Über das Schreiben von Heftromanen ... - Was ich geschrieben habe und ob ich noch schreiben werde

Über das Schreiben von Heftromanen
Was ich geschrieben habe und ob ich noch  schreiben werde

Horst Hübner war nicht nur Redakteur bei Bastei und Redakteur und technischer Produktionsleiter bei Marken, sondern schrieb auch fleißig Romane.

Über 500 Heftromane verfasste er bis zum Jahr 1986, dann zog er sich nach dem Ende des Marken-Verlages als Autor von Romanen zurück.

Hübner beantwortet hier Fragen rund ums Schreiben. Eine anschließende Tabelle listet alle Reihen auf, für die er geschrieben hat. Zudem werden alle seine Pseudonyme aufgedeckt.

In dieser Folge äußert sich Horst Hübner darüber was er so geschrieben hat... und ob er noch schreiben will

Im Bastei-Verlag war der Beginn meiner Autorentätigkeit für die Western-Reihe Rocky Steel, die dann irgendwann aber auch eingestellt wurde, denn damals galten noch andere Auflagen bzw. Zahlen für das Bestehen einer Serie als verbindlich. Wer unter diese angedachte Auflagenzahl abrutschte, dessen Serie wurde eingestellt.

Das ist auch leider Gottes mit der Serie Rocky Steel geschehen, das lag aber am Konzept. Das Konzept hatte aber nicht ich zu verantworten, das war die Idee des damaligen Chefredakteurs Hendrik van Buggenum gewesen, einem ganz lieben Kerl, der genial in seiner Art war. Auf den komme ich auch noch etwas näher zu sprechen, wenn ich daran gehe, die Typen, die im Bastei-Verlag arbeiten, zu beschreiben und natürlich auch einige Autoren.

Im Großen und Ganzen habe ich meine Western als Ringo Clark für die Romane im Marken-Verlag (Westmann, Nevada, Western-Mustang, Western Wolf) und Ross Kincaid für die Western im Bastei-Verlag. (Rocky Steel, Bastei Wildwest).

Dort habe ich noch ein paar andere Pseudonyme gehabt, die sind mir nicht mehr erinnerlich, einer war ein spanischer Name [Benito Martinez für den Mexiko-Western, Liste aller Pseudonyme Hübners s.u.], das ist aber bedeutungslos.

P. Eisenhuth (Inferno, Zeitkugel, Erde 2000), Norman Thakery, Jake Ross und Carter Flynn (Gordon Black, Mac Kinsey), Rita Wallner (Dr. Rudolf Koch), Knut Jansen (Seetiger) und anonym für Glenn Collins.

Zurzeit schreibe ich keine Romane mehr und deswegen ist auch kein Pseudonym von mir mehr im Umlauf.

Es war die Zeit gekommen, da ist der Heftverlag gestorben und das war das große Weihnachtsgeschenk des Marken-Verlages. Es ist eine große Versammlung einberufen worden. Man hat also den Redakteuren, den Lektoren und den Autoren vier Tage vor Heiligabend mitgeteilt, dass der Marken-Verlag mit sofortiger Wirkung seine Existenz einstellt.

Und da standen wir dann da. Die Autoren, die etwas von ihren Honoraren auf die hohe Kante gelegt hatten, konnten davon leben. Für die, die das Geld ausgegeben hatten, sah es ganz bitter aus. Viele Autoren sind dann auch wirklich in die Armut abgerutscht.

Ich würde heute nicht mehr mitschreiben wollen. Nicht, weil mir die Serien nicht liegen, ich kenne zu wenige davon, um etwas sagen zu können, sondern ganz einfach, als meine Zeit gekommen und ich mich zurückgezogen habe, da waren die Autoren der jüngeren Generation gefragt.

Die sollen jetzt ihre Romane verkaufen, die sollen jetzt publizieren, die sollen sich Gedanken machen und Nächte an der Schreibmaschine um die Ohren schlagen. Meine Zeit war vorbei und ich wollte nicht mehr schreiben

Eine Übersicht über meine 'Untaten' hat Jörg Bielefeld dankenswerterweise erstellt:

* erschien erst unter Westmann-Erdball-Romane im Fritz Mardicke Verlag
** nur ein Roman von Hübner in dieser Reihe erschienen

*** eigentlich Pseudonym von Hübner, irrtümlich erschien auch ein Roman von Wolfgang Rahn unter diesem Pseudonym

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