Die Ashras (geflügelte Bewohner Hobos) entdecken die notgelandete MIDAS. Sie halten sie für die Bestätigung alter Legenden: Eine Gefahr, die beseitigt werden muss. Die Ashras lösen eine Stampede straußähnlicher Tiere aus und bringen die Menschen tatsächlich in große Gefahr. Fast alle Menschen können rechtzeitig in der MIDAS Schutz finden.
Scanner Cloud, Llewellyn 709 und Leande brechen auf, um den Kontakt mit den Ashras zu suchen. Es soll eine Friedensmission und keine Strafexpedition werden. Tatsächlich finden sie die Ashras schnell; nur werden die Männer von den Geflügelten betäubt und zu ihrem Horst gebracht.
Bei der geplanten Entführung Leandes hingegen erkennt der Ashra Deschmarn-Drag den großen Irrtum. Der Gesang der Frau zeigt ihm, dass diese Wesen nicht die Monster aus den Sagen sein können
Scanner Cloud und Llewellyn 709 erwachen in ihrem Gefängnis: Einem Nest. Eingesperrt werden sie Zeuge, wie die Zopten, die Eingeborenes des zweiten Hobo-Kontinents mit Katapulten die Horste der Ashras angreifen und auch sie in Gefahr bringen.
Deschmarrn-Drag erreicht mit Leandre rechtzeitig die Horste. Das Mädchen kann die zwei Männer befreien. Nun mit Lasern bewaffnet können die Menschen die Katapulte der Angreifer zerstören und die Zopten in die Flucht schlagen.
Der Kontakt zwischen Ashras und Menschen intensiviert sich, die anfänglichen Irrtümer werden ausgeräumt. Den Menschen erschließt sich, dass die Zopten den Sprung über die Meere geschafft haben und den Südkontinent erobern wollen. Der erste Angriff konnte abgewehrt werden, doch noch sind mehr als zweieinhalb tausend schwer bewaffnete Zopten in der Nähe.
Mit dem Beiboot der MIDAS sowie einigen weiteren Showelementen können die Menschen mit den Ashras bei den Zopten die Vision erzeugen, dass nicht die Ashras die Herren des Südens sind, sondern nur ein Dienervolk. Jeder Angriff auf sie erzürnt die eigentlichen Herren. Die Zopten fliehen, der Anführer begeht Selbstmord.
Die MIDAS ist so gut wie wiederhergestellt. Als Symbol der Freundschaft wird ein ca. 150 Meter hoher Turm von den Ashras und den Menschen erbaut, der als Wallfahrtsort dienen soll - ein Ort, an dem die Ashras lernen können. Deshmarn-Drag zumindest kann vorzüglich mit den Computern der Menschen umgehen.
Llewellyn 709, Scanner Cloud, Morgenstern, Sirdina Giccomo und Deshmarn-Drag brechen mit dem Beiboot zum Nordkontinent auf und finden Neuzen-Vrest, die Stadt der Invasoren.
Der Lore Zanzin von Vrest, Throninhaber von Neuzen-Vrest, wird von Vranten Storrz gedrängt, eine zweite U-Boot-Flotte auszurüsten, um den Südkontinent zu erobern. Zanzin muss zustimmen, denn er braucht die Hilfe der Leihmänner um Vranten Storrz, um Neuzen-Vrest von der Gefahr aus dem Norden zu schützen. Er entwickelt einen Plan, der einerseits Storrz zufrieden stellt, anderseits die Leihmänner ebenfalls von ihm anhängig werden lässt
Gemeinsam gehen Llewellyn 709 und Sirdina Giccomo in Trance, um mit ihren PSI-Sinnen den Nordkontinent zu erforschen. Sie finden heraus, dass es unter den Zopten Magier gibt - ein zoptisches Äquivalent zu den menschlichen Treibern. Ferner erfahren sie von dem Konflikt auf dem Nordkontinent: Die Loren und die Leihmänner auf der einen, die Magier und das Volk auf der anderen Seite.
Und dass der von Llewellyn initierte PSI-Ruf der Großloge (siehe Bände 1 und 2) die Magier zu einer Mission berufen hat.
Aufruhr in Neuzen-Vrest! Zanzin von Vrest selbst greift ein, hilft den vom Volk angegriffenen Leihmännern. Vronten Storrz übergibt Zanzin ein Amulett, dass er einem getöteten Angreifer abgenommen hat: Ein Beweis, dass Magier hinter dem Angriff stecken.
