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Die letzte Fahrt der Demeter

StoryDie letzte Fahrt der Demeter

Vorwort.
Wer kennt sie nicht, die Passage in Bram Stokers wohl bekanntesten Roman, "Dracula", die in Logbucheinträgen von Draculas Überfahrt von Transsilvanien nach England berichtet. Schon damals, als ich - mit dreizehn oder vierzehn Jahren - das erste Mal mit Stokers Roman in Berührung kam, faszinierten mich die Logbucheinträge des Kapitäns der "Demeter" sehr. Damals empfand ich die Schilderung der Ereignisse als sehr düster. 

Seit vielen Jahren sammel ich Filme und Hörspiele um Dracula und finde es schade, dass sich bis jetzt noch keine Adaption mit der letzten Fahrt der "Demeter" befasst. Dasselbe gilt für den Charakter "Renfield", dessen Handlungsstrang ich ebenfalls sehr interessant finde. Vor ein paar Jahren las ich im Internet, dass Draculas Überfahrt unter dem Titel "The last Voyage of the Demeter" verfilmt werden soll. Das Erscheinungsjahr des Films ist bei Filmstarts.de inzwischen mit 2020 angegeben. Zudem nimmt sich, wie ich vor kurzem ebenfalls im WWW las, nun auch ein Hörspiellabel, in Verbindung einer weiteren Dracula-Adaption, der letzten Fahrt der "Demeter" an, was auch für den Handlungsstrang um "Renfield" gilt. Bevor nun aber die letzte Fahrt der "Demeter" den Film- und Hörspielmarkt erobert, möchte ich gerne meine Variante des Stoffes erzählen. Ich wünsche den Lesern des "Zauberspiegels" viel Spaß auf der letzten Fahrt der "Demeter."

06. Juli.
Ich stehe an der Reling und sehe zu, wie die Hafenarbeiter die Ladung an Bord bringen. Es sind fünfzig Kisten, die an Särge erinnern. Wir segeln unter russischer Flagge und müssen diese Kisten von Varna nach Whitby bringen. Ich hoffe, dass ihr sargähnliches Aussehen keinen negativen Einfluss auf die Besatzung ausübt, weil Särge an Bord bekanntlich Unglück bringen, wobei ich nichts auf solchen Aberglauben gebe und die Kisten natürlich keine Särge sind. Den Frachtpapieren zufolge enthalten sieSilbersand und Erde für botanische Zwecke. Hoffentlich können wir bald auslaufen, weil das Verladen schon einige Zeit in Anspruch nimmt und die Mittagsstunde bereits angebrochen ist. Als Seemann und Kapitän des Schoners "Demeter", ziehe ich den Aufenthalt auf See dem an Land vor, was natürlich auch für meine Leute gilt. Außer mir setzt sich die Mannschaft aus fünf Mann Besatzung, dem Steuermann, sowie zwei Maaten und dem Koch zusammen. Der Chef der Hafenarbeiter nähert sich mir. "Kapitän!" ruft er.

"Wir haben die Ladung unter Deck gebracht!" "Sehr gut", entgegne ich, als er mich erreicht hat, weil ich keine Lust habe, übers Deck zu schreien. "Dann können wir ja auslaufen. Sind noch Formalitäten wegen der Bezahlung zu regeln?" "Nein, Kapitän. Da ist alles geklärt." Als die Arbeiter das Schiff verlassen haben, gebe ich den Befehl zum Auslaufen.

11. Juli.
Wir kamen die letzten Tage gut voran. Im Morgengrauen sind wir in den Bosporus eingelaufen und müssen nun die Revision durch den osmanischem Zoll über uns ergehen lassen, was eine lästige und zeitraubende Angelegenheit ist. Ich sitze in meiner Kajüte, mir gegenüber der leitende Zollbeamte, der mich streng mustert. "Dauert es noch lange?" erkundige ich mich, da das Wetter günstig ist und ich schnell weiterfahren will. "Zoll sehr gründlich", entgegnet der Beamte in gebrochenem Akzent. "Können wir die Gründlichkeit vielleicht etwas beschleunigen?" frage ich. "Die Ladung wird in England erwartet." Mein Gegenüber grinst. "Beamte wenig Geld", erwidert er. "Darüber können wir doch reden", sage ich und setze mein bestes Lächeln auf. "Wenn Ihre Männer sich beeilen, ist Ihnen allen ein Bakschisch gewiss." Der Mann nickt eifrig, während nun ein zufriedenes Grinsen sein ohnehin schon breites Gesicht noch breiter werrden lässt. "Bakschisch gut", fügt er hinzu, und wir handeln eine Summe aus. Wärend er seinen Leuten Bescheid gibt, lege ich das Geld bereit. "Meine Männer beunruhigt", sagt er, als er zurückkehrt. "Kisten Särge." "Das sind keine Särge", entgegne ich gereizt. "Sie haben doch die Frachtpapiere gelesen und wissen, was die Kisten enthalten." "Kisten Särge", beharrt er. Ärgerlich blicke ich ihn an. Das fehlt mir noch, dass diese abergläubigen Narren mit ihrem Gerede Unruhe unter meinen Männern verbreiten. "Allah Euch schützen", fügt er hinzu und verlässt die Kajüte. Ich schaue auf meine Uhr: Vier Uhr nachmittags. Ich gehe nun ebenfalls an Deck und gebe den Befehl zum Weiterfahren, als die Zollbeamten von Bord sind.

