Around The Corner - Die schnelle Runde
Ichigo Kurosaki staunt nicht schlecht als an einem Abend, an dem er sein Zimmer betritt, auf der Mitte seines Bettes ein Mädchen in schwarzer Gewandung steht, in der Hand ein Schwert. Sie ist ein Shinigami, ein Totengott, ihre Aufgabe ist es die guten Seelen ins Nachleben zu begleiten und die bösen Seelen, Hollows, zu vernichten. Kurze Zeit später taucht ein gewaltiger Hollow in seinem Haus auf und macht sie daran seine Familie zu vernichten, als auch noch der Shinigami Rukia verletzt wird, bleibt nur noch einen Ausweg, Ichigo bekommt die Hälfte ihrer Kraft übertragen und wird so selbst zu einem von ihnen, der Auftakt einer langen und gefährlichen Reise.
Das ist der Beginn von Kubo Tites Manga 'Bleach', dessen Veröffentlichung in Japan seit 2001 in Kapiteln im Weekly Shōnen Jump erfolgt. Die deutsche Adaption folgte erst recht spät, der geneigte Fan konnte er seit 2006 eine deutsche Version in den Händen halten, herausgegeben von Tokyopop.
Bleach ist wie viele Manga aus dem shōnen-Genre (ein Genre, das vor allem auf Jungen ausgelegt ist), ein Phänomen.
Im Moment liegen in Japan 42 Bände vor und die Serie ist immer noch nicht abgeschlossen, im Gegenteil erfreut sie sich immer wachsender Beliebtheit (Top 10 Japan 2009: Platz 3, die Jahre davor 5 und drunter).
Verarbeitet werden dabei hier die klassischen Elemente, die uns auch in anderen Manga der Gattung begegnen, und die wir bei den anderen noch sehen werde: Ein einzelner Streiter, männlich!, macht sich auf, das zu Beschützen was ihm wichtig ist und wird dabei immer stärker. Ihm begegnen neue Gegner, neue Feinde, aber auch neue Freunde. Hier und da noch ein Plottwist, lange Kampfszenen und Action-Sequenzen und fertig ist der Manga. Und wenn dem Leser an dieser Stelle 'Dragonball' einfällt hat er Recht.
An genau dieser Stelle werden aber auch die Abnutzungserscheinungen deutlich, die eine solche längere Serie in diesem Genre mit sich bringt, die Kapitel und manchmal auch Bände langen Kämpfe, ohne das die Serie wirklich weiter geht oder etwas wirklich spannendes passiert.
Dennoch sind die ersten Bücher gut, die Welt in der sich Ichigo nachher bewegt, er wechselt in die Welt der Shinigami um Rukia zu retten, ist erstaunlich gut durchdacht, und die anderen Charaktere, die an der Seite unseres Retters eine Rolle spielen werden sind stark und bilden jeweils eigenständige Figuren. Daher ist es sehr Schade, das im Moment dem Autor nichts mehr wirklich einzufallen scheint, außer den ewigen Kämpfen. Aber vielleicht bekommt er doch noch einmal die Kurve. Ein kurzweiliges (wenn kurz hier auch relativ zu sehen ist) Lesevergnügen, ist es auf jeden Fall.
One Piece:
Ein Manga des Shounen-Genre hat es geschafft, die typischen Eckpfeiler an denen die eigene Geschichte zerschellen kann, zu um gehen. Eichiiro Oda mit One Piece.
Die Geschichte beginnt mit einem Rückblick:
Vor langer Zeit gab es einen Piratenkönig, seine Name: Gold Roger. Er hatte jeden einzelnen Schatz gefunden, der existierte. Seine letzten Worte bei seiner Hinrichtung läuteten ein neues Zeitalter sein: Die Zeit der Piraten. Seine Worte: Den größten seiner Schätze habe er auf der letzten Insel der Grand Line versteckt, das One Piece.
Zeitsprung: Ein kleiner Hafen irgendwo im Meer. Wir begegnen dem Piratenschiff des Roten Shanks und Ruffy (im japanischen Luffy), einem Waisenjungen, der nichts mehr auf der Welt möchte als auch Pirat zu werden und zur See zu fahren. Doch Ruffy hat eine Problem, seit dem er eine Teufelsfrucht gegessen hat kann er nicht mehr schwimmen, was einer Karriere auf See hinderlich ist. Doch Teufelsfrüchte verleihen sagenhafte Eigenschaften, und Ruffy wurde prompt zu einem Gummimenschen, der sich beliebig dehnen kann.
Ruffy wird von den Piraten zurückgelassen, doch nicht bevor er schwört, das er einmal selbst der König der Piraten werden wird. Einige Jahr später sticht Ruffy nun endlich selbst in See und das ist wahrlich der Beginn eine der größten Abenteuergeschichten schlecht hin.
Auf dem Weg sammelt Ruffy seine Crew zusammen: den Piratenjäger Zorro, die Diebin und Navigatorin Nami, den tretenden Smutje Sanji, den Scharfschützen/Lügenbaron/Bastler Lysop, die Pelzkugel/Elch/Arzt Chopper und noch weitere sonderbare Gestalten, die eigentlich nie etwas mit Piraten zu tun haben wollten.
