann sein. War die Jagd erfolgreich, dann predigte Hymer, dass nur seine in aufopfernden Enthusiasmus vorgetragenen Gebete die Götter so gnädig gestimmt hätten, dass sie den Jägern der Horde das Wild vor die Keulen und Faustkeile trieben.
Entkam aber das Borstenvieh oder was sonst an Essbarem durch die Wälder schlurfte, dann verkündete Hymer, dass die Götter stocksauer seien, weil die Horde den Götterliebling, also ihn selbst, nicht ausreichend und gut genug gefüttert hatte.
Um Ausreden was Hymer nie verlegen - und seine Nachfolger sind es bis heute nicht ...
So einen Job wie Hymer musste man haben.
Vielleicht sollte Urko versuchen, sich an diesen erfolgreichen Trend anzuschließen und statt der Waldgeister die Verehrung von See- oder Felsengeistern fördern. Vielleicht könnte er auf diese Weise so etwas wie Hymers Partner werden. Und wenn sie sich dann begegneten, würden sie sich ebenso wenig das Lachen verbeißen können, wie in späteren Zeiten ein Augur und ein Haruspex, wenn sie zusammentrafen.
Doch diese Idee verwarf Urko bald wieder. Ein Schisma, dass durch die Verehrung von Wald-, See- und Fels-Geistern entstand, bedeutete neue Religionen - und eine zweite oder dritte Priesterschaft konnte die kleine Horde unmöglich mit ernähren.
Einen kurzen Moment überkam Urko der Gedanke, Politiker zu werden. Warum sollte er sich nicht einfach zum Sippenpatriarchen wählen lassen?
Aber eine solche Karriere bedeutete, dass er der Horde nicht nur auf der Jagd vorangehen musste. Es konnte ihm auch passieren, dass er bei Verhandlungen mit einer anderen Horde durch lautes Geschrei und Drohgebärden klar anzeigen musste, dass man selbst im Recht war.
Und kam es bei solchen Diskussionen zum Letzten, musste man sich nach Abbruch der Gespräche mit dem Ober-Motz der anderen Sippe gegenseitig mit Faustkeil und Keule die Schädel einschlagen, während sich die kämpfenden umspringenden Horden gebärdeten wie Hooligans bei einem Punktspiel der Bundesliga.
Nein, das war denn doch kein für Urko erstrebenswerter Job. Als Sippenpatriarch musste man Erfolg haben - oder für den Misserfolg geradestehen. Von diesen Höhlenmenschen aber zur Verantwortung gezogen zu werden, das sagte Urko wenig zu.
Eine Karriere als Eiszeit-Politiker schied also aus. Und so verzichtete Urko darauf, seinen Namen in der ungeschriebenen Geschichte der grauen Vorzeit durch heiße Debatten oder kalte Kriege zu verewigen.
"Ich muss etwas erfinden, damit mich meine lieben Mitmenschen ernähren, ohne dass ich mich dabei kaputt brassele!", kroch es in diesem Augenblick bei äußerster Konzentration durch Urkos Gehirnwindungen.
Und jene unbekannte Kraft im Universum, die zu "Gottes Werk" das beifügt, was man "Teufels Beitrag" nennt, die "Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft" sandte Urko den rettenden Einfall zur Lösung seiner Probleme.
Lichtkaskaden zerplatzten im entstehenden Großhirn des Urmenschen. Es war der "Ur-Knall" einer Kreation, die zwar nicht das Universum, wohl aber diese Welt grundlegend ändern sollte.
"Das ist es!", flüsterten Urkos wulstige Lippen andächtig. "Das ist die Idee! Nie mehr arbeiten ...!"
Zähnefletschend umstanden urtümlich aussehende, wild behaarte Gestalten den vor sich hin sinnenden Urko. Doch bevor ihn der wütende Mob mit Gewalt in den entsetzlich nassen Regen zum "Tagewerk" zerren konnte, erhob sich Urko und sein erhobener Arm gebot Ruhe. Es war etwas Erhabenes in seiner Haltung und das Glitzern verwirrter Prophetie in seinen Augen schaffte es, dass kurze Zeit später Stille in der Höhle herrschte.