12. Juli.
Wir erreichen die Dardanellen, müssen uns einer weiteren Revision durch den Zoll unterziehen, in Begleitung des Flaggschiffs der Bewachungsflotte, und zahlen auch hier Bakschisch. Der leitende Beamte verliert kein Wort über das Aussehen der Kisten. Darüber bin ich froh. Wir setzen unseren Weg fort und fahren am Abend in den Archipel ein.

13. Juli.
Wir passieren Kap Matapan. Mir fällt auf, dass mit der Mannschaft etwas nicht stimmt. Sonst haben die Männer immer was zu reden, aber heute sind alle recht schweigsam. "Was ist los mit Euch?" erkundige ich mich. "Es ist nichts", erwidert einer der beiden Maats. Ich erkenne sofort, dass er lügt, gehe aber nicht weiter darauf ein. Vielleicht sind die Männer sich wegen irgendetwas uneinig. Solange sie jedoch ihre Arbeit machen, geht es mich nichts an.

14. Juli.
Wir kommen gut voran, aber die unter der Besatzung herrschende Stimmung gefällt mir nicht. Die Männer sind bedrückt. Ich sitze mit dem Steuermann zusammen, um darüber zu reden. "Wissen Sie, was mit den Männern los ist, Nurescu?" erkundige ich mich. Der Steuermann kraust die Stirn. "Nein, Kapitän. Es scheint aber so, als wären sie mit irgendetwas unzufrieden." "Es hilft alles nichts", entgegne ich. "Lassen Sie alle auf Deck antreten. Wir müssen mit ihnen reden."

Kurze Zeit später sind alle an Deck versammelt. Ich mustere die Mannschaft. Es sind kräftige und unerschrockene Burschen, mit denen ich schon viele Fahrten unternommen habe. Aber in ihren blicken liegt nun etwas, das ich nicht genau deuten kann. Ist es Unsicherheit, oder gar Angst? Ich rede mit ihnen, spreche davon, dass wir die Zollrevisionen gut überstanden haben und zudem gut vorankommen, da See und Wetter uns gesonnen sind. Dann spreche ich das Verhalten der Mannschaft an und erkundige mich, was los ist. Die Reaktion der Männer überrascht den Steuermann und mich. Nahezu gleichzeitig schlagen alle das Kreuzzeichen. "Was soll das bedeuten?" will der Steuermann wissen. "Es ist etwas an Bord", entgegnet einer der Männer. "Wie kommt Ihr darauf?" erkundigt sich Nurescu. Der Mann schweigt. "Kommt Ihr etwa wegen der sargähnlichen Kisten auf solchen Blödsinn?" Niemand sagt etwas. Ich seufze innerlich. Da haben die Worte der ersten Zolldelegation doch Einfluss auf die Männer genommen. Der Steuermann ist wütend. Er packt den Mann, der zuvor die Antwort gegeben hat, und schlägt ihm die Faust ins Gesicht. Der Geschlagene taumelt zurück. Ich erwarte eine Reaktion der anderen, die aber ausbleibt. "Zügeln Sie Ihr Temprament, man!" rufe ich, und meine Blicke fixieren Nurescu. Dieser ballt die Fäuste, wendet sich aber ab.

Mir wird klar, dass die Männer nicht reden wollen, und darum gebe ich die Anweisung, wieder an die Arbeit zu gehen, wobei ich den Männern jedoch zu verstehen gebe, dass sie jederzeit zu mir kommen und mit mir sprechen können. Das Verhalten der Mannschaft stimmt mich nachdenklich.

Die Nacht vom 15. auf den 16. Juli.
Petrowski steht an Deck und hält Wache. Seine Gedanken kreisen um die Kisten. Ohne es zu wissen, hat der Steuermann mit seiner Frage ins Schwarze getroffen. Sie alle sind sich sicher, dass es fünfzig Särge sind. Aber weder der Kapitän, noch der Steuermann, würde Verständnis für die Angst der Männer aufbringen, die aus diesem Umstand resultiert. Kein Seemann möchte einen oder gar fünfzig Särge an Bord haben, da jeder weiß, dass dies kein gutes Omen ist, aber Kapitän und Steuermann sind beides Männer, die soetwas als Aberglauben abtun. Ein Schauer läuft über Petrowskis Rücken. Obgleich er kein Geräusch gehört hat, weiß er, dass er nicht mehr allein ist und jemand hinter ihm steht. Er kreiselt herum und erblickt ... Er reißt den Mund auf, kann aber nicht schreien.

