Around The Corner - Monster an der Bushaltestelle und ein Katzenexpress - Mein Nachbar Totoro
Vor über 20 Jahren veröffentlichten Hayao Miyazaki und Studio Ghibli einen Film, der die Menschen auch Jahre später noch begeistern sollte: Tonari no Totoro, zu deutsch: Mein Nachbar Totoro.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Satsuki und Mei, zwei Geschwister, ziehen mit ihrem Vater auf Land, um näher bei ihrer Mutter zu sein, die sich in der Nähe in einem Hospital zur Erholung befindet. Das Haus, das sie nun bewohnen ist alt und wird von Geistern heimgesucht. Zwei davon sind ein kleiner weißer Geist und ein größerer blauer, die genauso aussehen, wie in einem der Bilderbücher der beiden. Diese zwei führen schließlich die Geschwister zum Wächter des Waldes, den großen Totoro und er zeigt ihnen die Welt der Magie.
Wie schon letztes Mal bei Ponyo, ist auch diese Geschichte eine reine Kindergeschichte, die kein Böses kennt, sondern sich nur mit der Angst und der Sorge der Kinder um die Mutter beschäftigt.
Aber auch damit, das sich die größere Satsuki um die kleinere Mei mit kümmern muss, da ihr Vater arbeitet.
Ein nahe zu alltägliche Geschichte, die mit viel Liebe zum Detail und einer unglaublichen Fantasie erzählt wird und heute immer noch Jung und Alt begeistert.
So hat Totoro noch immer die schönste Szene, die ich aus einem Anime kenne:
Eines Tages, als ein Unwetter aufzieht, machen die beiden Geschwister sich auf ihren Vater vom Bus abzuholen, da dieser keinen Regenschirm dabei hat. Stundenlang müssen sie an der Haltestelle warten. Auf einmal gesellt sich Totoro zu ihnen, mit einem Blatt auf dem Kopf gegen den Regen geschützt, scheint auch er auf den Bus zu warten. Aus Freundlichkeit gibt Satsuki dem Riesen den zusätzlichen Schirm. Und Totoro ist so erfreut über das Geräusch, das die Regentropen auf dem Schirm machen, das er den beiden Mädchen ein kleines Geschenk gibt, ehe er in seinen Bus, den Katzenexpress, steigt.
Herzerwärmend, und jedes mal muss ich über die Reaktion lachen, die Totoro hat, wenn ein dicker Tropen auf den Schirm knallt.
Doch mehr noch, was sich wohl niemand 1988 hat erträumen lassen, ist der Eindruck den Totoro in der Kultur der japanischen und auch weitergreifenden Welt hinterlassen sollte. Nicht von ungefähr schreibt David Pilling:
"Totoro, (...), is as well known to Japanese children as Winnie the Pooh is to British ones. And he is more genuinely loved than Mickey Mouse could hope to be in his wildest - not nearly so beautifully illustrated - fantasies."
(Financial Times, 15.09.2007)
So hat Totoro all das Besondere, das die Miyazaki Filme auszeichnet. Die Geister im Haus sind kleine schwarze Russgeisterchen, die wir auch aus Chihiro kennen. Sie packen ihre Sache und verschwinden, als die Familie das Licht in das Haus lässt und die Geschwister mit ihrem Vater lachen und das Haus wieder auf ihre Art beleben.
Eine Welt "(Robert Ebert, Chicago Sun-Times, 23.12.2001)Und auch, das der Vater ohne weiteres die Geschichten der Kinder akzeptiert, bietet eine schöne Abwechslung zu den Erwachsenen aus manch anderer Geschichte, in der die Kinder die Sache dann selbst in die Hand nehmen müssen. "
Eine Geschichte darüber, das Dinge auch einfach sind. In wunderschönen handgezeichneten Bildern und einem schwungvollen Federstrich. Die Figuren erstrahlen vor Leben und erfüllen die Welt um sich herum. Man möchte die Geschwister bei der Hand fassen und mit ihnen über die Wiesen und Wege des ländlichen Japans laufen und die fremde Welt erkunden.
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Mein Nachbar Totoro
Tonari no Totoro,
Mein Nachbar Totoro liegt in drei DVD-Versionen (Einzel-DVD, Special Edition, Collector's Edittion) bei Universum Film GmbH vor. Von der Collector's Edition, nicht von der Special Edition, ist leider auf Grund der etwas limitierten Bonusmaterials abzuraten.
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