"Genossen!", stieß Urko mit seinen eiszeitlich gutturalen Lauten aus. Um ihn herum klang das aufkommende Knurren wie das Summen eines Bienenschwarms. Urko spürte den schon durch dieses eine Wort entstandenen Widerstand und änderte sofort das ursprünglich vorgesehene Konzept seiner Rede, dass eben im Osten die Sonne aufgehe und die in einem leidenschaftlichen "Troglodyten aller Länder, vereinigt euch!" gipfeln sollte.
"Freunde! Neandertaler! Landsleute! Hört mich an!", wollte Urko seine Rede aufs Neue beginnen.
"Mach schneller mit dem Gelaber! Wir müssen zur Schicht!", schallte es ihm entgegen. "Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt ...!"
"Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!", machte Urko den dritten Versuch seiner Rede. "Nach reiflicher Überlegung bin ich zu der Erkenntnis gekommen, woran unser System krankt. Und bei dieser Erkenntnis traf mich der Strahl der Erleuchtung, wie man diese unhaltbaren Zustände in unserer Gesellschaft beseitigt. Wenn ihr mir und meinen Worten folgt, dann steht uns eine herrliche, helle Zukunft bevor. In einer Vision sehe ich, wie das Morgenrot der Kultur heraufdämmert!"
"Wer Visionen hat, sollte einen Heiler aufsuchen!", keckerte ein Zwischenrufer aus der Meute. In den Gesichtern der Neandertaler war blanke Verständnislosigkeit zu erkennen. Knurrende Ur-Laute wie "Dummschwätzer" oder "Sollte lieber mal was Richtiges arbeiten" machten die Runde.
"Jeder von uns hat sicher schon festgestellt, dass Kapital und Besitztümer in unserer Horde sehr ungleich verteilt sind", ergriff Urko wieder das Wort, bevor die Unruhe in der Höhle so stark wurde, dass seine Stimme nicht mehr gehört wurde. "Wer stärker ist ... wer rücksichtsloser ist ... der erhält nicht nur die besten Stücke von der gemeinsam gejagten Beute. Der bekommt auch mehr und nicht nur so viel, wie die meisten von euch, die mit ihren Familien geradeso satt werden können. Nein, meine Rede ist von denen, die so viel haben, dass sie sich nicht nur überfressen, sondern auch viel mehr haben, als sie jemals verfressen können."
"Die anderen schieben eben Kohldampf. Das ist nun mal so!", krähte ein hagerer Alter mit eisgrauem Haar. "Früher war das auch schon so ... nur dass ich damals eben so stark war, dass ich satt wurde und ...!"
"Satte und Hungrige! Arme und Reiche. Das hat es immer gegeben. Und das wird es auch immer geben!", jaulte ein anderer prähistorischer Oldtimer. "Das ist ein göttliches Gesetz ... so sagt Hymer jedenfalls. Und der als Schamanenpriester muss es ja wissen. Immerhin hat er den direkten Kontakt zu den Göttern und Geistern ..."
"Wir können nur eins tun, um die allgemeine Lage unserer Gemeinschaft zu verbessern!", übertönte Urkos jetzt gewaltig klingende Stimme die Zwischenrufe. "Wir müssen dieses bestehende System infrage stellen. Und uns nicht davor fürchten, im Interesse der ganzen Gemeinschaft das System zu verändern.
Es darf keine Hungrigen in unserer Horde mehr geben. Genauso wenig darf es die Über-Satten geben. Diese Klassenunterschiede müssen ein für alle Mal verschwinden. Mein Rat ist deshalb ..."
"Alle Macht den Räten!", gellte eine Stimme dazwischen.
"Ja, Völker, hört die Signale!", brüllte Urko die aufkommende Unruhe nieder. "Denn es kommt für uns hier und jetzt die Zeit, wo diese Klassenunterschiede ein für alle Mal verschwinden.