16. Juli.
Ein Klopfen an meiner Kajütentür weckt mich. Ich öffne, und mein Blick fällt auf den Steuermann. "Petrowski ist verschwunden", sagt er, ohne einen Morgengruß. "Was? Wie kann das sein?" "Niemand weiß es, Kapitän. Er hatte Nachtwache, und als zwei von den Männern vorhin an Deck kamen, war von ihm nichts zu sehen." "Kann er über Bord gegangen sein?" erkundige ich mich, obwohl ich nicht daran glaube, da die See recht ruhig vor uns liegt. "Bei der ruhigen See?" fragt Nurescu zurück, und ich spüre Verdruss in mir aufsteigen, weil ich vermeine, einen leicht spöttischen Klang in seiner Stimme zu hören; Aber ich gehe darauf nicht ein. "Die Männer sind sehr unruhig", fährtt er fort. "Ich habe mit ihnen gesprochen, konnte jedoch nichts aus ihnen herausbekommen. Sie fürchten sich allerdings davor, heute abend die Wache zu übernehmen. Soll ich härtere Maßnahmen ergreifen?" Ich verneine. Ich bin kein Freund harter Maßnahmen, sondern sehr darauf bedacht, die Mannschaft bei Laune zu halten. In solchen Momenten bin ich froh, dass Nurescu nicht das Kommando über das Schiff hat, da er in gewissen Situationen zur Gewalt neigt, um etwas durchzusetzen. Es wundert mich nicht, dass die Männer nicht mit ihm über ihre Sorgen sprechen wollen. "Lassen sie es gut sein, Nurescu. Ich selbst werde heute abend die Backbordwache acht Glas übernehmen, aber dann soll Abramoff mich ablösen."

Nachts. Abramoff hat mich abgelöst, aber ich wage nicht, mich schlafen zu legen, da die Männer sehr bedrückt sind und ich irgendwie ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich mich in Morpheus' Arme begebe und sie mit ihren Ängsten alleine lasse. Ich weiß, dass das Unsinn ist. Zudem muss ich als Kapitän ausgeschlafen sein, um einen klaren Kopf zu behalten, aber ich kann nicht aus meiner Haut. Meine Gedanken wandern einige Stunden zurück.

Am Mittag rief ich die Männer zusammen, um nochmal mit ihnen zu sprechen. Sie sagten, dass sie etwas großes erwarteten, ohne dieses "große" jedoch konkretisieren zu können. Zudem beharrten sie erneut darauf, dass jemand oder etwas Fremdes an Bord ist. "Macht Euch doch nicht lächerlich!" brüllte der Steuermann. Ja, es war ein richtiges Brüllen, das nur jemand ausstößt, dem das Verhalten seiner Mitmenschen nun endgültig auf die Nerven geht. Mir war nicht wohl bei seiner Reaktion. "Ruhig", sagte ich zu ihm. "So erreichen wir gar nichts." Schließlich entschied ich, dass jeder wieder an seine Arbeit gehen solle, da wir ja auch nichts anderes tun konnten.

Ich schüttele die Gedanken an die vergangenen Stunden ab, aber Nurescus Verhalten will mir nicht aus dem Kopf. Wenn ich nicht aufpasse, wird entweder er, oder der Rest der Mannschaft, eine Meuterei begehen.

18. Juli.
"Kommen Sie rein, Olgaren", sage ich, als der Mann meine Kajüte betritt. Seine Züge wirken verstört. "Kapitän", setzt er zu sprechen an, schweigt dann aber. "Was haben Sie auf dem Herzen", erkundige ich mich. "Letzte Nacht", fährt er schließlich fort, "hatte ich Wache. Mir war nicht wohl, weil ich immer an Petrowski denken musste, aber ... nun ..." "Und?" frage ich. "Ich weiß es nun gewiss ... Wir sind nicht allein auf dem Schiff; Denn ich sah ... einen großen, hageren Mann ... die Mannschaftsstiege heraufkommen ... und gen Bug verschwinden ... Ich schwöre Ihnen, ... dass ich mich nicht getäuscht habe ... und dass es niemand von der Besatzung war ... Ich folgte ihm, konnte ihn aber nirgends entdecken, ... und alle Luken waren verschlossen." Wärend seines Berichts muss er immer wieder unterbrechen und Atem holen. Ich sehe ihm ins Gesicht. In seinen Augen ist ein Anflug von Wahnsinn. Wenn ich nicht bald Maßnahmen ergreife, befürchte ich einen Panikausbruch. "Rufen Sie alle an Deck zusammen", sage ich. "Es wird Zeit, dass wir etwas unternehmen."

