Anspruch und Wirklichkeit - Auf den Spuren eines Leitartikels
Anspruch und Wirklichkeit
Auf den Spuren eines Leitartikels
Vor allem eine komplexe Romanreihe wie Professor Zamorra oder die noch komplexere von Perry Rhodan fordern eine hohe Erwartungshaltung geradezu heraus. Als Leser gewöhnt man sich recht schnell an ein bestimmtes Niveau. Sei es bezüglich der Handlung, der Qualität der Autoren, dem komplexen Hintergrund und den stetigen Fortschritt der Romanreihe, ohne sich in Widersprüchen zu verlieren. Mit weniger möchte sich der Leser dann auch nicht mehr zufriedengeben. Diesen Anspruch kann und sollte man auch ruhig artikulieren.
Wenn man die Leser mit einer bestimmten Konzeption an die Serie bindet, dann werden diese recht empfindlich reagieren, wenn die Qualität mehr und mehr nachlässt oder sich die Konzeption grundlegend ändert. Nur weil ich wenig für einen Heftroman bezahle, muss ich es nicht akzeptieren, wenn sich die Qualität verschlechtert, schon gar nicht gebe ich meine Kritikfähigkeit ab. Natürlich erwerbe ich mit dem Kaufpreis nicht das Recht, den Autoren etwas diktieren zu können. Auch sind sie mir grundsätzlich keine Rechenschaft schuldig. Aber die Autoren schüren maßgeblich die Erwartungshaltung ihrer Kundschaft. Können sie diese nicht erfüllen, dann sollten sie auch mit den Reaktionen umgehen können. Wobei man natürlich unterscheiden muss. Auf der einen Seite die Hardcore- Fans, die vielleicht Dinge sehen und interpretieren, die gar nicht existieren. Auf der anderen Seite die Leser, die fehlende Konsequenz in der Handlung oder ähnliche Sachverhalte bemängeln.
Wir haben auf der einen Seite den Verlag, der wirtschaftliche Interessen verfolgt; auf der anderen Seite sind die Leser, welche der Verlag als Kunden gewinnen möchte. Zwischen diesen beiden Stühlen befinden sich die Autoren. Abhängig vom Erfolg der Serie, müssen diese bei Fluktuationen in der Leserschaft mal mehr oder weniger schnell reagieren. Bei großen Einbrüchen kann das natürlich dazu führen, dass die gesamte Konzeption der Serie hinterfragt wird. Was wiederum dazu führen kann, dass wieder mehr Leser zur Serie finden, oder man schaufelt die Serie ins Grab. Schlussendlich steht und fällt alles mit den Kunden. Insofern liegt es im ureigensten Interesse des Verlags (Autoren), eine gewisse Erwartungshaltung zu erfüllen. Vor allem wenn man sie selber auch noch entfacht hat.
Dass die Autoren natürlich die Richtung bestimmen, ist vollkommen klar. Im Optimalfall läuft die Serie gut und sie können ohne Druck einer möglichen Einstellung ihre Romanserie hegen und pflegen. Und da wird es spannend. Man bekommt nicht alle Interessen der Leser unter einen Hut oder kann alle restlos zufriedenstellen. Je höher aber die Qualität wird, desto höher wird die Erwartungshaltung. Da verzeiht man natürlich auch mal, wenn es kurzfristige Schwankungen in der Qualität gibt. Sie sollten nur nicht längerfristig vorhanden sein und die Serie negativ beeinflussen. Aber auch das ist ein Punkt, der nicht einfach zu definieren ist. Für manch einen Leser sind ein oder zwei versehentliche Widersprüche in der Handlung zu verkraften, während dies für einen anderen fast schon den Weltuntergang bedeutet. Das betrifft vor allem so komplexe Romanserien wie Zamorra und Perry Rhodan. Andererseits trägt diese Komplexität natürlich auch erheblich zum Reiz dieser Serien bei.
