Slugs – Schleimig, klebrig, tödlich
Slugs – Schleimig, klebrig, tödlich
Classic Corner #2
Der Sender Tele-5 hatte diesen Film bereits in seiner Reihe, Die schlechtesten Filme aller Zeiten, ins Programm genommen, nachdem er vom Index gestrichen wurde, doch wird das dem Film gerecht?
Er kann sich sicher nicht mit anderen Horrorfilmen der 80er Jahre messen. Freddy Krüger schlitzt Jugendliche im Traum auf, Jason rennt mit einer Motorsäge kreischenden Opfern hinterher und Ash bekämpft die Armee der Finsterns. Dagegen wirken diese Mordsbiester zunächst eher harmlos. Ein paar Schnecken eben. Was soll daran gruselig sein?
Dieser Spanisch-Amerikanische Tierhorrorfilm basiert auf den gleichnamigen Roman von Shaun Hutson, einem britischen Schriftsteller, der u.a. für den englischen Markt den Roman zum Film „Terminator“ verfasst hatte. Im Film wird eine amerikanische Kleinstadt von mörderischen Schnecken heimgesucht. Menschen werden halb aufgefressen aufgefunden und sowohl Polizei, als auch der örtliche Vertreter des Gesundheitsamtes rätseln, was genau wohl die Todesursache sein könnte. In der Zwischenzeit häufen sich die Fälle. Dem Zuschauer wird gezeigt, wie hinterhältig, diese Fressschnecken agieren. Im Gegensatz zu den meisten üblichen Monstern, sind sie keine Jäger, sondern warten einfach ab, bis sich ihre Beute in Reichweite befindet. Wie man später erfährt lähmen sie ihr Opfer mit ihrem Schleim und fressen es dann hemmungslos auf.
Erklärt wird diese Mutation damit, dass es wohl etliche Jahre zuvor eine Giftmülldeponie am Stadtrand gab, auf dessen Gelände nunmehr ein Einkaufszentrum gebaut werden soll.
80er Jahre Trickkiste
Der Film lebte schon immer von seinem ganz besonderen Charme einer eher ruhigen Erzählweise, wie man es aus ganz alten Filmen der 50er Jahre her kennt (vgl. „Tarantula“). Action bleibt hier aufgrund der langsamen Fortbewegung der Monster außen vor, aber dennoch gelingt es dem Regisseur J.P. Simon die Spannung allmählich zu steigern. Allerdings sind es eher die optischen Gruselmomente und manchmal auch die blanke Vorstellungskraft, die den Film einprägsam machen. Zum Beispiel ist die Salat-Szene an sich nicht gruselig, aber die Erkenntnis, dass der Mann wohl offenbar eine der Fressschnecken mitgegessen hat, lässt Böses ahnen. Und der Zuschauer wird nicht enttäuscht. In „Slugs“ wird nicht abgeblendet. Hier hat man alles genutzt, was die Effektschmieden der 80er Jahre hergaben. Splatter und Blut sind nicht zu knapp, aber auch nicht zu viel eingesetzt.
Fazit:
Manche Szenen wirken auch heute noch, obwohl das Blut manchmal eher wie Farbe aussieht. Der Film ist nicht umsonst auf dem Index gelandet und die Altersfreigabe 18 sollte trotz des Alters des Films unbedingt ernst genommen werden.
Inhaltlich darf hier kein Meisterstück erwartet werden, doch der Aufbau funktioniert soweit ganz gut, solange man die skurril wirkende Situation akzeptiert, dass eben keine jagenden Monster, sondern harmlos wirkende Schnecken zu einer enormen Bedrohung werden. Und gerade in dieser nicht alltäglichen Idee liegt neben den Splatter und Gore Effekten der Reiz dieses Horrormovies aus der B-Reihe.
3 von 5 Sternen für einen skurrilen, aber gewiss unterhaltsamen Horrorfilm aus den späten 80er Jahren.
Slugs
BluRay
FSK 18
Spielzeit: 86 Minuten