"Da Ihr der Meinung seid", spreche ich wenig später zu der Mannschaft, "dass sich jemand an Bord befindet, der hier nicht hingehört, durchsuchen wir nun das ganze Schiff." Erleichterte Blicke werden mir zugeworfen, nur Nurescu blickt verächtlich zu den anderen hinüber. "Entschuldigen Sie meine Offenheit, Kapitän", sagt er, nun in meine Richtung blickend, "aber ich finde es töricht, sollchen narreteien nachzugeben. Durch soetwas wird die Mannschaft demoralisiert." Dann wendet er sich den Männern zu. "Ihr seid ein feiges und hasenfüßiges Pack!" ruft er. "Mit einem Hebebaum will ich Euch Mutig prügeln!" "Übernehmen Sie das Steuer, Nurescu!" rufe nun ich mit scharfer Stimme. "Und wagen Sie es nie wieder, meine Anweisungen in Frage zu stellen!" Nurescu schluckt und begibt sich ans Steuer.

Später. Wir haben das ganze Schiff vom Bug bis zum Heck durchsucht, ohne etwas zu finden. Auch in den Frachträumen, wo die Kisten so untergebracht sind, dass es keine Winkel gibt, in denen sich jemand verbergen kann, war nichts zu finden. Meine Annahme, dass die Männer das Öffnen der Kisten verlangen würden, traf zu meiner Erleichterung nicht ein. Aber in ihnen kann sich auch niemand verstecken, weil die sargähnlichen Kisten vernagelt sind. Erleichtert sind nun alle wieder auf ihrem Posten; Nur Nurescu grollt den Männern noch. Ich hoffe, dass er sich bald wieder mit ihnen aussöhnt. Da es aufgrund der seltsamen Ereignisse, die sich an Bord zutragen, wichtig erscheint, von nun an genaue Notizen zu machen, nehme ich das Logbuch und schreibe alles nieder, was seit unserer Abfahrt in Varna geschehen ist.

22. Juli.
Seit drei Tagen haben wir schlechtes Wetter, aber wir segeln fleißig. Die Männer haben ihre Angst vergessen, und der Steuermann ist wieder friedlich gestimmt. Zwar denke ich öfter an Petrowski, dessen Verschwinden mir leid tut, aber ich bin froh, dass die missmutige Stimmung verflogen ist. Wir passieren Gibraltar und fahren durch die Straße in die offene See hinaus.

24. Juli.
Ich bin verzweifelt! Ich habe nie an Flüche geglaubt, aber nun denke ich, dass über uns und dem Schiff ein Fluch liegt. Während des schlechten Wetters sind wir in den Golf von Biskaya eingelaufen. Wegen Petrowskis Verlust ist das Segeln schwieriger geworden. In der letzten Nacht haben wir dann wieder einen Mann verloren. Auch er verschwand spurlos während seiner Wache.

Später. "Was gibt es, Abramoff?" erkundige ich mich. Er hat soeben meine Kajüte betreten, und ich ahne, dass sein Kommen einen besonderen Grund hat.

"Die Männer sind wieder sehr besorgt", erwidert er. "Bitte gestatten Sie, dass wir ab jetzt zu zweit Nachtwache schieben dürfen." Innerlich seufze ich. Doppelte Wachen bedeuten eine höhere Verausgabung der Kräfte, aber ich sehe ebenfalls keine andere Möglichkeit, die Situation in den Griff zu bekommen. "Ich bin einverstanden", sage ich.

Abramoff bedankt sich, bevor er meine Kajüte verlässt. Wenig später höre ich den Steuermann toben. Seine Reaktion war vorauszusehen. Wenn das aber so weitergeht, gehen sich die Männer gegenseitig an die Gurgel, und ich weiß nicht, wie ich sie besänftigen kann.

28. Juli.
Die letzten Tage wütete ein Sturm, der jetzt aber wieder abflaut. Die Männer sind erschöpft, sodass ich keine Doppelwachen mehr aufstellen kann. Gerade war jedoch einer der Männer bei mir, der sich freiwillig anbot, die Nachtwache zu übernehmen, damit die anderen ruhen können. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Hat sie in den letzten Tagen auch einiges durchgemacht, so ist sie doch bereit, ihr Letztes zu geben, damit wir England erreichen.

29. Juli.
Erneut durchsuchen wir das Schiff, da der Mann, der letzte Nacht wache hielt, ebenfalls spurlos verschwunden ist. Wieder können wir nichts finden, das nicht an Bord gehört. Meine Männer sind in Panik, und ich kann es ihnen nicht verdenken. Auch Nurescu grollt der Mannschaft nicht mehr, da
auch er nun begreift, dass etwas an Bord nicht stimmt. Aber wir können nichts finden. Ich bin verzweifelt, weil mir die Situation nun über den Kopf zu wachsen beginnt. Ich sehe nur noch einen Weg und rufe Nurescu zu mir.

"Es gibt nur noch eine Möglichkeit, wie wir, so hoffe ich, ab jetzt ungeschoren bleiben können", sage ich zu ihm, als er mir gegenübersitzt. "Wir müssen uns ab sofort alle bewaffnen und die Umgebung genauestens im Auge behalten." "Sie haben recht, Kapitän", pflichtet Nurescu mir bei. "Ich denke auch, dass es nun keine andere Möglichkeit mehr gibt, England unbeschadet zu erreichen." " Gott sei Dank nähern wir uns nun der englischen Küste", entgegne ich."Wenn wir Glück haben, ..." Ich spreche den Satz nicht zu Ende, aber Nurescu nickt. Er weiß, was ich sagen will.