Der Magier Silton aus den Steppen war bereits bis in den Palast vorgedrungen, als er kurz vor dessen Tod von seinem Magierfreund Aiden gewarnt wird. Er kann fliehen - nicht wissend, dass Llewellyn und Sirdina durch ihn sehen und die Welt erforschen können.
Die zum Südkontinent entsandte U-Bootflotte kehrt zurück. Die Besatzung berichtet von den Monstern.
Die Magier um Silton treffen sich. Sie wollen eine Großloge aus 21 Magiern bilden, denn die Nacht der stillen Wasser steht bevor, und sie vermuten, dass der vernommene PSI-Ruf ein Hinweis auf dieses spezielle Ereignis ist.
Lllewellyn und Sirdina erkennen, dass keiner der Magier eine solche große Loge führen kann. Llewellyn nimmt Kontakt auf, öffnet seine Erinnerung, zeigt den Magiern das auf dem Südkontinent begangene Unrecht der koptischen Soldaten. Es kommt zu einem Pakt: Die Loren und die Leihmänner müssen von den Hebeln der Macht entfernt werden, dann kann von den Magiern der Frieden mit den Ashras garantiert werden.
Die Nacht der stillen Wasser bricht an: Das ewig rumorende Meer wird ruhig, der Einfluss des Schwarzen Lochs ist durch eine besondere Konstellation nicht mehr zu spüren. Die Magier und die Menschen nutzen die Ruhe: Mit ihren PSI-Kräften bewegen sie das Meer, und Morgenstern muss erneut die MIDAS in ein Monster verwandeln. Deshmarn-Drag, optisch ins gigantische vergrößert, spricht zu den Zopten, klärt das unwissende Volk über die Angriffe auf die Schwärme der Ashras auf. Danach spricht Silton, löst den Aufstand aus.
Zanzin von Vrest und auch viele Leihmänner werden getötet. Die Soldaten liefern den Aufständigen Gefechte, unterliegen letztlich. Bei den anschließenden Kämpfen um Zanzin von Vrests Nachfolge halten sich die Menschen heraus: Der Kampf um die Freiheit muss von den Zopten selbst geführt werden.
Parallel zu den Ereignissen auf dem Nordkontinent wurde die MIDAS startbereit gemacht, doch viele der überlebenden Menschen wollen auf dem Planeten bleiben, sich nicht erneut der Gefahr der Kaiserkraft aussetzen, nur um später wieder in die Fänge des Konzils zu geraten. Die MIDAS startet einzig mit Lavski, dem Techniker, Scanner Cloud, Morgenstern, Leande sowie den fünf Treibern.
Ziel: Zoe.
Doch der Planet wurde vor einem Standardjahr zerstört
Mit dem Zweiteiler, dessen Handlung überwiegend auf dem Planeten Hobo spielt, gelingt endlich der Sprung weg von dem bekannten Schema: (Fast) Keine Verfolgungen, Gefangennahme, Befreiungen und erneute Verfolgungen, sondern das Aufeinanderprallen verschiedenster Kulturen steht in den zwei Robert-Quint-Romanen im Mittelpunkt.
Beide Romane sind packend geschrieben, kurzweilig vom Anfang bis zum Schluss; sehr gute Heftromanqualität, gute Unterhaltung für zwischendurch. Wer aber glaubt, dass sich die Terranautenserie von anderen Heftserien absetzt, wird nach dem Lesen dieser zwei Bände etwas enttäuscht sein, denn es ist ein solides Planetenabenteuer, dass mit nur leichten Abänderungen auch innerhalb der Perry-Rhodan-Taschenbuchreihe, bei Raumschiff Promet und wohl auch noch in verschiedenen anderen SF-Serien hätte erscheinen können.
Die Eingangsbeschreibung mit der Gefahr durch das Schwarze Loch weiß zu gefallen, die Erklärung mit den fünf kreisförmigen Zonen, die ein Schwarzes Loch umgeben, wirken schlüssig und in sich stimmig. Gleichzeitig belässt es der Autor bei einigen wenigen Seiten; er weiß, wie weit er beim Beschreiben solche einer Gefahr gehen kann, ohne dass es dann irgendwann langweilig wird.
