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Marlos – Die jährlichen Treffen einer Großfamilie (11) Kein würdiger Abschluss

Marlos - die jährlichen Treffen einer GroßfamilieMarlos – Die jährlichen Treffen einer Großfamilie (11)
Kein würdiger Abschluss

1998 fand noch einmal ein Marlostreffen statt. Ein einundzwangstigtes. Es war zugleich, das bis heute letzte Marlostreffen. Und es unterschied sich von allen bisher stattgefundenen erheblich, denn eigentlich war es kein richtiges Marlostreffen.

Es waren die Marlosbürger, die treuen, die natürlich unbedingt auch in diesem Jahr an einem Treffen teilnehmen wollten, doch zeitliche Gründe schoben die Organisation eines solchen Treffens immer mehr in den Hintergrund.


So rief Uwe Schnabel, der Clubleiter, eiligst eine Telefonkonferenz ein. Und er organisierte einen Stammtisch in Frankfurt-Hoechst. Nur leider konnte er nur wenige Leute mobilisieren. Es kamen Michael Müller, Ralf Radzuweit, Uwe Schnabel mit Sabine und ich. Damit war das 11. Marlostreffen tatsächlich nicht mehr als ein Stammtisch, wo man an jenem Spätsommerabend des Monats August noch einmal über den Club und Gott und die Welt plauderte.

Ich hatte die Hoffnung, das dies nicht das letzte Treffen war, das wir mit Marlos veranstalten würden. Zu sehr hatte ich mich bereits an diese Tradition gewöhnt, die mich jedes Jahr im Sommer zu einer kleinen Reise, in irgendeine fremde Ecke Deutschlands verleitete.Und doch lag es in der Luft. Die Zeitnot des Clubleiters und die Interessenverlagerung vieler Mitglieder hat das Ende des Clubs heraufbeschworen.
 
Bis 2001 erschienen noch sporadisch einige Clubmagazine, aber letztlich kam nichts mehr, so dass auch nie eine offizielle Auflösung des größten europäischen Gruselclubs verkündet wurde.

Somit existiert der Dan Shockers Fantastik-Club irgendwo in einem Zwischenreich weiter, ohne wirkliche Mitglieder, als Geisterclub, der viele Entwicklungen der Horror-Szene in den letzten Jahren einfach vorbeiziehen lassen hat. Selbst die Entwicklung des Internets war nicht Anlass genug, um wenigstens einen Online-Club entstehen zu lassen, der im Geiste des DSFC weiter geführt wurde.Auch dafür gab es nur ein Argument - die Lethargie in der die Marlosbürger, seit der Mitte der Neunziger verfallen waren, und die sie zu keiner aktiven Handlung mehr hinreißen lies.

Klar die Zeiten ändern sich, und man hat seine Interessen verlagert. Doch die Liebe zum phantastischen Genre ist zumindest mir erhalten geblieben. Und zum Glück gibt es heute Medien, wie das Internet, wo man diese Liebe auch noch mit anderen teilen kann.Somit sehe ich keinen Grund mich zurückzuziehen und der Vergangenheit abzuschwören. Denn ich mag es genau wie früher, aktiv zu sein, und freue mich auch heute noch Weggefährten von damals in den Weiten des Netz wieder zu treffen. Das letzte Marlostreffen war für mich (uns) um Mitternacht zu Ende.
 
Ich stieg in meinen Wagen und fuhr einer neuen Zeit entgegen. Auch für mich privat sollte es in den nächsten Monaten einen entscheidenden Umbruch geben. Doch das konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht wissen.

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