Niemals darf es geschehen, dass einer durch Kraft oder Hinterlist mehr bekommt, als alle anderen der Gemeinschaft. Es geht nicht an, dass diese Esser, die den Fraß schnell herunterschlingen, um immer noch mehr zu bekommen, in ihrem Körper Fettanlagen machen, die ihnen niemand mehr wegnehmen kann. Dass eben jene Esser schon deshalb immer mehr bekommen, weil sie die Beute sehr rasch durch rasches Herunterwürgen dahin transferieren, wo niemand mehr drankommt!", fügte Urko rasch hinzu, weil er erkannte, dass einige seiner Höhlengenossen diesen rhetorischen Spitzfindigkeiten nicht mehr folgen konnten.
"Ihr wollt doch alle satt werden!", griff Urko jetzt zu leicht verständlichen Schlagworten, weil er erkannte, dass zu viel demagogische Philosophie den Kern der Sache nur unnötig verschleierte. Wenn er seine Idee durchsetzen wollte, die ihm ein Leben ohne Arbeit einbringen sollte, dann brauchte er den Beifall der Massen und eine Art Erhebung des Volkes. Denn sonst blieb alles, wie es schon zu Altväter-Zeiten war, weil die Starken eben ihren Bärenschinken nicht gern mit anderen teilten. Und freiwillig schon mal gar nicht.
Tumultartiges Gebrüll zeigte Urko an, dass er mit dieser Art Rhetorik am besten die Herzen und Gehirne der Massen erreicht hatte.
"Ihr wollt auch alle Felle!", dröhnte Urkos Stimme wieder. "Nicht nur einige wenige sollen mit ihren Pelzen angeben können - alle sollen Pelze haben!" Wieder eifrige Zustimmung der Horde. Nur in den Augen der starken Jäger sprühte der Hass. Aber rasch sahen sie ein, dass die Horde ihren Willen jetzt überbrüllen würde. Und so fügten sie sich in das Unvermeidliche.
"Wollt ihr Bärenschinken oder Faustkeile?", stellte Urko eine Frage, die Tausende von Jahren später in einem anderen Zusammenhang ein anderes Ergebnis bringen wird. Hier und jetzt entschied man sich in trauter Einigkeit für Bärenschinken.
"Dann müssen wir eine Institution schaffen, die dafür sorgt, dass niemand mehr unkontrolliert große Reichtümer ansammeln kann. Eine Institution, die dafür sorgt, dass alle satt werden. Auch diejenigen von uns, die nicht arbeiten oder jagen können ...!" - "oder wollen", beendete Urko im Geist den Satz für sich selbst. Denn dieser Weisheit letzter Schluss ging ja nur ihn selbst etwas an.
"Ja! Ja! Ja!", schrien die Urmenschen durcheinander. "Urko hat recht! Er hat völlig recht mit seinen Ansichten ... Wer nicht arbeitet ... soll wenigstens gut essen ...!"
"Das ist also der Anfang der sozialen Revolution!", brummte ein hagerer Neandertaler in seinen wildzerzausten Bart, der sich mit der langen Haarpracht verfilzt hatte. "Es wird Zeit, dass die Phönizier die Purpur-Schnecke entdecken - und damit die rote Farbe einführen ..."
"Ich! Ich werde dafür sorgen, dass es künftig allen in der Horde gut geht!", brüllte Urko mit beschwörend erhobenen Armen. In dieser majestätisch anmutenden Pose wirkte dieser Höhlenmensch wie ein zu früh erschienener Messias.
"Heute beginne ich damit! Nach der Jagd werdet ihr die Beute vor mir niederlegen. Ich werde sie zerteilen und so verteilen, dass jeder seinen gerechten Anteil erhält ..." - "... und mir natürlich die besten und größten Stücke zuschanzen!", vollendete Urko in Gedanken. Doch über seine Lippen kamen die Worte "... nun ja, eine kleine Aufwandsentschädigung müsst ihr mir für meine aufopfernde Tätigkeit und der Tatsache, dass es die Bürde und die Würde meines Amtes verbietet, mich mit so profanen Dingen wie der Jagd zu beschäftigen, schon gewähren ..."