Das Volk der Ashras wird sehr stimmungsvoll eingeführt. Es fällt allerdings auf, dass das ganze Szenario des Romans gewaltig an die Indianer und den vordringenden Weißen des 18. Jahrhunderts erinnert, wird doch sogar eine Stampede eingebunden.
Großes Kopfkino dann auch das Kapitel, in dem Deshmarn-Drag seinen Irrtum erkennt und es zum Kontakt zwischen ihm und Leande kommt.
Für weniger gut gelungen halte ich die Einführung der Zopten: Sie werden sehr überdreht beschrieben, insbesondere die Anführer ähneln sich in beiden Bänden zu sehr. Statt Kopfkino leider nur Popcornkino - und zudem nicht meine Geschmacksrichtung
Einerseits gefällt mir, wie Robert Quint den zweiten Band aufgebaut hat und die Protagonisten Llewellyn und Sirdina die Ereignisse durch Siltron erkennen können, anderseits finde ich das Szenario in sich zu unübersichtlich und doch immer wieder zu ähnlich
Die Ashras auf dem Südkontinent haben Stress mit den Invasoren vom Nordkontinent, die wiederum haben selbst Ärger mit Zopten, die noch weiter im Norden sind
vom Ärger der Zopten in Neuzen-Vrest untereinander ganz abgesehen (Volk und Magier gegen Loren und Leihmänner, wobei letztere untereinander ebenfalls Stress haben).
Erst ganz zum Schluss des zweiten Bandes erreicht Robert Quint wieder seinen besten Level: Teschnapurs Kritik an dem neuerlichen Einsatz der Kaiserkraft, die Entscheidung der meisten Menschen, doch auf Hobo zu bleiben, Llewellyns Ärger und Engstirnigkeit bei der Thematik, Scanner Cloud, der da wesentlich ruhiger bleibt - ja, das ist spannender als viele Actionsequenzen.
Ein weiterer Punk ist ein wenig ärgerlich: Robert Quint beweist, dass er mit den Terranautenhintergründen sehr gut vertraut ist und dies auch sehr effektvoll einsetzen kann (als Leser bekommt man sofort einen Schreck bei der Mitgliederzahl der geplanten zoptischen Loge von 21 Magiern, weiß man doch, dass eine Großloge maximal bis 20 Teilnehmer zu kontrollieren ist), sagt dann aber auch aus, dass die Sonne Moloch bereits von früheren Forschungsschiffen angesteuert und registriert wurde - obwohl die Sonne 80000 Lichtjahre von der Milchstraße entfernt ist. Wie ist das möglich?
Auch die gemachten Zeitangaben finde ich, wie schon öfter bei Robert Quint, kaum durchdacht: In Band 14 kann sich Deshmarn-Drag bereits nach zwei Tagen fließend mit den Menschen verständigen, während dann zum Schluss von Band 15 die Aussage getroffen wird, das Zoe bereits vor einem Jahr zerstört wurde. Warum erst diese Hektik, wenn dann doch insgesamt ein Jahr verstreicht?
Fazit: Zwei unterhaltsame Romane, ein Wechselspiel zwischen großem Kopf- und Popcornkino, die den besonderen Status der Terranautenserie aber nicht herausstellen.
Morgenstern schnitt eine Grimasse. Aha, machte er. Das so genannte Treiber-Syndrom. Größenwahnsinnig, aber sympathisch
kurz, Menschen wie du und ich. Llewellyn grinste hinter seinem Riemengeflecht.
Die Terranauten Band 15: Der Clan der Magier von Robert Quint, Seite 53.
Anmerkung:Eine Szene ist mir noch aufgefallen, die in meinen Augen beweist, dass der Autor das Titelbild bekam und danach seinen Roman schreiben musste bzw. die Details des Titelbilds im Roman mit unterbringen musste:
Sein Lächeln vertiefte sich. Nun, eine Uniform der Grauen Garde wirkte reichlich deplaziert bei einem Rebell gegen das Konzil, aber sie hatte den Vorzug, frisch und unverschlissen zu sein. Eigentlich war es beinahe eine Art historisches Kostüm, was er da trug. Die Paradeniform der Garde waren dem 18. Jahrhundert nachempfunden.
Die Terranauten Band 14: Im Reich der Geflügelten von Robert Quint, Seite 29/30.
Auf dem Titelbild ist dann eben die besagte Uniform, die auf den ersten Blick so gar nicht zur Terranautenserie bzw. zu den Grauen passen will, zu sehen.