Nachts. Er ist an Deck. Mit seinen Sinnen nimmt er vier Männer wahr, die sich in seiner Nähe aufhalten. Er greift an. Als ein gewaltiger Schatten stürzt er sich auf sie. Zwei packt er, schlägt ihre Köpfe zusammen und schleudert sie fort. Bevor der dritte Mann noch reagieren kann, reißt er ihn hoch, rast mit ihm zur Reling und schlägt seinen Kopf dagegen. Dann lässt er ihn zu Boden fallen. Der letzte Sterbliche will fliehen, aber er ist schneller. Schattenhände legen sich um den Hals des Menschen und drücken zu.

Kraftlos sinkt der Sterbliche zu Boden. Nun nimmt der Schatten Gestalt an. Groß und hager ist er, mit Augen, in denen das Feuer der Hölle zu lodern scheint. Bedauernd betrachtet er seine Opfer. Zwar fühlt er kein Bedauern über das, was er ihnen angetan hat und noch antuen wird, denn Gefühle dieser Art kennt er nicht. Aber es sind alles Männer. Er jedoch bevorzugt Frauen. Kurz denkt er an seine drei Bräute, die er auf seinem Schloss in Transsilvanien zurückgelassen hat. Ein Grinsen legt sich auf sein Antlitz. In England, seiner neuen Heimat, wird er viele Bräute haben. Der Unheimliche reißt den ersten der vier Männer hoch, denn das Überwältigen der Sterblichen war nur der Anfang. Er ist noch nicht fertig mit ihnen.

30. Juli.
Heftiges Klopfen reißt mich aus einem unruhigen Schlaf, und wie einige Tage zuvor, steht Nurescu vor meiner Kajüte. Bevor ich innerlich für die nächste Hiobsbotschaft bereit bin - etwas anderes wage ich ob dieser erneut frühen Störung seinerseits nicht anzunehmen – registriere ich, dass wir schönes Wetter haben."Vier Männer sind verschwunden", sagt Nurescu dann auch. "Sie haben letzte Nacht gemeinsam gewacht und Dienst am Steuer getan, aber jetzt ist keiner von ihnen mehr an Deck zu finden. Wir haben allerdings Blutspuren gefunden." "Blutspuren?" frage ich. "Ja, vorallem an der Reling. Sie ist blutverschmiert. Einer der Männer muss sich dort den Kopf angeschlagen haben, bevor ..." Er bricht mitten im Satz ab.

"Jetzt sind nur noch wir übrig", sage ich, während mir mehrere Dinge gleichzeitig durch den Kopf gehen. Ich denke an meine Leute, die letzte
Nacht verschwunden sind, und daran, dass das Schiff wohl längere Zeit führungslos war, was mich widerum an ein Geisterschiff erinnert. "Ja", entgegnet er. "Wir beide, Olgaren und Abramoff." "Wie soll das noch enden?" frage ich, aber Nurescu wirft mir nur einen ratlosen Blick zu. "Die Männer waren doch bewaffnet", bringe ich hervor. "Wer kann denn vier starke und bewaffnete Männer auf einmal überwältigen?" "Vergessen Sie nicht", wirft der Steuermann ein, "dass die Männer allesamt übermüdet und sehr nervös waren." "Trotzdem", sage ich. "Wer immer auch ihr Gegner war", versetzt Nurescu schließlich, "er ist bestimmt kein Mensch." "Was denn sonst?" frage ich ärgerlich, aber der Steuermann bleibt mir eine Antwort schuldig.

01. August.
Meine Hoffnung, im englischen Kanal ein Notsignal absetzen oder irgendwo anlegen zu können, wird durch undurchdringlichen Nebel vereitelt,der uns seit zwei Tagen einschließt. Da wir die Segel nicht reffen können, müssen wir nun vor dem Wind laufen. Um sie setzen zu können, fehlen uns ja nun die Männer. Abramoff und Olgaren haben ihre Angst inzwischen überwunden. Sie geben sich ganz der Arbeit hin. Nurescu ist nun der Furchtsamste der drei mir verbliebenen Männer. Ich vermute, es liegt an seiner rumänischen Abstammung. Olgaren und Abramoff sind Russen. Und wie empfinde ich? Während ich das Logbuch führe, begreife ich, dass das die letzte Fahrt meiner stolzen "Demeter" ist, da das Ende nahe ist; Egal, wie es sein wird.