Das verstand die Sippe. Urko war jetzt der "Verteiler". Und als Verteiler hatte er die schwere Aufgabe, über die Verteilung der Güter und die Gerechtigkeit der Verteilung sehr viel nachzudenken. Künftig musste er immer genau abwägen, dass niemand zu viel oder zu wenig bekam. Für Jagen und Sammeln blieb da keine Zeit mehr.
Es gab so viele Kriterien, nach denen Urko die Verteilung regeln konnte - oder regeln musste. Da ist einmal der Jäger, dem durch seinen Kalorienverschleiß während der Sauenhatz ein gewisser "Mehrbedarf" für die "Hilfe zum Lebensunterhalt" zustand, wie Urko seine Portionen der Einfachheit halber nennen wollte.
Aber da gab es auch die heranwachsenden Kinder, die ewig hungrig waren. Und auch an den alten Eclias musste Urko denken. Auf dessen Zehe hatte mal ein Mammut geparkt, und jetzt konnte er nur noch das Restfleisch von den Knochen nagen. Auch an diesen Schwerbehinderten musste bei der Verteilung gedacht werden.
Doch schon während diese Gedanken in Urkos Hirn kreiselten, rief er sie auch schon in kurzen, knappen Worten dem Volk zu. Und immer wieder klang der Beifall der erregten Masse durch die Höhle und übertönte den Protest der Starken und Besitzenden - und auch Hymers salbungsvolle Worte, mit denen er der Horde klar zu machen versuchte, dass aus Urko ein böser Dämon redete. Aber für Argumente dieser Art war die erregte Masse jetzt taub.
"Urko, unser Verteiler!", brüllten die Neandertaler. Sie heulten vor Begeisterung und streckten die haarigen Pranken-Hände in die Höhe. "Es lebe unser Verteiler! Heil dem Verteiler! Urko, befiehl, wir folgen ...!"
Mit diesen Rufen zog die Horde in den Kampf ums Dasein, zur Jagd. Indessen machte es sich Urko bequem und dachte nach. Denn Denken ist schließlich auch eine Art von Arbeit ...
Wie ein gigantisches Gebirgsmassiv türmte sich vor seinen geistigen Augen die Arbeit, die nun vor ihm lag. Von wegen ... nie mehr arbeiten. Seine Gedanken-Theorien, die zu allen künftigen Zeiten bei der Masse der Bevölkerung niemals als Arbeit angesehen wurden, wuchsen zu einem gigantischen Spinnennetz, dessen verwirrendes Fadenspiel in der Genialität des Aufbaus völlig undurchschaubar blieb.
Die Verteilung der Jagdbeute nach der "Besonderheit des Einzelfalles" war schon ein sehr umfangreiches Betätigungsfeld. Aber auch die Tatsache, dass die Ritzen und Spalten in der Höhlendecke endlich mal abgedichtet werden mussten, erforderte eine gewisse Koordination. In drei Nachbarsippen kannte Urko Spezialisten, die die Kunst beherrschten, solche Felsspalten mit Erde, Moos und Knochen abzudichten. Aber die taten es eben nur für Moos - und nicht für Gottes Lohn. Also musste Urko in eine Felswand eine öffentliche Ausschreibung einmeißeln. Und wer mit dem wenigsten Moos zufrieden war, der bekam den Zuschlag.
Überhaupt, was den Bau von Wohnhöhlen anbetraf ... es wurde völlig ohne Sinn und Plan gebuddelt und gegraben. Es wurde wirklich Zeit, dass die Normen einer Höhlen-Bau-Verordnung entstanden. Natürlich musste da auch eine Instanz geschaffen werden, die das alles überwachte.
Außerdem musste dafür gesorgt werden, dass die plärrenden Kinder und die übermütigen Jugendlichen der Horde unter Aufsicht kamen und dass ihre Ausbildung zu Jägern und Kriegern geregelt wurde.
Und - was äußerst wichtig war - es mussten neue Normen für den Sexualverkehr der Horde her. Jeder Mann mit jedem Weiblein ... das ging einfach nicht. Da mussten Gesetze her ... und Verordnungen ... und ... und ... und ...