One Piece ist One Piece, ein lauter Manga, voller Komik, Tragik und dem Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Auch hier sind die Kämpfe zwar nicht kurz, aber auch nicht endlos, die Geschichte geht mit immer wieder überraschenden Entwicklungen voran. Und überraschend sind die kleinen Plotdreher wirklich.
Eine weitere Spezialität ist es von Oda auf vergangene Ereignisse zurückzugreifen oder auch das Charaktere wieder eine Rolle spielen, die zum letzten Mal vor xxx-Kapiteln aufgetaucht sind.
Alle Figuren sind anders, sonderbar, seltsam, Hybriden, Gewöhnungsbedürftig, schreiend komisch. Und gerade dies macht die Beliebtheit dieser Serie aus, aktuell 567 Kapitel und bald 56 Bände (der 56. Band mit einer Rekordauflage von 2.85 Millionen Stück) und das Anführen der Top 10 seit ein paar Jahren können nicht trügen. Eine Serie, der ich schon seit ihrem erscheinen treu bin, und die mich nie im Stich gelassen hat. Für das Kind im Mann, das Kind im Allgemeinen und allen anderen, die sich von Manga nicht abschrecken lassen, sehr zu empfehlen.
Fullmetal Alchemist:
Die jüngste und kürzeste Serie aus der Spitze der Top10 ist: Fullmetal Alchemist. Ihre Veröffentlich erfolgt in Japan seit 2001 im Monthly shōnen Gangan von Künstler und Autor Arakawa Hiromu. Die deutsche Adaption erfolgte 2006 durch Planet Manga und liegt dort in bisher 16 Bänden vor, die Japaner erreichen inzwischen Band 25.
Wir treffen hier in einer Steampunk-Welt am Anfang des 19 Jahrhunderts, auf die Elrik-Bürder, Edward und sein jüngerer Bruder Alphonse. Die beiden sind Alchemisten im Dienste des Militärs; Hunde, in den Augen der normalen Menschen und frei-arbeitenden Alchemisten.
Die beiden haben sich verkauft, sind nichts anderes als Kinder, die Krieg spielen. Doch die beiden haben eine Mission, ein Ziel, den Stein der Weisen. Dieser kann Dinge aus dem Nichts erschaffen und somit dem Gesetz des gleichwertigen Austausches, dem die Alchemisten unterlegen sind, um gehen.
Das Gesetz besagt: Das aus dem was vorhanden ist, nur wieder etwas gleichwertiges entstehen kann. Das ist die Grenze der Alchemie. Doch die Brüder müssen den Stein finden, denn sie selbst haben sich die größte Sünde zu schulden kommen lassen, der man erliegen kann: Der Versuch der menschlichen Transmutation. Verlassen vom Vater und schließlich von der Mutter, haben sie versucht, diese wieder von den Tod auferstehen zu lassen, doch eine Seele kostet ihren Preis und der Blick in den Abgrund einen noch viel schlimmeren. Die Transmutation schlägt fehl. Edward büsst einen Arm und ein Bein ein, doch Alphonse den ganzen Körper. Mit letzter Kraft kann er die Seele seines Bruders an eine eiserne Rüstung binden. Und damit beginnt die Suche nach einem Mittel, dem geliebten Bruder seinen Körper wiederzugeben.
Eine schwere und gefährliche Reise, in einer Welt die am Rande des Zusammenbruchs steht, denn nicht nur die beiden Brüder sind auf der Suche nach der Macht des Steines, der ein schreckliches Geheimnis birgt.
Fullmetal ist eine düstere Serie, die nichts schönt; Krieg ist ein dreckiges Geschäft, das Militär handelt oft nicht zum Wohl aller, Tod existiert, Monster auch und die eigenen Alpträume schon länger. Doch die beiden Brüder sind gewillt ihren Weg zu gehen und nach jedem Rückschlag neu aufzustehen und um diesmal einen anderen Weg zu finden.
Alles im allen ist Fullmetal auch ein schonen Manga, der eindeutig auf die männliche Bevölkerung abzielt, dennoch, ist er mehr erwachsen als die beiden anderen bereits vorgestellt Serien, ernster, aber hoffnungsvoll. Denn egal was geschieht, die beiden machen weiter.
Dennoch, jeder weitere Charakter, der auftaucht, scheint seine eigene Agenda zu verfolgen, jeder verfolgt ein anderes Ziel und ist gewillt dafür wirklich alles zu geben. Eine Welt der Extreme, in der der bessere Spieler am Ende überleben wird.
Es ist eine faszinierende Welt, voller Geheimnisse und Wunder, aber auch voller Regeln und Grenzen. Alchemie ist ein Mittel zum Zweck, für Gutes, für Böses, aber es hat auch ihre Grenzen, über die man nicht hinausgelangen kann, ohne sich selbst völlig aufzugeben und den eigenen Untergang heraufzubeschwören. Eine so klare Grenze hat man nicht oft in diesem Manga Bereich und das macht die Serie umso lesenswerter.
Der sich auskennende Fan wird an dieser Stelle wahrscheinlich denken: Wie schon vorbei? Da fehlt doch noch einer! Richtig, die Nummer 2 der Top 10 Liste:
. Doch, schweigen wir erst einmal darüber. Bis ich wieder in der Lage bin darüber Worte zu verlieren, die nicht in einer Schimpftriade enden.