Die Nacht vom 02. auf den 03. August. Im Halbschlaf liegend, vernehme ich plötzlich einen lauten Aufschrei. Ich schrecke hoch, greife und entzünde
meine Lampe, bevor ich an Deck laufe. Der Nebel ist so dicht, dass er den Schein der Lampe erheblich dämpft. Fast wäre ich mit Nurescu zusammengestoßen. "Haben Sie ..." "Ja", unterbreche ich ihn "Das war Abramoff", bringt er hervor. Wir sahen uns um, konnten aber keine Spur von ihm entdecken. Jetzt sind wir nur noch zu dritt. "Wir haben die Enge von Dover bereits Passiert", meint Nurescu, wobei seine Stimme irgendwie teilnahmslos klingt. "Durch eine Lücke im Nebel habe ich das North Harland erkannt, bevor ich Abramoffs Schrei hörte." Mir geht durch den Kopf, dass wir uns, wenn Nurescu die Wahrheit gesagt hat, in der Nordsee befinden, worüber ich froh bin. "Haben Sie nichts ..." "Nein", unterbricht er nun mich. "Ich habe nichts sehen können. Dieser verdammte Nebel ... Ich glaube, er ist nicht normal. Es scheint, als würde er uns regelrecht begleiten." "Wie meinen Sie das?" Er seufzt. "Ich muss wieder ans Steuer", sagt er und verschwindet, ohne auf meine Frage einzugehen. Gott schütze uns! Aber Gott hat sich von uns abgewandt.

Kurze Zeit später. Nurescu ist allein. Er weiß nicht, was er denken soll. Die Ereignisse haben ihm schwer zugesetzt. Weil die See ruhig ist, kann er das Steuer einen Moment unbeaufsichtigt lassen. Er wendet sich ab und geht übers deck. Mit einem mal bleibt er stehen. Zwar ist der Nebel sehr dicht, aber
dennoch kann der Steuermann etwas erkennen. Am Bug steht jemand, und es ist weder der Kapitän, noch olgaren. Es ist ein großes und mageres Wesen, das zwar wie ein Mensch aussieht, aber keiner ist. Soweit er es wegen des Nebels erkennen kann, ist es ein totenbleiches Etwas, das am Bug steht und aufs Meer hinausschaut. Nurescu zieht sein Messer, schleicht hinter die Erscheinung und stößt es ihr in den Rücken. Er erwartet, auf Widerstand zu treffen, aber die Klinge geht durch dieses ... Gespenst hindurch. Der Steuermann rechnet mit einem Angriff, aber die Gestalt zerfließt und wird eins mit dem Nebel.

03. August.
Olgaren und ich sind allein an Deck.  Olgaren, der Nurescu am Morgen ablöste, berichtet mir, dass der Steuermann auf ihn einen verstörten Eindruck gemacht hat und sofort in seine Kajüte eilte, als Olgaren das Deck betrat. Ich überlasse Olgaren das Steuer und gehe zu Nurescus Kajüte. Da dieser nicht auf mein Klopfen reagiert, betrete ich sie. Der Steuermann liegt in seiner Koje. Sein Gesicht ist der Tür zugewandt, sodass mein Blick darauf fällt. Mein Gott! Die Augen sind weit aufgerissen, und in ihnen liegt ein Ausdruck, den ich nicht deuten kann - Wahnsinn? Angst? - Etwas muss ihn erschüttert haben. "Was ist mit ihnen, Nurescu?" frage ich, erhalte aber keine Antwort. Es bringt nichts. Ich verlasse seine Kajüte und gehe zu Olgaren zurück.

"Er wird sich vielleicht wieder fangen", sagt dieser, als ich ihm von Nurescus zustand berichte. Darauf erwidere ich nichts, weil ich meinem Gefährten nicht die Hoffnung nehmen möchte, die ich selbst nicht habe. Wir wechseln uns wärend des ganzen Tages mit der Führung des Schiffes ab, weil wir unsere Kräfte schonen müssen. Am Abend besteht Olgaren darauf, dass ich mich in meiner Kajüte etwas ausruhen soll, um ihn später abzulösen. "Es macht keinen Sinn, dass wir gemeinsam an Deck bleiben", meint er. "Wer oder was auch immer unser Gegner ist, ist auf jeden Fall stärker als wir. Wenn einer von uns getötet wird, kann der Andere immer noch weitermachen." Es widerstrebt mir zwar, ihm zuzustimmen, aber letztendlich hat er recht.

