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Von Katzen, Menschen, Mäusen und Open Culture

Open CultureVon Katzen, Menschen, Mäusen und Open Culture

Hey, wer hat davon noch nicht gehört: Angeblich gibt es eine Studie aus der hervorgeht, dass kein Eintrag auf Facebook für so viele und so viele positive Reaktionen/Kommentare sorgt wie ein Katzenfoto.

Warum das so ist? Keine Ahnung.


Da wir nicht Facebook sind - die Bekanntheit kommt bestimmt noch - veröffentlichen wir (normalerweise) keine Katzenfotos.

PaulaSchon gar keine von Katzen in irgendwelchen "niedlichen" Kostümen.

Inzwischen gibt es sogar für so arme Katzentierchen, die von ihren Dosenöffnern schnöde misshandelt werden, die ultimative Abwehr: Katzenpanzer. Es ist Jeff De Boer zu verdanken, dass die vielgeliebten Vierbeiner sich gegen Übergriffe wehren können, indem sie sich in einen Panzer kleiden.

Jeff war völlig fasziniert von der Ausstellung historischer Rüstungen im Glenbow Museum in Calgary, Kanada (Einen kleinen Einblick in die Arbeit einer Museumsmitarbeiterin, die einen Plattenpanzer aus dieser Sammlung des Glenbos Museums katalogisiert findet sich hier.

"There was something magical or mystical about that empty form, that contained something. So what would it contain? A hero? Do we all contain that in ourselves?" wird Jeff zitiert. Es war diese Magie hinter den Rüstungen, jener leeren Form, die einst etwas (oder besser jemanden) beinhaltet hatten, die ihn faszinierte. Wer war es wohl gewesen, der diese Rüstungen getragen hatte. Alles war möglich - es konnte ein Held sein, ein Kriegstreiber, ein Wegelagerer mit eigener Burg. Und damit verbunden die Frage, was davon alles in uns selbst stecken könnte.

SamJeff De Boer hatte eine echte Passion für Rüstungen entwickelt. Dies ging so weit, dass er bei der Abschlussfeier der High School eine Teilrüstung trug und mit ihr auf die Bühne trat. Diese Rüstung war von ihm extra für diese Gelegenheit konstruiert worden.

Er trieb diese Passion noch weiter: Auf dem Alberta College of Art and Design besuchte er eine Vorlesung über die Gestaltung von Skulpturen. Dieser Kurs bot ihm die ideale Entschuldigung dafür, seine erste Rüstung für Katzen zu gestalten. Damit hatte er, während er eigentlich Schmuckdesign und die Gestaltung von Edelsteinen studierte, seine schöpferische Nische gefunden.

Es handelt sich um Plattenpanzer, die Katzen von ihren abgerissenen Ohrenspitzen bis zu den Krallen schützen. Und um mehr Gerechtigkeit zwischen Katzen und deren bevorzugten Beute den Mäusen zu erzeugen, machte Jeff de Boer bei den Katzenpanzern nicht halt, sondern designte gleich auch noch welche für Mäuse. Manchmal scheint es sogar als würde sich de Boer inzwischen mehr mit den Mäusen als den Katzen solidarisieren.

Rüstung für MäuseFür seine Kreationen benutzt er die klassichen Materialien für Rüstungen: Stahl, Silber, Bronze, Nickel, Leder und Holz, die er jedoch mit jenen Werkzeugen bearbeitet/verarbeitet, die er aus seiner Juweliertätigkeit kennt. Alles erfordert besondere Genauigkeit und Feingefühl bei der Konstruktion. Eine Rüstung für Katzen, so De Boer, benötigt etwa 50 bis 200 Stunden, abhängig von den Feinheiten, Verzierungen und der Herausforderung, die das jeweilige Rüstungsthema darstellt. Klar steigen die Ansprüche, die De Boer an sich selbst und seine Kreationen stellt, mit der Erfahrung und der Menge an Themen, die er bereits behandelt hat. Vor seinen Schöpfungen recherchiert er jedes Mal anhand von Büchern, Gemälden und zeitgenössischen Abbildungen aufs Neue intensiv die jeweiligen Epoche, Kampfkunst und Techniken.

KatzenrüstungSo entstehen wunderschöne Rüstungen, die aus den kleinen Mäusen kraftvolle Sarazenen machen machen oder Katzen in mächtige Samuraikämpfer verwandeln. Diesen japanisch gerüsteten Katzen begegnet dann jene Samuraimäusefamilie, die De Boer auf Youtube zeigt.

Ein ausgesprochen gutes Beispiel für die Arbeit, die in einer seiner Rüstungen steckt, zeigt das folgende  Bild der vielen Klein- und Kleinstteilen, die für eine einzige Mäuserüstung notwendig ist. Das Ergebnis wird ein Maratha Husar sein.

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