Sonderbände

Der erste Sonderband erschien bereits 2002 als die Serie bei Band 11 stand. Die Aufmachung war dem damals aktuellen Erscheinungsbild der Serie angepasst. An diesem Prinzip hat sich auch danach nichts geändert. Die Bände passen gut in den Bücherschrank neben die normalen Ikarus-Romane. Als Herausgeber zeichnete Dirk van den Boom. Und auch darin sollte sich in den Folgebänden nichts ändern. Auf dem Cover wurde die gesamte Ikarus-Crew im damals in der Serie üblichen Comicstil präsentiert. Auf der Vorderseite gab es ein Gruppenbild und auf der Rückseite sechs einzelne kleine Porträts.

Interessant ist die Zusammensetzung des ersten Bandes. Dort erschienen Stories von drei der damals aktuellen Ikarus-Teamautoren. Dirk van den Boom selbst steuerte eine Story bei, die eigentlich nur wenig mit dem Ikarus-Universum zu tun hatte. Und auch bei Sylke Brandts Geschichte gibt es allenfalls einen lockeren Bezug zur Serie. Anders handhabte es Irene Salzmann, die die Gelegenheit nutzte, um ihre beiden Protagonisten Shilla und Jason Knight einmal so richtig in Szene zu setzen. Folgerichtig wurde diese Story ("Legale Fracht") dann auch Titelgebend für den gesamten Band. Zusätzlich zu diesen drei Stories gab es eine vierte von einem gewissen Thomas Folgmann, die sich ebenfalls enger an die Serienhandlung anschloss. Folgmann kam aus dem Ikarus-Fandom und war zu diesem Zeitpunkt bereits als Lektor in die Serie eingebunden. Mit Band 19 feierte er dann später seinen Einstand als Ikarus-Autor.

Drei Jahre später, also 2005 als die Serie etwa bei Band 22 war, erschien dann der nächste Storyband. Im Gegensatz zum ersten Band verzichtete man aber auf Innenillustrationen. Diesmal gab es sogar fünf Geschichten. Dirk van den Boom steuerte wieder eine Story bei, die wieder nichts mit der Serienhandlung zu tun hatte. Und Irene Salzmann ergriff die Chance, Sonja DiMersis Vergangenheit einmal näher zu beleuchten. Und ihre Story ("Saint Domina") wurde wieder namensgebend für den gesamten Band. Dazu kamen drei weitere Geschichten von anderen Autoren. Achim Hiltrop widmete sich der Serienfigur Skyta. Und wie drei Jahre zuvor bei Thomas Folgmann war dies auch für Hiltrop so eine Art Testlauf. Mit Band 25 stieß er denn auch später zum Autorenteam. Herausgeber van den Boom hatte aber noch zwei weitere Mitstreiter gewinnen können. Norbert Seufert widmete sich ausgiebig der Figur von Thorpa. Seufert war Autor der Gruselserie Frank McLachnan und bei Dust. Dem hoffnungsvollen Satz "Die vorliegende Story ist sein erster Beitrag für das Ikarus-Universum" folgten aber keine weiteren Romane. Für den letzten Beitrag hatte van den Boom schließlich Armin Möhle als Autoren gewinnen können. Möhle war Herausgeber des FANZINE-KURIERs. Besagter Möhle wird in nächster Zeit als Gastautor einen Roman (Band 47) für die Rettunsgkreuzerserie vorlegen.

Im Jahre 2007 , etwa bei Ikarus 31, ging es weiter mit dem dritten Storyband. Es gab entsprechend der Entwicklung in der Serie eine neue Aufmachung. Herausgeber van den Boom konnte diesmal sogar sechs Geschichten präsentieren. Van den Booms Storie hatte wie gewohnt nur wenig mit dem Ikarus-Universum zu tun. Irene Salzmann stellte diesmal ihre neuen Protagonisten Junius Cornelius und Pakcheon in den Mittelpunkt. Und auch Achim Hiltrop widmete sich mit Frederic DiMersi einer Figur aus dem Serienkosmos. Diesmal war seine Geschichte ("Negatives Bevölkerungswachstum") namensgebend für den Band. Und Armin Möhle war ebenfalls wieder mit dabei. Seine Story ist einerseits eine Hommage an die beliebten Krimis um Kommissar Wallander, andererseits stellt sie den Rettungskreuzer Phönix in den Mittelpunkt des Geschehens. Es gibt aber noch zwei andere Autoren. Dabei handelt es sich einmal um Hermann Ritter, einen bekannten Vertreter des Fandoms und gelegentlichen Autoren (vor kurzem schrieb er erst für PR-NEO) und um Christel Scheja, die ebenfalls schon einige Veröffentlichungen aufweisen kann und aktiv in der Fantastik-Szene tätig war und ist. Beide Autoren bleiben mit ihren Stories allerdings außerhalb der eigentlichen Serie.

Der vierte Band datiert schließlich aus dem Jahr 2011. Ikarus befand sich etwa bei Band 41. Diesmal konnte der stolze Herausgeber sogar 7 Storys präsentieren. Dirk van den Boom stellt seine wohl seriennaheste Story vor. Irene Salzmann erzählt eine amüsante Geschichte um den kleinen Frederic DiMersi, die wieder einmal namensgebend ("Nur drei Stunden") ist. Dazu kommen fünf Stories von Autoren, die  (noch) nicht zum Ikarus-Team gehören. Darunter ist mit Armin Möhle ein alter Bekannter, der sich diesmal der Phönix II um Captain Hellermann widmet. Petra Weddehage siedelt ihre Story am Rande der Serie an. Weddehage kommt aus der Fantasy-Szene. Volker J. Kurz berichtet in seiner Geschichte aus den Frühtagen der Rettungsabteilung. Angekündigt ist, dass er nach Band 50 als Autor zum Ikarus-Team stoßen wird. Harald Giersche schreibt über zwei "Geschwister" von Arthur Trooid. Giersche ist seit kurzem selbst als Verleger (Begedia) in Erscheinung getreten. Alexandra Balzers Geschichte ist ebenfalls nur locker mit dem Serienkosmos verbungen. Balzer stammt ebenfalls aus der Fantastik-Szene.

Die bisherigen Sonderbände brachten eine bunte Mischung aus Geschichten, die nur wenige Seiten umfassten und anderen, die wohl auch schon als Novellen durchgehen würden. Manche Stories waren im Ikarusumfeld angesiedelt, manche nicht und einige wenige vermittelten echtes Ikarus-Feeling. Was wird nun der fünfte Band bringen? Dirk van den Boom hat ja angekündigt, diesmal keine eigene Story beizusteuern. Auf Irene Salzmann darf man dagegen weiter hoffen und auch Achim Hiltrop hat sich ja als zuverlässiger Storyschreiber eingeführt. Mal sehen, wer sich sonst noch in dem Jubiband verewigt. Und bei jedem Neuen handelt es sich um einen potentiellen neuen Ikarus-Teamautoren. Wünschenwert wäre es, wenn die Geschichten diesmal alle einen deutlichen Bezug zur Serie hätten.