Sternenlicht 22 - Irrflug ins Verderben
Sternenlicht 22 - Irrflug ins Verderben
Man schreibt das Jahr 3170. Seit den verhängnisvollen Kriegen gegen die Frogs sind über hundert Jahre vergangen. Die erschöpfte Erde wurde von den Menschen weitgehend verlassen und fristet nur noch ein Schattendasein. In dem Machtvakuum ist eine Vielzahl neuer Reiche entstanden. Eines davon ist die Sternenlicht
Vereinigung, in der sich zwölf von Menschen besiedelte Planetensysteme verbündet haben. Sie sehen sich in der politischen und kulturellen Nachfolge der Menschheit vor dem Erscheinen der Frogs, die plötzlich und geheimnisvoll auf der kosmischen Bildfläche erschienen und wieder verschwanden.
Terroranschläge gegen Angehörige der Raumflotte erschüttern die Sternenlicht Vereinigung. Vieles deutet darauf hin, dass die Drahtzieher dahinter geistesmanipulierende Intelligenzwesen aus den Tiefen des Alls sind. Der moranische Forschungskreuzer GIORDANO BRUNO-I/DIANA unter dem Kommando von Major Petrus Taunsend bekommt den Geheimauftrag, zum Heimatplaneten der Wesen zu fliegen, um sie durch eine Demonstration der Stärke einzuschüchtern.
Gleichzeitig versucht auf Moran Kriminalinspektor Zauner, eine von den Vlock gelenkte Terrorgruppe zu überführen.
Kommentare
Ein Robotschiff hätte m.E. bessere Aussichten.
Ich arbeite dran.
Also am Anschauen/Durchlesen.
Die Parallelhandlung, in der Inspektor Zauner den Mördern von Raumfahrern und ihren Angehörigen nachspürt, liest sich recht flüssig - wenn der Autor ein wenig sparsamer mit der steten Klage der Sicherheitskräfte über den Datenschutz umginge. Man könnte meinen, die Regierung lege eigentlich gar keinen Wert darauf, dass den Schuldigen das Handwerk gelegt wird.
Leider zieht sich das Motiv wie ein roter Faden durch den Roman. Der Teil der Moraner Bevölkerung, der sich nicht von den staatlich kontrollierten Massenmedien einlullen lässt, läuft Gefahr, mit eben jenen Medien mundtot gemacht zu werden, falls er oder sie unbequeme Wahrheiten anspricht. Und die Regierung - das sind sowieso alles nur käufliche Schranzen, denen unbekannte schattenhafte Puppenspieler vorgeben, was sie zu sagen haben, und denen die Regierten so richtig am Arsch vorbeigehen.
Höre ich so etwas nicht andauernd aus dem nahen Parallelkosmos der Querdenker, Impfgegner, Klimawandelskeptiker und so weiter?
Die Lektion für die geistesmanipulierenden Intelligenzen fängt an mit einer beeindruckenden Demonstration ihrer Fähigkeiten. Die Besatzung der DIANA rauscht ab und stellt fest, dass sie nach Strich und Faden ausgetrickst wurden. Welchen Schluss ziehen sie daraus?
"Das machen wir gleich noch mal, und zwar genauso wie im ersten Versuch."
Der zweite Anlauf endet nicht anders als der erste. Was tun?
Kenner der klassischen Sagen hätten jetzt eine Anleihe bei Odysseus gemacht, der seinen Männern die Ohren verstopfte und sich selbst an den Mast fesseln ließ, bevor das Schiff den Felsen der Sirenen passierte. Anders gesagt: Der Bordcomputer bekommt einen Kurs und genaue Anweisungen zur "Lektion", und bis das Raumschiff das System wieder verlassen hat sind keine Anweisungen der Mannschaft für gültig zu erachten.
Andererseits: Jede geistesmanipulierende Intelligenz, die ihren "Intelligenz"-Titel verdient, hätte die DIANA schon im zweiten Anlauf einfach einkassiert, die Mannschaft zur Landung gezwungen und so lange gehirngewaschen, bis kein Fünkchen Widerstand mehr bleibt.
Am Konjunktiv merkt man - nichts davon geschieht.
Unterm Strich kann ich zumindest mit diesem Roman dieses Autors nicht warm werden. Aber es schreiben ja auch noch ein paar andere Autoren am Universum der Sternenlicht-Vereinigung mit. Vielleicht sagen die mir mehr zu.