In brightest day, in blackest night - Teil 68: The secret of the starcycle
Seit einigen Wochen hat Hal die Erde verlassen und erhält einen ersten Auftrag von den Guardians. Er soll die Bewohner des Planeten M'Brai vor einer großen Gefahr bewahren und gerät in eine Auseinandersetzung der drei planetaren Völker.
Zunächst bekriegen sich nur zwei der Völker. Die hochentwickelte Kultur der Queln und die primitive Zivilisation der Savages. Die Rasse der Cormm befindet sich auf einer mittleren Entwicklungsstufe und ist zunächst nicht in den Konflikt involviert.
Hal beobachtet, wie sich Wesen aller drei Völker unvermittelt auflösen und schreibt dem vorerst keine Bedeutung zu. Der Konflikt droht zu eskalieren, als die Queln eine Waffe entwickeln, um den Krieg ein für alle Mal zu beenden. Mittels eines Satelliten planen sie ihre Gegner auszulöschen.
Green Lantern greift in den Konflikt ein, denn er hat verstanden, dass die drei Völker ein und dasselbe Volk in unterschiedlichen Evolutionsstufen darstellen. Jedes Individuum wechselt in die nächste Stufe und damit in das entsprechende Volk, indem es sich auflöst. Löschen die Queln die anderen Völker aus, beenden sie somit ihre eigene Existenz.
Green Lantern versucht den Satelliten vom Himmel zu holen und beobachtet wie einige Savager, die beim Angriff des Satelliten ums Leben kommen. Nun beginnt er den wahren Evolutionszyklus zu verstehen, denn die toten Savager werden in der nächsten Stufe als Cormm wiedergeboren. Die Waffe der Queln ist daher ein Teil des Evolutionsprozesses und darf nicht angerührt werden. Der Tod der Planetenbewohner ist notwendig, um den Zyklus des Lebens aufrechtzuerhalten.
Im Weltall erblickt er die eigentliche Bedrohung des Planeten. Ein Meteorsturm rast auf M’Brai zu und droht das in sich geschlossene Evolutionssystem zu zerstören. Er leitet die Meteore um und der Planet ist gerettet.
Fazit
Mit dieser Geschichte beweist Marv Wolfman, dass er auch gute Science-Science-Fiction-Geschichten schreiben kann. Befreit vom Ballast der Verstrickungen auf der Erde, erzählt er eine geradlinige Geschichte, in der Green Lantern Hal Jordan die Bewohner eines Planeten vor deren Untergang rettet.
Die Story ist mit einem Twist ausgestattet, den der Leser nicht gleich erahnen wird. Green Lantern greift in den Konflikt ein, in dem Glauben, dass sich die Bewohner von M’Brai mit ihrem Krieg selbst auslöschen. Erst im zweiten Teil wird deutlich, dass es sich mit dem Krieg um ein geschlossenes Evolutionssystem handelt, die den Fortbestand der Völker sichert. Wird ein Wesen getötet, steigt es in die nächst höhere Evolutionsstufe auf. Damit ist der Fortbestand der Bevölkerung auf M’Brai gesichert.
Hal Jordan erkennt rechtzeitig, dass er in dieses geschlossene System nicht eingreifen darf, da der natürliche Zyklus sonst unterbrochen wäre. Die Bedrohung für M’Brai entsteht aus dem nahenden Meteoritensturm, der auf den Planten einzuschlagen droht und in das sensible Evolutionssystem eingreifen könnte.
Die Zeichnungen Joe Statons passen wunderbar zu dieser Geschichte. In den vergangenen Ausgaben konnte er bereits zeigen, dass seine Stärken in der Darstellung fremder Wesen und Kulturen sind. Im vorliegenden Band ist das ebenfalls so.
In den kurzen Dialogszenen zu Beginn der Geschichte wartet Staton mit vergleichsweise realistischen Zeichnungen auf. Oftmals gleitet er bei derartigen Zeichnungen in einen cartoonartigen Stil über. Es tut der Story sehr gut, dass er in diesen Sequenzen diesbezüglich zurückhält, denn damit bilden sie einen vorzüglichen Kontrast zu den fantastischen Bildern, die den Leser auf den nächsten Seiten erwarten.
Wolfman leitet eine neue Phase in Green Lantern ein und gibt der Handlung eine komplett neue Richtung. Bis zur Nummer 150 spielen die Ereignisse auf der Erde und Hal Jordan bekommt es mit den klassischen Schurken des Superheldengeschäftes zu tun. Mit der Nummer 152 verlagert sich das Geschehen von der Erde hinweg in den Weltraum und auf andere Planeten. Hal geht seinen Aufgaben als Weltraumpolizist nach. Ergänzt wird due neue Richtung durch die Subserie Tales of the Green Lantern Corps, in denen die Einsätze anderer Ringträger erzählt werden. Das wird den Science-Fiction-Leser freuen, doch die Serie verfügt auch über Leser, die Superheldengeschichten bevorzugen. Vielleicht wäre eine Ausrichtung, in der beide Lesergruppen bedient werden, auf Dauer von Vorteil.
09/2024