Das Haus der Krokodile
Das Haus der Krokodile
Victor geht der Sache auf den Grund. Bei seinen detektivischen Streifzügen durchs Haus entdeckt er ein kleines Lederkrokodil, das irgendwie in Zusammenhang mit dem Tod der vor zwanzig Jahren verunglückten Cäcilie, seiner Cousine stehen muss.
War der Unfall Cäcilies vielleicht ein Mord?
Noch bevor Tommi Ohrner Timm Thaler und Manni, der Libero drehte, entstand 1975 dieses sechsteilige Schauerstück. Ich erinnere mich gut daran, wie ich als sechsjähriger gebannt vor dem Fernseher saß und gefesselt war von der damals für mich atemberaubenden Spannung und Gänsehautatmosphäre. Unheimlich, spannend und gruselig steht auf dem Backcover der DVD von Studio Hamburg. Und das ist tatsächlich so. Klar gruselt man sich als heute Vierzigjähriger nicht mehr so wie als Sechsjähriger, doch von seiner Faszination und seinem Charme hat diese Produktion nichts eingebüßt.
Die Geschichte wird häppchenweise serviert. Jede Folge ist 28 Minuten lang. Und Folge für Folge kommt Victor dem Geheimnis einen Schritt näher, während seine Schwestern Cora (Carolin Ohrner) und Luise (Evelyn Palek) eigenen Interessen nachgehen und die Eltern verreist sind. Merkwürdig verhält sich der düstere Nachbar Herr von Strichninsky (Matthias Eysen). Die Hauswirtin und nahe Verwandte der Laroches, Frau Debisch, nervt ziemlich oft. Und dann sind da noch der skurille Herr Mörlin (Robert Naegele), der im Kindesalter immer mit Cäcilie spielte. Auch der nette Herr Opitz scheint etwas zu wissen. Haben diese Personen auch etwas mit den seltsamen Vorfällen zutun?
Victor, der von Horrorheftromanen beeinflusst ist, wittert hinter allem ein Geheimnis. Einmal wöchentlich geht er sogar ins Antiquariat und besorgt sich den neusten Silber-Grusel-Krimi. In der ersten Folge sieht man wie er sich den SGK Orungu, Fratze aus dem Dschungel von Dan Shocker besorgt. Schon allein wegen seiner Affinität zu dieser Literatur, glaubt dem Jungen keiner. Bis zum Schluss.
Wilm ten Haff inszenierte den Sechsteiler. Die Titelmusik von Ernst-August Quelle bedient sich Motiven von Chopin und ist eher unpassend für die recht spannende Inszenierung.
"Ich habe mich selbst gefürchtet als wir das damals drehten. Dieses riesige alte Haus. Das war schon unheimlich." (1)Die DVD ist mit einem Interview mit Thomas Ohrner ausgestattet.
Eine wirkliche spannende und unheimliche Geschichte für Kinder von damals, wie auch von heute, mit hohem Nostalgiefaktor.
Das Haus der Krokodile
(1) Thomas Ohrner
(2) Thomas Ohrner
Kommentare
Ich habe mir die DVD geholt und sie zusammen mit meiner Familie geguckt. Es gab durchaus spannende Momente, aber das Ende der Serie fand ich dann doch deutlich zu unspektakulär.
Aber das wird natürlich vollständig rausgerissen durch die Klamotten und die Autos Mitte der 70er. Köstlich.
Ach ja - und vergesst bei Eurer nächsten Party nicht den Heringssalat!!
Ist eine Rarität.