# 69: Wem die Sterne leuchten ...
Nun, das Ereignis,
auf das ich heute hinaus will, spielte sich 1983 im Zuge meiner
Vorbereitungsbesuche für den Zeltcon ab. Dürfte also im Mai/Juni
gewesen sein. Rolf hatte den Brief eines Jungfans erhalten, der auf
Klassenfahrt in Kassel war und nun darum bat, Rolf besuchen zu dürfen.
Großmütig wie Rolf ist, hatte er zugesagt und sich abends nach dem üblichen Programm mit ihm verabredet. Die Person, die hier zu privaten Anlässen nicht erwähnt sein will, war auch da, um mir zur Hand zu gehen. Ich glaube das war sogar in dieser Zeit der Ahle Wurst und Martini-Bier-Orgien, die wir uns lieferten, und wo wir Rolf um seine Vorräte brachten.
Rolf kam von der Arbeit nach Hause, schmiss sich in sein Abenteurer/Western-Dress (so stellte er sich Shane Anders, seine Alter-Ego aus dem Magier, vor) und trollte sich wieder, um mit der Clarellion (seinem Daimler) den Jungfan in Kassel aufzulesen und nach Ahnatal-Weimar rauszukarren.
Unterhalb von Rolfs damaliger Wohnung befand sich ein Eiscafé (das, glaube ich, sowohl im Magier-Film als auch im Zamorra-Film zu sehen ist und somit in zwei cineastisch wertvollen Kunstwerken verewigt wurde). Dort mampfte man ein Eis. Dann gab es eine Dorfführung für den Jungfan, einige ungelenke Schwertübungen in Zeitlupe oben am Bühl und ein paar lockere Plaudereien.
Oh, was leuchteten die Augen des Jungfans. Er durfte kurz das Schwert der Meisters berühren, ja sogar damit herumfuhrwerken. Durfte gleich zwei seiner Stars nahe sein. Das war ein unvergesslicher Abend, wie ihn sich Boy- und Girlgroup-Fans nur erträumen können.
Allerdings blieb das Allerheiligste, die Wohnung und das Arbeitszimmer, verschlossen. Zum einen lagen immer noch diese Magier-Romane herum (und die waren ja noch geheim, weil sie nach einer Dan-Shocker-Marketing-Idee eigentlich das Ergebnis eines geheimnisvollen Treffens an den Deichen der Niederlande mit Erik van X waren). Und zum anderen, weil Rolf es nicht übertreiben wollte. Nach mir hatte nur Manfred Feuerriegel auf dem Zelt-Con die Gelegenheit, in die Wohnung vorzudringen, weil einige Szenen des Zamorra-Films gedreht wurden. Ansonsten war das Revier (sprich die Wohnung) während des Cons tabu.
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