Nachts. Als ich jetzt das Deck betrete, ist von Olgaren nichts zu sehen. Das Steuer ist verweist. Gütiger Himmel! Ich trete ans Steuer. In meiner Verzweifelung rufe ich nach Nurescu, obwohl mir klar ist, dass er mir nicht helfen kann. Zu meiner Überraschung erscheint er an Deck. Aber wie sieht er aus? Jetzt ist mir klar, dass der Wahnsinn in seinen Augen liegt. Bevor ich etwas sagen kann, berichtet er mir von seinem Erlebnis der letzten Nacht, wobei er immer wieder ins Stocken gerät. Als er davon berichtet, wie er jener unheimlichen Gestalt das Messer in den Rücken stieß, zieht er es und fuchtelt damit herum. "Er wurde eins mit dem Nebel", sagt er schließlich. "Aber ich weiß, dass er noch hier an Bord ist. Ich denke, er oder es ist in einer der Kisten. Warum haben wir nicht schon eher daran gedacht? Ich werde dieses Gespenst finden, und wenn ich jeden einzelnen dieser ... Särge öffnen muss." Mit diesen Worten wendet er sich ab und tritt durch eine der Luken ins Innere des Schiffes, wo wir Schiffszubehör aufbewahren. Wenig später kommt er mit Werkzeug zurück und begibt sich zu den Frachträumen. In diesem Moment wird mir eines klar: Er ist der Wahnsinnige, der die Mannschaft getötet hat! Seine Gewaltbereitschaft, verbunden mit einem tief in ihm wuchernden Wahnsinn, könnte der Auslöser dieser schrecklichen Untaten sein. Während ich darüber nachdenke, was nun zu tun ist, höre ich ihn in den Laderäumen hämmern. Soll er sich an den Kisten austoben, denke ich. Darauf kommt es jetzt nicht mehr an, und vielleicht besänftigt ihn diese Tätigkeit, bis wir einen Hafen - vielleicht sogar den von Whitby - anlaufen können. Dann werde ich Nurescu den Behörden übergeben, falls er nicht schon vorher versucht, auch mich zu töten. In diesem Fall werde ich mich jedoch meiner Haut wehren. In diesem Moment durchdringt ein markerschütternder Schrei meine Gedanken. Nurescu poltert die Stiege hinauf. "Retten Sie mich, Kapitän!" ruft er. "Er ist hier! So retten Sie mich doch! Ich kenne jetzt das Geheimnis! Oder kommen Sie mit mir, Kapitän! Wenn Sie es nicht tun, sind Sie verloren, und ich werde als einziger von uns beiden in Sicherheit sein!" Er wirft sich gegen die Reling, und noch bevor ich nach ihm greifen kann, stößt er sich ab und springt in die See. Gott stehe mir bei! Mit dieser tat hat er meinen Verdacht bestätigt. Wenn wir ... wenn ich einen Hafen erreicht habe, werde ich alles zu verantworten haben - Falls ich einen Hafen erreiche. -

04. August.
Mittlerweile ist es Tag. Ich sehe es zwar nicht, da der Nebel so dicht ist, dass er alles abschirmt, aber als Seemann weiß ich soetwas. Seitdem Nurescu über Bord gegangen ist, bin ich der Einzige, der noch zum Steuern des Schiffes übrig ist. Seit letzter Nacht stehe ich hier und halte die Wacht. Mittlerweile muss ich Nurescu Abbitte leisten; Auch ich habe letzte Nacht dieses Wesen gesehen, wie es an Deck Stand und aufs Meer hinaussah. Die Gestalt wirkte menschlich, aber der Nebel verbarg ihr Aussehen, sodass ich sie nicht richtig ausmachen konnte. Wer oder was mag dieses Wesen sein? Nurescu hat das Richtige getan, als er ins Meer sprang. Aber als Kapitän muss ich an Bord bleiben, bis die "Demeter" einen Hafen anlaufen kann. Und was dieses Wesen angeht, so werde ich mich gegen es schützen. Ich werde meine Hände ans Steuer binden, damit ich es nicht loslasse, wenn die Schwäche mich übermannt, und etwas - meinen Rosenkranz - um meine Hände wickeln, sodass er ... es mich nicht berühren kann. Zuvor muss ich aber noch das Logbuch vervollständigen. Ich werde an Deck schon eine leere Flasche auftreiben, die so klein ist, dass ich sie gut in meiner Kleidung verbergen kann. In ihr will ich ein Papier unterbringen, welches die Logbucheinträge abschließt. Das eigentliche Logbuch fortzuführen, ist mir nicht möglich, da ich das Steuer nicht zu lange alleine lassen darf. Wenn ich all dies getan habe, habe ich meine Pflicht treu erfüllt und kann, so Gott will, im Tode wieder mit meinen Männern vereint sein.

