Der mystische Vogel
Der mystische Vogel
Der rabenähnliche Vogel mit goldschimmerndem Gefieder schnitt ihm das Wort ab. Weißt Du, mein lieber Alonsio, ich wollte mir einen kleinen Spaß mit Dir erlauben, krächzte er.
Und das ist Dir auch gelungen. Wie Du siehst, bin ich wirklich überrascht. Du bist ein wahrhaft komischer Vogel. Wie heißt Du eigentlich? fragte der Zauberer neugierig.
Ach weißt Du, Zauberer, Namen habe ich viele, da hat sich schon einiges im Laufe der Jahrhunderte angesammelt, wie Du Dir ja denken kannst, antwortete ihm der Vogel und gab ihm folgende Erklärung: Wenn Du einen weiblichen Gesprächspartner bevorzugst, wäre mein persönlicher Lieblingsname Edwina. Kaum hatte der Vogel den Namen ausgesprochen, stand auch schon eine wunderschöne, feenähnliche Erscheinung vor dem Zauberer. Falls Du doch lieber mit einem Mann sprechen möchtest, dann wäre ich Eduardo. Er hatte sich bereits in einen säbelrasselnden Ritter verwandelt. Weißt Du, mir sind da keine Grenzen gesetzt, ich bin wirklich sehr wandlungsfähig. Such Dir etwas aus! forderte der Vogel den Zauberer auf.
Meinetwegen kannst Du gerne weiter als Vogel hier herumflattern, entgegnete ihm der Zauberer amüsiert.
Na schön. Für den Fall bin ich ganz einfach der Mystische Vogel.
Er flog ein paar Runden, um sich dann wieder direkt vor dem Zauberer zu platzieren.
Also, mystischer Vogel, was willst Du von mir? fragte der Zauberer, etwas ungeduldig geworden.
Solange es Menschen gibt, gibt es auch schon uns mystische Vögel. Weil Du ein Zauberer bist und ich Deine Hilfe brauche, konnte ich einmal eine Ausnahme machen und hier zu Dir auf die Erde kommen. Denn es steht geschrieben, ein mystischer Vogel kommt nur einmal auf die Erde, um zu sterben. Leider ist das schon viel zu oft geschehen, und wie Du Dir vorstellen kannst, gibt es nicht mehr allzu viele von uns. Aus all den Träumen und Hoffnungen geboren, werden wir bei deren Zerstörung ausgelöscht, vernichtet. Das darfst Du nicht zulassen. Du bist unsere letzte Hoffnung. Bitte, hilf uns.
Kleinlaut fragte der Zauberer den traurigen Vogel, wie er ihnen wohl helfen könnte.
Begleite mich in meine Heimat Brandonia. Der König hat dort all seinen Untertanen die Freude und das Lachen verboten. Wer sich dieser Anordnung widersetzt, wird eingesperrt. Diejenigen, die in den dunklen Kerkern festgehalten werden, haben all ihren Frohsinn verloren. So wird bald das letzte Lachen erloschen sein. Erwartungsvoll blickte der Vogel den Zauberer an.
Flieg voraus, gefiederter Freund, und zeige mir den Weg. Es ist Eile geboten. Euren König werde
ich mir mal vorknöpfen, erwiderte er unerschrocken und hatte in der Zwischenzeit selbst die
Gestalt eines Vogels angenommen.
Überglücklich bedankte sich der Vogel bei ihm und flog voraus.
Noch vor Sonnenaufgang hatten sie die Festung erreicht und flogen in die Gemächer des Königs.
Mutig, wie der Zauberer nun einmal war, sprach er den König ohne Umschweife an und flog dabei hin und her. In seiner Weisheit erkannte der Zauberer sofort, dass der König nicht wirklich böse war, sondern nur traurig. Er wusste sogleich, was zu tun war. Mit einigen alten Zaubertricks, die er schon in der Jugend erlernt hatte, mit ein paar lustigen Geschichten und vielen trickreichen Verwandlungen, war ihm das fast Unmögliche gelungen. Er hatte den König zum Lachen gebracht. Dieser hielt sich den Bauch, die Tränen liefen ihm die Wangen hinunter und von weiteren Lachkrämpfen geschüttelt, ließ er sich auf seinen Thron fallen. Erschöpft, aber glücklich bedankte
sich der König bei dem Zauberer, dass er ihm die Traurigkeit genommen und dafür das Lachen geschenkt hatte. Er forderte den Zauberer auf, einen Wunsch zu äußern.
Alonsio wünschte sich die sofortige Freilassung aller Gefangenen und den Fortbestand und die Freiheit von Frohsinn, Heiterkeit und Lachen. Bereitwillig erfüllte der König den Wunsch des Zauberers.
Der mystische Vogel, der sich vorsichtshalber unsichtbar gemacht hatte, um das ganze Spektakel aufmerksam zu verfolgen, ließ sich erleichtert auf der Schulter des Zauberers nieder.
Ich habe gewusst, dass auf Dich Verlass ist. Du hast uns alle gerettet. Wir alle stehen in Deiner Schuld, großer Zauberer Alonsio. Wie können wir Dir jemals danken?, krächzte der überglückliche Vogel.
Der Zauberer blickte fasziniert aus dem Fenster und sah am Himmel Schwärme von mystischen Vögeln, die sich formierten, um hinaus in die Welt zu fliegen.
