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# 103: Hupfdohlen und andere spektakuläre Themen

As Time Goes By# 103: Hupfdohlen und andere spektakuläre Themen

Es kam aber die Zeit, da das herbstliche Hauptevent des Horrorfandoms nach Frankfurt zum Buchmesse-Con nach Frankfurt verlagerte. Ich habe ja schon erzählt, dass der Meerbusch 85 ein Fiasko war. Ein Männerchor beendete eine Ära.

1989 brachte Uwe Schnabel die Idee auf, den Con mit einem Smalltalk mit der anwesenden Prominenz zu eröffnen. Wenn ich das recht erinnere war das der letzte Buchmesse-Con in einem Pfarrzentrum, danach ging es dann zum Henninger Turm und diverse Bahnhöfe, bis der Con nun ins Umland ausgewichen ist.

Aber wie gesagt. Noch war das ganze in Pfarrzentren untergebrrcaht. Da gab es nur einen Raum und das Programm fand auch da statt.

So gab es dann zwischen Programmpunkten Pausen, um zu schwätzen. Dummes Zeug zu erzählen oder sich in Gerüchten zu ergehen.

Zur Eröffnung gab es eben Schwätzchen. So mit Kurt Brand über die gerade laufende 3. Auflage von Ren Dhark, WKG über Professor Zamorra und mit der Prominenz, die da war.

1989 war auch Jürgen „Dan Shocker“ Grasmück mal wieder auf den Buchmesse-Con gefahren. Eine gute Gelegenheit, um auch den Altmeister des Horrorheftromans mal wieder vor ein Mikrophon zu zerren, um ihn zu interviewen.

Doch worüber mit ihm sprechen?

Larry Brent, Macabros und Ron Kelly gab es nicht mehr am Kiosk. Die Serien waren seit drei Jahren vom Markt genommen. Für viele der Anwesenden im Saal noch lebendig, aber etwas Neues gab es eben nicht zu erzählen. Comeback noch weit. Hörspiele zu den Serien gab es auch nicht mehr.

Was war also zu tun?

Jürgen verdiente sein Lebensunterhalt aber in der Esoterischen Bücherstube in Hanau und mit Seminaren, die prominente Esoteriker.

Der Esoterikboom lief auf Hochtouren. Auf der Buchmesse füllte die Branche quasi eine ganze Halle. Das roch immer nach Räucherstäbchen dort. Heute sind die Esoterischen Verlage auf ne zwei Gänge zusammengeschrumpft. Aber damals brachten selbst die großen Verlage jeden Monat eine kaum überschaubare Zahl von Büchern raus.

Da gab es die klassischen Religionen, Indianer und ihr Glauben wurden wiederentdeckte. Der Hexenkult in mehrere Glaubensrichtungen tauchte wieder auf.

Dann gab es auch ganz verquere Leute, die munter Hinduismus und Buddhismus mit Runenwerfen und Odin vermischten.

Zu den Stars der Szene zählte dann auch die ehemalige Sängerin Penny MacLean. Bevor sie sich der Esoterik zuwandte hatte sie als Penny MacLean zwei oder drei Hits (der größte war wohl Lady Bump) und war dann als Teil der Gesangsgruppe „Silver Convention“ mit „Fly, Robin Fly“ die erste deutsche Nummer 1 der US-Charts. Als das mit dem Mucke machen weniger wurde, wechselte sie die Pferde. Penny machte in Schutzgeistern und gab auch Seminare, die so an die 1000 Mark das Wochenende kosteten.

Sie gehörte auch zu Jürgens Gastreferenten.

Das war also das Thema unseres Gespräches. Gut, ein bisschen plauderten wir über Vergangenes. Dann fragte ich, wie er mit der Ex-Hupfdohle zu Recht käme und diese glaubwürdig wäre.

Jürgen sah mich eine Sekunde sehr böse an. Wirklich nach dem Motto: Wenn Blicke töten könnten, dann...

Jürgen war zutiefst beeindruckt von Penny MacLean und er verteidigte sie dann auch mit höflichen, aber strikten Worten. Aber er fing sich dann wieder. Er kannte mich ja und wusste, ich provozierte eben gern. Und egal was und wie ich fragte: Jürgen lächelte von nun das Lächeln einer Sphinx und ließ sich nicht aus der Reserve locken...

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