Dämonenkiller - Die Autoren: Raymond Hart alias Rainer Delfs
Raymond Hart ...
... alias Rainer Delfs
Ab 1969 wechselte er zum Bastei-Verlag nach Bergisch Gladbach, bis er 1972 nach weiteren drei Jahren nach München zum Pabel-Verlag ging, der damals gerade zusammen mit dem Moewig-Verlag vom Bauer-Verlag gekauft worden war. Dort betreute er die Western-Produktionen, zwischendurch auch Kommissar X und die Fledermaus-Heftserie, konzipierte neue Serien wie Franco Solo, Die vier Musketiere, Lobo, Sundance, Fargo.
Inzwischen hatte er längst selbst angefangen zu schreiben. Zuerst ausschließlich Western, später auch für andere Sparten wie Krimi, Abenteuer und schließlich Horror.
Für den Bereich Horror-Romane hatte er bisher nicht gearbeitet, dann wurden ihm vom damaligen Pabel-Chefredakteur Kurt Bernhardt die VAMPIR-Heftreihe sowie die VAMPIR- und DK-Taschenbücher „aufs Auge gedrückt“. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als sich mit dem neuen Genre zu beschäftigen.
Er las die ersten Dämonenkiller-Taschenbuch-Romane über Coco Zamis von Neal Davenport und Paul Wolf und stellte für 1979 das DK-Taschenbuch, in dem bisher (bis auf die DK-TB-Nummer 22, 28 und 31) neutrale Romane erschienen waren, ganz auf Coco-Zamis-Romane um.
Nachdem 1980 die Redaktion des Pabel-Verlags nach Rastatt verlegt wurde, verließ er den Pabel-Verlag als Redakteur, machte sich als Autor selbstständig und zog nach Scheeßel (das liegt zwischen Hamburg und Bremen). Die Vampir-Horror-Reihe betreute er bis zur Einstellung im September 1981 noch als freier Mitarbeiter.
Als er Anfang 1983 erfuhr, dass die DK-Serie wieder neu aufgelegt werden sollte (den Vorschlag hatte er noch während seiner Zeit als Vampir-Redakteur beim Pabel-Verlag mehrmals unterbreitet), erbot er sich, die redaktionelle Betreuung zu übernehmen. Als es darum ging, nach dem Fiasko mit Band 7 „Amoklauf“ den zweiten indizierten Band 104 zu bearbeiten, bekam er die Arbeit aufs Auge gedrückt - und unter dem Pseudonym Raymond Hart erschien sein erster Gruselroman als DK-Roman Nr. 104 „Die Braut der Bestie“. Die DK-Redaktionsarbeit, die sich hauptsächlich auf das Schreiben der Begleittexte und das Auffinden von Fehlern in der ersten Auflage beschränkte, machte er bis Band 130.
Dann wurde das DK-Konzept geändert und Rainer Delfs war seinen Job los, denn Günther Schelwokat übernahm ab Band 135. Einmal Blut geleckt, schrieb Rainer Delfs als Raymond Hart die Dämonenkiller-Neuausgaben-Nummern 155 „Die toten Augen von St. Lamberti“ und 156 „Die Rache der Schattenfrau“, die mir gut gefielen.
1986 wurde er Chef-Lektor für den Männerbereich des Bastei-Verlages und blieb es fast zwanzig Jahre.
Neben seiner Arbeit für den Bastei-Verlag schrieb er auch Western-Sachbücher. Und diese erschienen 1989/1990 in Dietmar Küglers Verlag für Amerikanistik und hatten die Titel: „Der Atlanta-Feldzug: der Stoß ins Herz der Konföderation“, „Der Marsch durch Georgia: Shermans Vorstoß zum Meer“, „Der Red-River-Feldzug: Chronik eines vermeidbaren Fehlers“.
1996 gab Rainer Delfs mit Michael Mette das John Sinclair-Lexikon heraus.
John Kirby-Westernreihe seine zahlreichen Westernromane, die er für den Bastei- oder Pabel-Verlag geschrieben hatte.
Zwischen 1997 und 2003 erschienen in derEigentlich könnte er schon seit mehreren Jahren seine Pension genießen, aber er ist immer noch fleißig und betreut als Außenlektor noch Bastei-Serien und macht für diverse Bastei-Taschenbücher die Überarbeitung.
Zuletzt sind diverse Westernromane von ihm in der Western-Ass-Sammelband-Reihe erschienen.
Für folgende Serien oder Reihen hat er geschrieben:
© by Uwe Schnabel 2013
Letztes Update 10.03.2024 by Thomas1901
- Leserkontakt der Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 61
- Bernd Frenz-Interview mit Rainer Delfs (1998)
- Internet-Recherchen
Kommentare
VP heißt ja nicht, dass automatisch mehrere Autoren unter dem Namen geschrieben haben müssen, sondern nur, dass der Verlag das Pseudonym geprägt hat. Zugegeben sind bei VPs mehrere Autoren eher die Regel als die Ausnahme.
Ich könnte nicht behaupten, ihn je als Autor mit einer eigenen "Stimme" wahrgenommen zu haben.
Problem ist, daß er seine Romane überwiegend nicht unter seinem Stammpseudonym "H. S. Sharon" verfaßte, sondern meist unter "Everett Jones" - und das war ein Sammelspeudonym des Verlags, unter dem auch zahlreiche andere Autoren schrieben, die manchmal nur einen oder 2 Romane zur Serie beisteuerten.
Heinz Squarra war ein von mir geschätzter Autor, aber er war definitiv nicht der Verfasser von über 70 RONCO-Romanen. Ich habe nicht die Zeit, in mein Archiv zu steigen, möchte aber schätzen, daß allenfalls 35 bis 40 Romane (maximal) aus seiner Feder stammten. Nach meiner Erinnerung wurden die meisten RONCO-Romane von Wilhelm Kopp (Ken Konagher), mir selbst (John Grey) und Walter Appel verfaßt.
Es gab im Zauberspiegel mal eine Auflistung der Autoren mit den Angaben, wie viele Romane jeder geschrieben hatte. Diese Statistik war nach meiner Kenntnis als "Macher" der Serie ziemlich exakt.
Herr Kügler, liegen Ihnen denn noch Unterlagen vor, welche Ronco/Lobo-Romane von welchen "Everett Jones"-Autoren geschrieben wurden?
Für Glenn Lord konnte ich bisher 2x Chuck Adams (im Sheriff Western) und 1x Wade Everett (im Colt Western) zuordnen. Ich vermute, dass die anderen "Lords" dort auch US-Übersetzungen sind.
Seit 16.03.2020 gibt es ehemalige RONCO-Romane von Squarra auch als e-Books! Erschienen sind die Bände 302, 460, 463 und 468, die er damals unter dem Verlagspseudonym Everett Jones geschrieben hat. Allerdings wurde Ronco in Carringo und Lobo in Chaco umbenannt.
www.pulverrauch.de/autoren-delfs-rainer/