Die fünfte Kolonne (9) Tivoli
Folge 9:
Tivoli
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Die Mutter ist fest entschlossen, ihre Tochter dort aufzusuchen und da heftet sich auch schon ein Agent namens Droste an sie heran, der offensichtlich Interesse an der Tochter hat.
Droste, der sich der Mutter nicht als Beamter der Abwehr vorstellt, fährt die Mutter zum Haus der Tochter, doch Gerda lässt die Haushälterin ausrichten, sie sei nicht da. Gemeinsam mit ihrem Geliebten Alex Marek spioniert sie ihm Hause von Oberst von Kalten... (1)
Die gute Mutter vom Dienst, das war Inge Meysel stets, wenn auch oft nur stellvertretend. Aber sogar wenn sei mal in einem Krimi mitspielte war sie auf diese Rolle abonniert. Vielleicht ist das der Grund warum ich mit ihr in Krimis nie viel anfangen konnte. Ihre Rollen waren einfach zu klischeehaft. Muttchen macht das schon, regelt alles und blässt sogar den Gagstern den Marsch. Da war Meysel in Komödien oder heiteren Familienserien sicher besser aufgehoben. Auch hier in der "fünften Kolonne" mit verhältnismäßig jungen Jahren kann sie in der Mutterrolle nicht überzeugen, wirkt gar blass. Die Geschichte ansich ist dabei gar nicht so schlecht. Ein hübsches Töchterlein soll ein Oberst ausspionieren und zieht deswegen als Geliebte bei ihm ein. Was aus der Idee gemacht wurde gefällt weniger, da hier schnell alles klar ist. Auf der anderen Seite wird die Rolle der besorgten Mutter sehr hoch gehenkt und der kriminalistische Effekte geht unter.
Herbert Reinecker schrieb das Drehbuch als Alex Berg. Wenn man seine späteren Kommissars- und Derrick-Folgen so sieht, dann ist die moralische Variante seiner Story gar nicht so untypisch. Negativ schlug sicher mit ein, dass nicht Jürgen Goslar die Regie führte sondern Theodor Grädler, der schon immer mehr wert auf eine gefühlsbetonte Inszenierung legte und den Action-Aspekt komplett unter den Tisch fallen ließ.
Erstausstrahlung: Donnerstag, 26.01.1965
(1) Ingo Löchel