Viel problematischer sind da meiner Meinung nach Inhalte, die den gewachsenen Serienhintergrund ignorieren. Ein gutes Beispiel ist da sicher das Schöpferwesen-Thema bei Zamorra gewesen. Diese haben unglaublich viele Fragen aufgeworfen und brachten die Serienhintergründe gehörig durcheinander. Man musste schon viele Verbiegungen anstellen, um dies vereinbaren zu können. Aber ich möchte mich da jetzt nicht in Details verlieren. In meinen früheren Kolumnen habe ich ausführlich darüber zu geschrieben. So etwas kann zu Irritationen unter den Lesern führen. Wenn man bedenkt, dass Zamorra keine sonderlich große Hausnummer bezüglich der Auflage ist, dann war das natürlich schon sehr mutig. Glücklicherweise hat sich das Bild aber seit Band 950 wieder gewandelt. Dort gab es zwar auch einen gehörigen Paukenschlag, aber momentan existiert eine große Spannung, die unaufhörlich einer Auflösung entgegen strebt. Vielleicht ergibt ja dann sogar die Schöpferwesen Thematik auf einmal Sinn. Hier hat man sich meiner Meinung nach wieder auf die früheren Stärken der Serie besonnen, garniert mit neuen Ideen. Wenn dies so weiter geht, dann wird man hoffentlich in der Lage sein an die Qualität von WKG vor seiner Erkrankung anknüpfen zu können.
Aber WKG war auch ein Meister darin, große Erwartungen zu entfachen und diese dann manches Mal wie eine Seifenblase zerplatzen zu lassen. Wenn ich an den angekündigten Angriff der DYNASTIE DER EWIGEN auf die Erde denke, der dann ein ziemlicher Rohrkrepierer gewesen ist, in dessen Verlauf dann auch noch nebenbei die Straße der Götter vernichtet wurde, schüttel ich jetzt wieder mit dem Kopf. Mit viel Aufwand in der Serie etabliert, wird die Straße der Götter dann völlig unspektakulär aus der Serie genommen. Da hätte man als Leser schon eine größere Handlung erwartet, so wie es WKG später, beim Ende der Spiegelwelten, gelungen ist. WKG hat eingestanden, dass die Spiegelwelten beim Leser nicht so ankamen wie erhofft. Als Leser ahnte man schon, dass jetzt etwas Großes auf einen zukommt, hatte natürlich auch die Hoffnung, dass dieses Ende nicht so belanglos werden würde wie bei der Straße der Götter. Diese Hoffnung wurde dann auch glücklicherweise erfüllt. Die Spiegelwelten bekamen einen würdigen Abschluss in der Serie. Erwartungshaltung erfüllt, Leser und Autor zufrieden.
Aber eine nicht erfüllte Erwartungshaltung muss nicht unbedingt zu einem Problem werden. Wenn die Serie verschiedene Handlungsstränge hat, dann kann man das auch mal verkraften. Aber natürlich nur, wenn diese Handlungsstränge auch Spaß machen. Deswegen habe ich mich damals zwar über das Ende der Straße der Götter geärgert, wurde dafür aber mit abwechlungsreichen Handlungen entschädigt. Da fällt es mir als Leser leichter, dies zu verschmerzen. Baut man aber eine große Handlung auf, die einem einzigen Höhepunkt entgegen strebt, dann wird es natürlich schwer. Natürlich gehört Klappern zum Handwerk, aber wenn man wie bei Perry Rhodan die Superintelligenz ES in derartige Gefahr bringt, aber dann mit einem Ende ohne große Konsquenzen aufwartet, dann kann ich die Enttäuschung mancher Leser absolut verstehen. Vor allem wenn sich Marc. A. Herren vorher noch entsprechend äußert, aber der Roman dieser Äußerung überhaupt nicht gerecht wird. Warum sollte ich ihn nicht mehr mögen? Es passiert doch nichts Schlimmes. Selbst wenn, dann hätte ich ihn und das Team für ihre Konsequenz gelobt. In diesem Zusammenhang wäre es dann besser gewesen, nicht solche Erwartungen zu erzeugen. Gut, bei einigen Lesern hat es sicher auch Angst erzeugt, ES zu verlieren. Diese werden nun sicher nicht unter einer enttäuschten Erwartungshaltung leiden. Auf jeden Fall hat die Aussage von Marc A. Herren Aufmerksamkeit erzeugt, was sicher auch das Ziel gewesen ist.
Für die Autoren ist es sicher nicht einfach. Der Heftromansektor ist ja auch nicht gerade ein Wachstumsmarkt. Trotzdem sollte man sich bewusst machen, dass eine selber erzeugte Erwartungshaltung, die dann diesem Anspruch kaum gerecht wird, bei den Lesern dann nicht für Freudensprünge sorgen wird. Hat man eine hohe Qualität wie Perry Rhodan, dann entwickelt sich natürlich auch eine Erwartungshaltung unabhängig von Aussagen der Autoren. Aber genau diese Qualität ist ja auch das Ziel und bindet die Leser an die Serie. Natürlich ist eine laut schreiende Forenminderheit nicht für die gesamte Leserschaft repräsentativ. Da werden die Autoren sicher abwägen können und das für sie nützliche Feedback auch registrieren. Neben Neulesern ist natürlich Kundenbindung sehr wichtig.
