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Spezial # 1: Stille Post …

Dieses Spezial von As Time Goes By bezieht sich auf die Geschichte "Ein Dämonenjäger packt aus" und erzählt die Geschichte ihrer Entstehung und einiger wundersamer Fügungen.

As Time Goes By - spezialSpezial #1: Stille Post …

Die 2. Auflage der John Sinclair-Serie füllte nach dem Abdruck eines Masterton-Romans und des Gespenster-Krimis Nr. 5 die Mittelseiten mit Lesergeschichten auf. Diese wurden mit 150,00 DM honoriert. Eine gute Basis, denn für vier Seiten war das schon eine Menge.

Ich auch wollen, dachte ich mir. Aber wie. Es hieß, die Wartelisten seien lang. Es hieß, das würde dauern. Das war Mist. Ich wollte die Kohle so schnell wie möglich. Ich wollte nicht warten. Ich war ein (im SF Fandom heißt das so) BNF (= Big Name Fan). So einer musste nicht warten. Allerdings zweifelte ich daran, dass Hans Ullrich Steffan und der Bastei Verlag auf dieses 'Argument' hören würden. Schade eigentlich.


Also sann ich auf neue Wege. Ich hatte aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen gehört, dass im Bastei Verlag Jason Dark und Hans Ullrich Steffan meine neuesten Lästereien und Eskapaden zuverlässig zugetragen würden.

Also, dachte ich mir, diesen Umstand musst Du nutzen. Also erzählte ich auf dem nächstmöglich Con im Juni 1984 (es könnte der mit den Film-Lexikon gewesen sein, wo Norbert F. Aichele verzweifelt auf Ronald M. Hahn gewartet hat) in kleinem Kreis, zu dem auch Dieter Hoven gehörte, dass ich den Mist, der da auf den Mittelseiten der 2. Auflage John Sinclairs produziert wurde, in nicht einmal einer Stunde viel besser produzieren könnte. Ich hatte auch mal gesagt, dass ich eine Horrorserie wie Tony Ballard (der frühe Ballard, bevor ihn A. F. Morland richtig auf Touren brachte) oder John Sinclair zwischen zwei Schluck Kaffee erfinden könne.

Sinnigerweise rief mich am Mittwoch nach diesen großen Worten im kleinen Kreis Hans Ullrich Steffan an (ich guckte gerade Tennis, wenn ich mich recht erinnere ein Becker-Match (wo er sich während des Telefonats einen Bänderriss holte) in Wimbledon, noch von der ARD übertragen). Nach der Begrüßung sagte er mir, er hätte gehört, ich würde gern mal ein Geschichte für die John Sinclair Zweitauflage produzieren. Wann er denn damit rechnen könne?

Bis heute weiß ich nicht, wer denn aus diesem kleinen Kreis geschwatzt hat und wer meine Eskapaden zuverlässig weitergemeldet hat. Aber ich bin dem Typen sehr dankbar für die 150,00 DM, die ich so viel schneller bekam als andere. Glück muss der Mensch haben und zuverlässige, manipulierbare Denunzianten.

Im übrigen habe nie etwas über John Sinclair gesagt, dass ich nicht auch Jason Dark, Hans Ullrich Steffan oder so persönlich gesagt hätte oder in Artikeln oder Rezensionen ohnehin veröffentlicht habe (vielleicht war nur die Wortwahl etwas drastischer, durchsetzt mit Begriffen aus dem Fäkalbereich).
 
Innerlich jubilierte ich bei dem Anruf. Ich sagte: "Freitag". Dann hätte er sie auf dem Schreibtisch. Ich holte meine Schreibmaschine (ja, richtig, Schreibmaschine) raus und hatte die Blitzidee, ich wollte über einen namenlosen Geisterjäger nach Basteimuster schreiben, der sich über seinen Job und alles beschwert.

Das ganze endete damit, dass ich schrieb: "Aber das wissen sie ja alles selbst. Sie lesen ja Heftromane." Witzigerweise wurde dieser Satz wegen der Möglichkeit,  Leser damit zu vergraulen, gestrichen. Aber ansonsten erschien die Geschichte komplett so kaum drei Monate später in John Sinclair II Bd. 200 "Wo der Scheiterhaufen" leuchtet.

Diese Geschichte habe ich jetzt beinahe 22 Jahre später mit dem Gemeckere des Sidekicks fortgesetzt. Und ich hoffe, diesmal bleibt der Schlusssatz erhalten.

Und ich muss noch ein Geständnis machen. In der 3. Auflage von John Sinclair erschien ein Geschichte von Volker Sorge (ein Kumpel von mir). Die ist von mir. Wenn mir einer noch mal dieses Heft (ich weiß nicht mehr, welches es ist, vermutlich aber die Drittauflage von "Flugvampire greifen an"), der bekommt ein Bier von mir. Die Geschichte entstand, weil ich wieder mal Geld brauchte (ein Umstand, der sich dank eines noch fehlenden Bestsellers oder eines Lottogewinns in erträglicher Höhe noch nicht geändert hat). Also rief ich Hans Ullrich Steffan an und fragte, ob ich den so was machen könnte, so unter dem Namen von 'nem Kumpel ne Geschichte zu schreiben. Er sagte ja und so hatte ich dann 300,00 Mark verdient. Große Klasse und noch mal postum meinen Dank an den leider verstorbenen JS-Lektor.
 

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