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# 70: Atlantis entdeckt!

As Time Goes By# 70: Atlantis entdeckt!

Ich bin in der tiefsten Kehdinger Provinz aufgewachsen. In Drochtersen-Nindorf. Beschaulichkeit, dörfliche Idylle und im Frühjahr derbe Landluft (von der Gülle): Das waren Markenzeichen des Ortes. Kehdingen gehört zu den Obstmarschen, obwohl im südlichen Teil des ehemaligen Landkreises inzwischen Weidewirtschaft dominiert. Das meiste Obst wächst mittlerweile im Norden, in der Gegend um Freiburg. Dort hatte der Bäckermeister Kühlke mal den FC Bayern (die 1987 gegen eine Kehdinger Auswahl verloren), den HSV und Inter Mailand zu Freundschaftsspielen geholt.


Kehdingen selbst ist Marschlandschaft im Urstromtal der Elbe. Dahinter das Kehdinger Moor und dann die Geest. Im Süden begrenzen Stade und im Norden Balje den ehemaligen Landkreis. Ein weites, flaches Land. Touristengegend. Die CDU Drochtersen brachte in den Achtzigern einmal eine Broschüre heraus. Darin erschien die zu Drochtersen gehörende Elbinsel Krautsand wesentlich attraktiver als Mallorca. Das habe ich nie so gesehen, aber die CDU hat es ja nur gut gemeint. Warum ich das so erzähle? Wartets ab. - Das Land birgt eine noch viel größere Attraktion.

Nun hatte ich gehört, daß im Grenzgebiet von Großenwörden (es gibt auch einen Ortsteil von Freiburg, der nennt sich Allwörden) und Engelschoff ("wo der Hund ersoff") die bekannte Schauspielerin Anita Kupsch wohnt und hatte den Plan gefaßt, diese dann für den Zauberspiegel zu interviewen, da sie neben der Schauspielerei laut Meldungen der Yellowpress auch was für Esoterik übrig hatte. Das wäre doch mal was, dachte ich so und machte mich auf die Suche nach der Schauspielerin. Das sind Dörfer. Das weiß jeder wo der andere wohnt. Hans-Ulrich Klose, Helmut Förnbacher und Ingrid van Bergen waren weitere prominente Bewohner der Gegend. Es dauerte nicht lange und ich hatte den entscheidenden Hinweis.

Also: Ab in die Karre und los gings. Ich irrte mich aber im Haus und landete beim Nachbarn. Dieser entpuppte sich als sehr auskunftsfreudig und berichtete, die Kupsch würde am Wochenende wiederkommen, wäre wohl auf Dreharbeiten. Der Mann stellte sich als der ehemalige Lüdenscheider Eberhard Schmale vor. Er philosophierte über die Melancholie der Landschaft der norddeutschen Tiefebene und stellte Zusammenhänge zur Selbsmordrate her (was ich nicht nachvollziehen konnte). Dann fragte er, was ich denn von der Frau Kupsch wolle. Ich versuchte ihm den Zauberspiegel zu erklären, glaube aber nicht, dass dies gelungen ist.

Als nächstes überraschte er mich mit der Bemerkung, daß er selbst Rutengänger wäre. Und er hätte eine aufsehenderregende Entdeckung gemacht. Das Urstromtal der Elbe barg einen Schatz, den manche im Mittelmeer, andere im Atlantik und wieder andere in Helgoland vermuteten. Manche behaupten auch, daß es sich nur um ein philosophisches Staatsmodell Platos gehandelt habe, der es aus rein akademischen Zwecken erdacht hatte.

Aber nichts da. Ernst Schmale, gebürtiger Lüdenscheider, hatte Atlantis in der norddeutschen Tiefebene entdeckt. Nun suchte er den gewaltigen Platinschatz der versunkenen Insel. Eine Stunde erzählte er mir neue Details und beschrieb mir die Ausmaße der Insel. 

Wer mal Kehdingen besucht, den kann ich gern Atlantis zeigen, wenn ich den dort bin oder ihm beschreiben wo er es finden kann. Es wird euch umhaun ... Einmalig ... Wahnsinn

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