Advent der Bücher: Carmina Gadelica - Die gälischen Lieder
Carmina Gadelica -
Die gälischen Lieder
In dieser Funktion war er viel unterwegs, darunter auch in Dublin, bis er fest in der Region von Skye, Uist und Oban eingesetzt wurde. Dort schloss er sich einer Gruppe von Forschernden an, die sich mit der Folklore, Geschichte und Sagen beschäftigte, sie sammelte und aufzeichnete.
Während seiner Reisen und den Gesprächen mit den Menschen, denen er begegnete, sammelte er die Geschichten, Gebete und Beschwörungen, die sie ihm erzählten. In einer Vielzahl von kleinen Notizbüchern, die er bei sich trug, hielt er alles fest.
Mit seiner Familie lebte er in einem Haus nahe einer Gastwirtschaft, in der die Menschen verkehrten, die darauf warteten die Meerenge South Firth zwischen Benbecula und Süd-Uist zu überqueren. Dies bot ihm die Gelegenheit, noch mehr Material zu sammeln. Als Autor für den Highlander, eine schottische Zeitung, konnte er ab 1873 Teile seiner Geschichten veröffentlichen.
Carmichael führte ein unruhiges Leben, auch nach 1873 zog er mehrfach um, erst ab 1882 wurde er offensichtlich wirklich sesshaft. Er starb 1912 in Edinburgh.
Neben einer Reihe anderer Veröffentlichungen waren es vor allem die Carmina Gadelica, für die Carmichael in den gälischsprechenden Regionen bekannt ist. Ursprünglich ein 2-bändiges Werk, erschienen die beiden Bände im Jahre 1900. Weitere Veröffentlichungen erfolgten nach seinem Tod durch eine seiner Töchter.
Auch für mich sind seine Hymns & Incantations etwas ganz Besonderes. Sie sind ein wichtiges Element der gälischen Grundlagenliteratur, einer Sprache, die überwiegend eine mündliche Sprache war und deren Sammlungen vor allem christlicher Art sind. In den Aufzeichnungen Carmichaels finden sich wunderbare Beispiele für die besondere Melange, die sich in der gälischen Kultur ergeben hat.
In bestem Sinn "erdgebunden" (vgl. die Aussagen von Anselm Grün zur Benediktinischen Lehre), zeichnen sie ein Bild jener Spiritualität, die der Menschlichkeit des Menschen verbunden ist. Vielleicht kennt jemand das Gefühl von tiefer Ruhe und eben "Erdgebundenheit", die in mir entsteht, wenn ich in einer romanischen Kirche stehe.
Gleichzeitig zeigt Carmina Gadelica auch, wie stark der Einfluss des ursprünglich heidnischen Glaubens der Menschen noch immer war (und ist). Beltanesegen, Fairygeschichten, Gebete und Segen, die eher Beschwörungen sind.
Ergänzt werden die Texte durch einen umfangreichen Anhang, in dem Carmichael sehr detailliert beschreibt wo und von wem er die Texte gehört hat, Informationen zum Verständnishintergrund und teilweise auch Überlegungen zur möglichen Herkunft.
Ein wunderbares Buch, und wirklich etwas Außergewöhnliches.
Die Daten zum BuchChristmas Carol
Hail King! hail King! blessed is He! blessed is He! (...)
This night is the eve of the great Nativity,
Born is the Son of Mary the Virgin,
The soles of His feet have reached the earth,
The Son of glory down from high,
Heaven and earth glowed to Him,
All hail! let there be joy! (...)
The mountain glowed to Him, the plains glowed to Him,
The voice of the waves with the song of the strand,
Announcing to us that Christ is born,
Son of the King of kings from the land of salvation;
Shone the sun of the mountains high to Him,
All hail! let there be joy!