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Die Terranauten: Die Schwerkraft-Falle (Band 39)

Die  Terranauten Die Schwerkraft-Falle
Band 39 Michael Roberts (= Hans-Wolf Sommer)

(Dem Bund der Freien Welten haben sich mittlerweile fünf weitere Welten angeschlossen) Auf einer hibernienlosen Insel Aquas, Shakra, errichten die Terranauten eine zweite Basis. David terGorden und weitere Terranauten halten es für möglich, dass hier das zukünftige Treiberzentrum als Nachfolge von Zoe entstehen kann. Asen-Ger bringt mit einer Loge die LASSALLE gefährlich nahe an den Planeten Oglallah heran.

 

Stzernenlegende Unter dem Kommando von Llewellyn 709 nähert sich das Schiff dem Planeten, trotz der Drohungen der Raumüberwachung. Dann wird der Raumer beschossen. Eine Großloge von mehr als 50 Treibern verhindert die Zerstörung. Stattdessen wird die LASSALLE in Position gebracht: für den Einsatz des Gravitrons.

Edison Tontor gibt sich den Grauen gegenüber zu erkennen; er verlangt die bedingungslose Kapitulation aller Grauen Garden Oglallahs. Er droht mit der Zerstörung des Raumhafens.

Max von Valdec möchte zehn bis zwanzig weitere Legionen Grauer von Chan de Nouille. Sie lehnt ab. Nach dem Abfall Shondykes vom Konzil verfügt sie über keinerlei Kapazitäten mehr. Alle Einheiten sind bereits gebunden.

Edison Tontor setzt seine Warnung in die Realität um: Der Raumhafen wird zerstört. Obwohl Queen Eirene bedingungslos kapituliert, schlagen die Grauen erneut zu, woraufhin Tontor auch die Garden die Garnison zerstören lässt. Oglallah kapituliert endgültig.

Die Bevölkerung Oglallahs begrüßt die Besetzung durch die Armee der "Freien Welten". Oglallah tritt als 8. Planet dem Bund bei.

Asen Ger und Llewellyn betrachten die Selbstdarstellung und die Auftritte Edison Tontors mit Bedenken. Sein Vorgehen erinnert immer mehr an das von Max von Valdec.

Tontor, Asen-Ger und Llewellyn 709 erfahren, dass Tausende von Treiberschiffen nicht zerstört, sondern im Walhalla-System stationiert wurden.

Queen Fay Gray redet Max von Valdec einen Vergeltungsschlag gegen den Bund der Freien Welten aus, denn sie befürchtet einen neuerlichen Noman-Aufstand.

Auf Aqua wird Edison Tontor deutlich gemacht, dass seine Eroberungspläne, die dem des Konzils so ähneln, nicht mitgetragen werden, weder von den Terranauten noch von den Gouverneuren der Planeten des Bundes der Freien Welten.

Edison Tontor lässt David terGorden entführen. Bei ihm handelt es sich um 'die' zentrale Figur in der Terranautenbewegung; mit ihm als Druckmittel kann er einiges bewegen.

Von einem grauen 'Schatten', dem die Flucht von Oglallah gelang, erfährt Max von Valdec, dass die Terranauten und sein Kontrahent Edison Tontor den Standort der Treiberschiffe nun kennen. Auch wenn es die Verteidigung der Erde schwächt: Der Konzilsvorsitzende entsendet einen Flottenverband nach Walhalla.

Die LASSALLE mit gleich mehreren Treiberlogen sowie Edison Tontors Kaiserschiff THOMAS ALVA erreichen das Walhalla-System. Unter Tontors Zwang übernehmen verschiedene Logen einige der hier stationierten Schiffe.

Edison Tontors Unternehmen wird durch das Eintreffen einer Flotte Kaiserkraftschiffe gestört. Die bereits von Logen übernommenen Treiberschiffe setzen sich auf Asen-Gers Befehl hin ab, während Tontor das Kampfpotenzial der übernommenen Schiffe nutzen will.

Einstein III, dem genialen Chefwissenschaftler von ConTon (Edison Tontors Konzern) gelingt es, das Gravitron für den Raumkampf zu nutzen. Ein Kaiserkraftschiff wird zerstört, das Gravitron abgeschaltet - doch das künstlich geschaffene Schwerkraftfeld besteht weiterhin. Einstein III befürchtet, dass das Feld nun von der Sonne Walhalla selbst gespeist und ins Unendliche anwachsen wird. Ein Schwarzes Loch entsteht!

Tatsächlich geraten immer mehr Kaiserkraftschiffe in das zerstörerische Feld, in die Schwerkraftfalle, dem auch die THOMAS ALVA nicht mehr entfliehen kann. Queen Fay Gray befiehlt ihrer Flotte den Rückzug.

Merlin III greift ein, rettet David terGorden, versetzt ihn in die LASSALLE. Die Treiber konnten immerhin 16 Treiberschiffe retten.

Argan Pronk wird der neue Erste Vertreter des Bundes der Freien Welten.


