In brightest day, in blackest night - Green Lantern auf dem Bildschirm 1
In brightest day, in blackest night
Green Lantern auf dem Bildschirm 1
Zu Beginn der 60er Jahre besetzt DC Comics vieler seiner Heldenserien mit neuen Charakteren und das Silver Age of Comics ist geboren. In den 40er Jahren erscheint erstmals ein Green Lantern Comic, in dem Alan Scott zwar den grünen Ring trägt, das Serienkonzept allerdings in eine völlig andere Richtung geht. Green Lantern ist ein Superheld, der einen grünen Ring trägt und damit seine Gegner besiegt. Oa, die Guardians und das Green Lantern Corps spielen noch keine Rolle. Bereits im Oktober 1959 bestreitet die neue Green Lantern Hal Jordan ihr erstes Abenteuer in der 23. Ausgabe der Anthologie-Serie Showcase, in der das neue Konzept eingeführt wird.
Die Comics der beiden großen Verlage Marvel und DC sind bei den Kindern und Jugendlichen in den 60er Jahren überaus populär und so nimmt sich das 1962 gegründete Trickfilmstudio Filmation der Stoffe von DC an und produziert ab dem Jahr 1966 die Serie „The New Adventures of Superman“, die auf dem amerikanischen Sender CBS ausgestrahlt wird.
Zu Beginn liegt der Schwerpunkt der Geschichten noch auf den Abenteuern von Superman, einem der populärsten Superhelden jener Zeit. Ab der zweiten Staffel werden in die 60-minütigen Folgen kurze Abenteuer verschiedener DC-Helden von ca. 7 Minuten eingebaut. Daher wird die Serie ab der zweiten Staffel umbenannt in „Superman/Aquaman Hour of Adventure“ und ab der dritten in „The Batman/Superman Hour“.
Die Serie wird im Jahr 1970 nach 4 Staffeln und 68 Episoden eingestellt, obwohl sie ein großer Erfolg ist. Superman verprügelt seine Gegner und die Sittenwächter der konservativen Organisation „Action for Children's Television“ laufen gegen die Sendung Sturm. Die Macher schrecken vor dem Protest zurück und stampfen die Serie ein. Wenige Zeit später, im Jahr 1973, entwickelt Filmation eine Nachfolgeserie. „Super Friends“ ist sehr viel weniger gewalttätig und die Abenteuer der DC-Helden können weitergeführt werden.
Im Jahr 1967 entwickelt Filmation für die zweite Staffel von „Superman/Aquaman Hour of Adventure“ drei Episoden über sieben Minuten, die Hal Jordan als Green Lantern allein bestreiten darf. In der Staffel befinden sich außerdem drei Abenteuer der Justice League, in denen Hal Jordan ebenfalls als Green Lantern mitspielt.
Inhaltlich lehnen sich die Cartoons an den Kanon der Comics an. Lediglich die Schwäche des Ringes gegen die Farbe Gelb wird ignoriert. An der Seite des Helden befindet sich sein Sidekick Kairo, der von der Venus stammt. In den Comics übernimmt diese Rolle Thomas „Pieface“ Kalmaku, der dort wie Kairo als sein Flugzeugmechaniker fungiert. Geschrieben sind die Geschichten von George Kashdan, der in den 50er und 60er Jahren für DC Comics als Autor arbeitet und für viele Superheldenzeichentrickserien die Verantwortung trägt, die langsam ihren Weg auf den Bildschirm finden. Es handelt sich bei der Serie noch um echte Trickfilme, die mit den Animationsfilmen der Gegenwart wenig gemein haben. Die Bilder sind noch nicht so beweglich und erinnern im Stil an den damaligen Zeichner der Comicserie, Gil Kane.
Die drei Folgen sind ein Kind ihrer Zeit und dürften nur Nostalgiker ansprechen. Die Stimmen, vor allem des Erzählers, sind stark überzeichnet und wirken zuweilen wie die eines Reporters, der mit lauter Stimme ein Sportereignis kommentiert. Im Fernsehen dürften die drei Episoden, wie auch die ganzen vier Staffeln, nicht mehr zu sehen sein. Zu weit sind sie von den gegenwärtigen Sehgewohnheiten entfernt. Für die hartgesottenen Nostalgiker und Komplettisten stehen Veröffentlichungen auf DVD zur Verfügung, die über das Antiquariat zu bekommen sind. Warner Home Video bringt 2008 eine Kollektion mit 18 Episoden aus der Serie heraus, auf der auch die drei Green Lantern Folgen enthalten sind. 2014 werden die Folgen auf zwei DVD`s wiederveröffenlicht, auf deren erste sich die Green Lantern Cartoons befinden. Auf den gängigen Video-Clip-Portalen sind die Folgen ebenfalls zu finden. Streng genommen handelt es sich um Raubkopien, es dürfte aber fraglich sein, ob ein Vertrieb hier noch Ansprüche anmeldet. Es ist wenig vorstellbar, dass noch ein großer Käuferkreis für derartige Cartoons besteht.
