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Dämonenjäger Isaac Kane - Band 7: Die Vampir-Allianz

Dämonenjäger Isaac Kane
Band 7: Die Vampir-Allianz
Von Ulrich Gilga

In der kleinen Ortschaft Crawley kommt es zum Zusammenstoß zweier Vampirsippen. Isaac Kane und Pat Walsh werden auf den Fall angesetzt, als in dem Ort mehrere Menschen verschwunden sind. Zunächst weisen die Ereignisse auf einen gewöhnlichen Fall hin, bis die größeren Zusammenhänge sichtbar werden, in denen der geheimnisvolle Ian West ebenfalls eine tragende Rolle spielt.


Eine Vampirsippe hat sich in einem verlassenen Haus in der Nähe von Crawley eingenistet und macht dort Jagd auf Wanderer. Einige Opfer gliedern sie in ihre Sippe ein, andere zerreißen sie bis zur Unkenntlichkeit. Als ihr Anführer Frylek den Angriff auf Lous Pearson befiehlt, kommt es zum Konflikt mit einer weiteren Vampirsippe. Pearson gehört der Divini Custodi an, der einzigen reinblütigen Vampirsippe, deren Blutlinie über 2000 Jahre alt ist.

Die Opfer der Vampire gelten als vermisst, und die örtlichen Polizeibehörden werden aufmerksam. Die Jäger erhalten Kenntnis von den Ereignissen, und Isaac Kane und Pat Walsh werden auf den Fall angesetzt.
Sie erreichen Crawley und finden das abseits gelegene Haus verlassen vor, in dem sich kein Vampir aufhält. Sie finden die Überreste der letzten Wanderer und eilen zurück nach Crawley. Doch sie sind zu spät, denn Frylek und seine verwilderten Vampire machen bereits Jagd auf die Stadtbewohner. Sie können das Schlimmste vereiteln und zurück im Haus der Vampire kommt es zum Zusammenstoß.

Von dem sterbenden Frylek erfährt Kane, dass Ian West ein Bündnis mit Nicolai Byron eingegangen ist, dem Anführer der Divini Custodi. Der Vampir-Clan unterstützt die Jäger mit ihren immensen finanziellen Mitteln, und die Jäger töten im Gegenzug ihre Feinde. Das Misstrauen Isaac Kanes ist geweckt.

Mit diesem siebten Band wendet sich Autor Ulrich Gilga dem Thema Vampire zu.

Im Kane Universum gibt es mit den Divini Custodi einen Vampir-Clan, der bereits seit über 2000 Jahren existiert. Kleinere verwilderte Vampirsippen bevölkern die Nacht, die allesamt aus gewandelten Menschen bestehen. Ihre Mitglieder reißen ihre Opfer und machen sie zu einem der ihrigen. Sie gehen unbeherrscht vor und suchen ihre Opfer wahllos aus. Sie versuchen noch, ihre Spuren zu verwischen, indem sie die Leichen bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln, aber trotzdem erregen einige ihrer Aktionen Aufmerksamkeit.

Ganz anders die Divini Custodi. Ihre Blutlinie besteht seit über 2000 Jahren und sie halten sich im Hintergrund. Gejagt wird nur so, dass kein Aufsehen erregt wird. Sie haben die vergangenen Jahrhunderte genutzt, indem sie Politik und Wirtschaft infiltriert und ihre Sippe damit zu einer der mächtigsten Organisationen der Welt gemacht haben. Sie verfügen über immense finanzielle Ressourcen, mit denen sie unter anderem die Jäger unterstützen.

Nicolai Byron steht mit Ian West im persönlichen Kontakt. Die beiden erscheinen nur in einer kurzen Sequenz. Der Anführer der Vampire ist, wie Gagdrar, einer der Statthalter, von denen noch nicht ganz klar ist, in welcher Verbindung sie zueinander stehen. Sind sie Teil einer Organisationsstruktur, der ein mächtiges Wesen voransteht? Vielleicht ist sogar Isaac ein Abkömmling dieser Kreatur, denn Byron ist über die Herkunft Isaacs Kanes im Bilde und warnt West davor, dass der seine Bestimmung erfährt. Kane erfährt von der Übereinkunft zwischen Jägern und Vampiren und wird misstrauisch. Er lässt West beobachten, um die Gründe für sein doppeldeutiges Spiel zu erfahren. Der Autor legt damit Spuren für zukünftige Abenteuer.