Mit seinem klar denkenden Geist erkannte Urko, dass er im Laufe der Zeit Gehilfen brauchte, um diese Vielzahl der Aufgaben zu erledigen. Und dass einige der Gehilfen wieder mit der Überwachung der anderen Gehilfen beschäftigt werden mussten, was eine Tätigkeit in den Arbeitsgebieten selbst natürlich verbot. Man war zum Überwachen da - nicht zum Arbeiten ...
Dazu würden mit der Zeit "Ober-Aufseher" kommen, die diese Überwacher wieder überwachten..
Alle ... alle würden davon leben, was andere erjagten und erbeuteten ...
Urko erkannte, dass er eine syndikatähnliche Organisation schaffen musste, vor der jedweder in Furcht oder Ehrfurcht erstarrte.
Und selbst dort musste so eine Ordnung herrschen, dass kein normal denkender Mensch jemals die Geheimnisse dieses Systems entschlüsseln konnte ...
Urkos Erfindung überdauerte die Jahrtausende prähistorischer und geschriebener Geschichte. Die Vision des Neandertalers wurde im Verlauf kommender Generationen Realität und breitete sich immer unermesslicher aus.
Gleich einer Pilzkultur, die überall dort wuchert, wo man weichen Boden hat und im Schatten eines mächtigen Baumes steht, vermehrt sie sich ins Aberwitzige. Wie die ringelnden Fangarme eines Polypen greifen sie in alle Dinge und Bereiche des menschlichen Lebens. Und wie die Lianen und Schlingpflanzen des tropischen Dschungels ist ihre Art, ihr Aufbau und ihr innerer Zusammenhang nur dem Schöpfer bekannt. Aber niemand, der gezwungen wird, sich durch diesen Dschungel hindurchzukämpfen, wird je alle Zusammenhänge begreifen.
Aber durch Urkos Erfindung wurde erst jener Begriff möglich, den wir heute "Zivilisation" nennen.
Urkos Nachfolger sitzen heute fester als jemals zuvor auf ihren Sitzen. Die Jagd bleibt ihnen erspart, und sie brauchen sich dennoch keine Existenzsorgen darüber zu machen, ob ihnen die Hatz und die Beute Gewinn bringt. Auch vom geringsten Ertrag bekommen sie ihren Anteil.
Sie leben von dem, was bei der Verteilung der Beute übrig bleibt ...
Hätte Gott, der Allmächtige, geahnt, was der Mensch an diesem siebenten Tag der Schöpfung zusammenbastelte - er hätte seinem göttlichen Zorn freien Lauf gelassen.
Denn am siebenten Tag der Schöpfung erfand der Mensch die Verwaltung ...
"Zivilisation ist etwas Unnatürliches. Am Ende wird immer die Barbarei triumphieren ..."
(Robert Ervin Howard)
Kommentare
erst einmnal hast Du mich vor Stolz auf Wolke 7 schweben lassen - dass Dir unseren / meine lesung so gut gefallen hat, ehrt mich über alle Maßen. Denn für mich bist Du nicht nur ein Kollege, sondern ein Idol. Nicht als Beamter wohlweißlich, sondern als Geschichtenerzähler. Ich denke, da habe ich mir mehr von Dir als von Loriot abgeschaut (obwohl auch ich Möpse mag, nur andere).
Ich habe übrigens wohlbedacht Geschichtenerzähler gesagt, und nicht Autor, obwohl es da sicherlich eine Schnittmenge gibt. Denn Du kannst erzählen, wie kaum ein anderer - und ich habe mir fest vorgenommen, dieses Jahr noch zu Besuch erscheinen und Dein Versprechen von netter Gesellschaft und hochqualitativer Wurst einzulösen.
Bis dahin schon mal dank für diese Geschichte, die es ebenfalls verstand, mich zu erheitern (Mann, was sind wir doch für fröhliche Gesellen!)
Deshalb sage ich: Bis bald, mein Freund!
@Rolf: Oh Schade, wollte eigentlich mal nach "Jahrhunderten" zum Marburg Con kommen, bekam aber die Kurve nicht.