Die Guardians kontaktieren Hal Jordan, da sein Feind Evil Star die Erde mit seinem Superstrahl angreift. Er kann den Angriff des Schurken abwehren und der wendet sich den Guardians auf Oa zu, denn die sind ohne Green Lantern schutzlos.
Hal Jordan fliegt gemeinsam mit Kairo nach Oa und es gelingt, den Angriff abzuwehren. Evil Star flieht und Green Lantern nimmt die Verfolgung auf. Der Schurke konfrontiert den Verfolger mit mehreren Gefahren, in der Hoffnung, dass der Ring sich leert. Nach 24 Stunden verfällt nämlich die Wirkung des Ringes und Green Lantern stellt keine Gefahr mehr da.
Evil Star wird schließlich besiegt und in Gefangenschaft nach Oa gebracht. Green Lantern hat das Universum gerettet.
Die Folge konzentriert sich auf den Kampf zwischen Green Lantern und seinem Widersacher Evil Star. Mit dem Schurken aus den Comics hat der Evil Star dieser Folge bis auf die Optik wenig gemein. Einen Superstrahl hat er in den Comics nicht und es ergibt auch keinen Sinn, dass er damit die Erde angreift, um einzelne Menschen zu besiegen. Aber darauf kommt es wahrscheinlich auch gar nicht an. Der Zuschauer will Green Lantern in Action sehen und genau das bekommt er hier geboten. Eine tiefergehende Charakterentwicklung oder ausgefeilte Storyline sucht der Zuschauer hier vergeblich.
Eine Bande von Verbrechern will die Insassen eines Gefängnisplanten befreien. Sie nehmen Kairo als Geisel, um ihn als Faustpfand gegen Green Lantern einzusetzen. Sie lassen Kairo auf der Welt zurück und Green Lantern eilt ihm zur Hilfe. Der Planet droht mit ihm zu verschwinden und mit ihm der grüne Held. Auf der Welt befinden sich große Tierwesen, die Green Lantern angreifen und eine Flucht vom Planten verhindern. Schließlich gelingt es doch, die Tiere zu besiegen und die Verbrecher gefangen zu nehmen.
FazitDer Fokus dieser Folge liegt auf der Action und den Kampfszenen, wie es schon in der vorherigen war. Green Lantern darf mit seinem Ring einige Konstrukte erschaffen und erfreut so den jungen Zuschauer. Kleine Logiklöcher sollte der Zuschauer ertragen können und sich am Charme der Cartoos aus den 60ern erfreuen können, ansonsten sollte er diese Folgen komplett meiden. Den Vergleich mit den Animationsfilmen der Gegenwart können diese Folgen nicht bestehen.
Impress will die Herrschaft im Universum an sich reißen. Dazu muss sie die Guardians of Oa besiegen und zuvor Green Lantern in eine Falle locken. Ihre Häscher entführen Kairo und Hal Jordan begibt sich auf eine Rettungsmission, um seinen Freund zu befreien. Zu spät erkennt er die Falle und verliert im Kampf seinen Ring. Er wird gefangen genommen und Impress bereitet die Invasion auf Oa vor.
Die Guardians kontaktieren Kairo. Er soll den verlorengegangenen Ring an sich nehmen und ihm Hal zurückringen. Als der seinen Ring wieder am Finger hat, kann er Impress und ihre Helfer besiegen. Wieder einmal hat Green Lantern das Universum gerettet.
In der letzten der drei Cartoons versucht Impress die Herrschaft im Universum an sich zu reißen. Das Übliche halt. Erzählerisch und grafisch bewegt sich diese Folge auf einem vergleichbaren Niveau, wie die zwei ersten. Der Schwerpunkt liegt auf den Kämpfen zwischen eindimensionalen Helden und Schurken.
08/2024