Kollektive Schockmomente
Kollektive Schockmomente
Einen dieser Moment durfte ich dieses Wochenende miterleben, als ich die ausverkaufte Abendvorstellung von »Harry Potter und der Halbblutprinz« besuchte.
Man stelle sich die Szenerie vor: Ein bis zum letzten Platz gefüllter Kinosaal. Das Publikum ist bunt gemischt. Alte und Junge, Jungs und Mädels, Bier- und Bionade-Trinker, Familien und Pärchen ... Was es eben so alles gibt. Ich, gemeinsam mit meinen Brüdern und einem Freund, mittendrin in den Rängen.
Auf der Leinwand nähert sich der Film dem großen Finale. Wir sehen Harry Potter und Professor Dumbledore, wie sie in einer Höhle ein geheimnisvolles Amulett, das einen Teil der Seele Voldemorts beherbergt, aus einem verwunschenen Becken hervorholen. Eine Aktion, die Dumbledore eine Menge Kraft gekostet hat. Erschöpft verlangt er nach Wasser. An sich ist das kein Problem. Immerhin befindet sich die beiden Helden auf einer Insel, die inmitten eines unterirdischen Sees gelegen ist. Harry, hilfsbereit wie eh und je, schnappt sich eine Kristallschale, rennt zum Ufer und taucht das Gefäß ins Wasser.
Ein dunkles Bild auf der Leinwand.
Kaum Geräusche vom Film her.
Gebanntes Starren (aller Zuschauer) auf die Leinwand.
Atemlose Stille im Kino. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Was nun kommt, ist eigentlich wenig überraschend. Jeder, der in seinem Leben auch nur einen einzigen Gruselfilm gesehen hat, weiß, dass eine derartige Szene immer von einem Schockmoment begleitet wird. Und selbst wenn man sich dessen nicht bewusst ist: Wenige Sekunden zuvor hat man deutlich gesehen, dass im Wasser des Sees unheimliche Wesen herumschwimmen.
Es ist so klar, so glasklar, was jetzt passiert.
Als dann eine Hand die Wasseroberfläche durchbricht und nach Harry greift, kann ich aber dennoch nicht anders: Erschrocken fahre ich zusammen.
Und nicht nur ich. Die Frau links neben mir zuckt so stark zusammen, dass sie beinahe ihr Getränk verschüttet. Mein Kumpel rechts von mir fährt ebenfalls leicht in die Höhe. Die Leute in der Reihe vor uns schrecken kollektiv hoch, so manch einer stößt ein erschrecktes Keuchen aus.
Mein Sitzplatz ist so gelegen, dass ich in diesem Moment einen guten Teil des Saals überblicken kann. Jeder, aber wirklich jeder zuckt zusammen. Keiner, den der Schockmoment nicht voll erwischt hätte. Und das, obwohl wir alle vorbereitet gewesen sind. Aber wenn sich Anspannung entladen will, dann kann man das als gewöhnlicher Sterblicher wohl nicht verhindern ...
Kaum ist das kollektive Zusammenzucken vorbei, geht ein Raunen und Lachen durchs Kino, teils verlegen, teils erleichtert, teils noch immer ein wenig erschrocken. Auch ich kann nicht anders als mitzulachen. Auf einmal ist die Anspannung weg, der Film läuft actionreich weiter, und die geradezu unheimliche Stille, die den Saal wenige Augenblicke zuvor noch erfüllt hat, ist gebrochen. Die Besucher stupsen ihre Nachbarn an, flüstern ihnen etwas zu oder Grinsen sich einfach nur an, bevor man sich wieder dem Geschehen auf der Leinwand widmet.
Habt ihr schon mal einen solchen kollektiven Schockmoment erlebt? Ich hoffe es, denn es ist eine irre Erfahrung, die sich mit Worten kaum beschreiben lässt. Besonders dann, wenn man sieht, wie sich all die Leute um einen herum mindestens ebenso heftig (und mindestens ebenso grundlos) erschrecken wie man selbst. Das mag merkwürdig klingen, aber wer so etwas einmal mitgemacht und den abrupten Stimmungswechsel durchlebt hat, der wird verstehen, was ich meine.
Kino hat seine Nachteile, ganz gewiss. Doch in außergewöhnlichen Momenten wie diesen kann ich dem Werbespruch Kino Dafür werden Filme gemacht. nur zustimmen. Dann ist man echt froh, dass es so was wie Kinos gibt.
Man stelle sich die Szenerie vor: Ein bis zum letzten Platz gefüllter Kinosaal. Das Publikum ist bunt gemischt. Alte und Junge, Jungs und Mädels, Bier- und Bionade-Trinker, Familien und Pärchen ... Was es eben so alles gibt. Ich, gemeinsam mit meinen Brüdern und einem Freund, mittendrin in den Rängen.
Auf der Leinwand nähert sich der Film dem großen Finale. Wir sehen Harry Potter und Professor Dumbledore, wie sie in einer Höhle ein geheimnisvolles Amulett, das einen Teil der Seele Voldemorts beherbergt, aus einem verwunschenen Becken hervorholen. Eine Aktion, die Dumbledore eine Menge Kraft gekostet hat. Erschöpft verlangt er nach Wasser. An sich ist das kein Problem. Immerhin befindet sich die beiden Helden auf einer Insel, die inmitten eines unterirdischen Sees gelegen ist. Harry, hilfsbereit wie eh und je, schnappt sich eine Kristallschale, rennt zum Ufer und taucht das Gefäß ins Wasser.