Nachts. Wieder eine Nacht auf See, und diesmal bin ich ganz allein mit einem Unhold, dessen Existenz ich mir nicht erklären kann. Ich habe alles so gemacht, wie ich es mir vorgenommen habe. Mit dem Rosenkranz um meinen Händen fühle ich mich sicher und steuere das Schiff mit den ans Steuerrad gefesselten Händen. Mittlerweile ist ein Wind aufgekommen, der sich, wie ich annehme, in den nächsten Stunden zu einem Sturm entwickeln wird. Nach wie vor umschließt mich der Nebel, der jedoch plötzlich etwas zurückgedrängt wird, und dann sehe ich, wer für das Grauen auf der "Demeter" verantwortlich ist. Es ist ein Mann. Er steht so, dass das Mondlicht, welches nun nicht vom Nebel zurückgedrängt wird, voll auf ihn fällt und ... durch ihn hindurchscheint. Deshalb ist der Mann nur als Schemen zu erkennen. Er ist groß und hager. Sein Gesicht ist bleich und ziert eine Adlernase, aber das dominierende darin sind die Augen. Sie sind groß und rot, sodass sie mich an Feuerräder erinnern. Ich sehe mitten in diese Augen und habe das Gefühl, zu verbrennen. Mühsam wende ich den Kopf zur Seite. "Du bist schlau, Kapitän", sagt er. Ich drehe wieder den Kopf und schaue ihm erneut ins Gesicht. Liegt es am Klang seiner Stimme? Sie klingt wohltönend. Nun fällt mein Blick auf seinen Mund, der etwas geöffnet ist, und ich  sehe die beiden Eckzähne, die überlang aus dem Oberkiefer wachsen. Jetzt ist mir alles klar, denn natürlich habe auch ich schon von diesen Wesen gehört. "Das Ding um Deine Hände", fährt er fort, wobei er das Wort "Ding" verächtlich betont und auf den Rosenkranz deutet, "schützt Dich vor mir. Aber ich kann Dich beruhigen. Ich tue Dir nichts, denn es ist Deine Aufgabe, mich ans Ziel zu bringen." "Ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalten kann", entgegne ich. Der andere lächelt. "Du wirst schon noch etwas durchhalten, Und wenn wir am Ziel sind, ist es nicht mehr von belang, ob Du lebst, oder nicht." "Was hast Du mit meinen Männern gemacht?" frage ich, obwohl ich eine Ahnung davon habe. "Ihr Blut hat mich gestärkt", sagt er. "Nun verrotten ihre Körper in der Tiefe. Sie haben somit ihr Seemannsgrab bekommen. Auf diese Weise habe ich sie also noch im Tode geehrt, Deine Männer." Sein Spott trifft mich tief, aber er fährt fort: "Zwar hätte ich sie auch als meine Diener mitnehmen können, aber die Särge sollen erst an ihrem Bestimmungsort mit meinesgleichen gefüllt werden. England wartet nur darauf, von mir und meinen Legionen unterworfen zu werden. Ich wurde geboren, Jahrhunderte bevor Du Sterblicher das Licht der Welt erblicktest. Schon damals zogen ich und meine Heere in den Krieg, und bald wird es wieder so sein. England, genauergesagt London, ist nur der Anfang meines Feldzugs gegen Euch Sterbliche." "Warum gerade England?" frage ich. "Dieses Land spielt politisch gesehen eine wichtige Rolle", entgegnet er. "Ich werde mein Regiment nicht nur mit Hilfe meinesgleichen errichten, sondern mir auch die Politik dieses Landes zu Nutze machen." "Wenn ich Whitby lebend erreichen sollte", entgegne ich, "werde ich von Dir und Deinen Plänen berichten." Der Unhold lacht. "Und wer wird Dir glauben? Du bist der letzte Überlebende Deiner Mannschaft. Muss ich Dir da wirklich noch sagen, was jeder annehmen wird?" Nein, das muss er nicht, da ich es mir gut vorstellen kann. Nach diesen Worten wendet er sich ab. Er geht auf die Luke zu den Frachträumen zu und verschwindet darin. Vermutlich wird er sich in einer der Kisten verbergen, die letztendlich doch Särge sind. Dass sie vernagelt sind, wird ihn wohl nicht daran hindern können. Nun rückt der Nebel wieder dicht an das Schiff heran und umhüllt es wie ein Leichentuch. Eine bleierne Schwere befällt mich. Wenn ich, aufgrund meines geschwächten Zustands, sterben muss, bevor die Küste erreicht ist, wird der Nebel für mein Schiff und mich wahrhaftig ein Leichentuch sein. Ich denke an dieses Scheusal und bete zu Gott, dass es in England jemanden gibt, der ihm Einhalt gebieten kann. Der Wind nimmt an Stärke zu und wächst allmählich zu einem Sturm heran, der die "Demeter" der englischen Küste und damit dem Ende ihrer letzten Fahrt entgegentreibt.

Ende

Kommentare  

#1 Toni 2019-02-06 15:53
Schöne Story, klasse geschrieben :-) . The last Voyage... könnte was werden
#2 R. Windeler 2019-02-06 19:31
Auf englisch gibt es schon einen Roman zum Thema: „Dracula’s Demeter“ von Doug Lamoreux:
www.goodreads.com/book/show/13517857-dracula-s-demeter
Der Autor ist ein Amerikaner aus Illinois, Jahrgang 1961, der in erster Linie als Schauspieler tätig ist.
Dazu, wie das 2012 erschienene Buch entstanden ist, äußert er sich selbst hier: vamped.org/2014/01/29/old-vampire-sea/#more-405
Auch eine Verfilmung soll schon in der Planung sein (Thunderball Films; Drehbuch: Brian L. Porter), die aber mit dem im Artikel erwähnten Projekt „The Last Voyage of the Demeter“ (Drehbuch: Bragi F. Schut) nichts zu tun hat.

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