Michael Roberts dritter Terranautenroman in schneller Folge ist zweigeteilt: Die erste Romanhälfte hat die Übernahme Oglallahs als Inhalt, während sich die zweite Hälfte mit der stationierten Treiberflotte beschäftigt. Ingesamt wirkt der Roman sehr gedrängt. Es wäre wohl tatsächlich besser gewesen, einen Zweiteiler einzuplanen. Hier unterscheidet sich der Roman deutlich von anderen Terranautenromanen, die eher gekürzt, denn verlängert werden müssten.

Handwerklich ist der Roman Michael Roberts wieder sehr gut gelungen, lässt sich kurzweilig lesen.
Die Expansion des Bundes der Freien Welten war zu erwarten, ebenso Edison Tontors Negativentwicklung. Mit der im Walhalla stationierten Treiberflotte kann der Autor aber eine überraschende Wendung einbauen, die nicht nur die Protagonisten, sondern auch den Leser fasziniert.
Selbst das Auftauchen Merlin III wirkt stimmig, passt zur bisherigen Schilderung des alten Zauberers und fügt sich wegen der Serienkontinuität gut in die Handlung ein, ohne als 'herbeigezauberte' Lösung negativ aufzufallen.

Die Redewendungen, die der Autor den Protagonisten in den Mund legt bzw. denken lässt, passen: "Doppelwandiges Protop war besser als einfaches" (Seite 32 II), "... wenn einen der Rynx kratzt!" (Seite 37 II), "... waren arglos wie Cassandra-Schafe" (Seite 39 II). Einfache Abwandlungen, die aber gerade wegen ihrer Schlichtheit wirken und zeitlos sind.
Da diese Sprüche nur innerhalb eines eng gesteckten Abschnittes des Heftes auftauchen, kann man hier vielleicht die Tagesleistung des Autors herauslesen? (Zu beachten ist, dass die Seiten 31, 33 - 35 keinen Romantext enthalten!)

Der Schluss mit der titelgebenden Schwerkraftfalle gerät ziemlich hektisch. Gerade hier hätte ich mir wesentlich mehr Text und mehr parallele Sichtweisen durch die Protagonisten gewünscht. Was haben die anderen Treiber bei der Zerstörung der THOMAS ALVA empfunden? Wie knapp sind sie selbst der Schwerkraftfalle entgangen? Was hat Queen Fay Gray gedacht, als schon wieder eine von ihr geleitete Flotte vor der Zerstörung stand?
Wie oben schon geschrieben: Leider insgesamt zu kurz geraten.

Eigentlich müsste ich nun zu einem Fazit ähnlich wie bei Michael Roberts Terranauten-Bänden 33 und 34 gelangen, aber ...

... was ist mit ...

  • ... Vincenz Carlaggio?
    Dem Service-Techniker, der sehr spontan zum 23. Raumhafenkaffeeautomaten berufen wurde, weil die Becher zu wenig gefüllt waren und sich der Hausmeister Steff Wisst betrogen gefühlt hat?
  • ... Michelle Froppe?
    Verlobt mit dem Raumhafenreingungschef, die sich den Arbeitsplatz ihres zukünftigen Ehemannes ansehen wollte, was zum ersten Quickie an seinem Arbeitsplatz geführt hat?
  • ... Frederik Karg?
    Der Jäger wurde zum Raumhafen gebeten, weil wieder eine Herde Lyxee unkontrollierbar über die Landefläche geirrt ist.

Keine dieser hier beispielhaft genannten Figuren tauchte wirklich im Roman auf - doch auch solche Figuren muss es zur Zeit der Vernichtung des Raumhafens genau an diesem Ort gegeben haben.
Zurück blieben die Armisten des Bunds der Freien Welten unter dem Kommando von Tontors Sicherheitsmanag Andrej Kap, der sich bei ähnlichen Einsätzen bereits bestens bewährt hat.
Die Terranauten 39: Die Schwerkraft-Falle, Seite 32 I
Der Angriff der Terranauten, die Provokation der Grauen zu deren Erstschlag ist hier in diesem Roman also nicht zum ersten Mal erfolgt. Sicher, die Grauen haben den Beschuss eröffnet. Doch man muss sich bewusst sein: Sie haben auch die Gesetze befolgt, die zur Handlungszeit gelten.
Die Bevölkerung des Planeten begrüßte die Besetzungsaktion. Ja, es brach überall spontaner Begeisterungstaumel los, als Edison Tontor in einer planetenweiten Holovisionsansprache die Ziele des Bunds der Freien Welten erläuterte. Lange, viel zu lange, hatten die Siedler unter der restriktiven, allein von Konzernsinteressen beeinflussten Politik des Konzils gelitten. Die Aussicht, von nun an ihr Schicksal selbst bestimmen zu können, war nichts anderes als die Erfüllung eines lange gehegten Traums.
Die Terranauten 39: Die Schwerkraft-Falle, Seite 19 II
Zweifelsohne mag der Großteil der Bevölkerung wie geschildert gedacht und agiert haben. Doch was ist mit den Angehörigen von Vincenz Carlaggio, Steff Wisst, Michelle Froppe und Frederik Karg?

Fazit: Ein kurzweilig zu lesender Roman mit einem wichtigen Aspekt, das großes Bauchweh erzeugt. Die Terranauten auf Angriffskurs geht einfach nicht.

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