Ein dunkles Bild auf der Leinwand.
Kaum Geräusche vom Film her.
Gebanntes Starren (aller Zuschauer) auf die Leinwand.
Atemlose Stille im Kino. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Was nun kommt, ist eigentlich wenig überraschend. Jeder, der in seinem Leben auch nur einen einzigen Gruselfilm gesehen hat, weiß, dass eine derartige Szene immer von einem Schockmoment begleitet wird. Und selbst wenn man sich dessen nicht bewusst ist: Wenige Sekunden zuvor hat man deutlich gesehen, dass im Wasser des Sees unheimliche Wesen herumschwimmen.
Es ist so klar, so glasklar, was jetzt passiert.
Als dann eine Hand die Wasseroberfläche durchbricht und nach Harry greift, kann ich aber dennoch nicht anders: Erschrocken fahre ich zusammen.
Und nicht nur ich. Die Frau links neben mir zuckt so stark zusammen, dass sie beinahe ihr Getränk verschüttet. Mein Kumpel rechts von mir fährt ebenfalls leicht in die Höhe. Die Leute in der Reihe vor uns schrecken kollektiv hoch, so manch einer stößt ein erschrecktes Keuchen aus.
Mein Sitzplatz ist so gelegen, dass ich in diesem Moment einen guten Teil des Saals überblicken kann. Jeder, aber wirklich jeder zuckt zusammen. Keiner, den der Schockmoment nicht voll erwischt hätte. Und das, obwohl wir alle vorbereitet gewesen sind. Aber wenn sich Anspannung entladen will, dann kann man das als gewöhnlicher Sterblicher wohl nicht verhindern ...
Kaum ist das kollektive Zusammenzucken vorbei, geht ein Raunen und Lachen durchs Kino, teils verlegen, teils erleichtert, teils noch immer ein wenig erschrocken. Auch ich kann nicht anders als mitzulachen. Auf einmal ist die Anspannung weg, der Film läuft actionreich weiter, und die geradezu unheimliche Stille, die den Saal wenige Augenblicke zuvor noch erfüllt hat, ist gebrochen. Die Besucher stupsen ihre Nachbarn an, flüstern ihnen etwas zu oder Grinsen sich einfach nur an, bevor man sich wieder dem Geschehen auf der Leinwand widmet.
Habt ihr schon mal einen solchen kollektiven Schockmoment erlebt? Ich hoffe es, denn es ist eine irre Erfahrung, die sich mit Worten kaum beschreiben lässt. Besonders dann, wenn man sieht, wie sich all die Leute um einen herum mindestens ebenso heftig (und mindestens ebenso grundlos) erschrecken wie man selbst. Das mag merkwürdig klingen, aber wer so etwas einmal mitgemacht und den abrupten Stimmungswechsel durchlebt hat, der wird verstehen, was ich meine.
Kino hat seine Nachteile, ganz gewiss. Doch in außergewöhnlichen Momenten wie diesen kann ich dem Werbespruch Kino Dafür werden Filme gemacht. nur zustimmen. Dann ist man echt froh, dass es so was wie Kinos gibt.
Kommentare
Na ja, angenehm war dieser spezielle kollektive
Schockmoment nicht. Die Frau direkt hinter mir,
hat mir fast das Rückgrat gebrochen, weil ihre
Beine so heftig gegen meine Rückenlehne schlugen.
Der ZWEITE Grund ist die große Leinwand, wie sie manche Filme einfach brauchen. Wenn ich mir solche Filme zwar auch auf DVD hole, das kann mir das Eintauchen ins große Bild, geniale Szenerien und gigantische Hintergrundbilder einfach nicht so gut rüberbringen. Allerdings wird diese Art von Film, die die große Leinwand braucht und nicht nur von Maschinen beherrscht wird (wie etwa Transformers - gähn!), immer seltener - und daher auch meine Kinobesuche...
(Sorry, aber das Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Es ist nicht böse gemeint)
Jaja, kollektive Schockmomente haben so ihre dunklen Seiten. Um die bin ich diesmal aber Gott sei Dank herumgekommen. Daher konnte ich den Moment voll auskosten.
@ Pisanelli
Die große Leinwand ist NATÜRLICH ein klarer Vorteil des Kinos. Das will ich gar nicht abstreien. HdR im Kino ist eben doch was anderes als auf dem heimischen Bildschirm ...
Der Schock ging derart kollektiv durch die Menge, dass ich nicht mal mehr genau sagen kann, bei welcher Szene (seltsam, nicht?) Aber jeder, wirklich jeder zuckte zusammen während ein nahezu atemloses Stöhnen durch den Saal ging.
Was mich jetzt erstaunen lässt, ist die Tatsache, dass mir nur noch das Gefühl in Erinnerung geblieben ist und nicht mehr der visuelle Grund ... auch so'n Ding