Der Fortbestand aller Träume und Hoffnungen ist mehr als genug Dank, mein lieber gefiederter Freund, antwortete der Zauberer Alonsio weise lächelnd.
Und das ist Dir auch gelungen. Wie Du siehst, bin ich wirklich überrascht. Du bist ein wahrhaft komischer Vogel. Wie heißt Du eigentlich? fragte der Zauberer neugierig.
Ach weißt Du, Zauberer, Namen habe ich viele, da hat sich schon einiges im Laufe der Jahrhunderte angesammelt, wie Du Dir ja denken kannst, antwortete ihm der Vogel und gab ihm folgende Erklärung: Wenn Du einen weiblichen Gesprächspartner bevorzugst, wäre mein persönlicher Lieblingsname Edwina. Kaum hatte der Vogel den Namen ausgesprochen, stand auch schon eine wunderschöne, feenähnliche Erscheinung vor dem Zauberer. Falls Du doch lieber mit einem Mann sprechen möchtest, dann wäre ich Eduardo. Er hatte sich bereits in einen säbelrasselnden Ritter verwandelt. Weißt Du, mir sind da keine Grenzen gesetzt, ich bin wirklich sehr wandlungsfähig. Such Dir etwas aus! forderte der Vogel den Zauberer auf.
Meinetwegen kannst Du gerne weiter als Vogel hier herumflattern, entgegnete ihm der Zauberer amüsiert.
Na schön. Für den Fall bin ich ganz einfach der Mystische Vogel.
Er flog ein paar Runden, um sich dann wieder direkt vor dem Zauberer zu platzieren.
Also, mystischer Vogel, was willst Du von mir? fragte der Zauberer, etwas ungeduldig geworden.
Solange es Menschen gibt, gibt es auch schon uns mystische Vögel. Weil Du ein Zauberer bist und ich Deine Hilfe brauche, konnte ich einmal eine Ausnahme machen und hier zu Dir auf die Erde kommen. Denn es steht geschrieben, ein mystischer Vogel kommt nur einmal auf die Erde, um zu sterben. Leider ist das schon viel zu oft geschehen, und wie Du Dir vorstellen kannst, gibt es nicht mehr allzu viele von uns. Aus all den Träumen und Hoffnungen geboren, werden wir bei deren Zerstörung ausgelöscht, vernichtet. Das darfst Du nicht zulassen. Du bist unsere letzte Hoffnung. Bitte, hilf uns.
Kleinlaut fragte der Zauberer den traurigen Vogel, wie er ihnen wohl helfen könnte.
Begleite mich in meine Heimat Brandonia. Der König hat dort all seinen Untertanen die Freude und das Lachen verboten. Wer sich dieser Anordnung widersetzt, wird eingesperrt. Diejenigen, die in den dunklen Kerkern festgehalten werden, haben all ihren Frohsinn verloren. So wird bald das letzte Lachen erloschen sein. Erwartungsvoll blickte der Vogel den Zauberer an.
Flieg voraus, gefiederter Freund, und zeige mir den Weg. Es ist Eile geboten. Euren König werde
ich mir mal vorknöpfen, erwiderte er unerschrocken und hatte in der Zwischenzeit selbst die
Gestalt eines Vogels angenommen.
Überglücklich bedankte sich der Vogel bei ihm und flog voraus.
Noch vor Sonnenaufgang hatten sie die Festung erreicht und flogen in die Gemächer des Königs.
Mutig, wie der Zauberer nun einmal war, sprach er den König ohne Umschweife an und flog dabei hin und her. In seiner Weisheit erkannte der Zauberer sofort, dass der König nicht wirklich böse war, sondern nur traurig. Er wusste sogleich, was zu tun war. Mit einigen alten Zaubertricks, die er schon in der Jugend erlernt hatte, mit ein paar lustigen Geschichten und vielen trickreichen Verwandlungen, war ihm das fast Unmögliche gelungen. Er hatte den König zum Lachen gebracht. Dieser hielt sich den Bauch, die Tränen liefen ihm die Wangen hinunter und von weiteren Lachkrämpfen geschüttelt, ließ er sich auf seinen Thron fallen. Erschöpft, aber glücklich bedankte
sich der König bei dem Zauberer, dass er ihm die Traurigkeit genommen und dafür das Lachen geschenkt hatte. Er forderte den Zauberer auf, einen Wunsch zu äußern.
Alonsio wünschte sich die sofortige Freilassung aller Gefangenen und den Fortbestand und die Freiheit von Frohsinn, Heiterkeit und Lachen. Bereitwillig erfüllte der König den Wunsch des Zauberers.
Der mystische Vogel, der sich vorsichtshalber unsichtbar gemacht hatte, um das ganze Spektakel aufmerksam zu verfolgen, ließ sich erleichtert auf der Schulter des Zauberers nieder.
Ich habe gewusst, dass auf Dich Verlass ist. Du hast uns alle gerettet. Wir alle stehen in Deiner Schuld, großer Zauberer Alonsio. Wie können wir Dir jemals danken?, krächzte der überglückliche Vogel.
Der Zauberer blickte fasziniert aus dem Fenster und sah am Himmel Schwärme von mystischen Vögeln, die sich formierten, um hinaus in die Welt zu fliegen.
Der Fortbestand aller Träume und Hoffnungen ist mehr als genug Dank, mein lieber gefiederter Freund, antwortete der Zauberer Alonsio weise lächelnd.
Susanne Ulrike Maria Albrecht