Es steht und fällt alles mit der Qualität der Serie. Ist diese hoch, dann verzeiht man, dass gewisse Erwartungen nicht erfüllt werden. Professor Zamorra habe ich vor 950 ziemlich stark kritisiert, manches würde ich heute anders formulieren. Ich war noch neu hier beim Zauberspiegel, hatte keine Erfahrung und habe manchmal Formulierungen verwendet, die ich heute nicht mehr nutzen würde. Die Kritik würde ich damals wie heute anbringen. Aber momentan ist es so, dass die Serie eine positive Entwicklung durchläuft. Natürlich gefällt mir nicht alles, aber das ist auch gar nicht nötig, da ich mit dem Gesamtgebilde zufrieden bin. Insofern kann ich damit leben, wenn meine Erwartungshaltung mal nicht erfüllt wird. Was die Zukunft bringt, kann ich natürlich nicht sagen, bin aber gespannt auf die weitere Entwicklung.
In der nächsten Kolumne widme ich mich dann wieder dem aktuellen Geschehen in der Serie. Den Leitartikel wollte ich mir aber nicht entgehen lassen, um meine Sicht der Dinge darzustellen.
Wenn man die Leser mit einer bestimmten Konzeption an die Serie bindet, dann werden diese recht empfindlich reagieren, wenn die Qualität mehr und mehr nachlässt oder sich die Konzeption grundlegend ändert. Nur weil ich wenig für einen Heftroman bezahle, muss ich es nicht akzeptieren, wenn sich die Qualität verschlechtert, schon gar nicht gebe ich meine Kritikfähigkeit ab. Natürlich erwerbe ich mit dem Kaufpreis nicht das Recht, den Autoren etwas diktieren zu können. Auch sind sie mir grundsätzlich keine Rechenschaft schuldig. Aber die Autoren schüren maßgeblich die Erwartungshaltung ihrer Kundschaft. Können sie diese nicht erfüllen, dann sollten sie auch mit den Reaktionen umgehen können. Wobei man natürlich unterscheiden muss. Auf der einen Seite die Hardcore- Fans, die vielleicht Dinge sehen und interpretieren, die gar nicht existieren. Auf der anderen Seite die Leser, die fehlende Konsequenz in der Handlung oder ähnliche Sachverhalte bemängeln.
Wir haben auf der einen Seite den Verlag, der wirtschaftliche Interessen verfolgt; auf der anderen Seite sind die Leser, welche der Verlag als Kunden gewinnen möchte. Zwischen diesen beiden Stühlen befinden sich die Autoren. Abhängig vom Erfolg der Serie, müssen diese bei Fluktuationen in der Leserschaft mal mehr oder weniger schnell reagieren. Bei großen Einbrüchen kann das natürlich dazu führen, dass die gesamte Konzeption der Serie hinterfragt wird. Was wiederum dazu führen kann, dass wieder mehr Leser zur Serie finden, oder man schaufelt die Serie ins Grab. Schlussendlich steht und fällt alles mit den Kunden. Insofern liegt es im ureigensten Interesse des Verlags (Autoren), eine gewisse Erwartungshaltung zu erfüllen. Vor allem wenn man sie selber auch noch entfacht hat.
Dass die Autoren natürlich die Richtung bestimmen, ist vollkommen klar. Im Optimalfall läuft die Serie gut und sie können ohne Druck einer möglichen Einstellung ihre Romanserie hegen und pflegen. Und da wird es spannend. Man bekommt nicht alle Interessen der Leser unter einen Hut oder kann alle restlos zufriedenstellen. Je höher aber die Qualität wird, desto höher wird die Erwartungshaltung. Da verzeiht man natürlich auch mal, wenn es kurzfristige Schwankungen in der Qualität gibt. Sie sollten nur nicht längerfristig vorhanden sein und die Serie negativ beeinflussen. Aber auch das ist ein Punkt, der nicht einfach zu definieren ist. Für manch einen Leser sind ein oder zwei versehentliche Widersprüche in der Handlung zu verkraften, während dies für einen anderen fast schon den Weltuntergang bedeutet. Das betrifft vor allem so komplexe Romanserien wie Zamorra und Perry Rhodan. Andererseits trägt diese Komplexität natürlich auch erheblich zum Reiz dieser Serien bei.
