Advent der Bücher: Eine Spinne poppt auf
Eine Spinne poppt auf
The Amazing
Spider-Man Pop-Up-Book
Fast jeder kennt aus seiner Kindheit Bücher, die beim
Aufschlagen dreidimensionale Bilder entstehen lassen, im englischen
Pop-Up-Books genannt. In den USA immer noch sehr weit verbreitet sind solche
Bücher hierzulande mittlerweile leider etwas aus der Mode geraten.
Umso erfreuter war ich, als ich den vorliegenden Band erstmals in Händen hielt, auch wenn es sich um ein englischsprachiges Produkt handelt. Auf insgesamt acht Doppelseiten werden nicht nur sämtliche wichtigen Gegner aus Spider-Mans Frühzeit in sehr netter Aufmachung präsentiert, sondern natürlich auch der Wandkrabbler selbst.
Zusätzlich zum Hauptmotiv ist auf jeder Seite ein kurzer Abschnitt aus den klassischen Entstehungsgeschichten des jeweiligen Superschurken zu bewundern. Parallel dazu bekommt der geneigte Leser die Entstehungsgeschichte Spider-Mans aus dem legendären Heft Amazing Fantasy 15 geboten, die zwar jedem bekannt sein dürfte, jedoch gerade älteren Lesern sofort Tränen freudiger Erinnerung in die Augen treiben dürfte.
Die Verwandlung des unscheinbaren Bücherwurms Peter Parker in einen der bekanntesten Superhelden des Marvel-Universums hat auch nach weit mehr als vierzig Jahren noch nichts von ihrem Charme eingebüsst. Das betrachten jeder einzelnen Seite macht einfach großen Spaß und weckt Erinnerungen an die gute, alte Zeit, als Comicserien noch nicht mit groß angelegten Crossover-Events aufwarteten und nichts weiter sollten, als dem Leser einige Minuten unterhaltsame Lektüre zu verschaffen. Doch zurück zum Buch: Kaum einmal konnte ich mit so viel Recht behaupten, ein Buch hätte mich schon beim ersten Aufblättern derart angesprungen, und dass im wahrsten Sinne des Wortes. Spidey wie er leibt und lebt springt dem geneigten Leser auf der ersten Doppelseite entgegen (siehe Bild).
Sofort erkennt man auf der rechten Seite den Zeichenstil Steve Ditkos, jenes Zeichners der einst gemeinsam mit Stan Lee die ersten Spider-Man Storys kreierte und so die Welt der Superheldencomics für immer veränderte. Das macht natürlich Lust auf mehr und je weiter man blättert, umso ausgefeilter werden die Pop-Up-Motive. Nachdem auf den nächsten Seiten zunächst der Grüne Kobold (Green Goblin), Doctor Octopus und der Geier (Vulture) vorgestellt werden stellt die Doppelseite mit Electro meinen persönlichen Höhepunkt dar. Ein wunderschönes, Ditko-typisches Kampfmotiv, bei dem einem die Blitze aus Electros Händen förmlich ins Gesicht zu blitzen scheinen. Doch damit nicht genug auf den folgenden Seiten kommen ja noch Kraven, der Sandman und Mysterio zu ihrem Auftritt jedes Motiv für sich genommen ein Hochgenuss und ein Riesenspaß für junge und alte Spidey-Fans.