Der Tod, die Steuern und noch viel mehr Scherereien
Der Tod, die Steuern
und noch viel mehr Scherereien
Weiterhin Merkwürdiges aus Tillus von Trällos Karriere
und noch viel mehr Scherereien
Weiterhin Merkwürdiges aus Tillus von Trällos Karriere
„Über meine Verhältnisse! Über meine VERHÄLTNISSE? Das ist doch lächerlich, absolut lächerlich! Ähem, was soll das überhaupt heißen?“, echauffierte ich mich in einer hässlichen Mischung aus Verwirrung und gepflegter Überheblichkeit.
Quodd blubberte ein scheußlich wässriges Lachen zwischen seinen schlechten Zähnen hervor und machte eine Geste, die verdächtig danach aussah, als ob er implizieren wollte, dass ich nicht mehr alle Stilette im Schultergurt hätte.
„Ihr gebt zu viel Geld für protzige Kleidung und Kosmetikartikel aus ...“
„Pah, wer macht das nicht?!“
„... und für Pferdewetten, Glücksspiel in den Würfelstuben ...“
„Höh, ein Mann braucht seine Hobbys!“
„... und für Prostituierte, Damen noch zweifelhafterer Herkunft und Jungfern vom Lande, die euch nach zwei Wochen ausgeplündert und leergepumpt zurücklassen ...“
„Wollt Ihr mir das wirklich vorhalten?“
„... und Eure Einnahmen im letzten halben Jahr waren mehr als jämmerlich.“
„Unmöglich! Ich war doch so beschäftigt mit …“
„Mit allem Möglichen, aber nicht mit Eurer eigentlichen Profession, jedenfalls nicht wirklich. Laut meinen Abrechnungen habt Ihr genau zwei Auftragsmorde begangen. Ein Opfer war nicht einmal ein Mensch!“
„Hmmmjaa, ich erinnere mich. Der Delinquent war ein Pudel. Was für eine scheußliche Angelegenheit, wahrhaft entsetzlich. Nie mehr werde ich ein unschuldiges Haustier auf solch garstige Weise …“
„Und Eure weitere angemeldete Tätigkeit habt Ihr auch sträflich vernachlässigt!“
„Ihr wisst genau, dass ich diese nur als Ausweichmöglichkeit bei der Gilde angemeldet habe. Diebstahl ist eine so hässliche Profession! Nur in einer absoluten Notsituation möchte ich darauf zurückgreifen“, nölte ich.
„Hmpf, wenn ich mir die Aktiva Eurer letzten Bilanz so ansehe, komme ich nicht umhin, feststellen zu müssen, dass Ihr Euch bedrohlich einer Notsituation nähert.“
„Ich weiß nicht, ob es so eine brillante Idee war, mich bei zwei Gilden anzumelden?! Jetzt müssen wir Mitgliedsbeiträge für zwei Gilden berappen …“
„IHR müsst diese Beiträge abführen. Von einem WIR kann keine Rede sein; ich bin lediglich Euer Steuerberater, nicht Euer Geschäftspartner. Aber Ihr redet am Kern des Problems vorbei. Ihr müsst Eure galoppierende Faulheit abschütteln, liebliche Frauenzimmer fortan meiden und profitable Aufträge einheimsen.“
„Moment, was sagtet Ihr? GESCHÄFTSPARTNER! Jaaaa, welch fabulöse Idee von Euch, verehrter Zahlenquäler. Das ist die Lösung meiner Probleme; ich benötige einen Geschäftspartner“, jubilierte ich entzückt.
„Mmmh, einen Geschäftspartner ... Ich will Euch nur kurz aufklären, dass eine Partnerschaft bedeutet, dass BEIDE Partner ungefähr GLEICH VIEL ARBEITEN, und nicht, dass ein Partner alle anstehenden Aufträge abwickelt, während der andere unter Weiberröcke kriecht und seine Kollektion an Duftölen und Pudern alphabetisch sortiert. Ihr versteht doch, mein Bester …“
„Püh … Natürlich, natürlich, verehrtester Zahlenjongleur. Ich werde diese Partnerschaft mit vollster Ernsthaftigkeit angehen, die ich nur aufbringen kann.“
„Was IHR AUFBRINGEN KÖNNT bereitet mir ja gerade Kopfzerbrechen.“
„Papperlapapp, Ihr alter Sauertopf. Statt mir den Rücken zu stärken, mäkelt Ihr schon wieder an meinen Plänen herum. Eine Partnerschaft ist genau das, was ich brauche. Initiieren wir die neue Unternehmensform TILLUS-VON-TRÄLLO & CO.“
„Ihr gebt zu viel Geld für protzige Kleidung und Kosmetikartikel aus ...“
„Pah, wer macht das nicht?!“
„... und für Pferdewetten, Glücksspiel in den Würfelstuben ...“
„Höh, ein Mann braucht seine Hobbys!“
„... und für Prostituierte, Damen noch zweifelhafterer Herkunft und Jungfern vom Lande, die euch nach zwei Wochen ausgeplündert und leergepumpt zurücklassen ...“
„Wollt Ihr mir das wirklich vorhalten?“
„... und Eure Einnahmen im letzten halben Jahr waren mehr als jämmerlich.“
„Unmöglich! Ich war doch so beschäftigt mit …“
„Mit allem Möglichen, aber nicht mit Eurer eigentlichen Profession, jedenfalls nicht wirklich. Laut meinen Abrechnungen habt Ihr genau zwei Auftragsmorde begangen. Ein Opfer war nicht einmal ein Mensch!“
„Hmmmjaa, ich erinnere mich. Der Delinquent war ein Pudel. Was für eine scheußliche Angelegenheit, wahrhaft entsetzlich. Nie mehr werde ich ein unschuldiges Haustier auf solch garstige Weise …“
„Und Eure weitere angemeldete Tätigkeit habt Ihr auch sträflich vernachlässigt!“
„Ihr wisst genau, dass ich diese nur als Ausweichmöglichkeit bei der Gilde angemeldet habe. Diebstahl ist eine so hässliche Profession! Nur in einer absoluten Notsituation möchte ich darauf zurückgreifen“, nölte ich.