Viel problematischer sind da meiner Meinung nach Inhalte, die den gewachsenen Serienhintergrund ignorieren. Ein gutes Beispiel ist da sicher das Schöpferwesen-Thema bei Zamorra gewesen. Diese haben unglaublich viele Fragen aufgeworfen und brachten die Serienhintergründe gehörig durcheinander. Man musste schon viele Verbiegungen anstellen, um dies vereinbaren zu können. Aber ich möchte mich da jetzt nicht in Details verlieren. In meinen früheren Kolumnen habe ich ausführlich darüber zu geschrieben. So etwas kann zu Irritationen unter den Lesern führen. Wenn man bedenkt, dass Zamorra keine sonderlich große Hausnummer bezüglich der Auflage ist, dann war das natürlich schon sehr mutig. Glücklicherweise hat sich das Bild aber seit Band 950 wieder gewandelt. Dort gab es zwar auch einen gehörigen Paukenschlag, aber momentan existiert eine große Spannung, die unaufhörlich einer Auflösung entgegen strebt. Vielleicht ergibt ja dann sogar die Schöpferwesen Thematik auf einmal Sinn. Hier hat man sich meiner Meinung nach wieder auf die früheren Stärken der Serie besonnen, garniert mit neuen Ideen. Wenn dies so weiter geht, dann wird man hoffentlich in der Lage sein an die Qualität von WKG vor seiner Erkrankung anknüpfen zu können.
Aber WKG war auch ein Meister darin, große Erwartungen zu entfachen und diese dann manches Mal wie eine Seifenblase zerplatzen zu lassen. Wenn ich an den angekündigten Angriff der DYNASTIE DER EWIGEN auf die Erde denke, der dann ein ziemlicher Rohrkrepierer gewesen ist, in dessen Verlauf dann auch noch nebenbei die Straße der Götter vernichtet wurde, schüttel ich jetzt wieder mit dem Kopf. Mit viel Aufwand in der Serie etabliert, wird die Straße der Götter dann völlig unspektakulär aus der Serie genommen. Da hätte man als Leser schon eine größere Handlung erwartet, so wie es WKG später, beim Ende der Spiegelwelten, gelungen ist. WKG hat eingestanden, dass die Spiegelwelten beim Leser nicht so ankamen wie erhofft. Als Leser ahnte man schon, dass jetzt etwas Großes auf einen zukommt, hatte natürlich auch die Hoffnung, dass dieses Ende nicht so belanglos werden würde wie bei der Straße der Götter. Diese Hoffnung wurde dann auch glücklicherweise erfüllt. Die Spiegelwelten bekamen einen würdigen Abschluss in der Serie. Erwartungshaltung erfüllt, Leser und Autor zufrieden.
Aber eine nicht erfüllte Erwartungshaltung muss nicht unbedingt zu einem Problem werden. Wenn die Serie verschiedene Handlungsstränge hat, dann kann man das auch mal verkraften. Aber natürlich nur, wenn diese Handlungsstränge auch Spaß machen. Deswegen habe ich mich damals zwar über das Ende der Straße der Götter geärgert, wurde dafür aber mit abwechlungsreichen Handlungen entschädigt. Da fällt es mir als Leser leichter, dies zu verschmerzen. Baut man aber eine große Handlung auf, die einem einzigen Höhepunkt entgegen strebt, dann wird es natürlich schwer. Natürlich gehört Klappern zum Handwerk, aber wenn man wie bei Perry Rhodan die Superintelligenz ES in derartige Gefahr bringt, aber dann mit einem Ende ohne große Konsquenzen aufwartet, dann kann ich die Enttäuschung mancher Leser absolut verstehen. Vor allem wenn sich Marc. A. Herren vorher noch entsprechend äußert, aber der Roman dieser Äußerung überhaupt nicht gerecht wird. Warum sollte ich ihn nicht mehr mögen? Es passiert doch nichts Schlimmes. Selbst wenn, dann hätte ich ihn und das Team für ihre Konsequenz gelobt. In diesem Zusammenhang wäre es dann besser gewesen, nicht solche Erwartungen zu erzeugen. Gut, bei einigen Lesern hat es sicher auch Angst erzeugt, ES zu verlieren. Diese werden nun sicher nicht unter einer enttäuschten Erwartungshaltung leiden. Auf jeden Fall hat die Aussage von Marc A. Herren Aufmerksamkeit erzeugt, was sicher auch das Ziel gewesen ist.
