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Wir sind alle Science Fiction: Eine neutrale Sicht der Puppy-beeinflussten Hugo-Abstimmung - Die HUGO-Frage, Teil 3

The Hugo IssueWir sind alle Science Fiction:
Eine neutrale Sicht der Puppy-beeinflussten Hugo-Abstimmung
Die Hugo-Frage, Teil 3

to the English originalAndere Autoren haben die Pro- wie auch die Contra-Puppy-Positionen in der Diskussion um die WorldCon Literary Awards beschrieben, jenem Preis, der auch als Hugo Award bekannt ist, so benannt zu Ehren von Hugo Gernsback, den man auch als „Vater der Science Fiction“ bezeichnet.


Lou J BergerIch möchte hier eine neutralere, gewissermaßen mittlere Position vertreten.

Es ist sicherlich richtig, das die Puppys das etablierte Abstimmungssystem ins Wanken gebracht haben, doch sollte man dabei nicht übersehen, dass sie nichts Unrechtes getan haben. Die Hugos wurden in der Vergangenheit immer von den Teilnehmern der WorldCon vergeben, einer ausgewählten Gruppe von Leuten, die entweder eine unterstützende oder eine Vollmitgliedschaft erwerben. Bei einem Preis von 40 Dollar für eine unterstützende Mitgliedschaft, war es ein Leichtes für die Puppys, genügend Gleichgesinnte zu sammeln, um für Storys und Autoren zu votieren, die über Torgersen-, Beals-Sad- und Rabid-Puppy-Listen ermittelt wurden.

An einem solchen Vorgehen ist nichts Verwerfliches, da die De-Facto-Teilnehmer des WorldCon dergleichen seit Jahren tun, wen auch nicht mit demselben Maß an Vorausplanung und Absicht. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn gleichgesinnte Personen, selbst auf der Grundlage eine Empfehlungsliste, für die Geschichten und Autoren stimmen, die ihrer Meinung nach den Preis verdienen.

Also, wo liegt das Problem?

Die Gegner der Puppy-Umtriebe sind der Überzeugung, dass die Zielsetzung der Hugo Awards damit konterkariert wird und dass die Werke, die aufgrund ihres literarischen Wertes eine Nominierung „verdienen“ in diesem Jahr von der Nominierungsliste verdrängt wurden, sodass nur noch die Kandidaten der Puppys zur Wahl standen. Besonders aufreizend für die Anti-Puppys ist dabei, dass in den meisten Fällen die Nominierungen gar nicht das sind, was den Puppys angeblich am Herzen liegt, nämlich die besten Beispiele unterhaltsamer Science Fiction. Während die Puppys vorgeben, Literatur mit einer Botschaft zu verabscheuen, scheinen ihre Vorschlagslisten geradezu auf solche Werke abzuzielen, entgegen der lauthals verkündeten Absicht.

Aber wie dem auch sei, die Puppys, wie oben schon gesagt, seien sie nun Sad oder Rabid, haben nichts Unrechtes getan. Sie haben den Abstimmungsprozess wieder interessant gemacht, haben die Mitgliederzahl in ungeahnte Höhen getrieben und den Veranstaltern der 73. World Science Fiction Convention in Spokane einen satten Gewinn in der Kasse beschert. Zwischen all dem Aufruhr und Geschrei hat die Abstimmung in diesem Jahr eine Dynamik erreicht, wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat, und andere Stimmberechtigte haben sich sogar zu Gruppen zusammengetan, um Vorschlaglisten zu propagieren, die gezielt frei von Puppy-Titeln sind. Unter den herausragenden Nominierten sind Kevin J. Anderson und Annie Bellet ebenso wie Kary English für ihre Kurzgeschichte „Totaled“.

Ganz gleich, auf welcher Seite man bei diesem „Sturm im Science-Fiction-Wasserglas“ stehen mag, gibt es keinen Zweifel daran, dass alle Beteiligten Science Fiction lieben und dass das, worüber wir hier rede, nur Vorlieben für unterschiedliche Arten von Geschichten sind. Die Puppys befürworten traditionellere Science Fiction und die Nicht-Puppys literarischere Werke. Am Ende der Preisverleihungszeremonie am 22. August werden wir alle, als Familie, wissen, wer gewonnen hat und wer nicht, ganz gleich wie die Nominierten es auf den Stimmzettel geschafft haben.

Das klingt doch sehr spannend!

Übersetzung: Dr. Helmut W. Pesch

To Wayne Boreans editorial -  The overview on the aritcles and addional material on »The Hugo Issue«

Kommentare - wenn möglich - in Englisch unter der Originalversion des Beitrags.

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