Der Kern der Geschichte umfasst die Auseinandersetzung mit den wilden Vampiren um Frylek. In den Nebenhandlungen wird die Saat für neue Geschichten gelegt, und Kane erinnert sich an zurückliegende Fälle zurück. Es wird klar, dass einige der Gegner aus den vorangegangenen Ausgaben in naher Zeit wieder in der Serie auftauchen werden.

Neben den World-Building-Szenen streut Gilga wieder einige Sequenzen ein, in denen die Handlung das Tempo deutlich reduziert. Diese atmosphärischen Szenen, in denen der Leser den Protagonisten förmlich über die Schulter schaut und mit ihnen verweilt, kristallisieren sich immer mehr als ein Markenzeichen des Autors hinaus.

Zu Beginn dieser Story erreichen die Wanderer das Anwesen der Vampire und die atmosphärische Stimmung setzt ein. Daraufhin nutzt der Autor ca. ein Viertel des Buches, in denen der Leser mit den Wanderern fiebern darf. Das ist sehr spannend und gut geschrieben. Allerdings werden die Wanderer zu Opfern der Vampire und spielen im Anschluss keine große Rolle mehr. Damit wirken die Szenen etwas zu plakativ in den Mittelpunkt gerückt.

Der Leser sollte sich trotz dieser kleinen Einschränkung nicht davon abhalten, mal einen Blick in Isaac Kane hinzuwerfen. Das Niveau dieser Serie entwickelt sich außerordentlich gut. Fans klassischen Grusels mit den üblich trivialen Grundkonstrukten kommen hier voll auf ihre Kosten. Gilga verwendet die für Horrorromane typischen Stereotypien, aber trotzdem kommt keine Langeweile auf. Die Art, wie er seine Geschichten erzählt, hält den Leser in den Seiten fest.

Es ist nochmal hervorzuheben, dass Ulrich Gilga Isaac Kane als Self-Publisher veröffentlicht. Da steht kein großer Verlag dahinter, der ihm die organisatorischen oder verlegerischen Arbeiten abnimmt, damit er sich voll auf das Schreiben konzentrieren kann. Trotzdem wirken die fertigen Bände inhaltlich, als auch formal, ziemlich professionell. Würde der Leser es nicht wissen, könnte er einen Roman aus einem großen Verlag vermuten. Es kommt zu keinerlei Verzögerungen bei den Veröffentlichungen. Penibel werden die Deadlines eingehalten und der Leser erhält zum angekündigten Datum pünktlich seinen neuen Isaac Kane in der Hand. Ob wohl schon einmal der Bastei-Verlag bei Gilga angeklopft hat? Isaac Kane würde auf jeden Fall wunderbar in deren Sortiment passen.


Dämonenjäger Isaac Kane
Band 7: Die Vampir-Allianz
Von Ulrich Gilga

Erscheinungsdatum: 26.09.2024
Preis EBook: 2,79€
Taschenbuch: 5,79€
Gebundene Ausgabe: 13,79€
Herausgeber: Ulrich Giga

02/2025

Kommentare  

#1 Des Romero 2025-02-17 08:27
Hach, das erinnert mich daran, wie ich vor zwanzig Jahren meine Höllenjäger-Romane gebastelt habe. Den Satz habe ich anfangs in CorelDraw gemacht, später in InDesign. PDF an Romantruhe, von dort an die Druckerei.
Heute lädt man die Daten bei Amazon hoch, die liefern an ihren BOD-Dienst in Polen - und man hat mit Vertrieb und Versand nichts mehr zu tun, sondern schaut am Monatsende nur noch auf die Abrechnung. :P
#2 Torsten Pech 2025-02-17 09:33
Unter den Self-Publishern bei Amazon ist eine Menge Käse. Isaac Kane ist ein wunderbares Beispiel, dass dieses System auch seine Stärken hat. Isaac Kane hätte sonst vielleicht nicht das Licht der Welt erblickt.
#3 Cartwing 2025-02-19 05:09
Schöner Beitrag. Ich finde auch, dass die Serie sich bei Bastei gut machen würde.
Obwohl es im GK glaube ich schon einen Isaac Kane gibt...
#4 Torsten Pech 2025-02-19 10:33
@ Cartwing
Es gibt einen Isaac Finley. Meinst du vielleicht den? Habe es selbst nicht gelesen, wird aber auch mit "Dämonenjäger" beworben.
#5 Cartwing 2025-02-19 19:25
Ja, wahrscheinlich meinte ich den.
Wäre sonst wohl ein zu großer Zufall... ;-)

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