Für die Autoren ist es sicher nicht einfach. Der Heftromansektor ist ja auch nicht gerade ein Wachstumsmarkt. Trotzdem sollte man sich bewusst machen, dass eine selber erzeugte Erwartungshaltung, die dann diesem Anspruch kaum gerecht wird, bei den Lesern dann nicht für Freudensprünge sorgen wird. Hat man eine hohe Qualität wie Perry Rhodan, dann entwickelt sich natürlich auch eine Erwartungshaltung unabhängig von Aussagen der Autoren. Aber genau diese Qualität ist ja auch das Ziel und bindet die Leser an die Serie. Natürlich ist eine laut schreiende Forenminderheit nicht für die gesamte Leserschaft repräsentativ. Da werden die Autoren sicher abwägen können und das für sie nützliche Feedback auch registrieren. Neben Neulesern ist natürlich Kundenbindung sehr wichtig.
Es steht und fällt alles mit der Qualität der Serie. Ist diese hoch, dann verzeiht man, dass gewisse Erwartungen nicht erfüllt werden. Professor Zamorra habe ich vor 950 ziemlich stark kritisiert, manches würde ich heute anders formulieren. Ich war noch neu hier beim Zauberspiegel, hatte keine Erfahrung und habe manchmal Formulierungen verwendet, die ich heute nicht mehr nutzen würde. Die Kritik würde ich damals wie heute anbringen. Aber momentan ist es so, dass die Serie eine positive Entwicklung durchläuft. Natürlich gefällt mir nicht alles, aber das ist auch gar nicht nötig, da ich mit dem Gesamtgebilde zufrieden bin. Insofern kann ich damit leben, wenn meine Erwartungshaltung mal nicht erfüllt wird. Was die Zukunft bringt, kann ich natürlich nicht sagen, bin aber gespannt auf die weitere Entwicklung.
In der nächsten Kolumne widme ich mich dann wieder dem aktuellen Geschehen in der Serie. Den Leitartikel wollte ich mir aber nicht entgehen lassen, um meine Sicht der Dinge darzustellen.
Kommentare
Das sehe ich genau so. Ich würde gerne noch viel mehr über das Desaster in der Weltmetropole lesen. Das Verschwinden Londons muß das gesamte Weltgefüge erschüttern, dieser Umstand wird mir immer noch viel zu wenig ausgebaut. Ein paar Nebensätze kommen zwar vor, aber viel zu wenig. Und gerade in der heutigen Zeit mit ihren Finanzkrisen und gesellschaftspolitischen Umwälzungen könnten sich die Autoren da munterst austoben.
Aber es stimmt, daß zumindest jeder zweite Roman bei Professor Zamorra mittlerweile ein sehr hohes erzählerisches Niveau aufweist. Es gibt zwar nach wie vor einige Lückenbüßer, die mich verärgern, weil man wieder ein ganzes Monat auf interessantere Entwicklungen warten muß, aber damit muß ich halt leben.
Wenn sich die Autorenriege in Zukunft noch etwas stringenter an der Rahmenhandlung orientieren würde, wäre das der Oberhammer schlechthin. Wenn man das nun als Kritik und Nörgelei verstehen will, möchte ich hiermit noch einmal ausdrücklich betonen, daß das meinerseits Jammerei auf hohem Zufriedenheitsniveau ist.
Die Geschichten rund um Nele Großkreutz von Adrian Doyle begeistern mich persönlich momentan am meisten. Eine unglaubliche und stimmungsvolle Dichte auf 64 Romanseiten herrscht da vor. Gefällt mir ausgesprochen gut.
Auch die beiden vorigen Romane 970 und 969 konnten mich nicht wirklich fesseln. Die sind während meiner Urlaubszeit auf Halde gelegen. Von den ganzen Gehirngespinsten aus den magischen Welten des Robert Duncan Wexford werde ich mich dauerhaft auch nur an die Schlußszene mit Arschkuss und Asmodischen Befreiungsfurz erinnern können. Traurig.
Eigentlich wahnsinnig schade, daß der bunte Knalleffekt mit der Höllenzerstörung in der Zamorrschen Welt mittlerweile wieder wie eine Seifenblase im großen Nichts verpufft, wenn gar so viele Füllromane bis zum Roman 1000 den eigentlich wirklich interessanten zentralen Handlungsbogen rund um das verschwundene London und die vernichtete Hölle strecken wie einen ausgerollten Germstrudelteig.
Die Verantwortlichen bei Zamorra sollten schauen, daß es zügiger voran geht und der Leser nicht immer Monate auf den nächsten kleinen zugeworfenen Brocken warten muß.
Ja, ich weiß, Zamorra war schon immer so und das ist keine Neuigkeit. Sensationelle Romane wechseln sich immer wieder mal Rohrkrepiereren ab und damit muß man leben.
Aber warum eigentlich?