„Hmpf, wenn ich mir die Aktiva Eurer letzten Bilanz so ansehe, komme ich nicht umhin, feststellen zu müssen, dass Ihr Euch bedrohlich einer Notsituation nähert.“
„Ich weiß nicht, ob es so eine brillante Idee war, mich bei zwei Gilden anzumelden?! Jetzt müssen wir Mitgliedsbeiträge für zwei Gilden berappen …“
„IHR müsst diese Beiträge abführen. Von einem WIR kann keine Rede sein; ich bin lediglich Euer Steuerberater, nicht Euer Geschäftspartner. Aber Ihr redet am Kern des Problems vorbei. Ihr müsst Eure galoppierende Faulheit abschütteln, liebliche Frauenzimmer fortan meiden und profitable Aufträge einheimsen.“
„Moment, was sagtet Ihr? GESCHÄFTSPARTNER! Jaaaa, welch fabulöse Idee von Euch, verehrter Zahlenquäler. Das ist die Lösung meiner Probleme; ich benötige einen Geschäftspartner“, jubilierte ich entzückt.
„Mmmh, einen Geschäftspartner ... Ich will Euch nur kurz aufklären, dass eine Partnerschaft bedeutet, dass BEIDE Partner ungefähr GLEICH VIEL ARBEITEN, und nicht, dass ein Partner alle anstehenden Aufträge abwickelt, während der andere unter Weiberröcke kriecht und seine Kollektion an Duftölen und Pudern alphabetisch sortiert. Ihr versteht doch, mein Bester …“
„Püh … Natürlich, natürlich, verehrtester Zahlenjongleur. Ich werde diese Partnerschaft mit vollster Ernsthaftigkeit angehen, die ich nur aufbringen kann.“
„Was IHR AUFBRINGEN KÖNNT bereitet mir ja gerade Kopfzerbrechen.“
„Papperlapapp, Ihr alter Sauertopf. Statt mir den Rücken zu stärken, mäkelt Ihr schon wieder an meinen Plänen herum. Eine Partnerschaft ist genau das, was ich brauche. Initiieren wir die neue Unternehmensform TILLUS-VON-TRÄLLO & CO.“
*
In einer Stadt, in der der Buchdruck noch nicht ins Publikationswesen Einzug gehalten hat, muss man die Möglichkeit eines Inserats leider ad acta legen.
In ‚Dudderstatt‘ bestand die Form einer Anzeige darin, dass man einen öffentlichen Ausschreier engagierte, der den Text entweder auf öffentlichen Plätzen oder in Lokalitäten ausbrüllte, die man vorher auswählen konnte.
Ich entschied mich für einige düstere und mitunter verkommene Spelunken, deren zweifelhafter Ruf für Männer meines Gewerbes vorteilhaft war.
So saß ich nun in einem dieser verqualmten und nach überfettetem Essen müffelnden Etablissements und nippte an einem abgestandenen Bier, dessen Geschmack mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.
Ich konnte es nicht verhindern, dass Quodd mir seine Gesellschaft aufbürdete (er war unverheiratet, übermäßig unattraktiv und gelangweilt von seinen Zahlenkolonnen).
Er nippte an einer kalten Ziegenmilch und starrte ungeniert den Schankmädchen hinterher (was er sich wohl nur dank meiner Gegenwart gestattete).
„Wann kommt denn nun Euer ‚Verkünder‘? Wir warten nun schon eine halbe Ewigkeit.“
„Mmmbl, er wird schon noch kommen. Ah, das ist er ja. Seht doch …“
Der ‚Verkünder‘ machte einen etwas angeschlagenen Eindruck, mit seinen verquollenen Augen und seiner von Rotz triefenden Nase.
„Scheint sich etwas warm gesoffen zu haben, na ja, vielleicht hilft's …“
„Bei Grimbols zottiger Warze, schweigt nun. Er fängt an …“
Der Ausschreier schniefte relativ lautstark und quälte eine Art Räuspern durch seinen dürren Hals.
„Däär ääährenwäähtäää Tilläääs vänn Trällä hatt folgendäsch schu verkünndää …“
„Bei Dimburs tropfenden Zitzen, sein Schniefen war eher als Vortrag zu identifizieren als seine Worte! Das sind doch Worte, die aus seinem Schnabel flutschen, oder?“
„Ach, haltet doch die Klappe!“
„Vielleicht hat der die grüne Halsfäule. Die frisst die Stimmbänder in Nullkommanix zusammen. Da habt Ihr wahrscheinlich den einzigen Ausschreier dieser Stadt engagiert, für dessen keuchendes Stammeln man einen Übersetzer braucht.“
Zu mehr destruktiver Rhetorik kam Quodd nicht, da ich über den Tisch hechtete und begann, ihn intensiv zu würgen.
Bevor Quodd das Bewusstsein verlor, krochen noch die letzten Worte des Verkünders in seine Ohren.
„Bäi Inträssää schollän schich dää äährenwääthää Häärrän hiäää IM GOLDÄNÄN OCHSÄN schur sächstän Schtundää einfindäään.“
*
Gut, der Vortrag meines Ausschreiers war ohne Zweifel katastrophal, dennoch wurde sein Gebrabbel von einigen Leuten richtig interpretiert.
Und so präsentierte sich mir eine erkleckliche Anzahl von Kandidaten:
2. Das Wrack
3. Der Psychot